Cordingstreifen oder anderes Problem?

  • Hallo,


    ich hatte die Tage einen Job in der Maschine und sporadisch über mehrere Bogen "Streifenbildung" im Magenta.


    Papier war 300g/m² glänzend gestrichen, normale Skala Farbreihenfolge, Feuchtwasser PH-Wert 5.0, 3,5% Alkohol.


    Farb -und Feuchtwerk habe ich überprüft, während des Fortdrucks Feuchtung erhöht und verringert.


    Durch die Verringerung wurde es eher schlechter. Abhilfe brachte nur eine große Erhöhung und die Maschinengeschwindigkeit von 11.000 auf 8.000 Bg./Std zu drosseln.


    Anbei sind zwei Bilder. Ersteres mit den Streifen und das Zweite ohne.


    Könnte es sich hierbei um "Cordingstreifen" handeln oder sehen die anders aus?


    Ich hatte bis dato noch keine derartige Erscheinung im Druckbild...



    [Blockierte Grafik: http://dl.dropbox.com/u/66726680/_DSC0005.JPG]


    [Blockierte Grafik: http://dl.dropbox.com/u/66726680/_DSC0006.JPG]

  • Hallo Elprint,


    wenn es Cordingstreifen sind müssten diese auch auf den Walzen im Feuchtwerk sichtbar sein. Dafür spricht das mit Veränderung der Geschwindigkeit die Streifenbildung abnimmt. Das Problem bei Coringstreifen ist die ungleichmäßige Verteilung des Feuchtmittels. Ich würde auch mal Versuchen den IPA zu erhöhen. auch hilft eine gründliche Reinigung von Farb und Feuchtwalzen sowie der Tauch/Dosierwalze.


    Grüße
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Hallo,
    wann wurden zuletzt die Feuchtwalzen justiert? Versuch bittemal den Farbstreifen der Feuchtauftragswalze von 5mm auf 6mm zu erhöhen; habt ihr in letzter zeit den Hersteller eures Feuchtmittelzusatzes gewechselt? Es kann auch sein (hab diese Erfahrung schon gemacht), dass der Hersteller etwas an der Rezeptur geändert hat...; Kontrolliere die Gummitücher (festgezogen?); wir selbst drucken komplett alkoholfrei, und das schon seit zwei Jahren problemlos; Als Zusatz verwenden wir ALCOLAN. Du kannst auch versuchen, den Zusatz höher zu dosieren. Einen Versuch wäre es auch wert, den Alkohol höher zu fahren, damit die Oberfächenspannung des Wassers minimiert wird. Wenn auf der Chromwalze kein ordentlicher Feuchtfilm zu sehen ist, kann das auch zu Problemen führen..., ich hoffe, ich konnte etwas helfen...

  • Ja die Probleme kenne ich auch. IPA erhöhen, mehr Wasser und langsamer laufen lassen. Bei größeren Auflagen wasche ich dann lieber nochmal runter und fange mit frischer Farbe an´und kann die Maschine schneller laufen lassen. Ansonsten müssen Feucht und Farbwerke halt stimmen und sauber sein. Manchmal bringt das auch das Zusammenstellen von Feucht- und Farbwerk etwas. Ein anderes Problem was wir in de Hinsicht hatten war eine ausgeschlagene Lagerbuchse für das Feuchtwerk. Hatte eine Weile gedauert bis wir das gemerkt hatten. Die Walze hat am Lager einen Zapfen und die Aufnahme eben das Gegenstück. Und genau das war nicht mehr gerade sondern wurde nach außen breiter, so das die Walze Spiel hatte. Sogar das zweite Lager hintendran war betroffen und musste getauscht werden.

  • Hallo,


    ich glaube Fiete hat recht. Cordingstreifen sind immer in Umfangsrichtung. Habe das auf dem Bild nicht so recht gesehen. Was aber zusätzlich zu den Streifen noch auffällig ist sind die Tonverschiebungen im Magenta in beiden Bildern. Im Bild mit Streifen eine deutliche Zunahme. Würde auch mal nach den Gummitüchern schauen.


    Grüße
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Wisst ihr denn wie das Bild auf dem Bogen steht? Könnte auch Diagonal sein, dann kommt es von der Schrägverzahnung im Feuchtwerk. Hab die Probleme auch schon gehabt. Fläche Cyan, Raster Yellow drauf und nach 2-3 Hundert Bogen fangen sie an. Da hilft dann entweder umbauen (macht man ja gerne bei 1000Bg. netto) oder halt mit dem Feuchtwerk spielen. Mehr IPA, mehr Wasser, Feuchtfarbwerkstrennung aufheben etcetc. Das das Gummituch locker ist bezweifle ich, das sieht anders aus. Dann haste normalerweise Streifenbildung die dicker sind meist nur 2-3 Stück. Am besten mal Einzelabzüge machen und schauen welches Werk und dort dann die Walzen nochmals prüfen. Dann mit dem Wasser runter bis es schmiert und langsam Wasser hochfahren und schauen wann die Sreifen weggehen.

  • Hallo,


    erstmal danke für die zahlreichen Tips! :)


    Hab jene heute mal zum Teil umgesetzt.


