Plattenwechsel SM52-2 nach Registerverstellung unmöglich im DW2

  • Hallo,


    Nach Registerverstellung auf -/-1,50mm war bei Nullstellung ein "boink" Geräusch zu hören.

    Jetzt öffnet die hintere Spannleiste in DW2 nicht mehr. Nun auch nicht mehr bei zurückverstellung auf -/-1,50mm. War vorerst möglich.


    Was ist da los?

    Wie funktionieren Umfangsregister und Seitenregister eigentlich?


    Danke für Rat.


    18grdrucker

  • Hallo 18grdrucker,


    lässt sich das Umfangsregister noch ordentlich verstellen? Sieht man eine Veränderung im Druck?


    Es kann sein dass der Zylinder eine „falsche“ Position hat und daher die Spannleisten gesperrt sind.


    Ich kenne die Maschine nicht da ich aus dem Rollenoffset komme.


    Ich kenne es so, dass bei Seitenregisterverstellung der komplette Plattenzylinder mittels Stellmotor seitlich bewegt wird. Mit Gewindestange und so…


    Die Umfangsverstellung ist schon etwas komplizierter. Hier wird im Zylinderantrieb ein schrägverzahntes Zahnrad seitlich verschoben sodass das Zahnrad am Plattenzylinder gezwungen wird sich etwas vor oder zurück zu stellen.


    Das kann bei Bogenmaschinen aber auch ganz anders sein.


    Grüße

    Christian

  • Registerverstellung immer bei drehender Maschine. Im Stand tut sich da nichts.


    Es kam schon vor dass sich die Stellmotoren bei älteren Maschinen „festgefahren“ haben wenn diese zb immer nur im gleichen Bereich stehen und diese dann nach langer Zeit mal auf „Anschlag“ bewegt werden.

    Hier hilft nur regelmäßiges abschmieren und im Idealfall 1-2x im Monat die Anschlagpositionen anzufahren. Sowohl Seitlich als auch im Unfang.

  • Alles richtig gesagt, BierBaron.


    Aber wenn die Spannleiste an der Vorderkante öffnet, kann der Zylinder eigentlich nicht an falscher Position beim Plattenwechsel stehen. Bei der SM52 kann das Umfangregister über den Bereich der Stellmotoren von Hand mit dem Sechskantschlüssel geschätzte 150 mm nach hinten und vielleicht 12 mm nach vorn verstellt werden. Auch in diesen Positionen ist der automatische Plattenwechsel möglich.


    Mich irritiert das "Boink"-Geräusch. Tönt für mich nach gebrochener Feder oder ähnlichem im Bereich der Pneumatikschnittstelle Seitenwand-Plattenzylinder.


    Ein Defekt bei den Stellmotoren würde ich ausschliessen. Wenn diese die Soll-Position nicht korrekt anfahren, wird gefahren und gefahren und gefahren und gefahren und... Letzthin ging ein Stellmotor für die Druckverstellung bei unserer SM52 flöten. Ohne korrekte Position gabs eine Fehlermeldung und die Maschine konnte nicht auf Druck gehen.

  • Ist Euch eigentlich allen bekannt, das man einen sogenannten ´Eichlauf´ durchführen kann?

    Sicherlich kann bei einer Registerverstellung von 1,5mm oder mehr der Sensor am Plattenzylinder ein Fehlsignal bekommt und danach die Position der hinteren Plattenspannschiene nicht mehr korrekt ist, was dazu führt das sich eine Platte sehr schwer einspannen läßt. Die Andrückleiste steht nicht an der Plattenhinterkante, weil die Position des Zylinders für ´Einspannen-Platte´ nicht mehr nach der vorgegebenen Gradzahl übereinstimmt.

    Hier sollte ein Eichlauf zuerst einmal gemacht werden. (geht über SERVICE ...)

    Was dieses ´BOINK´ bedeuten soll, kann ich nicht sagen. Dazu muß man vor Ort sein.

    Irgendwelche Neuigkeiten aus Holland ???

  • Hier mal die Erklärung des Problems und wie sich das dargestellt hat.

    Mit der Umfangregister-Feinverstellung kann der Plattenzylinder mechanisch in beide Umfangsrichtungen verdreht werden. Verstellbereich ±1,95 mm.

    Die Verstellung erfolgt auf A.S. über einen Stellantrieb mit Potentiometer.

    Mechanisch wird der Verstellweg vom Stellantrieb über Zahnräder auf die Stellspindel übertragen, welche dann über die Gewindesteigung das Plattenzylinder Antriebszahnrad seitlich verschiebt. Bedingt durch die Schrägverzahnung der Antriebszahnräder wird nun der Plattenzylinder in Umfangrichtung verstellt. Das sind 6,45 mm seitliche Verstellung des Plattenzylinder am Antriebszahnrad und dies ergibt 1,95 mm Verstellweg des Plattenzylinders in Umfangsrichtung. Bei Maschinen mit CPC ist momentan nur ein Verstellweg von 1,81 mm in Umfangsrichtung möglich.

