Druckmaschinen-Kritik

  • Servus,


    Kann ich für HD absolut bestätigen!


    Nach einem Maschinenkauf lebt eine Firma von den entstehenden Folgekosten. Wie gesagt 2. Verkaufsmarkt. Technisch wäre einiges perfekter zu handeln, jedoch gibt es dafür keinerlei Interesse. Dieses Konzept zieht sich durch alle Lebenslagen. Man möchte in dem Geschäft Geldverdienen, nichts anderes.


    Anderes Beispiel:
    Ich habe hier einen sehr guten Tintenstrahler herumstehen, den ich nur selten mehr anwerfe. Der hat seiner Zeit einen Haufen Asche gekostet, dafür waren die Folgekosten ziemlich niedrig. Nun fing dieser plötzlich an unsauber zu drucken. Da ich mich in dieser Materie nun wirklich gut auskenne, habe ich alles gecheckt und für einwandfrei befunden. Alle Teile absolut i.O. Da ich ein recht guter Kunde dieses Herstellers (Foto/Video/Drucker usw.) bin, haben sich da auch gewissen zwischenmenschliche Kontakte gebildet. Fazit: In der Drucker-Software ist eine Art Betriebstundenzähler, der dann so etwas wie einen defekten Druckkopf simuliert. Also haste ein technisch perfektes Gerät und schmeisst es auf den Müll. Ist aber jetzt überall so!

  • Fazit: In der Drucker-Software ist eine Art Betriebstundenzähler, der dann so etwas wie einen defekten Druckkopf simuliert. Also haste ein technisch perfektes Gerät und schmeisst es auf den Müll. Ist aber jetzt überall so!


    Hallo Gutenberg,


    das genannte hatte ich auch schon mal, nur weggeschmissen hab ich ihn nicht - war zu teuer -
    Es besteht die Möglichkeit ihn an den Hersteller zu senden (vorher fragen) - der liest den Zähler aus, und siehe da die Kiste läuft wieder - kostet natürlich was -
    Wird nicht jedem gesagt, wollen ja neue Geräte verkaufen,
    das gehört zwar nicht hierher in die laufende Diskussion, war nur mal so am Rande eine meiner Bemerkungen.....


    Gott grüß die Kunst
    Norbert

  • Hallo Norbert,


    so in der Art habe ich das dann auch gemacht. Für die meisten Fälle wäre es aber wahrscheinlich auf der Kippe gelandet. Heutzutage musste schon aufpassen wie ein Schiesshund. Trotzdem vielen Dank...sowas kann man nicht of genug erwähnen :)


    UND das an der CD102 jetzt die Saugwalzen-Hebelchen an der Seite über dem Puderapperat sind....naja, HD erklärt das technisch wieder brillinat. Wenn du jedoch bei laufender Maschine was fummeln möchtest, ist das schon gewöhnungsbedürftig. Früher vorne links war meiner Meinung nach besser.


    Gruss

  • @ Gutenberg


    Das mit den Hebelchen hab ich auch schon gesehen, naja klingt einleuchtend die Erklärung von Heidelberg - mussten halt die Schläuche verkürzen damit se mit Saugkraft auf die Bogenbremsen bekommen, mussten se wohl machen bei der XL weils da Probleme gab, bloss ich finds bissel zu Stark die Saugkraft, gerade bei Mattem Papier legt man sich manchmal die Karten und darf die Bänder wechseln und mit der Leistung der Bogenbremse rumspielen :S - mal abgesehen davon wie du schon sagst, sehr gut plaziert da ;)

  • Naja die Bogenbremsen "muß man ja nicht mehr seperat verstellen" ;)
    Was mich besonders nervt, ist der Filter für die Bremsen. Wieso bringt man den bitte an so eine bescheuerte Position. Wohingegen der Filter für den Entroller perfekt zu öffnen ist. Den braucht man ja auch viel öfter, als die Bremsen ;)
    Da kommt mir ne Idee - ich nehme jetzt einfach immer den Entroller zum Bremsen. 8)

  • Ich hatte in der Testphase der Miller TP104 bei uns oftmals Besuch von solchen Entwicklungsingenieuren.


