Mein Betrieb will demnächst die pso-zertifizierung angehen und will deswegen nächste Woche einen andruck deswegen starten. Nun wollte ich wissen was auf mich zukommt. welche Kriterien muss meine Maschine erfüllen auf muss ich vielleicht besonders achten ?
Gebt mir mal ein paar tipps, ich will da nicht ganz unvorbereitet reingehen.
PSO was kommt auf mich zu ?
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In erster Linie muss deine Maschine gut eingestellt sein:
- Gummitücher sauber und am besten mit Drehmomentschlüssel angezogen
- Walzenstuhl muss korrekt justiert sein
- nicht unbedingt mit "kalter" Maschine drucken, sondern lieber vorher noch einen kleinen Auftrag reinnehmen
- Feuchtwasser kannst du vorher nochmal erneuernMir fallen morgen bestimmt noch ein paar Dinge ein.
Kommt denn bei euch niemand vom Verband?
Bei uns war die ersten Male immer jemand dabei.
Es gibt auch ein Formular/Checkliste für den Andruck.
Darauf wird u.a. auch dokumentiert welche Platten ihr verwendet, welches Feuchtmittel, Maschinengeschwindigkeit beim Andruck, welche Druckfarbe, Druckbeistellung etc.Im Grunde musst du dir da keinen Kopf machen.
Wenn deine Maschine vernünftig justiert und eingestellt ist wirst du keine Probleme haben.Viel Erfolg!
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Kommt sicher jemand vom Verband. Ist ja bloß erst mal ein Andruck zu abtesten.
Hab heut schon festgestellt dass meine Tonwertzunahmen an den Rändern leicht höher sind als in der Mitte.
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Da ich früher selbst mal für einen Verband zertifiziert habe,
darfst du mich gerne löchern.
Ich sag's mal vom Ergebnis her: Die Farborte für den Vollton (gemssen in LAB, gesteuert in Dichte an der Maschine) sind meist nicht schwer hinzukriegen. SCHWER ist der OK-Bogen. Da müssen auf 3 Bögen ALLE Tonwertzunahmen stimmen, jedes Feld. Und die Graubalance dazu.
Tipp: Nimm dir einen Extrasatz Gummis & Unterlagen, nimm den NUR DAFÜR her und spann ihn danach wieder raus. Gleiches mit der Farbe. Nimm zudem deinen Chef zur Seite und sag' ihm, wenn ihr das das 1. Mal macht, dann solltet ihr gutes Papier hernehmen (z.B. BVS glänzend) und direkt beim Hersteller 20-30.000 Bögenbestellen die "am Stück" produziert wurden.
ALLERDINGS: Nur wenn ihr gute Lagerplätze habt, wo das Material nicht auswellt, ungleichmäßig trocknet, oder stark wechselnden Temperaturen ausgesetzt ist.
Dann lieber die 20-30.000 bestellen und beim Papierhändler bzw. Hersteller lagern auf Abruf.Schließlich: Übe mit den Messgeräten oder der Messanlage an der Maschine, bis du sie "im Schlaf" kennst. Dann weisst du schneller als der Prüfer, ob es klappt oder nicht.
Beste Grüße
m -
Huhu,
ich hab auch schon mehrere Zertifizierungen betreut und finde, das wenn man in der täglichen Produktion schon mal mit heiklen Kunden zu tun hatte, eine Zertifizierung auch nicht schwerer ist. Da muss man nur die Parameter im Griff haben und wissen wie man sie nachmisst und verändert (im Notfall). Gleichmäßigkeit über die Auflage ist da auch ein wichtiges Thema. Ich hab bisher noch keinen Drucker erlebt der nicht in der Lage gewesen wäre das zu drucken (mit dementsprechender Vorbereitung).
Lange Rede kurzer Sinn: keine Angst vor der Zertifizierung als Drucker an der Maschine. Die wirkliche Arbeit hat eh meist der der den ganzen Kram vorbereitet, für die Drucker is das wie ein normaler Auftrag.
Das mit Papier, Farbe, Gummitüchern usw. ist bei der ersten Zertifizierung sicher ne Hilfe. Aber nehmt lieber vertraute Produktionsmaterialien wo ihr wisst wie sie reagieren und nicht was der nächst beste Vertreter als beste Farbe/Papier/Sonstwas für PSO empfiehlt (da lassen sich Chefs gern mal beeinflussen )
Was für einige Drucker ein bisschen ungewohnt ist (meiner Erfahrung nach): gute 10 Bögen auf einmal sauber ziehen ohne die im Drucksaal zu verteilen oder Origami zu veranstalten
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Für was steht eigentlich PSO? Psioriasis? Oder PrintSynergyOranisation?
Ich mein, alle Standards hin und her...es geht nix über n geschultes Druckerauge!
Und wenn mein Densi meint, daß ich nur 0,8 im Gelb fahre, aber mir die Frauen
und Waren im Katalog aussehen, als hätten sie Gelbsucht, dann fahr ich halt
nur soviel, daß alles normal aussieht.
