DeltaE Schwankungen Sonderfarbe

  • Werte Kollegen!
    Wir haben grosse Probleme mit einem Auftrag bei dem vom Kunden eine maximale Toleranz nach Trocknung von 2,0 nach DeltaE 2000 vorgegeben ist. Die Farben sind nur als LAB Wert vorgegeben und von unserem Farbenlieferanten angemischt worden. Es handelt sich um drei Sonderfarben, Gelb, Rot und Blau. Es gibt keine nähere Bezeichnung für diese Farbtöne.
    Nach diversen Andruckversuchen haben wir dann eine Mischung bekommen die passte.
    Folgende Probleme treten nun auf. Wir haben vor zwei Wochen 10 Kg von einem Farbton bestellt und auch bekommen. Wenn ich diese Farbe Heute drucke ist der Farbwert aus der Toleranz. Kann sich Farbe in einer vakuumisierten Dose verändern?
    Das nächste Problem ist, wir drucken 12 Nutzen mit dem gleichen Motiv. Der DeltaE zwischen zwei Nutzen die nur ca 4cm auseinanderliegen ist unterschiedlich. Wir haben da Werte zwischen 0,4 und 1,6 DeltaE. Dieses Problem tritt nicht nachvollziehbar an unterschiedlichen Stellen auf dem Bogen auf.
    Das grösste Problem aber ist grundsätzlich das bestimmen der Nassdichte um im Trockenen unter DeltaE 2 zu liegen. Wir haben Dichte Schwankungen über die Breite des Bogens von 0,02 laut Anzeige MANRoland und trotzdem große DeltaE Abweichungen. Wenn ich z,B. eine Nassdichte von 1.46 im Gelb habe mit einem DeltaE von 0,3 dann ist dieser nach 10 Stunden Trocknung bei 0,8 und nach weiteren 10 Stunden bei 1,2. Wie soll man da einen Wert von kleiner DeltaE 2 erreichen?
    Kurz zu den Eckdaten. Gedruckt wird auf einer Roland 500, unser Osmosewasser wird mit Alcolan ctp45 aufbereitet und mit 3,5% IPA veredelt. Die Farbe ist von SUN, das Papier ist ein FSC zertifiziertes Mattgestrichen mit 170 Gramm.


    Ich würde mich über einige Tipps sehr freuen. Mein Chef glaube ich auch ;)

  • Grundsätzlich ist es immer Möglich, das sich eine Farbe noch verändert in der Dose.
    Ich habe zwar in der Hauptsache wasserbasierte Flexodruckfarben koloriert, aber auch da weiß ich aus Erfahrung, das sich Farben nach gewisser Lagerzeit noch verändern können.
    Grundsätzlich halte ich garnix davon, Farben nur nach LAB-Werten zu fahren oder zu kolorieren. Kleinste veränderungen in der Farbschichtdicke können zu gravierenden unterschieden im Delta E führen.
    Somit lässt sich auch erklären, das sich der Delta E nach dem Wegschlagen noch zum negativen verändert. Die Farbe trocknet, die Pigmente legen sich und der Wert verändert sich.
    Je nach Farbton kann das mehr oder weniger deutlich ausfallen. Jeder kennt diesen Effekt wahrscheinlich vom Drucken von Violett oder Dunkelblau (Reflexblau), wo man die Veränderung sogar optisch wahrnehmen kann.
    Eure Abweichungen auf dem Bogen werden wahrscheinlich ebenfalls auf leichte Dichteunterschiede zurückzuführen sein. Verändere ich die Dichte, verändert sich der Delta E. Die Dichte auf dem Bogen ist ja nie 100% Identisch.


    Nun zur Möglichen Lösung:
    Leider kenne ich die genauen Farbtöne nicht um die es geht. Es gibt aber von Seiten des Farbherstellers die Möglichkeit, die Farben mit anderen, sagen wir mal weniger anfälligen Pigmenten, zu kolorieren.
    Als Beispiel ein Orangeähnlicher Ton kann entweder aus Pigment Gelbrötlich und Pigment Rot oder aber mit einem Pigment Gelbrötlich und Pigment Orange koloriert werden.
    Selbst Pigment Gelbrötlich gibt es schon mehrere zur Auswahl. Die Farbe würde dann (wahrscheinlich) teurer, aber ließe sich eventuell weniger anfällig für spätere Farbveränderungen kolorieren.
    Hilfreich wäre es in diesem speziellen Fall den Andruck durch einen Fachmann vom Farbhersteller begleiten zu lassen.
    Das speziell das Gelb beim Trocknen anfällig ist, ist für mich keine große Überraschung. Auch beim kolorieren traten dort bei mir im Delta E recht häufig Veränderungen auf.

