Verdiene ich zu wenig?

  • Ein guter Drucker an der achtfarben sollte nicht unter 18 Euro arbeiten, er muss auch viel Verantwortung tragen


    Genau so ist es!! Man sollte seine Leistung und den Einsatz auch immer ans Gehalt angleichen, sodass diese "ich will nix zahlen" Chefs auch das bekommen was ihnen gebührt!!!

  • Ein guter Drucker an der achtfarben sollte nicht unter 18 Euro arbeiten, er muss auch viel Verantwortung tragen

    Wenn Dein Chef zu Dir kommt und sagt:"Tut mir leid, es läuft schlecht - entweder oder......
    .....dann hast Du die Wahl einen etwas niedrigeren Lohn zu akzeptieren oder stempeln zu gehen.
    Die Zeit der hohen Stundenlöhne ist zumindest zur Zeit einfach nicht gegeben.
    Ich muß dazu sagen, dass unser Betrieb keinen Betriebsrat hat, weil zu klein - und bei uns auch keiner in der Gewerkschaft ist.
    Ansonsten versucht unser Chef alles zu ermöglichen.
    zB bekommen wir im Vergleich zu vielen anderen Betrieben einen halben Monatslohn Weihnachtsgeld und volles Urlaubsgeld.
    Desweiteren herrscht bei uns ein gutes Arbeitsklima unter allen Druckern. Das ist glaube ich mehr Wert als ein oder zwei Euro/Std mehr.
    Ich musste in den letzten vier Jahren auf €1,70 verzichten - ist zwar schei..... aber halt nicht zu ändern.
    Man kann nur hoffen,dass es mit der gesamten Wirtschaft bald wieder aufwärts geht.

  • Hallo, ihr Jünger der Schwarzen Kunst


    Auszug aus dem Infoportal jjahnke.net:


    Die Bundesregierung unterstützt das Lohndumping!
    Auf sehr vielen Wegen hat die Bundesregierung entscheidend dazu beigetragen, die deutschen Löhne unten zu halten. Mit den Hartz-Gesetzen wurde ein enormer Druck auf die Arbeitnehmer aufgebaut, eher niedrige Löhne zu akzeptieren, als über wenige Monate Arbeitslosigkeit auf Sozialhilfeniveau abzustürzen, zumal auch Hartz-4-Empfänger noch unter Druck gesetzt werden, fast jeden Job zu akzeptieren. Gleichzeitig wurden die bei unseren Partnern üblichen flächendeckenden Mindestlöhne verweigert. Außerdem senkte die Bundesregierung schon vor Jahren die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung, um Arbeit von dieser Seite her zu verbilligen. Seit dem Jahr 2000 ist der Arbeitgeberbeitrag kaum noch gestiegen. Er ist nun einer der Niedrigsten in der Eurozone.
    Natürlich gehört auch die ständige Absenkung der Unternehmenssteuern zu den Bemühungen, die internationale Wettbewerbstärke der deutschen Unternehmen zu Lasten anderer Steuerzahler zu verbessern.
    Wenn Deutschland den Euro retten will, muss das deutsche Lohnniveau erheblich nach oben gezogen werden und der Arbeitsplatzklau bei den Partnern aufhören. Die massive Unterstützung des Niedriglohnsektors und generell niedriger Löhne durch die Bundesregierung, muss heruntergefahren werden. Dazu gehört auch eine teilweise Rücknahme der Schröderschen Hartz-Gesetze, sowie die Einführung wirklich flächendeckender und von der Höhe her ausreichender Mindestlöhne. Um den Euro zu retten, muss Deutschland mehr Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen. Ohne den Euro wäre die Arbeitslosigkeit ohnehin mindestens zeitweise erheblich höher. So wie bisher wird es nicht weitergehen können. Spätestens nach den Bundestagswahlen werden uns unsere Europartner die Eurorechnung auf den Tisch legen.


    Gott grüß die Kunst - Schusterjunge ;)

  • Ich musste in den letzten vier Jahren auf ?1,70 verzichten - ist zwar schei..... aber halt nicht zu ändern.
    Man kann nur hoffen,dass es mit der gesamten Wirtschaft bald wieder aufwärts geht.



