Meine Antwort:
Ein Maler kann mit seiner Farbe starke und schwache Einfärbungen dadurch erzeugen, dass er dickere oder dünnere Farbschichten auf seine Leinwand bringt. Je nach Geschick kann er dabei jede Abstufung erzeugen, also im Prinzip kontinuierlich von dünn nach dick steuern. Was er damit erzeugt, nennen wir echte Halbtöne. Die kennen wir aus unserer Umgebung und hätten sie auch gerne auf Fotos und in Drucken so erzeugt.
Keine Drucktechnik kann das perfekt (Fast-Ausnahme: Tiefdruck mit geätzter Form). Wir alle müssen sie simulieren, d. h. vortäuschen. Wir tun das flächenvariabel. Das bedeutet, wir rastern eine Fläche auf und bedecken sie mit Rasterpunkten so, dass anstelle von z. B. 50 % Schichtdicke etwa 50 % Flächendeckung mit der Standardschichtdicke erzeugt werden. Ein Kompromiss, sicher, aber oft doch sehr gut in der Wirkung. Nicht nur im Offset und im Tiefdruck, sondern inzwischen auch im Flexo - und besonders in einigen Digitaldruck-Techniken.