Eure Erlebnisse mit Leuten aus Zeitarbeitsfirmen

  • Du kannst Dich auch ohne Staat mittels Versicherungen vor Notzeiten schützen. :whistling: Du kannst die gleichen Versicherungen abschließen, zu denen Du jetzt gezwungen wirst.


    Die Würde des Menschen ist nur so lange unantastbar, wie der Staat nichts gegen deine Lebensweise hat. Oder wieso werden Drogen"delikte" so scharf verfolgt? Wie nennt man das doch so schön "Verbrechen ohne Opfer". Wieso wird man weggesperrt, wenn man Selbstmord-gefährdet ist? Wieso darf man jemanden nicht beim Sterben helfen, wenn dieser es wünscht? Wieso darf man sich nicht selbst schützen (mit Waffen)? Wieso darf nicht jeder Mensch so leben, wie er es für richtig hält? Ja, ja, die gute Menschenwürde. Mit Füßen wird sie getreten!

    1) Wären die Versicherungen freiwillig, die wenigsten würden sie abschließen und dann müsste doch wieder jemand einspringen
    2) Drogengesetzte sind zum Schutz der Menschen vor sich selbst
    3) Selbstmordgefährdete schütz man ebenfals vor sich selbst. Ich nehme mal an, daß du nie mit depressiven Selbstmordgefährdeten zu tun hattest, du würdest anders reden
    4) Sterbehilfe ist ein Thema für sich, das sehe ich auch so wie du
    5) Waffenbesitz steigert die Gewaltbereitschaft
    6) Da wir in einer Gesellschaft leben, braucht es Regeln um ein Zusammenleben zu ermöglichen. Jeder kann eigentlich so leben wie er es für richtig hält, eventuell muß er halt auswandern an
    Orte, wo seine Vorstellungen tolleriert werden

  • Gut, damit hat sich eine Diskussion mit Dir ja zumindest erledigt. Du hast völlig andere Ansichten. Ich sehe keinen einzigen Grund jemanden vor sich selbst (!) zu schützen. Ich nenne das Bevormundung.
    Waffenbesitz steigert die Gewaltbereitschaft nicht! Verbrechen werden abgewehrt, nicht in erhöhter Zahl begangen. Die Chancen auf Erfolg sind ja viel geringer, weil der andere sich wehren kann.


    Aber gut, Du hast deine Ansichten, ich meine. So soll das ja auch sein.

  • Nietsche meinte "Religion is Opium fürs Volk"...ich geh da weiter und füge zur Religion noch Politik hinzu.
    ...über Dinge, die ich nicht ändern oder beeinflussen kann, brauch ich mir net den Kopf zu zerbrechen, da es zu nix außer
    Frust führt. Es is, wie es is. Der Himmel is blau, das Wasser is naß und der Mensch sucht den Weg des geringsten
    Widerstands.
    Im Falle der Arbeitspolitik sind das derzeit halt die Zeitabeitsfirmen in Deutschland. Wenn es noch Leibeigene
    geben würde, wär das halt Mode, weil noch billiger.....und Firmen wie Bertelsmann holen sich seit Jahren ihre
    Drucker aus Polen, weil die weniger kosten. Andere Fimen lassen im Ausland produzieren, weils billiger is. China is
    da grad groß in Mode. Die Schulen zum Diplom Ingeneur Drucktechnik (Bachelor) bieten deswegen auch ihr
    Studienprogramm mit Aufenthalt in China an....aber des nur mal nebenbei.


    Um Aufträge zu bekommen unterbieten sich die Firmen immer weiter und setzen sich dadurch selbst noch mehr dem
    Spar-Wahn aus. Wenn es net gegen die freie Marktwirtschaft wäre, würd ich ja für Preisabsprache plädieren....
    Tarifabsprache gibts ja auch und wenn der Arbeitslohn per Gewerkschaft vereinbart werden kann, warum dann auch
    nicht der Auftragslohn und somit die Gewinnspanne :)