    Da werden wir nicht warten müssen denn diese Zeiten sind vorbei.
    Fakt aber ist das es keine Firma in den Abgrund zieht wenn ein gestandener Drucker an einer großen 4,5,6 Farben mind. 17 Euro verdient.
    Fragt doch einmal eure "Wahlmänner" was sie dazu sagen... zum Mindestlohn.
    Dann überlegt einmal wen ihr letztes Mal gewählt habt und konfrontiert diese Leute einmal mit den letzten Wahlversprechen.
    Ansonsten... Mahnwache in der Nacht neben den Häusern von diesen "Wahllügnern".
    Oder Klappe halten- den nächsten "Verbr...sprecher" wählen und sich nie wieder wundern.
    Ich pers. habe den Eindruck das Leute mit Turnschuhen wenn sie wieder mal an der Macht sind sich prostituieren-wenn sie nur einmal im NadelgestreiftemANZUG stecken.
    So war es denn schon immer- oder liege ich falsch ?

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Hier noch ein interessantes Schaubild:


    [Blockierte Grafik: http://www.jjahnke.net/index_files/14849.gif]



    Seit dem Jahr 2003 sind die Nettolöhne und -gehälter pro Arbeitnehmer um 3 % gefallen. Die Unternehmens- und Vermögenseinkommen dagegen trotz des krisenbedingten schweren Einbruchs in 2009 um 29 % gestiegen. Die Schere ist also weit auseinander gegangen. Hier sind bei den Nettolöhnen und -gehältern die Einkommen der besser- und bestverdienenden Arbeitnehmer bis zum Chef der Deutschen Bank inbegriffen. Die Normaleinkommen der Arbeitnehmer dürften sich noch weit schlechter entwickelt haben.



    Gott grüß die Kunst - Schusterjunge ;)

  • Hey,


    zuwenig verdienen, schwierig sowas pauschal zu beantworten.


    Man sollte sich niemals unter Wert verkaufen und stetig versuchen sich zu verbessern. Wenn ne Firma gut wirtschaftet ist auch gutes Geld drin.


    Wenn man in ner Druckerei arbeitet die nur Kirchenblättchen (nicht abwertend gemeint) druckt, brauch man auch keinen übertariflichen Lohn erwarten.


    Mit nem lächeln zur Arbeit, nette Kollegen, gutes Betriebsklima, dafür bin ich auch gerne bereit nen Euro weniger zu verdienen.


    lg
    Michael

  • Wow, hier wird man ja richtig neidisch :) ich meine das wir mit unter 10 € weit weit unterbezahlt sind war mir ja klar aber das es so krass ist hätte ich nicht erwartet. Wenn man nach mehr Geld fragt heißt es immer "mehr geht nicht" und das obwohl die Auftragslage wirklich super ist. Wenn man nicht umziehen will bleibt einem nichts weiter übrig als das zu akzeptieren :huh: Ist doch blöd, dabei hängt doch alles in der Firma von uns Druckern ab und viel Verantwortung haben wir ja auch...

  • Wow, hier wird man ja richtig neidisch :) ich meine das wir mit unter 10 € weit weit unterbezahlt sind war mir ja klar aber das es so krass ist hätte ich nicht erwartet. Wenn man nach mehr Geld fragt heißt es immer "mehr geht nicht" und das obwohl die Auftragslage wirklich super ist. Wenn man nicht umziehen will bleibt einem nichts weiter übrig als das zu akzeptieren :huh: Ist doch blöd, dabei hängt doch alles in der Firma von uns Druckern ab und viel Verantwortung haben wir ja auch...