    Ich hatte wirklich einige echt gute, aber an einen kann ich mich noch lebhaft erinnern.


    Der hatte die Gummituchwaseinrichtung kpl. entworfen/entwickelt. Und, tut mir leid...das Dingens war der grösste Schrott den ich jemals gesehen habe. Wenn sie lief, einwandfrei....nur das ganze Handling mit dem Tuchaufwickeln, Aus-/Einbau, Justieren....nein, das war nicht praxisgerecht. Das funktioniert irgendwo im Versuchsraum, aber nicht unter Produktionsbedingungen.


    Da ich diese Einrichtung immer bemängelt habe, kam der extra wg. mir und wir unterhielten uns echt ne ganze Weile. Im Beisein unseres technischen Leiters und noch einiger Miller Leute aus dem Verkauf/Entwicklung. Der Mann war sowas von resistend gegenüber meinen Erläuterungen, wahnsinn...kann ich nicht richtig beschreiben.Ich habe stellenweise Skizzen gemacht. Eine praktische Blindheit die mir dann auch niemals wieder untergekommen ist. Zum Schluß haben es alle anderen verstanden, die Techniker von Miller sowieso, es wurde eine Art Lastenheft erstellt und was soll ich sagen?


    Zwei Monate später gab es einen Ausbausatz von Miller, der wurde dann bei unseren Maschinen eigebaut und diese Wascheinrichtung war erheblich besser und vor allem auch einfacher! Es waren noch einige Gags bei dieser Neuerung dabei, die nicht bei uns besprochen wurden. Aber darum geht es ja auch nicht. Wenn gewisse Leute einfach mal das Ohr an der Front hätten, würde manches einfacher gehandelt werden können.


    Ich möchte damit nur sagen, dass es bei den Leuten eine gewissen Blindheit geben kann (manchmal). Aber dieser Mann war schon extrem.


    Gruss

  • Blindheit und Beratungsresistenz sind meist die Grundpfeiler eines jeden Vorgesetzten :D


    Ich hab mal über n Jahr um ne Osmose-Anlage gebettelt (Kostenpunkt ca. 6000 Euro), weil uns
    die Walzen in der Maschine dermaßen verkalkten, daß wir alle halbe Jahre ALLE Walzen (auch Rilsan-Reiber)
    neu beschichten lassen mußten. Da half kein Einweichen, keine Pasten und keine Essigessenz/Zitronensäure.
    Wieeee oft hab ich nach so ner Aktion den Chef die Milchmädchen-Rechnung eröffnet, was ne Anlage
    kostet und was alle Walzen aus/einbaun, justieren und beziehen lassen kostet...aaaber nöööö...wir haben
    kein Geld für ne Anlage -.-
    ...und für die, die's noch ned kennen...Drucken mit verkalkten Walzen is echt unschön, da die Farbwalzen durch
    den Kalk wasserfreundlich werden...da wird Farbe stellen zum Roulette spielen 8|

  • N´Abend zusammen,



    jo, das mit den Inschinören kenn ich zu gut. Aber eben auch, dass die Standzeit der verschiedenen Teile von Maschinen vorgeschrieben sind.


    Mich nervt aber eher, dass manche Teile so beschissen angebracht sind, das man drei Gelenke haben müßte, um die Teile gut und sicher einzubringen.


    Z.B. Waschwickel SM74. Wenn Du als Drucker größer als 1,60 bist, hast Du Probleme, weil die Arme zu lang sind.


    Früher hatte ich mal ne Roland, die hatte Doppeldruckwerke, eins unten und eins oben., 2 Turm das gleiche. Wenn Du also etwas beleibter warst (bin ich Gott sei dank nicht) hattest Du massive Probleme am Werk 3, rein kamste, aber nicht mehr raus. Wer hat an der MAN 700 (Serie 739) mit Wendung und Waschanlage mal die Waschanlage aus der Wendung geholt? Wenn Du nicht grad Schwarzenegger heißt aber ne Figur wie Naddel hast, hast Du ein Problem.


    Ich könnt da ewig weitererzählen, bin mir aber sicher, wenn Du den entsprechenden Entwicklungsinschör frägst, kriegst Du immer ne Antwort, mit der Du nix anfangen kannst.


    Naja, die müssen halt auch von was leben... :sleeping:

  • Ich hab mal über n Jahr um ne Osmose-Anlage gebettelt (Kostenpunkt ca. 6000 Euro), weil uns
    die Walzen in der Maschine dermaßen verkalkten,

    Danke Silent74 für diese Vorgabe,
    dieses wichtige Thema möchte ich mal gern weiter/intensiver besprechen.
    Was habt ihr für Anlagen? Stilow oder auch andere?
    Was habt ihr damit für Erfahrungen gemacht?
    Osmose Anlagen-verbunden mit Luftbefeuchtung...wie schaut es mit dem Raumklima in der Druckerei aus?
    Ich bin beauftragt mich darüber bischen schlau zu machen denn bei uns steht da etwas neues an-Anbieter gibt es viele-aber Qualität und Service muß klappen.

  • Öhm...das is jetzt ca. 8 Jahre her und an den Hersteller kann ich mich leider
    net mehr erinnern. WEnn man die Möglichkeit hat, sollte man die Luftbefeuchter
    UND das Feuchtwasser zum Drucken mit Osmosewasser betreiben.
    Wichtig ist auch, daß man den Tank, wo das aufbereitete Wasser gespeichert wird
    groß genug ist um Qualitätsschwankungen des Wassers zu minimieren.
    Da hatten wir für Firma, wo eine Anlage neu installiert wurde einen 2000l-Tank
    (Regenwasser-Tank ausm Baumarkt) für zwei 16S, ne 48S und ne 4farb Rapida 70x100.


    Was Wasseraufbereitung, -zusammensetzung und Optimierung angeht, frag am besten
    mal nen selbstständigen Druckinstruktor M.Lüthi, 0041 79344 6043. Is n älterer Schweizer,
    aber sehr nett und mit viel Ahnung von Farbe und Wasser. Hat auch ne HP:


    Wobei ich Luftbefeuchter nur ausm Bogenbereich kenne. Im Rollenoffset fahren sie dir
    im Winter bei -20 Grad das Papier vom LKW an die Maschine und du darfst dann nur
    staunen, was so passiert und daraus das beste machen. *g*


  • Ich war auch bei der DRUPA, war glaube ich aber '96, am Heidelberger Stand wurden Ettiketten für Bohnenkonserven gedruckt. Von oben sah das alles wunderbar aus, als ich einige Bogen angehoben habe, hörte ich es schon rascheln, ab 200 Bg. wars dann nur noch ein Block, vielleicht brauchbar zur Verdämmung von Hauswänden, auf Konservendosen kamen die Ettiketten definitiv nicht. Was bei solchen Messen beschi**en wird, geht auf keine Kuhhaut. Unvergessen der Herr Tanaka, der an einer Speedmaster 74-4 eine 1000er Auflage bei 15000 durchprügeln wollte, allerdings 3 Stopper hatte. Jetzt versuch Deinem Chef mal klar zu machen, das Du bei 1000 Auflage nur bei 10 000 fährst.

  • als ich einige Bogen angehoben habe, hörte ich es schon rascheln, ab 200 Bg. wars dann nur noch ein Block, vielleicht brauchbar zur Verdämmung von Hauswänden,


    Klar doch.
    HD weiß doch ganz genau wie die Auslage unter Verwendung von Puder nach 10 Stunden ausschaut.

  • Moin moin,


    auf Messen dürft Ihr gar nix glauben, da versuchen alle nur, die potentiellen Kunden mit Höchstleistungen zu beeindrucken.


    Die Maschinen werden vor dem Messebeginn superperfekt eingestellt. Mit schwarz auf 1,25 is heute nix mehr, weil Messung während der Produktion mit Beamer für die Kunden zum sehen.


