Fehlt da was am Emil Kahle?

  • Hallo AldaDrugga,


    es gibt zwei Möglichkeiten:

    Eventuell ging eine der Walzen verloren weil diese auf Grund der zu druckenden Sachen nie gebraucht wurde.

    Oder der Tiegel wurde bereits werksseits für den Betrieb mit einem Farbwerk vorbereitet wofür man eine dritte Walze benötigt hätte.

    Allerdings sollte dann die oberste Halterung leer sein und die beiden unteren belegt.


    Letzendlich können nur ein paar mehr Fotos mit Detailansichten auch und gerade von hinten unterhalb des Farbtellers Aufschluß geben.


    Beste Grüße, Print Peet

  • Das Thema hat sich erledigt.

    Die Maschine ist in einem unsäglichen Zustand: fehlende Rolle, fehlende Schrauben, metrische Schrauben in Zollgewinde gemurkst, usw.


    Aber großer Dank für die Hilfe und Respekt für das große Wissen und die Hilfsbereichtschaft in diesem Forum


    Grüße AD

  • Die Maschine ist in einem unsäglichen Zustand: fehlende Rolle, fehlende Schrauben, metrische Schrauben in Zollgewinde gemurkst, usw.

    Naja, wer sich auf eine 150-jährige Maschine einlässt, kann kaum erwarten, dass diese kein bewegtes Maschinenleben hinter sich hat.


    Fehlende Schrauben, vermurkstes Gewinde kann man ohne Riesenaufwand reparieren zum Beispiel mit einer Gewindebuchse oder einem Helicoin.

    Die fehlende 3. Walze (Rolle) brauchts wahrscheinlich nicht und wenn doch, kann die Spindel von einem Mechaniker nachgebaut werden. Was es auf jeden Fall braucht, das Aufarbeiten der beiden vorhandenen Farbwalzen. Sonst sieht die Maschine eigentlich sehr gut aus, wenn keine Risse vorhanden sind, kann damit bestimmt gedruckt werden.


    Was man nicht selbst reparieren kann, kostet. die Frage ist, wieviel es kosten darf. Es kommt immer darauf an, was man mit der Maschine machen will. Für einmal im Jahr auf dem Antikmarkt vorführen, wie früher gedruckt wurde, braucht es keine Restauration der Maschine. Will man hingegen mit der Maschine versuchen, seinen Brotkorb zu füllen, wird man um die Revision der Maschine nicht herumkommen.


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    Ich finde es hier im Forum sehr interessant, wie verschieden enthusiastisch an eine Aufgabe herangegangen werden kann. Der eine (in einem anderen Thread) mutet sich zu, einen OHT komplett zu zerlegen, um diesen stückweise aus einem Kellerloch zu kriegen, der andere kapituliert bereits an einer vermurksten Schraube...

  • @cyberfish auch ein Hobby will finanziert werden. Aber bis der Brotkorb mit so einem Schätzchen gefüllt ist, wurde ich wohl unter meinem Idealgewicht liegen. 🤣 Aber du hast Recht, wo ein Wille ist ist auch ein Weg

    Der Normalfall im Grafischen ist ja der, dass ein Arbeitsplatz Investitionen in sechsstelliger Höhe braucht. Umso schöner ist es, dass es auch heute noch Drucker gibt, die ohne Horrorinvestitionen mit solchen "Schätzchen" ihren Brotkorb füllen können. Ein paar dieser Drucker schreiben hier im Forum mit, ihnen gilt meine Hochachtung.


    Ich selbst habe als Kind auf solchen "Schätzchen" gedruckt, beispielsweise den Jahrgang auf Halsetiketten von Weinflaschen. Stundenlang, tausende von Etiketten, das hat mir gereicht, es nie mehr tun zu müssen. Die Lust am Drucken habe ich jedoch bis heute nicht verloren, ich schätze aber sehr die Errungenschaften der Technik, auch wenn diese sauteuer sind und nicht vergleichbar mit bescheidenen Investitionen fürs Neugummieren von Schätzchens Farbwalzen.

  • Das schöne an diesen alten Maschinen ist ja, das solange nichts großes gebrochen ist oder fehlt, die meisten Teile von einem halbwegs fähigen Schlosser problemlos repariert, oder nachgebaut werden können.

    Ich kenne das nur zu gut, mein Tretriegel ist schon weit über ein hundert Jahre alt.

    Das Pedal fehlte, an einem ähnlichen ausgemessen, mein Vater hat mir dann aus einer Lenkstange fürs Auto und einem Bremspedal was neues geschweißt.

    Funktioniert tadellos.

    Da sind dann meistens wirklich die neuen Walzen das teuerste.

    Wenn man Glück hat und einen Schlosser findet, der Spaß an sowas hat und etwas Abwechslung mag, wird es auch nicht so teuer.