Frage 222, Wo liegt der Unterschied zwischen Densitometrie und Farbmetrik?

  • Meine Antwort:

  • Ja es lässt mir keine Ruhe, ein zu großartiges Thema und Inkman hätte volle Punktzahl geholt in der Klausur. Einwandfrei beschrieben die ganze Sache. Ergänze die Punkte nur die mich als Drucker am meisten fasziniert haben bei dem Thema. „ Bei der Messung der Dichte, wird das nichtvorhanden sein des Lichtes gemessen“

    Mit diesem Zitat eröffnete mein Lehrer das Thema. Inkman schrieb vom Filter, dies möchte ich nochmal aufgreifen. Das Zitat ergibt Sinn wenn man sich eine gedruckte Fläche Gelb vorstellt. Diese wird gemessen und das remittierte Licht durch einen blauen Filter geführt. Blau als Komplementärfarbe schluckt das Gelb und das Restlicht wird gemessen. Das hat praktische Gründe. Es ist einfach wirtschaftlicher das Restlicht zu messen. Hier liegt aber auch das große Defizit der Methode. I.d.R. hat so ein Densi nur 3 Filter. Rot, Grün, Blau um eben C,M,Y zu messen. Bei Sonderfarben wird automatisch der Filter zugeschaltet der das wenigste Licht durchlässt. Das funktioniert teilweise nur bedingt. Als Beispiel nenne ich einmal komplizierte Pantone Grautöne, Metallicfarben sind komplett raus und mein persönlicher Favorit Reflexblau. Hier tanzte mein Densi gerne zwischen Cyan und Magenta hin und her. Das heißt also Sonderfarben spektralfotometrisch zu erfassen, wenn möglich.

    Hier könnte die Frage gestellt werden „Wieso nicht einfach alle mit spektralfotometrisch erfassen?“ Jede Farbe hat schließlich einen definierten Farbort als Wert hinterlegt und diesen treffen wir dann. Leider steht uns da im Offset die Druckplatte ein wenig im Weg. Diese sind belichtet, der Punkt ist fix und Tonwertzunahmen wurden in Kurven berücksichtigt. Im Umkehrschluss bedeutet das, hier werden nur Dichtewerte der Volltöne gemessen und die Maschine regelt entsprechend. Die Sekundär- und Tertiärfarben ergeben sich demnach daraus, wie gut wir die Tonwertzunahme beim standardisieren berücksichtigt haben.

    Es wird schon im Offset nach Lab Werten die Maschine geregelt, die Methode soll aber wohl nicht ohne sein. Im Digitaldruck ist das etwas vollkommen anderes.

    Hier wird alles spektralfotometrisch erfasst. Aus dem oben genannten Grund. Ich habe an der Indigo gedruckt. Da ist es eine Selbstverständlichkeit das eine Testchart ausgedruckt wird. Bei der nächsten Zylinderumdrehung wird der entsprechende Wert einfach korrigiert. Zuviel Magenta im 20 Prozent Bereich ? Kein Problem er wird ein wenig angezogen und schon passt der Wert wieder.

    Inkman erwähnte noch den Delta E der quantitativ eine Zahl widergibt die dann qualitativ eingeordnet werden kann. Hier gäbe es leider ein paar Punkte Abzug. ( Das heißt…..? steht dann in den Klausuren? ) Delta E zeigt uns den Abstand von zwei Farben zueinander. That’s it. Anhand eines Beispiels muss hier einmal beschrieben werden das meinetwegen Delta E von 3 zu vernachlässigen wäre und einmal eine Reklamation ist.

    Der Lab Farbkreis ist ja nix anderes als eine Beschreibung aller Farben die unser Auge erkennt. Im Innern ist er Grau, nach außen hin die Farben des gesamten Spektrums mit ansteigender Buntheit. Das Dumme daran ist das wir die unbunten Farben in der Mitte des Farbkreises viel besser mit unseren Augen unterscheiden können. Das heißt, drucke ich zwei recht neutrale Grautöne mit Delta E 3 ist das vom Messen her in Ordnung nur der Betrachter sieht zwei unterschiedliche Grautöne. Umgekehrt aber, drucke ich zwei gesättigte Gelbtöne wird sich daran kaum einer stören. Ganz einfach weil nur ein geübtes Auge das sieht. Darum gibt es unterschiedliche Delta E’s die das Farbempfinden berücksichtigen (sozusagen eingepreist haben), aber darüber kann Inkman mal ein neues Quiz machen.

    Schönen Sonntag Euch