  • So Leute,
    zumindest aus dieser Diskussion werde ich mich verabschieden. Nicht weil ich es nicht gut finde das auch in einem solchen Forum über gesellschaftspolitische Dinge geschrieben und sich auseinandergesetzt wird. Auch bin ich nicht der Meinung das hier irgend ein Standpunkt unterdrückt werden soll. Was hier jedoch von EHST zum Guten gegeben wird lässt mich zum Teil regelrecht erschaudern. "Schwarzer Sozialist" ....usw. EHST spricht viel von "Freiheit" z.B sich mit Waffengewalt selbst zu verteidigen usw. Ich bin nicht für die "Freiheit" eines jeden und finde es gut das diese für bestimmte politische Ansichten und politisches Verhalten auch massiv eingeschränkt und nicht zuletzt verboten wird. EHST greift hier irgend welche linke Ideologien an. Das ist sein gutes Recht aber dann muss er sich auch gefallen lassen das rechte Ideologien hier keinen Platz haben. Wir wissen aus der Geschichte das gerade diese die "Freiheit" nicht nur mit Füßen getreten haben.


    Gruß
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

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  • zum Thema " Waffenbesitz " z.B. habe ich eine ganz andere Ansicht, im " gelobten Land " Amerika passiert alle paar Sekunden ein Mord mit einer Schusswaffe,
    es ist ja das Recht eines " guten & stolzem Amerikaner " eine Waffe zu besitzen - Gewalt erzeugt Gegengewalt - Auge um Auge, Zahn um Zahn ...
    das deckt sich nicht mit meiner persönlichen Einstellung, zu 2/3 gebe ich EHST Recht,
    wir dürfen in Deutschland ja freie Meinungsäußerung ausüben - nachdem sie vom Staat zensiert wurde ...



    Gott grüß die Kunst
    Norbert
    (freischaffender Drucker)

  • Zitat

    Ich sehe das hier als normale Diskussion an.
    Da muss es verschiedene Standpunkte geben, sonst erübrigt sich die Diskussion.

    Sehe ich anders. Hier prädigt einer einen radikalen Neoliberalismus.
    Ob dieses Forum dafür eine Bühne geben will bleibt deine Entscheidung.
    Ich glaube nicht, das ein Offsetdrucker Forum (vom Namen her ja eher ein Arbeiter Forum) geeignet ist, um diese unsozialen und arbeitnehmerfeindlichen Ideologien zu verbreiten.
    Immerhin haben wir diesem Neoliberalismus die aktuelle Wirtschaftskriese zu verdanken.

    Optimismus ist nur ein Mangel an Information
    (Heiner Müller)

    Einmal editiert, zuletzt von Druckerpapst ()

  • Acid Green, Du sprichst wahr.


    Als Forenbetreiber hast du im Zweifelsfall immer die „Arschkarte“. Machst du nichts, kann man dir unterstellen, du stelltest einen digitalen Spielplatz für Extremismus zur Verfügung. Greifst du ein, dann bist du der Zensor, der „Chinese“.



    EHST hat hier argumentativ die Blutgrätsche gemacht und Einstellungen in den Raum gestellt, die meiner Meinung nach nicht durchdacht sind und auch sicher nicht gut in so einem „Offsetdrucker“-Forum aufgehoben sind. Aber er ruft niemand auf, ihm gleich zu tun oder seine Einstellung zu übernehmen.


    Er positioniert sich, radikal, und teilweise falsch, aber er missioniert nicht. Und, um mit G.E. Lessing zu sprechen: Die „Aber“ kosten Überlegung. Dafür ist ein Diskussionsforum da.


    Dieses Forum ist ein gutes Forum. 99% der Inhalte spiegeln unsere Lebenswirklichkeit wieder, technisch und sozial. Und so ein Forum korrigiert sich selbst. Wenn's einem zu bunt wird steigt er aus (siehe oben). Und gut is.


    Also: Chapeau ...