    Optimismus ist nur ein Mangel an Information
    (Heiner Müller)

  • Das Gelb ist dem Papierfarbton am nächsten und dadurch, dass ein Teil der Farbe ins Papier wegschlägt, mischt sich
    quasi der Farbton des Papiers mit dem Farbton des Gelb. Dadurch kommen die Abweichungen. Am wenigsten Abweichung
    erreicht man mit einer möglichst dicken Farbschicht und angleichen der Farbe erst nach 48h Trocknung und dort erst
    den Delta-E messen. Weichen die Werte speziell im L-Raum ab? Oder in der Farbigkeit?

  • Hallo Goldrab,


    mir fehlt die Erfahrung in der Druckpraxis, aus der ich Tipps geben könnte. Ich kann leider nur eine sehr destruktive Auskunft geben :( . Die ist aber immerhin auf vielen Jahren Praxis mit Sonderfarben, Ansprüchen an Farbtongenauigkeit und Messtechnik aufgebaut. Meine Botschaft geht mehr an die Vertragspartner, die aus meiner Sicht die Möglichkeiten unserer Technik überschätzen X( .


    Der Farbort eines Druckes hängt - wie wir alle wissen sollten - von vielen Faktoren ab. Je feiner der Anspruch wird, desto mehr Parameter nehmen teil. Hier sind es nicht nur trivial der Bedruckstoff, die Farbcharge und der Drucker mit seiner Maschine.


    Stichwort: Der gleiche Farbauftrag, einmal in ideal ebener Schicht (planparallele Platte) und ein andermal uneben, grießig, kann deutlich messbare Farbunterschiede bringen.


    1. Auch ein mattgestrichenes Papier hat lokale Schwankungen. Damit meine ich weniger den eigenen Farbton, als die Porosität. Die kann man auch bei bester Papierstreichanlage nicht völlig konstant halten. Sie wirkt auf Ordnungsvorgänge der Pigmentteilchen während des Wegschlagens, die dann mehr oder weniger gleichmäßig verteilt trocknen.


    2. Der Farbfilm schrumpft im Wegschlagen und auch noch in der oxidativen Verfilmung. Auch dabei können sich Pigmentteilchen eher agglomerieren oder ebenmäßig verteilt festsetzen. Dies ist nicht standardisierbar über einen ganzen Bogen oder gar mehrere. Da trocknet eine Partie im Stapel anders als am Rand, weil Luft unterschiedlich diffundiert.
    Die Farbtrift durch Trocknungsvorgänge ist besonders bei Farben nennenswerter Buntheit so stark ausgeprägt, dass es praktisch unmöglich ist, frische Drucke in Farbführung usw. genügend genau einzuschätzen, dass eine gezielte (nur das ist professionell) Steuerung in einer solchen Genauigkeit möglich ist.


    3. Bronzeerscheinungen treten beileibe nicht nur bei Reflexblau auf. Hierzu gibt es eine sehr aufschlussreiche Arbeit von der Uni Wuppertal. Etwas schwerer Stoff für Praktiker. Aber bei Bedarf helfe ich dazu. Wird das Druckobjekt wirklich nicht lackiert, wie es scheint? Das ist bei diesen Ansprüchen fast fahrlässig.


    4. Eine solche Farbmischung wird sich in ein paar Wochen in der Dose farblich nicht verändern. Solche kleinen Mengen werden aus Halbfabrikaten gemacht, aus Mischgrundfarben der Einzelpigmente. Und die sind ausgeruht und geben keine Chance mehr zur Nachbenetzung einzelner Pigmente. Und ohne Licht und Luft verbleichen weder Pigmente, noch vergilben Bindemittel. Bei pastösen Farben können wir auch Entmischungsvorgänge wie in Lösemittelfarben getrost vergessen.


    5. Auch für Markenfarben muss man die Spezifikation des Farbtones hauptsächlich auf die Buntwerte beziehen, wenn man so kleinlich sein will. Wenn Papier und Farbcharge gewählt sind, kann der Drucker nur mit dem Farbauftrag arbeiten, also nur in der Schichtdicke korrigieren. Dann darf der L-Wert nicht auch noch festgehalten werden. Irgendeinen Freiheitsgrad braucht der Drucker.