    Auch wenn ich mir damit in einem Drucker-Forum sicher keine Freunde mit mache. Dass vom Drucker alles in der Firma abhängt halte ich für ziemliche Selbstüberschätzung. Natürlich hängt viel vom gut ausgebildeten Drucker ab. Dort entscheidet sich durch schnelles Einrichten, sichere Farbsteuerung, gute Kenntnis der Materialien etc. wie effektiv die geplanten Aufträge abgewickelt werden können. Ohne den Rest der Firma um euch herum würdet ihr nur leider arbeitslos an der Maschine stehen, oder zumindest mit schlecht vorbereiteten Druckdaten. Und der Knick kommt auch nicht von alleine ins Papier. Jeder in einem Unternehmen leistet seinen Beitrag und das sollte man auch anerkennen. Die Gehälter unter 10 € sind davon mal abgesehen trotzdem eine Sauerei!

  • Ja da hast du recht, ich habe mich da ganz bestimmt auch falsch ausgedrückt. Du hast recht ohne Auftragsannahme, Satz und dann später buchbinderei würden die Aufträge auch nicht fertig werden. Aber ich denke das bei uns die meiste Verantwortung liegt und wir (zumindest bei uns in der firma) viel zu wenig wert-geschätzt werden. Ich wollte damit auf keinen fall die anderen Abteilungen herabwürdigen oder so etwas. Aber bei uns in der firma sind wir Drucker leider der "Idiot" für alles...und das meinte ich mit ohne uns würde es nicht laufen, wie gesagt ich hab mich da wohl falsch ausgedrückt. :S :S :S :S

  • Guten Morgen,


    auch ich mache meine Zufriedenheit an mehreren Faktoren fest. Die Bezahlung ist natürlich der größte Punkt, jedoch ist anderes für mich auch sehr wichtig.


    Ich habe ja nach 29 Jahren auch einen Wechsel vollzogen, in dem ich natürlich finanziell schon etwas eingebrochen bin.
    So lange ich in der Probezeit bin und auch den extrem weiten Arbeitsweg habe...zahle ich monatlich drauf, das war mir aber von vornerein klar!


    Wir ziehen in der neuen Firma mit unserer früheren Technik eine neue Produktionslinie hoch und so wie es aussieht, geht die Firma da den richtigen Weg.
    Wir (mein Kollege und ich) sind oft nach unserer Meinung und Einschätzung gefragt worden...und das wurde dann auch immer entsprechend umgesetzt.
    Das war in meiner alten Firma eigentlich nicht so der Fall. Da wurde man als Fachmann nicht so gewürdigt, man drückte halt die Knöpfchen.


    Die Mitarbeiter sind durch die Bank voll in Ordnung und der Zusammenhalt ist sehr hoch. Auch die Hirarchie ist flach und kurz gehalten.
    Man findet eigentlich überall ein offenes Ohr. Letztens kam noch ein Papierschneider zu mir und fragte nochmal nach, da ich auf dem Stapelzettel einige
    Hinweise zusätzlich notiert hatte. Damit er auch wirklich alles so richtig verstanden hat und auch nichts falsch macht.


    Vielleicht enpfinde ich das momentan so, weil dies in meiner alten Firma nicht so ausgeprägt war. Kann alles sein.
    Sicherlich gibt es auch Schattenseiten...das kann garnicht anders sein. Die Leistungsanforderungen sind schon sehr hoch.
    Flexibilität mit Überstunden, Wochenende etc. wird erwartet. Aber das ist ja langsam auch normal.


    Nach der Probezeit muss ich natürlich mit Sack und Pack irgendwie näher an den Arbeitsort ziehen, das ist das Wichtigste.
    Da meine Probezeit bis Oktober geht, ich einen schulpflichtigen Sohn habe, muss ich hier auch noch mal nachfragen.
    Die Zeit der Sommerferien wäre ja bei einem Schulwechsel sehr nützlich. Aber das muss ich erst mal besprechen.


    Und die Firma ist einfach sehr gut aufgestellt, die Standbeine so gut verteilt, dass eine Schieflage nicht von heute auf morgen kommen kann.
    Die Bilanz geht jedes Jahr nach oben und ich habe einfach für meine Lenze das Gefühl, hier könne ich ein Fundament gefunden haben.
    Habe ja Familie, da muss man schon etwas anders denken, wie als Einzelperson.


