Reklamationen und Rekress Anspruch?

  • Moin Gemeinde.
    Unser Chef möchte jetzt bei Kleinen Reklamationen interner seits, Stunden vom Arbeitszeitkonto abziehen. Der Gag an der Sache ist das wir wenn es schmiert oder ähnliches die Paletten , Nutzen farbig markieren um eine Auslieferung zum Kunden vorzubeugen. Also halten wir den Schaden ja im Rahmen. Ob des Rechtens ist Stunden abzuziehen?



    Wie sieht es bei euch aus, wie werden Reklamationen gehandhabt?



    Mfg


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  • Ich behaupte jetzt einfach mal das sich euer Chef bei so einer Aktion auf Arbeitsrechtlich ganz ganz dünnem Eis befindet. Wenn ihr geschlossen dagegen haltet, bzw. Ihm das mal freundlich näher bringt, ist auf Einsicht seinerseits zu hoffen.


    Auf was für Ideen die Leute kommen ...

  • Hallo
    Vor etlichen Jahren wollte ein Chef auch, dass ich für
    einen Fehler meinerseits gratis Stunden leiste. Ich sagte zu Ihm suchen Sie sich
    jemand der mit dieser Methode einverstanden ist, oder jemand der keine Fehler
    macht. Ok in der heutigen Zeit ist das natürlich etwas Problematisch.



    Grüsse aus der Schweiz



    Pois

  • Das ist natürlich ein sehr schwieriges Thema. Doch heisst es nicht "Wo gehobelt wird da fallen Späne?" Jeder kann mal Fehler machen, soll nicht sein, kann aber bei Menschen (ja, leider sind wir noch Menschen, obwohl das manche Firmeninhaber anders sehen) durchaus vorkommen. Solche Drohungen in die Tat umzusetzen finde ich bestenfalls kontraproduktiv.
    Doch es ist natürlich schon so, daß Firmenchefs nun die Notlage der Mitarbeiter beinhart ausnutzen. Gibt es einen Betriebsrat? Wird der ausgehebelt und (wie die sehr weitsichtige Taktik einer niederösterreichischen Onlinedruckerei) durch irgendwelche Witzfiguren ersetzt die alles machen was der Chef sagt?
    Ich finde ein Betriebsrat der WIRKLICH noch für die Mitarbeiter da ist - nicht nur bei Wahlzeiten . ist schon eine gute Sache.


    Doch andererseits kenne ich auch die Erpressungen, Nötigungen zur Genüge. So kommt natürlich die Situation zustande, daß der Chef seine Sanktionen durchaus in die Tat umsetzt - sofern kein der Belegschaft nahestehender Betriebsrat vorhanden - und jeder der dagegen aufbegehrt - zu Recht! wird gekündigt, zur Abschreckung.


    Ich kann nur den gutgemeinten und dringenden Rat geben: Sich ja nicht einen offiziellen Betriebsrat ausreden zu lassen, auch wenn die Geschäfte gut gehen sollten. Irgendwann wendet sich das Blatt und man sollte sich vor Erpressungen und unverschämten nicht mal gesetzeskonformen Sanktionen schützen können.


    Aber natürlich kenne ich auch die korrupten "Betriebsräte" denen das Argument der "Unkündbarkeit" mehr am Herzen liegt als die Mitarbeiter, siehe den Fall beim Druckmaschinenbauer in Mödling wo die Kündigung von etwas weniger jedoch immer noch zuvielen Mitarbeitern als "Erfolg" verkauft wird...

  • Guter Ansatz. Ich schiebe jedem Angestellten einen Fehler unter und schon kommen alle umsonst arbeiten.....herrlich.
    100.000 Briefbogen, Auftragswert 1.500 euro kleiner Fehler im Satz und schon muss der arme Setzer gute 1.000 euro abarbeiten....


    Die Frage ist doch: Wo soll das hinführen?? Versemmelt einer nen großen Auftrag kann der arme Drucker ein Jahr kostenlos arbeiten kommen.


    Motiviert wahrscheinlich ungemein diese Praxis...........


    Leute bzw Chefs gibt es,tztz

  • Ähnliches erlebt:


    Chef ruft im Urlaub an, ob ich arbeiten kommen kann.... nicht nur einmal. Ein paar Jahre später hat er sich dann vorgenommen, 6 Tage Urlaub zu streichen da ich ihn ende März nicht eingelöst hatte.


    Dicke Luft- und m nächsten Tag war ich genau 6 Tage krank.... der Chef wusste genau warum. Das hat mich psychisch so fertig gemacht, dass ich 6 Tage brauchte um wieder zu kommen ;)

  • Scheinbar geht es in der heutigen Zeit nicht mehr anders. Man muss teilweise nen Schein abliefern damit die oberste Etag e versteht das etwas schief läuft. Traurig das es mittlerweile schon soweit gekommen ist.