    6. Übrigens, falls tatsächlich LAB-Werte vorgegeben sind und keine physisch vorhandene Vorlage auf Originalpapier, dann müssen wir uns erst einmal über das Spektralfotometer unterhalten und seine absolute Eichung. Auch messtechnisch gibt es große Risiken.


    Du merkst vielleicht, ich habe Zweifel, ob deine Aufgabe technisch überhaupt lösbar ist. Von kommerziell will ich gar nicht reden.
    Viele Grüße & ciao
    Inkman

  • Dann ist da noch die Frage der ersten Farbmischung für den Andruck "der passte", ist das dokumentiert. Welche Farben und zu welchen Anteil verwendet wurden?


    Einmal in die Hände klatschen.
    Einen DeltaE bis 3.0 fällt mit dem Auge gar nicht auf. Deshalb würde ich so einen "Spießer" Kunden ablehnen.
    Und falls ich so einen penieblen Kunden habe, erwarte ich das er beim Andruck dabei ist. Dann Unterschrift unter den Gutbogen und fertig.


    Abgesehen davon, wenn du nach 20 h Trocknung einen DE 1,2 hast, wo ist dein Problem?
    Ansonsten die Ntz. die aus der Reihe tanzen, einfach nicht verkaufen.


    Warum einfach wenn es auch kompliziert geht?

  • Guten Morgen!
    Vielen Dank für die für mich doch sehr aussagekräftigen Antworten. Diese bestätigen mich jedoch in meiner Meinung, dass die Abweichung der LAB Werte im Nasszustand in erster Linie auf Fehler in der Farbmischung zurückzuführen sind.
    Druckerpapst: Da wir anfänglich das Problem hatten, dass das Gelb zu rötlich wurde hat unser Lieferant von sich aus die gelbrötlichen Pigmente ins Spiel gebracht und dann auch sehr gute Ergebnisse erzielt. Leider ist die daraus resultierende Farbe nun alle und alle Nachlieferungen weisen das alte Problem auf.


    Silent74: Der Farbenlieferant hat nach unseren Angaben (LAB Werte) die Farben gemischt und auf Auflagenpapier angedruckt. Danach haben wir diese Farbe bei uns angedruckt und mittels verschiedener Schichtdicken den für uns besten DeltaE ermittelt. Die Abweichungen nach der Trockenzeit betreffen sowohl die L- als auch die A- und B-Achse. Die B-Achse jedoch mehr.


    ekkman: Ich gehe davon aus, dass ein Farbenlieferant für die Farben die er im Kundenauftrag mischt auch eine Rezeptur erstellt. Allerdings habe ich da langsam Zweifel. Die Veränderung auf 1,2 war nur als Beispiel gedacht um zu veranschaulichen wie stark sich die Farbe ändert. Bei 1,2 wäre ich super glücklich! Warum kompliziert wenn es auch einfach geht? Weil der Kunde sowohl Einzelnutzen als auch ganze Bogen als Muster haben möchte!


    inkman: In Deiner/Ihrer Ausführung sind viele Punkte die ich bei unserer Geschäftsführung und beim Kunden schon angeführt habe. Da ist z. B. das Papier, dass alleine schon bei der blossen Betrachtung starke Unterschiede im Strich aufweisst. Die Messgeräte sind nahezu identisch. Beides Techkon Geräte der neuesten Generation. Natürlich haben die trotzdem geringe Abweichungen was sich aber in Grenzen hält. Interessant wäre es zu erfahren, ob ein Dispersionslack die Farbveränderungen deutlich einschränken würde? Bisher ist dieser Auftrag im UV auf einer Rotation gedruckt worden. Auch da gab es grosse Schwierigkeiten mit der Farbe. Der kommerzielle Aspekt ist auch interessant. Ich darf nicht näher darauf eingehen aber es handelt sich um ein Wegwerfprodukt eines deutschen Konzerns. In der Hinsicht kann man nur mit dem Kopf schütteln.


    Eine Sache hatte ich noch vergessen. Wir stellen im Fortdruck ein starkes Absacken der Farbmenge fest, wenn neue Farbe nachgefüllt wird. So etwas habe ich in der Form noch nicht erlebt. Wir sprechen von bis zu 20% des Farbauftrages.
    Jetzt habe ich also drei Ansatzpunkte gewonnen. 1. Der Farblieferant hat bei der zweiten Lieferung die Farbe verbockt. 2. Eventuell lackieren um die Trocknung zu verändern. 3. Urlaub nehmen und den Auftrag abgeben. ;) Spass beiseite, einen Fehler innerhalb unserer Produktionskette kann ich aber nun ausschliessen und das ist für mich beruhigend. Allerdings bleibt die Frage, warum man, ohne das Messgerät zu verschieben, auf dem Bogen verschiedene DeltaE messen kann!