    Gummituch nachgezogen, FAW 1mm stärker gestellt, mit und ohne Trennung gedruckt, Walzen entkalkt....


    IPA habe ich noch nicht erhöht und der Zusatz ist seit Maschinenaufbau 2011 der gleiche, Dosierung 3-4%. Es ist übrigens eine SM74.


    Die Maschine hat erst 6 Millionen Druck runter und die Feuchtwerke hatte ich zuletzt vor ca. 6 Wochen neu justiert.


    Eine Streifenbildung im Feuchtwerk ist auch nicht zu erkennen. Im Magentawerk muss ich 8-10% mehr Wasser fahren, sonst geht es nicht weg.


    In den anderen Werken keine Probleme.


    Leider lässt sich auch kein Muster erkennen...ich sag einfach mal 100 Bogen sind ok, dann kommen 5 mit mehr oder weniger Streifen, dann sind die Bogen wieder komplett ohne Streifen...usw...


    Werde wohl nicht drumherum kommen und das Feuchtwerk nochmal ausbauen und neu justieren...


    Unten nochmal ein Foto wie das Bild auf dem Bogen steht (die schwarzen Balken sind von mir...Werbung entfernt...:D ).


    @ Günther1961


    die Farbe auf beiden Bogen ist identisch. Nur durch das fotografieren weicht die Farbe voneinander ab.


    [Blockierte Grafik: http://dl.dropbox.com/u/66726680/_DSC0014.jpg]

  • Da ist ein Butzen im Weiß :thumbup:


    Haste mal die Abwicklung überprüft? Mach mal ein Kissprint von Platte zu Gummi, und dann Gummi zu Druckzylinder. Vll. ist da was Passiert. Folie auf Plattenzylinder verrutscht, ein Poti der nimmer richtig misst oder oder oder. Wenn du Überdruck hast können da auch solche Probleme herkommen.

  • ... hier noch mal ein aktueller Beitrag für interessierte Kollegen zu diesem Thema (Quelle: Deutscher Drucker, Nr. 29, Seite 24):


    "Das Unternehmen Sauer Walzenfabriken hat einen Feuchtwalzenbezug entwickelt, der Cordstreifen im Offsetdruck vollständig vermeiden soll. Es handelt sich um das Produkt Eurodamp. Cordstreifen, oder auch Cordingstreifen genannt, zählen zu den unerwünschten Begleiterscheinungen vorwiegend im Bogendruck. Es handelt sich dabei um eine Streifenbildung auf meist homogenen Rasterflächen. Das Phänomen konnte in den zurück liegenden Jahrzehnten nie vollständig eliminiert werden. Druckbetriebe klagen daher unisono über hohe Kosten wegen erhöhter Makulatur und zusätzlicher Reinigungsarbeiten, mit denen man die Cordstreifen zu mindern bzw. zu verhindern versucht. Sauer ist es nun gelungen, einen Walzenbezugsstoff zu entwickeln, der das Phänomen vollständig beseitigen soll, so der Hersteller. Feuchtwalzen mit diesem neuen Bezugsstoff sind bei einigen Druckbetrieben seit mehreren Monaten im Einsatz. Tests in einigen dieser Druckbetriebe hätten ergeben, dass die Vermeidung von Cordstreifen ursächlich mit dem Einsatz der Walzen zusammen hängt. Belegt wurde dies mit einem Walzenwechsel in einer laufenden Produktion."


    Beste Grüße aus Hamburg, Olaf.

    Es heißt ja nur "guten Morgen" weil "halt die Fresse" gesellschaftlich nicht so akzeptiert ist. :rolleyes:

  • Nabend zusammen.


    Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, die nicht aus dem Feuchtwerk kommt, sonder aus dem Farbwerk. Falls die Druckfarbe nicht genügent spaltet, kann es zu diesem Problem kommen. Man kann dem entgegen wirken, indem man die Farbauftragswalzen stärker zur Platte stellt (7mm).


    Zum Thema Feuchtwerk kann man sagen, dass der Einsatz von der Vario-Einstellung (Feuchtausftragswalze läuft langsamer als Plattenzylinder) ein Veränderung zeigen sollte. Falls dem nicht so ist, kommt das Problem nicht aus dem Feuchtwerk.

  • Hallo,bin Neu bei Euch,
    habe mal diverse Seiten durchgeblättert. Zu deiner Abbildung mit den Streifen in Magenta fällt mir ein,das wir Ähnliches
    an der XL 105 hatten. Abhilfe-die letzte Farbauftagwalze deutlich schwächer zur Platte stellen. Mi Cordingstreifen hat es
    nichts zu tun (Streifen in Umfangsrichtung). :huh:

  • Hallo!


    Die Cordingstreifen kommen von der Schöpf-/Tauchwalze.Die Schöpf-/Tauchwalze mehr zur Dosierwalze stellen,

    bis die feinen Streifen nicht mehr zu erkennen sind.Danach den Feuchtverreiber zur FAW stellen und mit der

    Feuchtung je nach Bedarf max.10% nach oben.Anschließend sollten die Cordingstreifen kein Thema mehr sein.

    Hat eigentlich mit der Dosierung von IPA nichts zu tun.Funktioniert auf der HD XL162 P8 bestens.:thumbup:


    Gruß Maik