LED UV Offsetdruck

  • Hallo.


    Wir überlegen unsere Maschine auf LED UV umzurüsten.



    Hat jemand von euch zufällig auch vom konventionellen Offsetdruck zum LED UV Offsetdruck umgerüstet??



    Ich wäre froh über jede Information , Vor und Nachteile. Ich spreche hier von der Praxis , mit der Theorie haben wir uns schon genug befasst.



    Vielen Dank und Liebe Grüsse


    Qualität ist wenn der Kunde zurückkommt , und nicht die Ware!

  • ...nicht umgerüstet aber ergänzt...


    Technisch eine gute Sache, die Vorteile der Technologie sprechen für sich. ABER jetzt der Praxistipp: Logischerweise habt ihr höhere Maschinenstundensätze als im konventionellen Offset. Allein das Thema Farbe.


    Ihr benötigt also auch einen VERKAUF, welcher den Kunden die höheren Kosten in Bezug auf die Vorteile auch beibringt. Es darf keinesfalls so sein, daß der Verkauf mit den Vorteilen hausieren geht, aber weiterhin die bisherigen kalkulatorischen Offsetpreise anwendet. Dann macht ihr mit jedem Bogen welcher durch die Maschine läuft Verlust.


    Robert Kleist

  • Was ich mit beachten würde:
    - Verbrauchsmittel (FMZ, Gummis, Reiniger, Waschvlies sind auf UV umzustellen)
    - Hybridwalzen für den Wechselbetrieb konventionell/UV neigen teilweise stark zum quellen --> auf EPDM-Walzen kann nur UV gedruckt werden
    - das Licht der konventionelle Neonröhren o.ä. enthalten Wellenlängenbereiche die die Farbe zum härten anregt
    - die Maschine sollte m.M.n. keiner Sonneneinstrahlung (Fensterfronten etc.) ausgesetzt sein (ebenfalls Kettenreaktion der Farbe)
    - Farbwerkstemperierung ist ein großer Vorteil
    - UV-Farbe neigt durch eine höhere Viskosität viel stärker zum "Stehenbleiben"
    - hohe Viskosität zieht verstärkt Rupferscheinungen nach sich
    - UV-Farben nebeln teilweise sehr stark
    - Verschwärzlichung durch Rückspaltungsprobleme ist m.M.n. noch eine herstellerübergreifende Baustelle
    - Haltbarkeit der Farbe ist zu beachten
    - Sonderfarben und Glanzdrucklack sind momentan Schwachpunkte
    - die Wassertoleranz von UV-Farben ist geringer als konventionell
    - guter mechanischer Schutz (Scheuern, Karbonieren) ohne Lack ist in der Praxis problematischer als es beworben wird


    Das waren jetzt einige Punkte die ich als erwähnenswert empfinde. UV-Druck ist schon etwas anders als konventionell. Nur den Trockner einbauen und losdrucken ist nicht.


    Gruß

  • Hallo,


    ich kenne weinige Kunden, welche diesen Schritt schon gewagt haben. Es ist schon sehr teuer und muss wirklich gut auf die Struktur passen.
    Wenn Du näheres wissen möchtest, kann ich mal einen Kontakt herstellen.


    Liebe Grüße

  • Hallo.


    Danke für die Antworten.


    Wie schaut es bezüglich Metallic und Pantonefarben aus? Um wieviel sind die teurer ?


    Wie ist der Glanz von Silber und Gold auf Naturpapier ? Scheuerfestigkeit ?



    Lg :)


    Qualität ist wenn der Kunde zurückkommt , und nicht die Ware!

  • Hallo,


    ich kenne weinige Kunden, welche diesen Schritt schon gewagt haben. Es ist schon sehr teuer und muss wirklich gut auf die Struktur passen.
    Wenn Du näheres wissen möchtest, kann ich mal einen Kontakt herstellen.


    Liebe Grüße



    Hätte einige spezifische Fragen und wäre froh wenn du mir jemanden empfehlen könntest der meinen Wissensdurst stillt.


    Vielen Dank


    Lg :)


    Qualität ist wenn der Kunde zurückkommt , und nicht die Ware!



  • Hallo.


    Du scheinst dich da ein wenig auszukennen. Darf ich fragen wo deine Druckerei steht? Wäre es villeicht möglich sich das ganze vor Ort bei euch anzusehen ??



    Danke


    Lg


    Qualität ist wenn der Kunde zurückkommt , und nicht die Ware!

  • #


    Hallo Freunde,
    ganz so, wie die Punkte hier beschrieben sind, ist es nicht.
    LED UV ist immer noch sehr wenig verbreitet und demnach auch viel Halbwissen im Umlauf.