    Liebe Grüße
    golrab

  • @golrab :


    Wenn der Farbhersteller den Farbton nochmal neu koloriert hat, mit anderen Pigmenten, existiert auch eine neue (also 2.) Bestellnummer. Jedes Rezept wird im System neu angelegt und bekommt eine neue Nummer.
    Das müsste sich doch eventuell noch nachvollziehen lassen bei euch im Hause.


    Ansonsten halte ich die Idee mit dem Lackieren für die Beste um einer möglichen Veränderung der Farbe nach dem Druck entgegenzuwirken. Allerdings müsste die Farbe (die Farben) dann neu koloriert werden und zwar lackiert.

    Optimismus ist nur ein Mangel an Information
    (Heiner Müller)

  • Hallo golrab,


    zu deinem Problem mit den unterschiedlichen DeltaE Messungen auf der gleichen Messtelle.
    Über wie viel Abweichung von Messung zu Messung sprechen wir da?
    Konnte in der Uni Wuppertal bei einem Versuch mal festellen das eine Abweichung von +- 0.5 DeltaE durchaus "normal" sein kann.
    Das liegt zum großen Teil an der Erwärmung der Lampe im Messgerät also spielt hier auch der zeitliche Abstand der Messungen eine Rolle.
    Vielleicht hilft dir das ja.


    Gruß
    Björn

  • Guten Morgen!


    Es hat sich herausgestellt, dass tatsächlich das Mischrezept verloren gegangen ist. Komischerweise gab es nur eine Bestellnummer je Farbton und nicht je Anrieb. O.K., ein Problem weniger.
    Nach wie vor ist es aber so, dass eine Nassabweichung (Gelb) von 1,0 innerhalb einer halben Stunde schon bei 1,2 bis 1,4 liegt. Wo die betreffende Farbe nach 10 Stunden liegt kann ich noch nicht sagen. Meiner Meinung nach ist ein Großteil der Probleme dem Papierstrich geschuldet. Man kann deutliche Unterschiede von Bogen zu Bogen und auf der Oberfläche eines einzelnen Bogens erkennen. Von Wolkenstruktur über Matt bis Glänzend ist alles dabei. Trotzdem macht mir eine DeltaE Abweichung von bis zu 1,0 zwischen zwei nebeneinander liegenden Nutzen keinen Sinn. Es sei denn, die etwas andere Schichtdicke der Farbe (0,05) und das Papier summieren sich. Hat Jemand eine andere Idee?
    Wir haben Gestern noch festgestellt, dass unser Feuchtwasserzusatz nur einen Anteil von 2,4% anstatt 4% im Prozesswasser aufweist. Ich denke aber nicht, dass dies zu den Farbort Schwankungen führt.
    Aufgrund von Termindruck ist nun noch eine andere Druckerei mit ins Boot genommen worden. Ich bin gespannt, ob diese die gleichen Schwierigkeiten hat wie wir.


    @Scharfschuetze: Wir habe Abweichungen von bis zu 0,3 an einer Stelle ohne das Messgerät zu verschieben. Meistens in allen Werten (Lab). Das Messgerät verfügt allerdings schon über eine LED. Die Schwankungen lassen nach vier Messungen dann nach.


    Übrigens habe ich am Anfang der Woche eine Teilauflage mit dem gelieferten Blauton und einer Abweichung von 0,5 DeltaE gedruckt. Diese war nach zwei Tagen dann bei einer Abweichung von 1,8 DeltaE, also noch gut. Gestern habe ich die exakt selbe Dose für neue Andrucke genommen und nur noch einen DeltaE von 1,1 erreicht!?


    Es wird Zeit, dass Wochenende ist!!


    Liebe Grüße
    golrab

  • Zitat

    Übrigens habe ich am Anfang der Woche eine Teilauflage mit dem gelieferten Blauton und einer Abweichung von 0,5 DeltaE gedruckt. Diese war nach zwei Tagen dann bei einer Abweichung von 1,8 DeltaE, also noch gut. Gestern habe ich die exakt selbe Dose für neue Andrucke genommen und nur noch einen DeltaE von 1,1 erreicht!?


