Schlechte Haftung UV-Lack

  • Hallo Fachleute der schwarzen Kunst,


    mit folgender Problematik wurde ich heute konfrontiert.

    Wir haben eine Broschüre gefertigt (4c Eursokala + Primer) die anschließend im Siebdruck auf den Bildern flächig glänzend UV-lackiert wurde.

    Die Bilder haben eine relativ hohe Flächendeckung.

    Problem: je höher die Flächendeckung, desto schlechter ist die Haftung des UV-Lackes.

    Wir haben die Skalenserie "Elite Star 600" von Saphira im Einsatz in Kombination mit einem Primer von Fuji.

    Auch ein Test mit einem Lack aus dem Hause Saphira verlief nicht zufriedenstellend.

    Habt Ihr hier einen Tipp an was das liegen kann und wie wir die bedruckten Bögen noch retten können? (evtl. ein weiteres mal lackieren)?

    Die Rasterwalze ist von Saphira (Haschur 13 Gramm)

    An den Stellen mit wenig Flächendeckung haben wir eine ausreichend starke Haftung des UV-Lacks.

    Je dunkler die Bilder werden, desto mehr Haftung verlieren wir, der Lack kann mit dem Fingernagel abgekratzt werden...

  • Hallo betzebub,

    das Problem kenne ich und musste mir damals auch eine Lösung einfallen lassen.

    Nach einigen Test mit verschiedenen Farben und Primer, war die einzige und simple Lösung die Bögen statt Primer mit matten Dispersionschutzlack zu lackieren.
    Ich hatte damals SchutzLack SENOLITH WB von Weilburger. Farbe war die einfache K+E Serie Novavit

    "Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken."

  • Moin moin,

    ich würde den Fehler als erstes mal beim Siebdrucker suchen....wäre ja möglich dass die Strahlerleistung der UV-Röhren nicht mehr in Ordnung ist oder der UV-Lack fehlerhaft ist...vielleicht hilft es ja wenn man die Bogen nochmals durch den UV-Trockner jagt.

    MfG

    ELprinto

  • Hallo betzebub,


    das ist kein ungewöhnlicher Fall. Das Risiko eines schwachen Verbundes ist immer größer, je dicker die Farbschicht ist, weil Offsetfarbe und UV-Lack sich in ihrer Benetzbarkeit stark unterscheiden.

    Dort wird auch am wenigsten Lack angenommen, besonders bei in-line-Lackierungen.

    Aus meiner Erfahrung hilft hier am besten, nochmal mit Dispersionsprimer zu lackieren. Wenn der nicht allzu hart durchgetrocknet wird, sollte er den Verbund zum UV-Lack erleichtern.

    Unter den UV-Lacken gibt es durchaus auch solche, die sich hier gutmütiger oder schwieriger verhalten.


    Viel Erfolg & ciao

    Inkman

  • So ist es. inkman hat's erkannt. Unbedingt offline primern! Vielleicht ist auch die Menge des aufgetragenen Primers zu gering. Dafür spricht, dass an den mit weniger Farbe bedruckten Stellen der UV-Lack haftet. Bei einer Belegung von über 240% sackt der Primer bei Inline-Lackierung teilweise in die Farbe ab und bildet keine Trennschicht mehr. Der dicke Siebdrucklack "perlt" dann quasi ab. Die Oberflächenspannung des zu lackierenden Bogens sollte mind. 40 mN/m betragen, je mehr, um so besser. Es gibt dafür Testinten mit unterschiedl. Einstellungen zu kaufen, z.B. bei der Fa. Arcotech.

    Alternativ kann man die Bogen einer Coronarbehandlung unterziehen.

  • Hallo,


    kann jotemel nur zustimmen, wobei eine 13er Haschur "eigentlich" zuverlässig den Farbfilm abdecken sollte (ausser das Schöpfvolumen wäre nicht mehr in Ordnung). Bei der Oberflächenspannung habe ich die Erfahrung gesammelt das alles unter 36 mN/m schwierig wird mit der Haftung. Nochmals Dispolackieren sollte das Problem eigentlich beheben.

    Testtinten: https://arcotest.info/


    Grüße

    Cinema70

  • Acid Green

    Hat den Titel des Themas von „schlechte Haftung UV-Lack“ zu „Schlechte Haftung UV-Lack“ geändert.