    Durch diese ganzen Rahmenbedienungen habe ich die finanziellen Einbußen bewußt in Kauf genommen. Natürlich hoffe auch ich, dass dies sich irgendwann
    wieder nach oben bewegt. Aber in der heutigen Zeit mache ich meine Stelle nicht mehr nur nach dem Stundenlohn fest.


    Mir sind hier im Umkreis stellenweise 11 EUR angeboten worden. DAS halte ich auch für eine absolute Frechheit! ( 3b-Format, 4-Farben + Lack).
    Solange man mit einem Stundenlohn seine Existenz bestreiten kann, denke ich nicht so sehr über die Höhe nach. Wenn es mir langt, ist alles ok.


    Wünsche Euch einen schönen Feiertag
    Gutenberg69

  • Wow, hier wird man ja richtig neidisch :) ich meine das wir mit unter 10 € weit weit unterbezahlt sind war mir ja klar aber das es so krass ist hätte ich nicht erwartet. Wenn man nach mehr Geld fragt heißt es immer "mehr geht nicht" und das obwohl die Auftragslage wirklich super ist. Wenn man nicht umziehen will bleibt einem nichts weiter übrig als das zu akzeptieren :huh: Ist doch blöd, dabei hängt doch alles in der Firma von uns Druckern ab und viel Verantwortung haben wir ja auch...

    Du scheinds davon auszugehen dass nur du und die Drucker zu wenig verdienst, meinst du die Mediengestalter und Buchbinder verdienen besser oder angemessen in deinem Laden? Ich denke eher das dies ein prinzipielles Problem ist, dass hier auch schon öfter diskutiert wurde. In den neuen Bundesländern werden einfach die Löhne gedrückt, weil man es sich erlauben kann und dass wirkt sich auch auf die ganze Branche aus. Viele großen Internetdruckereien sitzen nicht ohne Grund dort. Subventionen und niedrieges Lohnniveau am Standort und Kunden in ganz Deutschland oder noch weiter weg ....


    Frisöre sollen jetzt einen Mindestlohn von 8,50 bekommen und du bekommst 10,- das gibt mir schon zu denken. (Nix gegen Frisöre, aber das Beispiel passt gerade).

  • Du scheinds davon auszugehen dass nur du und die Drucker zu wenig verdienst, meinst du die Mediengestalter und Buchbinder verdienen besser oder angemessen in deinem Laden? Ich denke eher das dies ein prinzipielles Problem ist, dass hier auch schon öfter diskutiert wurde. In den neuen Bundesländern werden einfach die Löhne gedrückt, weil man es sich erlauben kann und dass wirkt sich auch auf die ganze Branche aus. Viele großen Internetdruckereien sitzen nicht ohne Grund dort. Subventionen und niedrieges Lohnniveau am Standort und Kunden in ganz Deutschland oder noch weiter weg ...

    Nein nein, davon wollte ich nicht ausgehen, ich habe nur die Drucker erwähnt weil es besser ins Drucker Forum passt ^^ bei uns in der Firma ist das ein generelles Problem, vom Drucker über die Papierschneider bis hin zu den Buchbindern und Verpackern verdienen alle das gleiche. Und das ist natürlich eine Sauerei. Ich kenne mich nur leider nicht aus mit den Löhnen die Papierschneider und Buchbinder bekommen müssten, aber für Drucker gibt es hier ja gute Beispiele.


    Bei uns in der Gegend sind es weniger die Onlinedruckereien die es unserem Chef erlauben die Löhne so niedrig zu halten, es ist vielmehr die Gewissheit das es hier keine oder kaum Konkurrenz gibt zu der man wechseln könnte und viele Mitarbeiter sind dann hier gebunden, wegen Haus oder Familie. Das wissen die und das nutzen die auch aus. Leider :(


    Stimmt, 8,50 € soll doch bald generell Mindestlohn sein , oder ? Und wir im 3 Schichtsystem bekommen nichtmal 10 € :(((

  • unter 10 € oh Gott oh Gott ich hoffe das es im Westen nicht so kommen wird !!! Es ist echt traurig wie die Chefs einen heutzutage abspeisen !!! Es wird immer erzählt sie könnten nicht mehr bezahlen !!! Ich kann es nicht mehr hören !!! Ich könnt weinen habe einen guten und damals gut bezahlten Beruf gelernt und nun sowas !!! Ich habe 15,61 € an nen 102 5 + L keine Mittagsschichtzulagen nur Nachtschicht 25 % und Sonntag und Feiertag auch nur 25 % ! Einfach lächerlich zumal ich noch 65 km arbeitweg(eine Strecke) habe !!! es ist teilweise abartig wie tief wir gehalten werden !!! zumal wir teilweise aus Scheiße Gold machen !!!

