Frage 181, Fachsprache 3, Lack

  • Für welche Dinge steht in unserer Branche der Ausdruck „Lack“?

    Meine Antwort:

  • Imgrafischen Fach steht der Ausdruck „Lack“ für eineunpigmentierte Druckfarbe. Logisch wäre eher „Drucklack“.

    Genau das habe ich auch gelernt. Das Wort Lack halte ich nicht für einen Ausdruck unserer Fachsprache wie z.B. Butzen, ausschießen oder Ries und Bogen. Unter Lack bzw. lackieren kann sich jeder Kunde, auch der Laie, etwas vorstellen. Ob Lack nur eine unpigmentierte Druckfarbe ist möchte ich nicht beurteilen, es ist aber bestimmt mehr als nur Bindemittel. Selbstverständlich ist ein heutiges Lackwerk ein Flexowerk, auch wenn es sich an einer Offsetmaschine befindet. Das solch ein Werk nicht nur lackieren kann sollte sich schon rumgesprochen haben.

    In früheren Zeiten gab es neben Lack der über das Farbwerk lief auch dünnflüssigen "Wasserkasten-Lack" der über das Feuchtwerk verdruckt wurde. Egal wie,es handelte sich immer um ein Hochdruckverfahren, auch der Flexodruck gehöhrt dazu. Noch vor einigen Jahren wurde Lack nur zum Schutz einer Drucksache eingesetzt, heute wird Lack, mit all seinen Varianten, als "Veredelung" eingesetzt.

    Flexo ist wohl für viele von uns noch immer Kartoffeldruck.

    Traurig, wenn es denn so ist. Für mich ist Flexo eines der atraktivsten Druckverfahren, das in den letzten 30 Jahren

    eine enorme Entwicklung durchgemacht hat. Flexodruck habe ich schon kennengelernt als er noch Anilindruck genannt wurde. Drucken ohne Zonenschrauben und zurichten,herrlich!

    Übrigens:

    Kartoffeldruck ist auch ein Hochdruckverfahren, nur ist er aus der Kategorie "Künstlerische Verfahren/Handdruck.

  • Hallo Boston Presse


    das gerade möchte ich verstanden wissen. Es gibt nicht die Fachsprache mit ihren Ausdrücken und die Laiensprache, die jeder versteht. Es ist das Recht jeder Fachrichtung, neue Wörter oder Konstruktionen oder auch umgangssprachlich bestehende Ausdrücke mit einer eigenen Bedeutung zu versehen. Fachsprache wird nicht angeordnet, sondern wächst aus dem Gebrauch. Nur möchte ich das Bewusstsein schärfen, dass ein Wort hier eine klar definierte Bedeutung haben kann und dort eine andere. Es gibt gar kein falsch oder richtig. Möglicherweise habe ich dich etwas eng interpretiert, und wir meinen das gleiche.


    Dein Kommentar zum Flexodruck liegt ganz auf meiner Linie. Er ist ein kostengünstiges Druckverfahren - ja - aber die simple Qualität findet man vielleicht noch auf Pizzakartons und Bäckertüten.

    Ich habe Briefumschläge, denen auch ich nicht mit einem Fadenzähler ansehen kann, dass sie nicht aus dem Offset kommen. Und ich habe in den 90ern spektakulär gute Rasterdrucke auf Zigarettenpackungen gesehen. Leider bin ich aus der Praxis heraus und erfahre nicht mehr viel Aktuelles. Aber ich bin mir sicher, dass es inzwischen immer stärkere Flexodrucke auch mit realistisch feinen Rastern gibt.


    Viele Grüße & ciao

    Inkman

  • Hallo Inkman :)


    ich *schmunzelte* ja ein wenig über den Begriff *Kartoffeldruck*

    aber gibt schon echt klasse drucke im Flexo, alleine die Möglichkeiten in der Druckveredelung

    sind schon der Knaller.

    Einmal bewarb ich mich bei einer Flexodruckerei, da gab man mir zu verstehen,

    ein Offsetdrucker kann das nicht! Was ich persönlich schon bezweifeln möchte,

    war aber auch mein einziger Ausflugsversuch in eine andere Sparte des Drucks 8)


    Und die *Fachsprache* entwickelt sich ja immer weiter, mit neuen Drucktechniken

    die auf uns einprasseln, vergeht kaum ein Quartal wo nicht von was neuem zu hören ist,

    natürlich vieles noch in den Kinderschuhen aber die Branche bleibt ja nicht stehen,

    ich persönlich finde dass Fachsprache schon wichtig und richtig ist, nur sollte das der Nutzer

    auch an der richtigen Stelle einsetzen und nicht irgendwo wo es keinen Sinn ergibt...

    dann lieber gar nichts sagen :D


    Gruß, Nob