Weiterbildung zum Drucktechniker

  • Hallo in die Runde ich beschäftige mich seit einer gewissen Zeit mich weiterbilden zu wollen. Die Hauptgründe sind letztlich das ich mehr und mehr merke wie der 3 Schichtbetrieb an meiner Gesundheit kanppert und ich besonders nach den Nachtschichten regelrecht platt bin und ich sehr lange brauche bis ich einigermaßen wieder in der Spur bin und dann geht der Spaß wieder von vorne los. Zum anderen erkenne ich das man ohne Titel wie Meister oder Techniker kaum ne Chance hat irgendwie weiterzukommen egal wie man sich anstrengt Ideen einbringt Vebessungsvorschläge macht und die sogar gerne angenommen und umgesetzt werden man bleibt schlicht und einfach der Drucker an der Maschine. Habe mich mit dem Drucktechniker auseinander gesetzt und wäre auch bereit die zwei Jahre Vollzeit durchziehen ohne Verdienst die finanzielle Mittel habe ich mir angespart. Aber meine. Frage ist würde das letztlich überhaupt lohnen?! Zum einen Finanziell und kann mir jemand sagen der den Schritt gewagt hat ja ich bin jetzt da in der Position was ich mir vor meinem Studium so vorgestellt habe.Sagen wir es mal so es macht ja keinen Sinn z.B.seinen Meisterbrief zu haben und dann damit weiter an der Maschine zu arbeiten. Klar man hat einen Titel verdient vllt auch was mehr aber sonst ist man ebenso an der Maschine und macht den Schichtdienst mit. Gab es welche von euch die dem Techniker gemacht haben und nun z. B. bei Unternehmen wie z. B Ferreo oder Dr. Oetker sind und dort für das Qualitätsmanagment zuständig sind?! Und Druckabnahmen machen.Also nicht in einer Druckerei arbeiten sondern sondern für Unternehmen die Verpackungen benötigen. Mein Verdienst ist momentan mit dem Schichtdienst nicht schlecht das was ich mache beherrsche ich aber der Spaß und der Reiz geht mehr und mehr verloren. Mir fehlt wieder was neues zu Lernen und die grauen Zellen anzustrengen. Vllt könnten Leute die diesen Weg eingeschlagen haben mir mal davon berichten wie es Ihnen nach dem Techniker erging und mit welchem Verdienst man zu so rechnen kann. Auch für andere Alternativen wie Medienfachwirt wäre ich offen. Es muss sich halt meines Erachtens nach lohnen den Weg einzuschlagen nicht das man es später berreut. Der Coronakrise zieht ja auch gerade alles mit sich mit und man will letztlich nicht da ohne Arbeit dastehen und das dann nehmen müssen was der karge Markt dann hergibt. Also ich will nicht alles auf eine Karte setzen und später dann zu merken scheiße war doch der verkehrte weg.


    Für jede Nachricht und Information wäre ich dankbar. Auch über persönliche Nachrichten

    würde ich mich freuen.


    Einen schönen Vatertag euch allen noch.

  • Ich bin gerade mit dem Drucktechniker fertig geworden. Es wäre zu umfangreich hier alles zu beschreiben was das mit sich bringt. Es ist zuerst eine persönliche Entscheidung die getroffen wird. Es ist eine hohe Investition und wir haben in unserer Abschlussklasse durchaus welche die ich nicht in höheren Positionen sehe. Ganz einfach weil die Zeugnisse und die persönliche Einstellung es nicht hergeben. Die Arbeit und Verantwortung steigen, aber eben auch die Entlohnung. Ich kann durchaus sagen, dass ich mich während der Weiterbildung oft wieder an die Maschine zurück gewünscht habe. Zusammenfassend war es eine schöne Zeit und sie hat mich nicht nur fachlich sondern auch persönlich weitergebracht. Die Weiterbildung zum Drucktechniker bietet einen breiten Überblick hier nur eine kleine Aufzählung: Qualitätsmanagemant, Projektmanagement, Kalkulation , Betriebliches Management, Druckvorstufe, Weiterverarbeitung, Flexo,Sieb,Digital, Tiefdruck , HTML, SQL, PHP....und noch vieles mehr. Diese breite universelle Ausbildung dient dazu, dass Du Dich dann schnell spezialisieren kannst. Egal welche Nische Du am Ende wählst bekommst Du eine Ausbildung die darauf zielt, dass Du Dich sehr schnell in neue Themengebiete einarbeiten kannt. Hoffe konnte Dir weiterhelfen. Wenn noch mehr Infos benötigt werden melde Dich PN.

