Bogen auf der Feuchtauftragwalze

  • Guten Morgen!


    Es würde mich freuen, wenn Ihr Tipps für mich habt. Ich drucke an einer 2-Farben Printmaster von Heidelberg mit Direktfilmfeuchtwerk. Der Schöndruck (große Fläche, viel Farbe) läuft problemlos, allerdings kommt der Bogen sehr rund in der Auslage an (Schmalbahn). Beim Widerdruck ist der Bogen nach oben gerollt, auch wenn ich beim Vorsetzen etwas gegenrolle. Bisher hatte ich dann ab und zu mal einen Stopper oder einen Doppelbogen. Jetzt habe ich dauernd einen Bogen auf der Feuchtauftragwalze X( . Ich habe schon mehr Rechen und Abstreiffedern eingebaut, trotzdem passiert es immer noch. Also, generell kann ich sagen: Liegt der Bogen nach unten - keine Probleme, steht er nach oben - regelmässig einen Bogen auf der Feuchtauftragwalze. Irgendwie muss der Bogen umschlagen und erfasst werden oder was auch immer. Kann mir jemand helfen? Ich drehe sonst bald durch...


    Gruß


    Fadenzähler

  • Was ist das für ein Papier?


    Wäre es möglich, dieses einfach in einer anderen Laufrichtung zu bestellen? Dann hättest du dieses Problem sicherlich nicht..
    Aber normlerweise sollte sich ein Papier auch nicht soooo extrem rollen - fährst du vielleicht zu viel Wasser?

  • Ja, das hatte ich vergessen: Das Papier heißt Okastar 170 und 150 g/m², glänzend gestrichen.


    Ja, man könnte Breitbahn bestellen. Allerdings könnte es dann evtl. Probleme mit dem Passer geben und beim falzen. Es sind Flyer in 4c, teilweise auch noch mit Sonderfarbe und sehr viel Schwarz-Anteil. Ich denke, das Papier rollt sich so extrem durch die volle Fläche!? Zuviel Wasser fahre ich wohl nicht. Möglichst immer an der Grenze, also so wenig wie möglich.

  • Der Bogen rollt sich mit Sicherheit durch die hohe Farbbelegung. Ist er denn vorne rund oder "nur" hinten. Dann würde der Bogenglätter sicher was bringen. Wenn deine Maschine denn einen hat. Ansonsten kannst du wohl leider nichts machen. Höchstens so kleine Stapel wie möglich absetzen.




    Gruß Thomas

  • Der Bogen ist vorne und hinten rund. Daran kann ich nichts ändern und einen Bogenglätter hat die Maschine nicht. Ich denke auch, dass der Grund die hohe Farbbelegung ist. Ich könnte damit leben, wenn ich mal einen Stopper hätte oder einen Doppelbogen. Was aber gar nicht geht: Ständig einen Bogen auf der Feuchtauftragwalze. Also, Rilsanwalze und Feuchtauftragwalze ausbauen, Bogen abpulen, Walzen wieder einbauen... Ich habe auch keine Erklärung für dieses Aufwickeln auf die Walze. Die Walze steht ja nicht direkt über der Anlage, so dass sie ohne weiteres den Bogen erfassen könnte. Wie gesagt: Es ist immer dann, wenn der Bogen etwas nach oben gerollt ist. Und das Problem ist neu, d.h. früher waren die Bogen ja auch mal nach oben gerollt, aber ich hatte nicht pausenlos einen Bogen auf der Walze. Ich sehe aber ein, dass in diesem Fall eine Ferndiagnose recht schwierig ist...


    Einen schönen Sonntag noch!

  • hallo kollege.folgendes,für mich hört sich das so an,das dir der aufgerollte bogen über die vordermarken schießt und dann ab ins feuchtwerk.welche vordermarken hast du angestellt und sind deine rechen genau an den angestellten vordermarken platziert???habe 8 jahre an der pm 74/2 hinter mir.hmm und warum druckst du nicht erst den widerdruck und dann den schöndruck mit der fläche?