    Mit dem gleichem Papier?


    Zitat

    Meiner Meinung nach ist ein Großteil der Probleme dem Papierstrich geschuldet. Man kann deutliche Unterschiede von Bogen zu Bogen und auf der Oberfläche eines einzelnen Bogens erkennen. Von Wolkenstruktur über Matt bis Glänzend ist alles dabei.


    Kann schon sein, das durch unterschiedliches Wegschlagen im Bogen, ein underschiedlicher Lab -wert entsteht.
    Wenn Strichschwankungen von matt zu gloss vorhanden sind, klingt nicht gut. Würde ich reklamieren.


    Wenn Du zu viel Wasser gibts, kann es schon zu Farbschwankungen kommen, es entstehen Wasserfahnen, die den Farbton verringern, meistens am Rand.


    FAW und FeAW zur Platte einstellen, FW einstellen und knapp über der Schmiergrenze rotieren lassen.
    Ansonsten ein Schluck IPA macht sich immer gut im Wasser. Vor allem bei Sonderfarben. :thumbup:

  • Hallo ekkman,


    ja, es war das gleiche Papier und die gleiche Dose. Mittlerweile ist das Papier auch reklamiert worden. Bei 140 Paletten bin ich gespannt was dabei heraus kommt.
    Was Feuchtung und Farbe angeht, ist die Roland korrekt justiert. Die Wasserführung bewegt sich knapp oberhalb der Schmiergrenze also genau so, wie es die Fachbücher auch empfehlen. Trotzdem hatte ich erst Gestern wieder den Fall, dass ich den Farbkasten mit Farbe aus ein und derselben Dose nachfüllen musste und der Dichtewert um 0,5 nach unten sackte. Entsprechend dazu natürlich auch der DeltaE. Da stehe ich noch vor einem Rätsel.


    Ich habe nun festgestellt, dass unsere drei Sonderfarben während der Trocknungsphase in den rötlichen Bereich wanden. Ob das am Papier liegt weiss ich nicht. Jedenfalls habe ich unseren Farblieferanten davon in Kenntnis gesetzt und er ändert die Farben dahingehend. Im Gelb scheint es schon zu helfen. Der DeltaE im Nassen liegt bei 0,4 und nach 24 Stunden immerhin noch bei 1,5. Damit wäre ich sehr zufrieden. Schauen wir mal nach 78 Stunden ;)


    Liebe Grüße
    golrab

  • Guten morgen golrab,


    ich schätze mal 140 neue Paletten :thumbup:


    waere noch die frage der lichtechtheit der drei komponentenfarben.


    Ist noch die frage werden deine sonderfarben aus sonderfarben gemischt oder cmyk.
    Bei cmyk ist es normal das es ins rötliche wegschlägt nach dem trocknen.
    Und bei allen drei farben die ihr bestellt habt waere das standart-magenta enthalten.


    In welcher Reihenfolge druckst du die farben, ist das ein raster nass in nass oder ne fläche jede für sich?


    Schönes wochenende

  • Trotzdem hatte ich erst Gestern wieder den Fall, dass ich den Farbkasten mit Farbe aus ein und derselben Dose nachfüllen musste und der Dichtewert um 0,5 nach unten sackte. Entsprechend dazu natürlich auch der DeltaE. Da stehe ich noch vor einem Rätsel


    Ich kenne das nur, wenn ich eine Dose öffne die, im Vergleich zu der im Kasten befindlichen, um einiges kälter ist - Gerade geliefert, kühles Lager... Daher stelle ich mir, wenn ich größere Mengen Farbe durchquetsche, immer ein paar Dosen aufs Werk oder an einen anderen warmen Ort und kann dem Effekt gut entgegenwirken.

  • @oktopeter: genau so mache ich es auch. Leider ohne den erhofften Erfolg


    @ekkman Die Lichtechtheit im Gelb ist nicht so berauschend. Die Farbe wird extra für uns angerieben, also mit Farbpigmenten und nicht aus Standardfarben. So ist es jedenfalls besprochen worden. Gedruckt werden sie als einzelne Flächen nebeneinander.
    Das Wochenendwetter ist wirklich super bei uns. Allerdings wird es auf dem Moped nun schon etwas kühl.


    Liebe Grüße
    golrab

  • Hallo Golrab,
    achso ok bei einer Led spielt das dann natürlich keine Rolle mehr.
    War nur eine Überlegung, weil mir das halt mal aufgefallen ist.
    Hmm wenn sich das nach 4 Messungen stabillisiert hört sich das für mich so an würde sich die Farbe in der Zeit zwischen den Messungen verändern.
    Allerdings würde ich nicht so größe Änderungen erwarten ohne Verschiebung des Gerätes und vorallem warum hört es irgendwann einfach auf?! weil "trocken" dürfte die farbe dann ja noch nicht sein


    gruß
    Björn

  • Zitat

    Trotzdem hatte ich erst Gestern wieder den Fall, dass ich den Farbkasten mit Farbe aus ein und derselben Dose nachfüllen musste und der Dichtewert um 0,5 nach unten sackte. Entsprechend dazu natürlich auch der DeltaE


    OK, dass klingt nach einem gestörtem Farbfluss. Evtl. solltest Du den kompletten Walzenstuhl auf richtige Einstellung überprüfen.


    Die Viskosität der Farben ändert sich mit der Temperatur, wie Oktopeter schon sagt, also würde ich die Farbedose auf den Trockner stellen, falls Du lackierst.


    Evtl. den Umkehrpunkt der Verreiber erhöhen, um einem Farbabfall gegen Bogenende zu vermeiden.

  • Guten Morgen Kollegen!


    Ich habe über das Wochenende die Änderungen der einzelnen Farben beobachtet und mit dem Farbenlieferanten die Farbverschiebungen besprochen sodass er besser rezeptieren konnte. Dies scheint nun tatsächlich zu klappen. Schwierig ist halt nur, dass man während des Druckens nur den Dichtewert kontrollieren kann da sowohl Blau als auch Rot im Nasszustand völlig vom DeltaE abweichen.


    @ekkman Die Justage der Werke habe ich letzte Woche als Erstes überprüft. Leider ohne Erfolg da alles korrekt war. Die Farbe steht in einem beheizten Schrank und die Verreibung hatte ich wegen Farbabfall ebenfalls schon in der letzten Woche angepasst.
    Dieses von mir beschriebenen Farbabfallen tritt in Blau und Gelb gleichermassen stark auf. Ich denke, dass das Zusammenspiel Feuchtmittel/Farbe nicht richtig funktioniert. Nur, was kann ich ändern?


    Liebe Grüße
    golrab

  • Guten Abend golrab,


    hab mal mit einem Kollegen von Lithotech darüber gesprochen.
    Er meint, es liegt am Trockenverhalten der Farbe und an den Füllstoffen bzw, Aufhellern im Papier.
    Evtl. solltest Du dein Dichtewert für den Farbauftrag ändern.


    Weil im Endeffekt spielt es keine Rolle was für ein Lab- wert im Druck hast, sondern nach dem trocknen, also für den Kunden.


    Eine Frage hab ich noch. Druckst du nach einem Proof oder ist es ein Erstauftrag des Kunden, um Idendifikationsfarben zu schaffen?

  • Hallo ekkman,


    ich bin der selben Meinung wie Dein Kollege. Ich hatte nun über das Wochenende ein wenig Zeit und habe Andrucke von Freitag bis Montag Abend kontrolliert. Ich habe die Veränderung der Farben während der Trocknungsphase bei unterschiedlichen Schichtdicken anhand der LAB Werte verglichen. Dabei ist dann heraus gekommen, dass alle Farben deutlich in den Rotbereich gehen. Bei unserem Rotton war das von Vorteil, bei Gelb und Blau natürlich nicht. Also habe ich wieder neue Farbe bestellt mit dem Hinweis auf die Farbortverschiebung. Mittlerweile ist es so, dass alle Farben auch nach 72 Stunden noch unterhalb des geforderten DeltaE 2,0 sind und somit ok für den Kunden. Im Nasszustand habe ich Werte die einem die Haare zu Berge stehen lassen. Es hat ein bisschen was von auf gut Glück drucken!
    Was bleibt ist die sehr hohe Farbschwankung beim Farbe nachfüllen. Da habe ich keine wirkliche Lösung da auch eine vorgewärmte Dose keinen Unterschied macht. Sicherlich hängt auch das mit der Farbzusammensetzung zusammen.
    Es gibt weder einen Proof noch geht es um Identifikationsfarben. Der Kunde kontrolliert am Ende per Spektralmessung den DeltaE Abstand der getrockneten Bogen zu den angegebenen LAB Werten.


    Liebe Grüße
    golrab