    Hinter dem Doppelzahnrad auf A.S. befindet sich ein Federpacket mit 6 Federn, mit einer Kraft von ~600n. Diese sorgen dafür , das sich das Zahnrad des Plattenzylinders bis zu 6,45mm auf dem Antriebszahnrad bewegt. Hier ist demnach eine enorme Federkraft vorrätig.


    Problembeschreibung

    Die Federkraft von 600n war nicht mehr gegeben, sodass sich der Plattenzylinder um 6mm Richtung A.S. bewegte, sozusagen bis zum Anschlag aus der Mitte stand. Auf B.S. ist eine zentrale Feder verbaut und diese dient zum zentrieren des Plattenzylinders und als Gegenkraft zum Federpacket auf A.S.

    Die gesamte Mechanik auf der A.S. war sozusagen ´eingefroren´ und eine Verstellung des Umfangregisters nicht mehr gegeben.

    Durch die Position des Plattenzylinders mit Anschlag auf A.S. entstanden auch die ´Geräusche´ wie Sie "18grdrucker" beschrieben hat. Dieses Schlaggeräusch entstand durch die Schaltfahne, welche am Plattenzylinder verbaut ist und welche sich in jeder einzelnen Umdrehung an einem Abtastsensor vorbei bewegt. Dieser Sensor (für die Überwachung der Position des Plattenzylinders) Sensor Grobregistererkennung hat die Nullposition des Plattenzylinders als Referenzpunkt. Wenn der Sensor anhand der Bohrung im Zahnrad eine Abweichung zum Referenzpunkt feststellt, wird diese an die Maschinensteuerung weitergeleitet. Diese Abweichung entspricht der Verstellung des Grobregisters. Die Maschinensteuerung rechnet die Gradzahl entsprechend dem Verstellwert um. Dadurch wird die genaue Positionierung des Plattenzylinders beim Plattenwechsel (unabhängig der Registerverstellung) möglich. Auf Grund der falschen Position des Plattenzylinders (Anschlag A.S.) konnte ein Autoplate-Plattenwechsel auch nicht mehr funktionieren, da der Sensor Fehlsignale sendete.


    Grund für das ´einfrieren´ der Mechanischen Teile am Plattenzylinder :!:

    Jeder Drucker sollte wenigstens alle 3 Monate die Klappe am Seitenverkleidung auf A.S. öffnen und den blauen Schmiernippel an der Grobregisterverstellung ordentlich durchschmieren. DIES WIRD MEISTENS VERGESSEN. BLAU bedeutet eigentlich ´monatl. Schmierung´ jedoch bezieht sich HEIDELBERG damit auf eine Laufleistung von bis zu 3 millionen Drucke. AUCH IST ES ZU EMPFEHLEN DAS GROBREGISTER WENIGESTEN EIN MAL JÄHRLICH ZU VERSTELLEN. Bedeutet: 4 Schrauben öffnen und den Plattenzylinder eine ganze Umdrehung zu beiden Seiten verstellen, danach das Grobregister wieder in die Nullposition stellen, 4 Schrauben anziehen.

    Mechanische Teile - egal wo in der Maschine - benötigen Schmierstoffe um zu funktionieren, benötigen aber auch ´Bewegung´ über den gesamten Stellbereich hinaus damit die Schmierstoffe sich verteilen können. An der SM52-2 wurde das für viele Jahre nicht gemacht, nur minimale Verstellungen am Umfangregister waren nötig für den Druck.

    Hierbei ist zu beachten, das der Drucker ab und zu auch mal den gesamten Stellbereich von +1.95mm verfährt (auch -1.95mm) damit die mechanischen Teile in Bewegung bleiben, Schmierstoffe sich darin verteilen können.


    Fazit 8)

    Jetzt geht jeder von den Druckern am Montag morgen an die Maschine, holt sich den 17er Schlüßel zur Hand und eine Fettpresse ... und schmiert da mal ordentlich durch, verstellen des Grobregisters nicht vergessen. Damit lassen sich solche Probleme vermeiden.

    Übrigens betrifft das auch die SM74 und SM102 Maschinen - der mech. Aufbau am Plattenzylinder ist nahezu gleich wie bei der SM52.

  • Übrigens war dasselbe Problem bereits in Druckwerk 1 zu sehen. Hier hatte sich der Plattenzylinder um etwa 3mm zur A.S. aus der Mitte bewegt. Auch hier war die Mechanik bereits ´eingefroren´ aber auch in diesem Druckwerk funktioniert die Registerverstellung wie auch der Plattenwechsel wieder störungsfrei. 8)