  • äääähm noch was.wieso hat die PM 74 keinen bogenglätter in der auslage????die hat ein an- und ausschaltbares bogenglätterblech.an der auslage,bedienungsseite,zwei drehschalter.der eine um den bogenanschlag an oder ab zu stellen,und der zweite für den bogenglätter.

  • Was heisst denn eigentlich Bogen im FeuchtwerK? Wandert ein kompletter Bogen ins Feuchtwerk oder hast du Bogenabrisse auf dem Gummi und ein Teil des Bogens landet auf der Feuchtauftragswalze? Der Bogen kann ja nur über das Gummi ----> Platte ins Feuchtwerk gelangen. Eventuell die Farbe mit Drucköl oder Printagel verschneiden um den Zug zu vermindern? Gummituchunterlagen auf Druckformat schneiden um Farbaufbau auf dem Gummi im druckfreien Bereich und somit Bogenabrisse bei Seitenmarkenwacklern zu verhindern? Hast du eine Farbwerktemperierung? Wenn ja, Reibertemperatur erhöhen um den Zug zu vermindern? Hast du an deiner Maschine eine Blasleiste, die auf die hintere Bogenkante auf dem Gegendruckzylinder bläst? Dort mehr Luft, um ein "schlagen" des Bogens zu verhindern?


    Das wären die Möglichkeiten, die mir so einfallen.





    Gruß Thomas

  • Ja, kann ja nur übers Gummituch ins Feuchtwerk wandern. Ob es etwas bringt, die Farbe kürzer zu machen, ist fraglich, aber probieren sollte man es. Die Bogen scheinen aber ganz schön gewellt zu sein, da wird es eben etwas schwieriger, die ordentlich durchzubekommen. Wieso die Schöndruckseite, mit viel Farbe, allerdings nicht als letztes gedruckt wird, scheint mir schleierhaft.

  • Moin, ich denke mal die Druckreihenfolge ist nicht so der Hit, warum druckst Du die Fläche nicht zum Schluß?


    Gott grüß die Kunst
    Norbert

  • Also, erstmal ganz herzlichen Dank für Eure Beiträge! Finde ich toll! So, und jetzt der Reihe nach. Die Vorstufe ist nicht bei uns im Haus, die Dateien werden von Agenturen bereitgestellt. Ich fürchte allerdings, dass da nicht viel möglich ist. Mit welcher Seite ich beginne, ist egal, denn sowohl der Schön-, als auch der Widerdruck ist tiefschwarz über die volle Fläche (Bogenformat 35 x 50). Von daher spielt auch die Farbreihenfolge nicht eine so große Rolle, denn alle Platten haben eine hohe Farbabnahme. Ich drucke nicht an einer PM 74, sondern an der PM 52 und die hat keinen Bogenglätter (ist wohl ohnehin die billigste Maschine, die HD im Angebot hat). Daher existiert auch keine Blasleiste, die die hintere Bogenkante zum Gegendruckzylinder stabil hält. Wo wir schon mal dabei sind: Farbwerktemperierung Fehlanzeige.


    Richtig ist: In der Regel passiert es, wenn der Bogen schon über die Abstreifer geht. Angestellt sind die äußersten Vordermarken. Der Bogen geht meistens komplett auf die Feuchtauftragwalze. Manchmal reisst er auch in der Mitte - dann ist der halbe Bogen auf der Walze, die andere Hälfte in der Auslage (oder am Gummituch). Okay, man könnte sagen, alles eine Frage der Einstellung. Ist aber echt nicht so einfach. Manchmal stehen die Bogen extrem hoch, dann wieder relativ plano. Vielleicht versuche ich wirklich mal, die Farbe etwas zu verdünnen, denn mit dem Gummituch hat es sicher zu tun.


    Falls jetzt noch jemanden etwas einfällt... Wahrscheinlich muss ich die Bogen so gegenrollen, dass sie nicht mehr nach oben stehen, sondern nach unten "hängen"... Also, nochmal herzlichen Dank!