Diese ganze Normisierung is doch nur ABM für Statistiker -.- -
Also ich find die Sache mit dem PSO gar nicht schlecht. Aufträge werden leichter reproduzierbar und du hast eine Absicherung gegenüber dem Kunden.
Und zur Standartisierung gehört ja nicht nur der Druck, sondern auch die Vorstufe. Wenn die standartisiert wäre, müsstest du gar nicht erst mit dem Gelb auf 0,8 runter, damit die Gelbsucht der Damen geheilt wäre. -
Stimmt... aber hast su schonmal ne Kopie/Vorstufe erlebt, die dir immer brauchbares geschickt hat?
Ich ned...und reden half auch ned viel, leider. Im Gegenteil...du bekommst den Ruf eines neun-mal-schlauens,
der alles besser wei0 und es wird schon aus trotz ned so gemacht -.-Is zwar Kindergarten, weil wir alle an einem Strang ziehen (geht ja um unsere Jobs), aber es gibt immer genug
Leute, die ihr Ego über das Wohl vieler stellen und gute Vorschläge deswegen boykottieren.Klar is da n Standart klasse...aber nur, wenn sich von A-Z jeder dran hält und daran scheiterts zu oft.
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Lieber silent74
PSO ist wie ne TÜV-Plakette: Fällt 3 Tage nach der TÜV-Abnahme dein Auto auseinander, haste trotzdem die Plakette ;-))))
Was mich vielmehr erstaunt ist eher dieses:
Wir arbeiten im Jahr 2010 mit Geräten und Maschinen die z.T. viele Millionen EUR wert sind. Trotzdem ist es vielen in der Branche nicht zu blöd, einen existierenden Standard nicht anzuwenden, weil "der taugt ja nix", "unser Kunde will den nicht", "wir brauchen das nicht", "wir machen das ohnehin jeden tag", "diese toleranzen würde unser kunde NIE akzeptieren" und "was da drin steht ist doch völlig praxisfremd"...
JedeR darf die Argumente "dagegen" erst mal beliebig fortführen und erweitern
Wenn ich dagegen mit Maschinenbauern zu tun habe, ist völlig klar, DASS es Standards gibt und dass diese sehr nützlich sind.
Die Diskussionen um Standards in der Druckproduktion bin ich fast leid. Nur fast, weil ich damit teilweise mein Geld verdiene.
Es ist erstaunlich oder manchmal auch erschreckend, wie wenig elementarste Dinge respektiert werden. Wie wenig Herstellerangaben hinterfragt und überprüft werden, dabei kauft man nicht mal eben ein neues Auto für 30-50.000 EUR sondern Austattungen von 2-3-5 Mio. EUR (!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!).
Und während jedeR sein Auto zum TÜV fährt (OK, sagen wir 90%), beantwortet man meine Fragen nach Aufstellung und Abnahmen von Maschinen oder Workflows mit "Heidelberg/KBA/manroland/Kodak/Fuji/Agfa hat gesagt, dass ist alles in Ordnung" – da muss ich dann tiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff Luft holen.
NOCH hat der PSO erst wenig dazu beigetragen, dieses Denken aufzubrechen und wenn, dann meist nur bei den Firmen, die schon zuvor erst ihren Kopf benutzt und dann den Geldbeutel geöffnet haben.Es sind Kleinigkeiten zumeist: Ich habe in der Vorstufe gelernt und wurde von meinem Meister angehalten, wann immer es geht, die Nase in den Drucksaal zu halten und mit den Druckern das Gespräch zu suchen. Dann hört man wo der Schuh drückt und man kann frühzeitig und längerfristig Lösungen suchen.
Das passiert einfach nicht mehr. Umgekehrt auch nicht. Dementsprechend fallen viele Ergebnisse aus, die ich dann bei Kundenreklamation "bewundern" darf.Beste Grüße
m -
macbookmatthes dann geht das Löchern mal los
Hab jetzt schon mal vorgefühlt was meine Tonwertzunahmen betrifft. Da tritt schon das erste Problem auf. Alle meine Tonwertzunahmen sind am Rand deutlich höher (5%-8%) als in der Bogenmitte vorallem im 40 % Bereich. Bei 80 % ist das allerdings nicht so.
Das ist aber dann bei fast Maximalbreite (160) und FM25 Raster. ( Hatte keinen andern Job mit normalem AM-Raster diese Woche) .Woran liegt das ? Hab schon an meinen Feuchtwerken rumgespielt. Konnte aber keine Verbesserung feststellen.
Was gibt es überhaupt für Anforderung an mein FM ? PH-Wert 4,7-5,2 ? Stimmt das noch ? Leitwert ? Alkohol ?
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Hallo,
an den Feuchtwerken rumspielen bringts nicht!
Besorgt euch eine Testform und justiert die Werke damit vernünftig.