    Grüße

  • Ich glaube, ich bin im falschen Film. Werde ich jetzt von einigen in die rechte Ecke gedrängt? Absurder geht es ja gar nicht. Ich bin weder brauner Sozialist ("rechts") noch irgendetwas anderes in diese Richtung. Ich bin libertär, und somit hat sich links oder rechts als Beschreibung absolut erledigt. Solch Unterstellungen machen ganze Diskussionen kaputt. Entweder man wird als "Nazi" abgestempelt oder ist einfach nur dumm. Da sollten einige mal ihren Ausweis zücken und ihr Geburtsdatum suchen...
    Einige machen hier eigentlich genau das, was ich, und einige andere, anprangern. Es passt nicht in ihren Kram und schon muss es aufhören. Was passiert, wenn solch Leute Einfluss haben oder bekommen, sieht man in vielen Ländern der Welt. Ich "predige radikalen Neoliberalismus", das ist doch lächerlich. Wirkt ja fast so, als habe ich jemanden zu missionieren oder schwinge Hasspredigten. Beides ist nicht der Fall. Missionieren liegt mir nämlich nicht und würde dem freiheitlichen Gedanken auch nicht ganz entsprechen. Aber wenn ich etwas predigen würde, dann wären die libertäre Ansichten", kein Neoliberalismus. Den finde ich nämlich nicht gut!


    Dass die Sache mit den Waffen nicht gut ankommt, war mir eigentlich klar, aber das ist eben der freiheitliche Gedanke. Das darf man da auch nicht ausklammern. Verbrecher kommen trotz Verbot an Waffen. Ich glaube, und da nennt mich naiv, es würde durch das Erlauben einer Waffe nicht zu mehr Verbrechern führen. Aber das sehen viele anders. Man ist, im Sinne der allgemeinen Sicherheit, lieber ein hilfloses Opfer. Die Polizei wird es schon richten.

  • @ EHST


    Es ist ein Kommunikationsproblem!


    Zwischen deinen Grundeinsichten und den Schlüssen, die du daraus ziehst, liegt ein Stück Überlegungs-Weg. Und der fehlt hier, den setzt du voraus. Deshalb diese Reaktionen.


    Vom Problem mit Zeitarbeitern zum freien Verfügen über Waffen ist es ein erheblicher Spagat und weiter Bogen, nicht wahr?




    Wenn du Resultate publizierst werden Resultate kommentiert. Und einige deiner Schlüsse sind schlichtweg nicht richtig: das heißt hier, sie widersprechen meiner Wirklichkeit, Erfahrung und Überlegung.


    Auch wenn ich deine Grundgedanken erkenne: die Verteidigung der Würde und Zurechnungsfähigkeit des Individuums gegenüber gesellschaftlicher Bevormundung führt, konsequent durchdacht, zu etwas drastischen Widerstandshaltungen. Seit Etienne de la Boetie über die freiwillige Knechtschaft des Menschen geschrieben hat kann jeder liberale Geist wissen, dass er der Regierung und der ihn umgebenden Gesellschaft widerstehen muss.



    Und das Stecken in rechte oder linke Ecken ist eine deutsche Eigenart, das würde ich nicht überbewerten. Da pappt gern mal ein Etikett an der falschen Stelle.




    Grüße

  • @ EHST :


    Du zitierst Ludwig von Mises und möchtest nicht als neoliberaler gesehen werden ?
    Finde ich sehr merkwürdig irgentwie. Deine Äußerungen hier gehen auch ganz klar auf diese Schiene.
    Das der Begriff dir vielleicht nicht behagt, kann ich verstehen. Im moment bringt man nicht viel positives damit in Verbindung.
    Nichts desto trotz bist du, mit dem was du hier geäußert hast, in meinen Augen ein neoliberaler der extremeren Sorte.


    Und um das auch noch zu erwähnen : Mit "rechts" oder "dumm" hat das überhaupt nichts zu tun. Maximal könne man dich als Sozial Rassisten betiteln.

    Optimismus ist nur ein Mangel an Information
    (Heiner Müller)

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  • Zitat


    Zwischen deinen Grundeinsichten und den Schlüssen, die du daraus ziehst, liegt ein Stück Überlegungs-Weg. Und der fehlt hier, den setzt du voraus. Deshalb diese Reaktionen.

    Ja gut, da magst Du recht haben. Ein altes Problem von mir. Ich denke, und gehe davon aus, dass ander die Gedanken hören oder selbst haben. Ist das schon ein psychisches Problem? :D (Spaß beiseite) Das ist ein Problem, ja. Aber was soll man da tun? Die Klappe ganz und gar halten, obwohl man etwas sagen möchte? Grundlagenliteratur empfehlen, nur um dann adäquat zu diskutieren? Auch doof.