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  • Arbeite seid Jahren nur noch mit ner Arbeitnehmerrechtschutzversixherung.
    Da rege ich mich nichtmal mehr auf. Ich habe das schonmal geschrieben. Bei Problemen hat man dann in der Regel den Chef
    und den Leiter vor sich sitzen. Diese sind Ankläger , Richter und Henker.
    So geht das ja nun nicht. Erstmal muss man mir Fahrlässigkeit nachweisen und der Rechtsstaat ist ja nun nicht am Firmeneingang
    zuende.
    Wenn es keinen Betriebsrat gibt oder es gibt Einen den ich nicht traue kann ich mir Rechtsbeistand holen.
    Tue ich dies aus Angst nicht ......ja dann jammer auch nicht rum . Dann schlucke die Kröte.

  • Gute Einstellung. Wichtig ist, daß man als Arbeitnehmer seine Rechte GANZ GENAU kennt und sich nicht einschüchtern lässt! Da kann es um TAUSENDE Euros gehen! Wenn man aus Unwissen- oder Befangenheit vorschnell etwas unterschreibt so freut sich das Gegenüber (Chef, Geschäftsführer, Prokurist,...) diese Personen kennen ihre Möglichkeiten sehr genau, geht es doch darum den Betreffenden möglichst billig loszuwerden. Oder unverschämt im vollem Gesetzeswiederspruch Schadenersatz zu verlangen.
    Nochmal mein Rat: Gründung eines Betriebsrates aus Personen denen man hundertprozentig vertraut, nicht mittels haarstreubender Argumente ausreden lassen.
    Niemand verbockt gerne die Druckarbeit, jeder tut sowieso sein Bestes.
    Diese Gottähnliche Grössenwahneinstellung diverser Druckereiinhaber gehört abgestellt und wenn man den Prokurist vor Gericht zitiert damit ihm der Richter mal vom hohen Ross runterholt.

  • Also ich wäre schon froh nur nen Job zu haben
    und ohne jemandem nahetreten zu wollen denke ich dass diese Art der Maßnahme überlegungen
    von Druckereiinhabern sind in Firmen in denen schon einiges schiefgeht... muss ja nix umgesetzt werden

  • Also ich würde das mal jetzt nicht überbewerten.


    Ich gehe mal davon aus, dass das kein 2-Mann-Betrieb ist, wenn ihr da eine RA-142 rumstehen habt.
    Der Geschäftsführer weiß genau, dass er nicht zu solchen Methoden greifen kann/darf.


    Entweder es kommt aus der Gerüchteküche von irgendwelchen Tratschweibern aus der Bubi oder Vorstufe,
    oder euer Abteilungsleiter möchte mal etwas Angst oder Dampf unterm Hintern machen.
    Jeder in einer halbwegs höheren Position weiß dass das nicht geht.


    Also locker bleiben, und einfach mal zusehen was tatsächlich passiert.


    Im Übrigen halte ich von Methoden wie krankmachen, Klage vor Arbeitsgericht, einschalten der Gewerkschaft etc. auch recht wenig.
    Auch wenn man im Recht ist und auch Recht bekommt, so ist das "Chef-Angestellten-Verhältnis" doch dauerhaft irreparabel gestört.
    Dann biste halt beim nächsten berechtigten Vorfall weg vom Fenster.


    Ich habe schon in Großbetrieben und Kleinstbetrieben gearbeitet,
    eine direkte Konfrontation und Aussprache mit der Obrigkeit, wenn etwas nicht gepasst hat,
    hat schon jedes Problem aus der Welt geschafft.


    Wer sich das nicht selbst zutraut, kann ja auch seinen unmittelbaren Vorgesetzten vorschicken.

  • Schadensbegrenzung und Deeskalation ist immer wichtig. Und solange man noch beschäftigt ist in der betreffenden Firma sollte man im Interesse der Arbeitsplatzerhaltung nicht sofort mit Gewerkschaft, Gericht oder ähnlichem drohen, wohlgemerkt solange noch die Möglichkeit besteht einen gutbezahlten Job zu retten und die Probleme in einem vernünftigen Gespräch aus dem Weg zu räumen.


    Anders sieht es aus wenn die Kündigung schon beschlossene Sache ist. Leider war mir nicht bekannt, bzw. wurde zu spät darüber informiert, daß man auch wenn die Gewerkschaft NICHT in der Firma vertreten ist (Verhinderung des Betriebsrates durch die Firmenleitung), durchaus die Möglichkeit hat gewerkschaftliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Verhindert zwar nicht die Kündigung, doch es kann ein gesalzenes finanzielles Trostpflaster gepaart mit unangenehmen Weisungen des Arbeitsgerichtes dem Arbeitgeber gegenüber herausschauen.
    Nichts vorschnell unterschreiben, dies gilt in erster Linie für die Beschäftigten dieser Onlinedruckerei in Leobersdorf bei Wien, ich weiß wie man dort genötigt, erpresst und vor vollendete Tatsachen gestellt wird.
    Nichts unterschreiben und sofort die Gewerkschaft bzw. Arbeiterkammer informieren, es geht um das eigene Geld!