Eine sauber eingestellte Druckmaschine druckt eine Tonwertschwankung von maximal 2%
über den Bogen verteilt. -
Sorry wenn jetzt meine Walzen nicht richtig eingestellt wären wäre dass ganze doch nicht nur an den Rändern, in der Bogenmitte ist ja alles im grünen Bereich. Außerdem ist es ja nicht nur einseitig sondern an beiden Rändern und in allen 4 Werken.
Deswegen habe ich eben auf Feuchtwalzen getippt. Die Dosierwalze kann man ja auch schränken was ja zum Messergebnis passen würde. Veränderungen haben aber eben nichts gebracht.
Die Feuchtwerke und Walzen haben aber auch schon 38 Mill runter. Denkt ihr es wäre besser eine Zertifizierung mit neuen Walzen anzugehen?
Der Andruck ist ja sicher auch erstmal angedacht um Störquellen offenzulegen.
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Moin moin,
Leute, Ihr sollt vielleicht mal mehr googeln.
Was ist PSO, bzw das Zertifikat dazu?
PSO heißt genau Prozess Standard Offset und legt ganz genau fest, in welchem Rahmen was Produziert werden muß. Das gilt für die AV genauso wie für Vorstufe, Druck und Verarbeitung.
Dies soll gewährleisten, dass der Kunde bei einem Neudruck die optimale Qualität erhält und diese auch in einem evtl. Nachdruck bekommt. Zudem dient es dazu, bei evtl. Reklamationen genau Festzustellen, wo denn das Malheur passiert ist.
Wie kommt man an PSO?
In normal großen Betrieben kann man für den Zertifizierungsvorgang einen Kollegen wählen, der das nebenbei machen kann, in Großbetrieben ist das der Qualitätsmanager.
Er erstellt im ersten Schritt erst mal den IST-Zustand. Der wird dann ausgewertet und es wird festgestellt, wo und wie man von den PSO-Vorgaben abweicht.
Hierzu gibt es dann die Checklisten, die dann auch immer geführt werden müssen. Im allgemeinen dauert das heranführen an den Standard etwa ein halbes Jahr. In diesem Zeitraum werden Maschinen und Anlagen, sowie das Personal entsprechend geschult (vom Qualitätsmanager) und Schrittweise an den SOLL-Zustand herangeführt. Dies wird vom BDVM bzw. den Landesverbänden unterstützend begleitet.
Wenn dann alles soweit ist, dass man den PSO Richtlinien entsprechend produziert, kann man sich prüfen lassen. Bei erfolgreicher Prüfung bekommt man die Urkunde für 2 Jahre, die mit einer Prüfnummer versehen ist. Danach erfolgt wieder Prüfung und ggf. Erteilung.
Das wärs jetzt mal ganz grob.
Wer das ganz fein wissen will:
So, ich denke, es hatt sich dann erledigt mit irgenwelchen neuen Teilen die man nicht braucht. Denn drucken könnt ihr alle. Ihr müßt nur nach Standard drucken können, das macht Ihr, nicht die Maschine.
Im Unkehrschluss: Ihr druckt ja jetzt auch kein Müll, also warum so Herzrasen?
Gruß
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ich habe das schon hinter mir,
war auch nur halb so wild wie angenommen, da der Prüfer vom Fach war und Hilfestellung erteilt hat.
Im Endefekt kam mal wieder herraus, dass die meisten Fehler in der Vorstufe gemacht werden. Ich weis garnicht mehr wieviele Platten wir gemacht haben.
Nutzen für den Drucker hat PSO in soweit, sollte der Kunde und die Vorstufe sich an die Richtlinen halten, man zu 95% an sein Prof ran kommt.
Leider halten sich die Kunden nicht immer dran (Weil sie es schon immer so machen) und oder aber die Vorstufe nimmt Veränderungen vor usw.
und wenns dann nicht Passt kann der Drucker nichts! Das alte Lied halt wieder.
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Gebe ich meinem Vorredner absolut recht in allem .
PSO ist geil wenn es dann richtig angewandt . Viele Vorgesetzte ( bzw.die die nicht an der Maschine stehen aber mal standen und dazu auch noch was zu sagen haben ) erkennen leider nicht das wir Drucker zwar immernoch in einem gewissen Tolleranzbereich Farbe stellen können . Aber Proofs von Kunden oder Dateien teilweise unter aller Sau sind .
Ich predige das jede Datei im Hause geproofed wird ,falls Farbabweichung zum etwaigen Druckmuster vorhanden sind ist das meisst ein Klacks diese am PC zu korrigieren .
Es könnte so einfach sein ,ist es auch und eben diese letzten 5 Prozent aus der Abweichung Proof/Druck rauszukitzeln ist unser eigentlicher Job und nicht irgendwie mit 5o% mehr Yellow,Cyan -75% einem zugekniffenden Auge und Schönrederei den Auftrag durch die Kiste zu schloddern . -