    IST DIE MASCHINE KAPUTT ??? ODER WARUM LÄUFT DIE NICHT VOLLGAS ???


    KOMM WIR UNTERBRECHEN DEN AUFTRAG UND DRUCKEN 1/1 FARBIG AUF NER 8 Farben !!!


    WIR KRIEGEN DIE PALETTEN NICHT IN DIE WTV GEFAHREN DIE SIND ZU RUTSCHIG !!!

  • Stimmt, 8,50 ? soll doch bald generell Mindestlohn sein , oder ? Und wir im 3 Schichtsystem bekommen nichtmal 10 ? :(((



    Häng dass mal ans schwarze Brett bei Euch, aber am besten wenn dich niemand sieht. Irgendwo in der Tabelle sollte man seinen Lohn schon finden.

  • Ich habe 15,61 € an nen 102 5 + L keine Mittagsschichtzulagen nur Nachtschicht 25 % und Sonntag und Feiertag auch nur 25 %


    Das wäre für mich ein Traum :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: obwohl du um deinen Anfahrtsweg auch nicht zu beneiden bist.

    http://druck.verdi.de/tarifvertraege/lohntabelle




    Häng dass mal ans schwarze Brett bei Euch, aber am besten wenn dich niemand sieht. Irgendwo in der Tabelle sollte man seinen Lohn schon finden.

    Das werde ich mal machen, in der Nachtschicht ist es ja einfach das dort unter zu bringen ohne das es jemand sieht. Ich habe schon mit meinen Kollegen gesprochen und keiner ist zufrieden (verständlicher Weise), aber wie gesagt...keine Konkurrenz in der Nähe und viele sind gebunden..und die Firma ist natürlich tariflich auch nicht gebunden

  • Die großen deutschen Unternehmen gehören mehrheitlich bereits dem Ausland. Sie bestreiten fast drei Viertel ihres Umsatzes im Ausland und haben dort auch die Mehrheit der bei ihnen Beschäftigten. Dieser Trend hat sich durch die schwache Entwicklung der deutschen Löhne und damit der deutschen Inlandsnachfrage in den Jahren seit 2000 immer weiter verstärkt. Damit können viele Unternehmen dieser Größenordnung Investitionen und Beschäftigung relativ problemlos verlagern und sich die Vorteile der neoliberalen Globalisierung zum Nachteil der deutschen Arbeitnehmer und des deutschen Steueraufkommens zu Nutze machen. Praktisch fördern sie im eigenen Hause die Konkurrenz der billigen Auslandsarbeitskräfte mit denen in Deutschland, und das natürlich zum Nachteil der deutschen.


    Quelle:

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  • Ein hoher Anteil der deutschen Überschüsse mit der Eurozone wird am Ende nicht bezahlt werden. Die deutschen Arbeitnehmer haben dafür dann umsonst gearbeitet. Das gilt auch für künftige Überschüsse, wenn sie aus Rettungstöpfen finanziert werden sollen. Der deutsche Exportmotor wurde erheblich überdreht und das mit gefährlichen sozialen Konsequenzen. Die Arbeitnehmer haben auf angemessene Löhne verzichtet und so die Überschüsse mit ermöglicht. Damit sind die Differenzen in den Einkommen und Vermögen zwischen Kapitaleignern und Arbeitnehmern immer größer geworden. Sehr viele, viel zu viele der Arbeitnehmer sind vorzeitig ausgebrannt. Viel zu viele haben niedrig entlohnt auf Kinder verzichtet.
    Es wäre viel vernünftiger, die deutschen Löhne anzuheben und damit die Binnennachfrage, statt weiter auf uneinbringlichen Kredit zu exportieren. Deutschland (und ähnlich China) müssen jetzt schmerzvoll lernen, dass sich hohe Überschüsse mit dem Rest der Welt nicht dauerhaft auf Kredit finanzieren lassen.