    Zitat

    Vom Problem mit Zeitarbeitern zum freien Verfügen über Waffen ist es ein erheblicher Spagat und weiter Bogen, nicht wahr?

    Naja, da kam ja nun Eines zum Anderen.



    Zitat

    Wenn du Resultate publizierst werden Resultate kommentiert. Und einige deiner Schlüsse sind schlichtweg nicht richtig: das heißt hier, sie widersprechen meiner Wirklichkeit, Erfahrung und Überlegung.

    Ich weiß nicht, welche Du genau meinst. Aber es gibt da eben fast unüberwindbare Probleme von gewissen Ansichten. Man neigt dazu, sie im jetzigen System/Situation zu beurteilen und zieht daher andere Schlüsse, als wenn man sie auf einer anderen Grundlage betrachten würde. Zugegeben, ich hatte und habe auch so meine Problemchen mit gewissen libertären Überzeugungen. Da muss man lange denken, um diese passend zu bewerten und zu "beurteilen".



    Zitat

    Auch wenn ich deine Grundgedanken erkenne: die Verteidigung der Würde und Zurechnungsfähigkeit des Individuums gegenüber gesellschaftlicher Bevormundung führt, konsequent durchdacht, zu etwas drastischen Widerstandshaltungen.

    Durchaus. Es bleibt nur eines. So gut es geht frei leben, und meinetwegen auch vorleben. Leider wird man dann leicht kriminell. :S




    Druckerpapst. Ich kann auch noch ganz andere Leute zitieren und bin nicht das, was der oder die Zitierte war. Mises war übrigens nicht neoliberal. Oder willst Du die österreichische Schule als neoliberal bezeichnen. Liberal ist richtig! Klingt nach Krümelkackerei, ist aber ein Unterschied.


    Dass man mit dem Begriff auf relativ breiter Front nichts Gutes in Verbindung bringt, ist mir eigentlich egal. Ich will nicht jedermanns Freund sein. Von daher kann ich sicherlich relativ gut damit leben, wenn man mich so bezeichnet, aber das ist ja trotzdem falsch.


    Sozialrassist? Also bitte. :D

  • Zieh dir den Schuh an oder nicht, passsen tut er jedenfalls ;)
    Ich werde diese Debatte jedenfalls dann auch verlassen, weil ich die Bühne hier nicht noch weiter ausschmücken will.
    Wir werden eh nie einer Meinung in diesem Punkt sein. Und darin sind wir, denke ich mal, definitiv einer Meinung.


    Reinhaun :D

    Optimismus ist nur ein Mangel an Information
    (Heiner Müller)

  • Zu EHST, ich weiss nicht warum Du dich so aufregst. Du hast damit begonnen jemandem eine linke Ideologie (andreas) zu unterstellen dessen Standpunkte bei weitem nichts mit linker Ideologie zu tun haben. Keiner hat Dich als Nazi abgestempelt sondern deine Ansichten in Frage gestellt. Wenn Du hier schon austeilst musst Du auch einstecken können. Genauso wie du anderen linke Ideologie unterstellst musst Du damit leben das deine als rechts verstanden werden.


    Gruß
    Günter


    Ps: In meinem Pass steht 1961 als Geburtsjahr

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Also ist es wahr, daß man in Deutschland nicht wirklich seine Meinung sagen darf, ohne gleich als Rechter oder Linker abgestempelt zu werden.
    Ich teile sicher nicht die Meinung von Ehst, doch ihn als Rassisiten oder ähnliches zu bezeichnen ist eigentlich nur dumm.
    Er hat seinen Standpunkt und vertretet diesen, was ich auch in Ordnung finde. Manche seiner Ansichten sind meiner Meinung nach etwas überzogen und ich sehe es anders, doch der Sinn einer Diskussion ist eigentlich verschiedene Meinungen zu haben und diese zu vertreten, wobei diese manchmal bewusst überzogen dargestellt werden.