  • Dexter911


    Ich habe meinen Drucktechniker vor 20 Jahren in Stuttgart absolviert. Jetzt bin ich in einer Druckerei mit über 150 MA technischer Leiter und Prokurist. Aus meiner Sicht hat sich der Weg gelohnt. Dieser war aber auch verbunden mit zwei größeren Umzügen und viel investierter Zeit.


    Das sollte Dir klar sein - soviel Freizeit wie in der Schichtarbeit hast Du als Führungskraft nicht mehr. Aber dafür deutlich mehr Geld und Ansehen.


    Du hast weiterhin recht, dass man in DACH ohne den entsprechenden Titel nur in Ausnahmefällen in den Führungsbereich kommt.


    Ich rate Dir zur Technikerausbildung im Süden der Republik. Die Schulen Stuttgart und München sind technologisch deutlich besser ausgestattet als der Rest. Gerade wenn Dir Technologien bisher fehlen, lernt es sich am System einfacher als vom Beamer... Wenn Du später richtig Kariere machen möchtest, wirst Du um Umzüge sowieso nicht herumkommen.


    Vom Medienfachwirt wie "Industriemeister" Printmedien würde ich abraten. Nach der Abwicklung des alten Industriemeisters Druck mit einer praktischen Prüfung sind hier meines Erachtens einjährige, sehr, sehr flach strukturierte Weiterbildungen auf den Markt geschwemmt wurden.


    Da ist der Techniker schon deutlich solider und nützlicher.


    Robert Kleist

  • Ich bin seit 30 Jahren in der Branche tätig und habe mich auch ohne Techniker usw... bis zum Abteilungsleiter hochgearbeitet.. es war und ist immer ein schwieriger Weg.
    Solange Du noch jung bist, mach das was Dir Spaß macht und nicht das, was die Gesellschaft von Dir erwartet. Ob es sich lohnt, kann Dir keiner sagen und wirst Du auch 100% nicht steuern können.
    „Corona“ wird vielen die Augen öffnen, da war die Krise in der Druckbranche 08/09 Kindergeburtstag.
    Wenn die Firma in der Du als Drucktechniker usw angestellt bist pleite geht, nützt Dir der „Titel“ auch nichts.

    "Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken."

  • Es steht ausser Frage das jemand der lange in einem Betrieb arbeitet auch höhere Positionen einnimmt. Das habe ich selber erlebt und kenne das auch von Kollegen. Aber hier ist auch exakt der Grund warum ich eine Weiterbildung gemacht habe. Denn da muss man ganz ehrlich sein. Diese verschafft einen viel tieferen Einblick und eine systematische Herangehensweise an Aufgaben. Das erkenn ich jetzt nachdem ich die Weiterbildung durchlaufen habe. Der "Titel" ist für einen Arbeitgeber eine Richtschnur, dass der Bewerber den Anforderungen zumindest schonmal theoretisch entspricht. Gerade wegen dem hart umkämpften Markt ist es als Arbeitnehmer wichtig sich breiter aufzustellen. Einfach mal ein paar Ausschreibungen zu Projekt oder Qualitätsmanagement googlen. Da geht richtig was und solche Zertifikate (die normalerweise richtig teuer sind) nimmt man da ebenfalls mit.

  • Schubbeduster

    wen wird ein potenzieller Arbeitgeber vorziehen, jemand der frisch von der Schulbank kommt oder jemanden der die gesamte Bandbreite von Anfang bis Ende kennt, lebt und auch vollzogen hat.

    Ich persönlich habe mich nicht in einer Firma hochgearbeitet sondern mich einfach auf die höheren Posten beworben. Leider gibt es in unsere Branche kaum noch Fachkräfte, die Ihren Job lieben und leben..
    Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ein „Titel“ noch lange kein „Türöffner“ darstellt und man sich erstmal seine Sporen verdienen muss.

    "Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken."