Wendung 102er SM , Papier" knautscht " einseitig

  • Hallo Kollegen,
    ich hatte gestern einen Job 2/2 farbig , viel Schrift auf 63×88 ,70g BD matt zu drucken - über Wendung bei einer Geschwindigkeit von 10.000 Bg/h.
    Hin und wieder bemerkte ich in der Auslage das nur auf der BS der Bogen am Bogenende "knautscht" .
    Ich habe die Sauger in der Wendung kontrolliert, alles okay.
    Nützte aber nichts.
    So bin ich dann nur auf dieser Seite 2/10 aus dem Greifer gegangen sodaß mehr Greifer in der Wendung war. Habe das natürlich vom Stand her ausgeglichenen.
    Und siehe - keine Knautscher mehr.
    Das verstehe ich aber nicht da das Papier in Ordnung war - vom Format gleich und auch in der Qualität gut.
    Ist das eventuell dem Format und dem 70 g geschuldet ?

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Kann auch an den 70g liegen, schwierig zu drucken aber möglich. Wenn du wie beschrieben Knautscher über das Bogenende auf der BS hast, also quasi Bogenende des WD Hinten rechts, würde ich mal 10-20bg durchdrucken und notstoppen, dann schauen ob der knautsch von den ersten vier Werken, speziell vom anleger zu Werk1 entsteht, oder erst nach der Wendung auftritt. Kann gut sein dass der Greifer auf der BS so knapp die Papierkante erwischt, dass der Bogen schon durch Werk1 geknautscht wird. Ich tippe auf eine Ursache vor der Wendung Lass ein paar Bogen laufen, not aus drücken, in die werke schauen und bogen kontrollieren, ab wo der Knautsch auftritt. Lass mich wissen wenn du die Uhrsache gefunden hast ☺

  • Guten Morgen Hein. 63x88 ist bei hd ein schwieriges Format. Es kann sein dass die Bogen an der Fordermarke anstoßen. Dies führt dann zu Knautschern. Du hast ja die Möglichkeit mit dem Bogen ausser der Mitte zu fahren. Ich fahre da immer 2 mm in Ziehrichtung. Lass mal den Bogen um die Fordermarken laufen dann siehst du ob er anstößt. Grüße Günter


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    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Guten Abend,


    63x88 läuft bei uns häufig in Wendung bei der alten Zweifarben Speedmaster 102 und der 102VP.
    Probleme mit dem Anleger kann ich hier weniger bestätigen.
    zu 95% liegt es an der Wendung, zu knapp eingestelltem Papierformat.
    Immer die Bogenlänge zuvor genau ausmessen. Ein Millimeter zu viel und es gibt schon Probleme...


    Wenn du die Vordermarke an der Seite der Knautscher Vorwärts stellst und die Probleme dann behoben sind, liegt es sicher an der Einstellung der Wendung zum Papierformat.


    Es kommt auch oft vor, dass die Bögen nicht gerade geschnitten sind. Daher messe ich die Bögen vor dem Einrichten immer an beiden Enden und in der Mitte ("hohle" Bögen kamen leider auch schon vor)


    mfG Sebastian

  • Hin und wieder bemerkte ich in der Auslage das nur auf der BS der Bogen am Bogenende "knautscht".


    Also mit der Wendung hat das nichts zu tun. In der Auslage Bogenende bedeutet doch in der Anlage Bogenanfang. Fährt man nicht aus der Mitte kann der Bogen an den Vordermarken anstoßen. Ich vermute mal das auch auf BS der Bogen angelegt wurde. Bei HD ist 63x88 ein Sonderformat. Bei zu enger Wendung knautscht der Bogen über die gesamte Breite und nicht nur auf BS oder AS.


    Grüße
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Liebe Kollegen,
    ich denke das Problem erkannt zu haben.
    Ein Greifer in der Wendung macht Probleme.
    Beim Format 70×100 sieht man vereinzelt das am Bogenende ( das heißt die mir zugewandte Seite des Bogens in der Auslage) kleine Papierfetzen die genau "eine Greiferfläche " ausmachen, aus dem Bogenende herausgerissen sind. Ich denke das ein Greifer schwergängig ist.
    Dieser Greifer ist genau an der Ecke vom Format 63×88 .
    Ich werde diesen Greifer mir mal näher ansehen.
    Rein theoretisch wäre es eine logische Erklärung.
    Im " Geradeausdruck " ist nichts zu erkennen.

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  • Hallo Hein,


    dass bestätigt meine Vermutungen mit der Wendung. Versuch den Greifer, besser direkt die komplette Greiferleiste zu reinigen, fetten und auf Gängigkeit zu prüfen.


    Ich hoffe du bekommst es ist den Griff. Wir warten auf deinen Bericht.


    mfG Sebastian

  • Danke liebe Kollegen.
    Ich hatte heute Zeit alles intensiv zu prüfen.
    Einerseits habe ich gemerkt das der eine Drehsauger von der Speicherdrommel ( genau dort wo es Probleme gibt ) nicht korrekt saugt.
    Andererseits habe ich heute die Luftschläuche die die Wendetrommel von unten anblasen erneuert - auch dort war ein / mehrere Lecks im Schlauch.
    Apropos - Luft und Wendung . . . - wie habt ihr die Luft bei der Wendung eingestellt ?
    Es gibt zwei Blasrohre die direkt auf die Speichertrommel blasen und zwei Rohre die von unten auf die Wendetrommel blasen.
    Gerade bei dünnen 70g Papier ist das nicht so ohne.
    Wie fahrt ihr die Luft zwischen der Wendung ?

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Guten Morgen Hein,
    da lag ich mit meiner Meinung ja deutlich daneben :( Aber gut das Du die Ursache herausgefunden hast.


    Grüße
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Hallo Hein,


    wir haben die Luft immer voll aufgedreht, damit die Bögen schön an den Zylindern anliegen und nicht zu flattern beginnen.


    Bei unseren Maschinen sind, eine art Schwarze Plättchen vor den Saugdüsen. Diese kann man heraus ziehen, bzw. hinein drücken. Hiermit wird die Saugluft der einzelnen Sauger an oder abgestellt.


    mfG Sebastian

  • @ Guenter 1961 . . . das ist ja gerade das witzige an unserem Job - da ist man 1000% ig von von einer Lösung überzeugt und dann streckt dir das Problem frech die Zunge raus.


    @ HQ_seppel . . . ihr habt die Luft , auch die unter der Wendetrommel, voll aufgedreht ? Auch bei Papier unter 90g ?
    Seit ich den Luftschlauch für die die Blasluft unterhalb der Wendetrommel erneuert habe , habe ich Einriße seitlich auf den Druckbogen entdeckt . Mittig an den Druckbögen. Gibt es dafür ne Erklärung ?


    Gruß Hein

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Zu viel Luft bei dünnen Papier ist definitiv unnötig und irritiert die Bogenführung mehr als das sie nützt. Zumindest würde ich bei Schwierigkeiten da ansetzen und ggf. nachstellen.


    Der seitlich, mittige Riss kann meiner Meinung nach nur an der Stelle entstehen wo der Bogen die Richtung wechselt ... Sprich in dem Moment wenn er vom Wendezylinder übernommen wird und die Speichertrommel los lässt ... Da liegt er kurze Zeit an einem Führungsbügel an ... Wenn dieser ungünstig steht (zu weit außen) könnte es womöglich zu dieser Erscheinung kommen


    Wenn in der Maschine was erneuert wurde könnte man ja auch noch mal nachsehen das dem Papier nichts im Weg steht was vorher nicht an dieser Stelle war.

  • Mahlzeit,


    vielleicht sollte ich erwähnen, dass bei der 84er 102 der druck am Bläser nicht sonderlich hoch ist und an der 98 102 auch nicht mahr alle Schläuche ok sind und daher auch einiges nicht da ankommt, wo es hingehört.


    Zu viel Luft ist natürlich nicht immer angebracht. Aber dazu gibt es ja Drucker, die ihre Maschinen im Griff haben. :thumbup:


    mfG Sebastian

  • . . . lieber Sebastian ,
    es stimmt. Ich habe bis zum Zeitpunkt der Reparatur alles soweit im Griff gehabt .
    Nur, und jetzt meine Beichte - ich liebe meinen Job und noch mehr Maschinen die in Ordnung sind.
    Ich selten dämlicher Kerl bin darauf versessen auch noch vieles selber zu reparieren. Und so bin ich in meinem
    " Wahn " unter die 102er durch das " Mannloch " gekrochen und habe Schläuche gewechselt .
    Als ich wieder "auftauchte " haben sich die Kollegen gebogen vor Lachen - hämisches Gelächter selbst vom
    " Buchbindervolk ". Zurecht - ausgesehen habe ich wie ne Sau .
    Grinz .
    Nun aber habe ich eben das Problem mit dem " einreißen " , und das werde ich auch noch packen ( doppelGRINZ).
    Aber dann kommen sicher noch weitere " Herausforderungen " die ich bestimmt auch wieder derart persönlich nehme wo ich wieder selber schrauben werde - quasi ne " Endlosschleife " meines beruflichen Werteganges .
    . . . hoffendlich vergeht mir das grinzen mal nicht , und wenn dann bin ich " six feed under " und kann mein grinzen schlecht beeinflussen .


    Gruß Hein

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Hallo Hein,


    dass war von mir nicht negativ oder abwertend gemeint, sondern bestätigend. Anonym über das Internet treten leider schnell missverständnisse auf ^^ .


    Dass deine Kollegen dies zum lachen finden, kann ich absolut nicht nachvollziehen! Ich ziehe meinen Hut vor den Druckern, die ihre Maschine selbst in Schuss halten.


    Ich bin selbst Drucker, habe keine Probleme damit unter der Maschine in der Ölwanne zu liegen und Reperaturen vorzunehmen oder dergleichen, nur weil ich auch in der AV und im QM tätig bin.


    Ich bin mir sicher, du wirst das Problem lösen.


    Verstehe ich es richtig, dass dir die Bögen nach der Reperatur auf Antriebs und Bedinungsseite mittig einreißt?


    Gruß Sebastian

  • Hallo Sebastian,
    ich habe deinen Beitrag nicht negativ oder abwertend empfunden. Habe den Satz das der Drucker seine Maschine im Grief haben sollte, halt noch bißchen weiter getrieben.
    Quasi, Selbstironie- das bist froh ein Problem aus der Welt geschafft zu haben und dann wartet das nächste Problem schon grinsend an der nächsten Ecke.
    Ja, der Bogen reißt beidseitig , mittig ein. An meiner 102er, Bj. 2003 gibt es 3 Blasrohre a 2 Stück .
    Das erste Paar liegt überhalb der Speichertrommel und ist einzeln steuerbar so wie die anderen zwei Paare die ja überhalb bzw. unterhalb der Wendetrommel eingebaut sind.


    Gruß Hein

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • hallolo , geb mein senf auch noch dazu..


    102-4 SM mit wendung
    70-100g, keile in den satpel hinten
    zürückfahren mit der trommel wenn das paper nicht glatt gschnitten ist ( oder auch mit vordermarken )
    stapel (format ) messen vor druck!
    deckmarkenhöhe prüfen !
    nichr zuviel luft an venturis usw
    speichertrommel luft überprüfen!
    Greifer saubermachen!
    gummis waschen vorm anlaufen!


    lg

    eine maschine ist wie eine frau, wenn man eine kann, kann man alle... ^^

  • Hallo druckerfinga ,
    deine angesprochenen Tipps sind alle durchgeführt.
    Ich denke das ich noch mal mit der Luft unter der Wendetrommel experimentieren muss.
    Demnächst haben wir wieder so einen Job .


    Gruß Hein

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.