  • Dass der Kapitalismus per se schlecht ist (also die kapitalistische Ordnung als solche, nicht die Menschen, welche diese vertreten, denn Menschen sind Menschen und haben ihre Eigenarten, egal, welcher politischen Ideologie sie folgen oder eben nicht), ist faktisch linke Ideologie. Diese hat Andreas hier zum Besten gegeben. Dass er selbst kein Linker sein muss, sollte klar sein. Darüber muss man auch nicht urteilen oder diskutieren.


    Andreas, Du hast durchaus recht, dass gewisse Ansichten und Überzeugungen bewusst überzogen dargestelt werden müssen. Das Beispiel Helmpflicht im Straßenverkehr (klare Bevormundung! - das Opfer kann man nur selbst werden) im Zuge freiheitlichen Denkens käme sicher nicht als Staatskritik in Betracht, obwohl der Sinn der gleiche wäre wie viele andere gute Beispiele.


    Die Diskussion hier ist nun aber leider etwas unglücklich verrutscht, weil alte deutsche Tugenden wieder zum Vorschein kam. Denn eigentlich könnte jeder vom freien Markt profitieren. Nur wird es immer so dargestellt, als hätten nur Unternehmer etwas davon und die Arbeiter würden unterdrückt. Der Arbeitsmarkt ist vom natürlichen Prinzip Angebot und Nachfrage ja nicht befreit. Gute Drucker zum Beispiel werden eigentlich immer einen guten Job bekommen, wenn die Nachfrage da ist. Der Kolb macht es im Prinzip gut vor. Jemand braucht einen Drucker und Der Kolb sagt ihm, wieviel er kostet. Der Kolb hat seinen Lohn quasi frei im Griff. Der Druckereibesitzer muss nun abwägen, ob die Arbeitskraft vom Kolb diesen Lohn wert ist. Und Kolb wägt natürlich ab, ob er sich gut bezahlt fühlt. Man darf jetzt davon ausgehen, dass sich der Kolb, sofern er sich gut bezahlt fühlt, auch die entsprechende Leistung bringt. Kurz gesagt, der Kolb lohnt sich. Sollte Der Kolb nun eine Ausnahme sein? Oder kann nicht auch alles so funktionieren?
    Oder nehme ich mal mich als Beispiel. Ich habe keine Ausbildung. Wie stehen die Chancen ohne Ausbildung auf dem Arbeitsmarkt? Machen wir uns nichts vor: Sehr schlecht!
    Mein Chef ist aber ein vernünftiger Zeitgenosse und hat mich einfach so angestellt. Da ich natürlich nichts konnte, war der Lohn nicht hoch, aber in Ordnung. Was sollte ich auch erwarten? Ich musste lernen und besser werden. Dementsprechend wuchs mit der Zeit auch der Lohn, weil ich viel produktiver wurde, mich also mehr lohnte. "Qualifikation durch Arbeit" nennt man das.
    Jetzt gehen wir mal davon aus, dass es in der Druckbranche einen Mindestlohn gäbe und mir mein Chef von vornherein schon 10 Euro die Stunde hätte zahlen müssen. Er wäre sehr dumm gewesen, hätte er mich, der im Prinzip nichts kann, angestellt hätte. Dieser Mindestlohn hätte mir meinen Job gekostet.

  • Um zwei Kernprobleme zu beleuchten versuche ich dir - stark verkürzt - auf dein Posting zu antworten. Sollte dich etwas Ausführlicheres zu einem bestimmten Punkt interessieren empfehle ich den Weg der „Persönlichen Nachricht“. Das würde hier zu langatmig. Und nimm es bitte als gleichberechtigte Antwort, nicht als Besserwisserei.

    Aber was soll man da tun? Die Klappe ganz und gar halten, obwohl man etwas sagen möchte? Grundlagenliteratur empfehlen, nur um dann adäquat zu diskutieren? Auch doof.

    Keines von beiden. Erste Regel ist: beim Thema bleiben. Wenn Zeitarbeit mit seinen Aspekten besprochen wird sind ansatzlose Versatzstücke aus einer ideal-liberalen Welt absolut unverständlich. Weil ja mehrheitlich Zeitarbeit mit seinen schlechten Bedingungen als Ausfluss einer „liberalen“ Wirtschaftshaltung missverstanden wird.