    -FMZ muss man z.B. nicht umstellen.
    -Hybridwalzen neigen zum quellen, aber das tun sie auch bei konventionellen UV Farben.
    -LED Farben sind sehr stark Lichtempfindlich, dass stimmt.
    -LED UV Farben: neigen nicht grundsätzlich zum stehen bleiben aufgrund der Viskosität.
    Das ist ein Farbenhersteller Problem das z.Z. nur (wenn ich keine Namen nennen darf, bitte löschen) Epple und Inx Cure haben.
    Mit dem Farbnebel ist es genau das gleiche, Japanische LED UV z.B. haben keinen Farbnebel.
    Eine Farbwerkstemperierung ist ein großer Vorteil. Die LED UV Farben (auch wieder Herstellerabhängig) neigen bei z.B. Holzhaltigem BD zum Rupfen.
    LED UV Farben brauchen eine höhere Temperatur. Farbwerkstemp. Auf 32 Grad und es gibt kein Rupfen mehr.
    Die Haltbarkeit der Farben ist bei Skala und Pantone 1.Jahr und bei Metallicfarben max. ein halbes Jahr.
    Pantone Sonderfarben sind innerhalb 3 Tagen Lieferbar. z.B. J+S, Flint oder Toyo Ink. Diese Farben werden wegen der Haltbarkeit immer „frisch“ angemischt. Das gleiche bei den Skalenfarben.
    Bei Lacken klemmt es tatsächlich noch ein wenig, gibt es aber auch.
    Die Wassertoleranz ist genau das gleiche wie bei konventionellen Farben.
    Du solltest dazu auch fairerweise erwähnen das Ihr mit Polyersterplatte druckt, die generell zur Aluplatte eine ganz andere Farb/Wasser Balance hat.


    Der Mechanische Schutz, genau...
    Zum einen ist es so, das der bogen trocken aus der maschine kommt (auch hier Farbenhersteller abhängig, die eine trocknet besser, die andere schlechter) aber der Aushärtungsprozess der Farbe beträgt ca. 10-15 Stunden.Das ist auch stark abhängig davon wie viel Feuchtwasser ich fahre, dennoch wie im konventionellen drucken auch, viel Wasser = schlechtere Trocknung.Fakt ist, um so mehr Farbbelegung, desto besser die Trocknung. Bei Rasterflächen ist die Trocknung schlechter als bei Vollflächen, weil sich das Feuchtmittel mehr „um einen Rasterpunkt“ legt als bei einer Vollfläche z.B. Weiter ist es so, dass Ihr einen XP3 habt, den gibt es z.B. nur im 52er Format und das ist auch von der Leistung her der schwächste Trockner (von der Firma AMS) im 50x70 Format ist es min ein XP5 oder XP7, diese haben ein ganz andere Leistung.


    Vg Andre

  • Zum einen ist es so, das der bogen trocken aus der maschine kommt (auch hier Farbenhersteller abhängig, die eine trocknet besser, die andere schlechter) aber der Aushärtungsprozess der Farbe beträgt ca. 10-15 Stunden


    Moin
    Sprichst du jetzt von LED UV? Soviel ich weiss geschieht die Trocknung durch chemische polymerisation, aktiviert durch das UV Licht. Dieser Vorgang ist innert Sekunden abgeschlossen. Da trocknet sehr wenig bis gar nichts nach ohne Licht. Wenn da noch was nass ist ist die polymerisation nicht abgeschlossen und das Produkt eigentlich Sondermüll. Da hilft nur mehr Leistung am Stahler oder langsamere Durchlaufzeit.


    Gruss Manuel

  • ich spreche von led uv richtig.


    die polymerisation wird aktiviert genau, aber der eigentliche aushärtungsprozess dauert je nach bedruckstoff etc.
    10-15 stunden.


    led uv hat bis auf paar kleinigkeiten nichts mit dem herkömmlichen uv druck zu tun.


    vg andre

  • im grunde ist eine led uv farbe auf einer herkömmlichen uv farben basis aufgebaut richtig. in wie weit die farbe jetzt wirklich nach unten oben reaktiv ist, wissen wohl nur die farbenhersteller. der trockner ansich, arbeitet bei ~380nm.
    ich sagte ja schon, dass led uv und konventioneller uv druck nur wenig geimeinsam haben. dazu zählt auch die nachhärtung, die halt einfach bei led uv so ist.


    vg andre

  • Hi


    Also die LED-UV ist ziemlich das selbe wie andere UV Arten nur sind die LED's nur in der Lage ein schmales Spektrum wiederzugeben im Offset arbeitet man meistens mit 385- 395nm. Man kann die LED aber auch auf anderem Spektrum dotieren sprich z.B. 365nm, 375nm,385nm, oder 405nm. Aber bei 395 ist die Leistung besser als z.B bei 365. Während man im Heidelberg LE-UV oder HR-UV im Spektrum ca. 315-400nm arbeitet hat man dort bei der Farbherstellung mehr Optionen bei den Photoinitiatoren die den Trocknungsvorgang auslösen, bei LED UV ist es schwieriger da man sich auf das schmale Spektrum konzentrieren muss.
    Und das mit der Nachhärtung stimmt garantiert nicht, sorry. Sag doch mal bitte warum das wenig miteinander zu tun haben sollte?
    Der Vorgang ist genau der selbe im konventionellen wird einfach mit mehr Leistung im Bereich von 100-400nm gearbeitet. Da die neuen aber mit hochreaktiven Farben arbeiten kann die Leistung zurückgefahren werden und sie arbeiten im Bereich in dem kein Ozon mehr produziert wird.


    So seh ich das in etwa ;)


    Gruss Manuel