Frage 195, Farbton und Schichtdicke

  • Wenn man eine Druckfarbe von leicht bis schwer in unterschiedlichen Schichtdicken andruckt, ändert sich dann nur die Intensität des Farbeindruckes oder auch der Farbton?

    Meine Antwort:

  • Hier kommt der Unterschied von realen und idealen Farben zum tragen. Dafür muss man sich die Remissionskurven der RGB Faben anschauen die bspw. Cyan erzeugen. Diese gilt im Bezug von real/ideal als unvollkommenste Farbe ,heisst hat einen relativ hohen Grad an Verschwärzlichung und ist real zu bläulich. Magenta ist real zu rötlich. Yellow entspricht der ideaen Farbe am ehesten.

    Hier ist auch der Grund zu finden warum man eine Grauwertkorrektur vornehmen muss wenn ein neutrales Grau aus realen Farben gemischt werden soll.

    Dies wird nämlich nicht mit exakt gleichen Anteilen geschafft sondern im Beispiel neutrales Grau 50%

    Cyan ca.50

    Magenta ca. 40

    Yellow ca. 38 %

  • Inkman ist der Profi. Ich bin nur der Techniker in Ausbildung.

    Aber das Thema hat auch mir als Drucker voll in die Karten gespielt. Die Theorie die hinter Farbe steht ist super spannend. Wenn Interesse besteht kann ich noch Material zur Verfügung stellen.

  • Also das wäre sehr nett von dir.Das fehlt mir momentan das man als Drucker immer wieder input bekommt und weiter lernt.Deswegen muss ich vom Inkman echt den Hut ziehen das er jede Woche ein Thema nimmt und einen erklärt.

    Ich würde mich über Material von dir freuen.Gruss Haiko

  • Wieso kann man allgemein sagen dass eine Farbe bei hoher Schichtdicke immer als schwarz endet? Bei nem lasierenden Hellblau wird das aber schwierig ;) Oder hast Du das auf die Natur bezogen wo es Schichtdicken von mehreren Metern gibt?

  • Hallo DemisOwen,


    ja, ich habe das auf die allgemeine Lage, nennen wir es Physik, bezogen. Natürlich stimmt diese Aussage nicht innerhalb der Schichtstärken der Druckverfahren. Schon das Beispiel der Aufsicht in der Dose war etwas idealisiert, weil auch noch bei dieser Schicht die graue Innenwand der Dose durchscheint.

    Bei ideal lasierenden Farben bräuchten wir sicher mehr als ein paar Meter.

    Es ging mir darum, das Prinzip zu erklären, damit man die Richtung versteht.


    Viele Grüße & ciao

    Inkman

  • Hier hat der Cielab Farbraum eine Antwort.

    Greife das Beispiel hellblau auf.

    Cyan liegt bei L 55 a -37 b-50 . Geht man jetzt auf der L(uminanz) Achse Richtung 100(maximum) hätten wir bei grob geschätzt L 85 a-37 b-50 ein schönes hellblau.

    Aber nehme ich die Luminanz raus und gehe Richtung 0, wird es am Ende schwarz.

  • Die Luminanz ist die Helligkeit, oder? In dem Fall geht jede Farbe ins Schwarze je weiter der Wert Richtung 0 sinkt? Wie wenn man von oben auf nen türkisblauen Ozean schaut, und in 50 Meter tiefe ist es halt dunkel weil da kein Licht mehr hinkommt.

  • Ja so ähnlich und man muss hier immer auch vom theoretischen Farbraum ausgehen.

    Habe in dem Beispiel dem Cyan nur das Licht abgedreht.

    Du kannst demnach jeder Farbe das "Licht" abdrehen.

    Aber schreibe gerne nochmal was zu dem Lab Farbraum.

    L beschreibt das Licht . Dann gibt es noch 2 Achsen.

    Die A Achse (horizontal)geht von - 128 bis +128( soweit ich mich erinnere ,Klausur is wieder ne Weile her )

    Bei a-128 ist ein maximal gesättigtes Grün. Bei a+128 die Komplimentärfarbe maximal gesättigtes Rot.

    Jetzt gibt es vertikal die b achse mit den gleichen Werten bei b-128 gibt es ein maximales Blau bei b+128 ein maximales Gelb.

    Nun kannst Du mit drei Achsen L für Licht (Luminanz) a und b (theoretisch) jeder wahrnehmbaren Farbe eine Koordinate zuschreiben.