    Quelle:

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  • [quote='Schusterjunge','index.php?page=Thread&postID=27535#post27535']
    Es wäre viel vernünftiger, die deutschen Löhne anzuheben und damit die Binnennachfrage, statt weiter auf uneinbringlichen Kredit zu exportieren. .



    Was soll das wiederum bringen ?
    Wenn Löhne steigen dann werden die Waren auch im gleichen Zug teurer. Das ist doch ein Kreislauf.

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Hein, genau da liegt der Hase im Pfeffer. Die Preise steigen doch schon seit Jahren - nur die Löhne nicht! Nicht nur Energie, auch Nahrungsmittel werden teurer. So stiegen die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke, an denen die meisten Menschen zurecht die wirkliche Inflation messen. Erheblich teurer geworden sind unter den Nahrungsmitteln, Gemüse, Obst und Fischwaren.



    Verbraucherpreise1


    Verbraucherpreise2


    Seit dem Jahr 2003 sind die Nettolöhne und -gehälter pro Arbeitnehmer um 3 % gefallen. Die Unternehmens- und Vermögenseinkommen dagegen trotz des krisenbedingten schweren Einbruchs in 2009 um 29 % gestiegen. Die Schere ist also weit auseinander gegangen. Hier sind bei den Nettolöhnen und -gehältern die Einkommen der besser- und bestverdienenden Arbeitnehmer bis zum Chef der Deutschen Bank inbegriffen. Die Normaleinkommen der Arbeitnehmer dürften sich noch weit schlechter entwickelt haben.


    Was dringendst Not tut, wenn man aus der Dauerkrise herauskommen will, sind drei Schritte: (1) gesetzliche flächendeckende Mindestlöhne und Renten in angemessener Höhe, soweit nicht schon vorhanden, (2) kombiniert mit einem energischen Einfuhrstopp für unfaires Dumping aus China u. Co., das unsere Löhne drückt, sowie (3) eine Rücknahme aller gewaltiger steuerlicher Vorteile, die den Besserverdienern und Vermögenden in den letzten Jahrzehnten auf deren Druck zugestanden wurden (zur Verhinderung von Steuerflucht wären dann auch Beschränkungen des Kapitalverkehrs nötig). Als vierter Schritt wird in vielen Ländern eine zeitweise Verstaatlichung des gesamten Bankenapparats unvermeidbar sein, damit Ersparnisse wieder in Investitionen fließen können. Nur so lassen sich die schweren strukturellen Verwerfungen beseitigen. Wenn hier nicht angesetzt wird, kann man wirklich alle anderen Rezepte als Symptomspielereien vergessen und ebenso gut die Kirchen bitten, für Wirtschaftswachstum zu beten. Solche Schritte zu einer besseren Einkommensverteilung würden wenigstens verhindern, dass die Wirtschaftsentwicklung zu sehr in den negativen Bereich gerät. Mit einem Wachstum wie in früheren Jahrzehnten ist aus den genannten anderen Gründen ohnehin nicht mehr zu rechnen.
    Entsprechend dem derzeitigen Gini-Koeffizienten beläuft sich die Kluft beim Nettovermögen der Deutschen bereits auf mehr als zehn Billionen Euro: Die unteren 50% der Bevölkerung teilen sich mittlerweile ein einziges Prozent der Besitztümer, während die oberen 10 % mehr als die Hälfte des Nettovermögens aller Deutschen an sich gerissen haben. Dieser Befund befindet sich noch immer im Entwurf des Reichtums- und Armutsberichts; nur wurde der Zusatz, "die Privatvermögen in Deutschland sind sehr ungleich verteilt ", inzwischen auf Druck des FDP-Wirtschaftsministers gestrichen. (20. Jan.2013)


    Quelle: jjahnke.net

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