    Liberal sein, oder in der konsequenten Ausformung libertär, ist keine bekannte Grundhaltung mehr. Die uns als liberal vorgestellte Partei ist meist eine schlimme Verzerrung, eine Fratze des liberalen Gedankens. Wer immobilienmakler und Rechtsanwälte als Hauptklientel hat - die einen schützen sich mit festen Courtagen, die anderen mit einer Gebührenordnung vor freiem Wettbewerb - kann nicht liberal agieren. Die wenigen Personen (Baum, Hirsch, Leutheusser...) mit einigen sichtbaren liberalen Einstellungen haben ihren Kampf. Ansonsten wird heute liberal mit skrupellos bis darwinistisch übersetzt.


    Da weder die Schulen in Politik und Ethik liberale Grundgedanken sinnvoll vorstellen, noch eine politische Partei diese Überzeugung ernsthaft vertritt, ist hier ein Schlagabtausch über Klischees vorprogrammiert. Eine Partei kann dies nicht leisten, da ja eine konsequente Rückführung des staatlichen Apparates all die Pöstchen dezimieren würde, auf die die Parteifunktionäre spekulieren. Und in der Schule müsste man die Gedanken verstanden haben, ehe man sie erklärt. Fundiert liberal sein ist gleich kompliziert wie links sein, für beides braucht es Hirn. Nur rechts sein kann ich auch mit dem Hintern ...


    Zugegeben, ich hatte und habe auch so meine Problemchen mit gewissen libertären Überzeugungen. Da muss man lange denken, um diese passend zu bewerten und zu "beurteilen".


    Na bitte. Und das ist eine Überforderung für so ein Forum. Hier wird über's Leben gepostet, für den Wettbewerb politischer Ideale gibt es sicher bessere Plattformen.


    Dein Kompass stimmt - behaupte ich - weil meiner die gleiche Richtung zeigt. Aber du möchtest in die angezeigte Richtung marschieren, ohne den offenen Fahrstuhlschacht vor dir zu berücksichtigen. Vertragsfreiheit? Super Idee, nur müsste vorher etwas mehr Waffengleichheit zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber herrschen. Die stellt sich vielleicht auf lange Sicht mit Glück auch durch konsquente Praxis ein, aber bis dahin bleiben sehr viele Arbeitnehmer sprich Familien sprich Kinder auf der Strecke. Und das kann sich diese Gesellschaft nicht leisten, es also nicht akzeptieren. Nicht jeder kann reisen und arbeiten wie Der Kolb.


    Also heißt mein Ziel: jede weitere Bürokratisierung und Verklausulierung von Verträgen verhindern, Bestehendes zurückdrängen. Die Zukunft gehört dem Facharbeiter, er wird knapp. Und er wird in absehbarer Zukunft wieder umworben werden. Ohne jegliches staatliches Förderprogramm. Und das wird auch die Zeitarbeit reduzieren. Ohne neue Gesetze.


    Das nur beispielhaft. Wer statt Kapitalismus den Begriff Wettbewerb schreibt bricht die ideologische Debatte auf unser tägliches Tun herunter. Und wird verständlicher.


    Zu guter letzt, du magst ja Zitate, noch eines für Alles:


    “Wahrheit bezeichnet nicht einen Gegensatz zum Irrtum, sondern die Stellung gewisser Irrtümer zu anderen Irrtümern, etwa, dass sie älter, tiefer einverleibt sind, dass wir ohne sie nicht zu leben wissen, und dergleichen.“ Friedrich Nietzsche


    Grüße

  • Nicht jeder kann reisen und arbeiten wie Der Kolb.


    derkolb wurde zu dem gemacht was er ist - schrieb ich unter freischaffende
    Ich bin nicht der Marlboro-Mann, das klingt vielleicht nach Freiheit & Abenteuer, ist es aber nicht, ein knallharter Job, 1 Einkommen mit 3Kindern...


    Habe noch Termine frei :thumbup:


    Gott grüß die Kunst
    Norbert