    Wer bei der letzten Drupa war, hat sicher gesehen, wie die Maschinen 18.000 laufen. Habt Ihr das Papier gesehen und was die gedruckt hatten?


    Solche Aufträge hast Du 2x im Jahr, ansonsten druck ich auf der XL keine Werbung sondern anspruchsvolle Drucksachen, mittleres Auflagensegment. Da brauch ich keine 18.000.


    Aber der Käufer denkt halt, das isses.


    Es war ein Verkäufer von KBA, der (wohl spaßeshalber) gemeint hat, mit einer zweiten Maschine wäre er doppelt so schnell und bräuchte nur die halbe Zeit.


    Dann hab ich gemeint (ich kann meine Schnautze nicht halten...)


    Wenn er sich 4 oder 5 hinstellt, iseer fertig noch bevor er angefangen hat...


    Es ist bei allen Maschinenhersteller gelich: Erst mal verkaufen, dann denken. Ob da so manches Sinn macht, können wir nicht verstehen.


    Schaut euch mal die neue CX an. Braucht man die?

  • Das stimmt, die letzte Drupa hatte echt Unterhaltungswert. Bei der einen Präsentation von HD, bei der sich die zwei Moderatoren (Frau/Mann) bei fast jedem Satz mit dem Vornamen anredeten....ich dachte echt jetzt kommt gleich HSE 24 mit irgendeinem Staubwedel etc. Genauso verlief dieser Part :D


    Unsere XL wurde gekauft mit dem Vorsatz...niemals auch nur ein Quentchen von dem Limit abweichen. Die Maschine muss uns entlasten und es wurde auch entsprechend kalkuliert. Solange die Kiste neben mir steht, sehe ich die sehr selten mal über 14.000 laufen. Gut. bei 500 umschlagen oder so, rentiert sich das auch nicht wirklich. Meine CD 102, die jetzt im Januar anlief, hat Laufleistungstechnisch lt. Chef auf bis +/- 800 Bg./h gleichgezogen. Nach den Zahlen der letzten Monate. Und die gedruckten Formate sind auch meisten wie bei meiner 102er.


    Wir haben genau genommen einen richtig schönen Auftrag, da laufen beide Maschinen Topspeed. Das war es dann auch schon. Unser Auftragsportfolio ist wirklich nicht für so Highspeed gedacht...

  • @ Powerprinter66


    Mit der neuen CX wird alles besser :D. Laut HEIDELBERG ist sie ja vollgepackt mit neuigkeiten. Haben ne 102er CD bekommen im Dezember, die hat auch schon die Greifer von der XL drin und gewisse andere sachen, aber wenn se das bei der CX einbauen ist es gleich alles wieder neu und wird den Preisunterschied in HEIDELBERGS Augen rechtfertigen. Und die 16500BG/h find ich auch nicht so prall, bei uns laufen die Maschinen nur 14500/15000 (Flyer usw) - und das ist eigentlich ausreichend wie ich find. Da machen die 1500Bg/h den Braten auch nicht fetter.

  • Da ich an diversen Maschinen, sowohl HD als auch MAN gearbeitet habe, denk ich mal,
    daß HD zum einen viel verbreiteter is (weil etwas günstiger) zum anderen is MAN etwas
    robuster. Klar, auch da geht was kaputt, aber nicht so schnell wie bei HD.
    Ein Beispiel...die Poti's für die Registerverstellung sind an der WEB16 (HD) circa doppelt so
    groß wie n Fingerhut und dementsprechend fragil. Die an der MAN Rotoman 16 sind da in nem
    extra Gehäuse, was sie vor dem Öl der Zentralschmierung schützt und etwas kleiner als ne
    Cola-Dose....und so zieht sich das durch die komplette Bauweise durch.


    ...und was diese tausend kleinen Gimmicks an der Maschine heutzutage sollen...naja...
    Segen und Fluch zugleich...gut, wenns funktioniert, aber doof, wenn nicht und je mehr Aggregate
    an ner Maschine sind, umso mehr Fehlerquellen gilts im Auge zu behalten ;)