Bildlaufregler vs. Druckplatte

  • Habe da mal eine Frage.


    Es gibt ja die Bildlaufregler(Trollys) vor jedem Druckwerk durch die ich per zuströmende Luft regulieren kann wie breit meine Bahn durch das Werk läuft.
    Nun ist es ja so das diese (zumindest bei uns) oft zum Einsatz kommen, speziell auf der Antriebsseite. Nun meine Frage. Wäre es nicht sinnvoll die Druckplatte gleich bei übereinandern druckenden Farben nicht so zu belichten das die Folgefarbe im mikrometer Bereich etwas kleiner gedruckt wird um dem Einsatz der Bildlaufregler entgegen zu wirken?
    Oder macht man sowas schon?


    Hoffe ihr versteht was ich meine^^

  • Bildregler gibt es auch als kleine Räder, nicht nur per luftstrom.


    Natürlich wäre es für den Drucker schön, wenn er die nicht einstellen muss, da dies ja mit mehr arbeit verbunden ist. allerdings braucht man die in jedem werk anders, immer wie sich die Gummitücher und das Papier verhalten, andere rolle und schon kanns sein das es wieder anders ist, andere Tücher und du brauchst sie auch anders. Wie hoch du deine Feuchte fährst ist auch ausschlaggebend oder das Klima.


    Daher ist das auswachsen der Papierbahn nicht vorher sag bar. Und das anpassen der Platten aufwendiger als die arbeit mit den Bildreglern.


    Wenn man mit den Bildreglern nicht mehr hinkommt dann wird eine neue platte angefertigt, aber neue platten sind teurer also immer bildregler nutzen.



    ein gewisses fanout wird übrigens schon eingerechnet

    "Mehr als das Gold hat das Blei in der Welt verändert – und mehr als das Blei in der Flinte das im Setzkasten."


    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Ja die Räder haben wir auch, meißt reicht uns jedoch die Luftzufuhr.


    Wollte ja nicht davon ausgehen sie nicht mehr einzusetzen, es hat mich lediglich interessiert ob bei der Kopie schon von gewissen Differenzen ausgegangen wird. War halt sone Idee^^

  • In den Plattenkanälen sind Sockel eingeklebt. In diese werden kleine Plättchen-artige Stifte eingeklickt, welche genau in die Plattenstanzung greifen.
    Diese Stifte gibt es in verschiedenen Varianten (gerade/senkrecht oder Neigung nach links und Neigung nach rechts in feinsten Abstufungen).
    Indem Du die passenden Stifte in die Sockel einsetzt, werden die Platten beim Einhängen unterschiedlich gespannt und damit wird dem FanOut entgegengewirkt, so dass der Bildregler nur noch feinere Abweichungen ausgleichen muss.
    die richtigen Spannstifte findet man nur durch Ausprobieren über den Druck von Gitternetzplatten. Drucken/Messen/Stifte tauschen/Drucken/Messen... bis es passt.
    Ich weiß nicht ob das auf Eure Maschine so anwendbar ist! Aber vielleicht konnte ich Dir ja weiterhelfen!
    Gruss!

  • sowas funktioniert nicht bei jedem plattenkanal... versuch das mal bei KBA minigap ;) die monteure werden dich lynchen;)

    "Mehr als das Gold hat das Blei in der Welt verändert – und mehr als das Blei in der Flinte das im Setzkasten."


    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Also bei uns werden die Seiten beim Belichten in der Vorstufe skaliert dh. entsprechend vergrössert oder verkleinert,allerdings nur bei Papieren wo man mit den Bildbahnreglern sehr viel Luft fahren müsste

  • Is chon ne Hilfe, wenn die Vorstufe die Info hat, dass Zeitungspapier nen größeren
    Fanout als LWC hat und das berücksichtigt. Leider fehlt in vielen Firmen dieses
    Feedback und wird teilweise sogar boykottiert...
    Als ambitionierter 2. Drucker an Heatset-Maschinen is man wegen dem Passer und
    Fanout öfters im Werk.
    Ein weiteres Problem is oft die Steuermarke der automatischen Passerregelung. In
    vielen Firmen is die auf der AS, was in der Praxis bedeutet: Links wenig Luft,
    mitte mäßig und rechts viel. Einfacher wär, die Marken mittig der Rolle zu platzieren
    und li / re gleichmäßig Luft zu fahren....aber da hab ich schon jahrelang in
    einigen Firmen Grundsatzdisskussionen geführt. Irgendwie gewinnt die Vorstufe
    immer -.-

  • Bei uns gibt es für die verschiedenen Papiere und Bahnbreiten sowie die Maschine (4 oder 6 Druckwerke) entsprechende Belichtungslayout.
    Es ist denoch immer nötig mit den Bildreglern zu arbeiten weil wie schon angesprochen das Papier von Rolle zu Rolle unterschiedlich arbeitet (ist eben ein nicht berechenbares Naturprodukt),
    weiter muss man auch den Aufbau auf Gummi/Sleeve mit einbeziehen sowie auch den Zustand der Gummi´s/Sleeve´s.


    Also der Weg ins Druckwerk bleibt uns nicht erspart und das ist auch gut so!!!!


    MfG

  • Der Einsatz von Bildreglern (bei uns Passerluft und Passerrollen genannt) kann sowohl mit Luft, mit Rollen oder beiden erfolgen. Rollen und Luft werden ab einer bestimmten Maschinengeschwindigkeit automatisch zugeschaltet. Die justierung der Rollen erfolgt durch eine Gewindespindel, die der Luft über Nadelventile. Die Positionen der Rollen und Luftdüsen sind der Bahnbreite durch seitliches verschieben anpassbar. Passerrollen werden bei uns so gut wie gar nicht verwendet. Korrekturen also nur über die Passerluft vorgenommen.
    Die Passermarken sind bei uns mittig angeordnet.
    Wie weit Passerluft zu Einsatz kommt ist abhängig davon, welches Papier verdruckt wird, mehr noch, wie hoch die Maschinengeschwindigkeit ist. Eine veränderung der Wasserführung hat bei höherer Maschinengeschwindigkeit praktisch keinen einfluß mehr auf die Veränderung der Bahnbreite (ich mag den Begriff "Fanout" nicht, weil er bei mir schon in einer anderen Disziplin belegt ist).
    Konkret: unter 40000 U/h ist es ehr müßig sich um einen perfekten Passer zu bemühen.
    Je nach Papier werden durch zu starkem Einsatz von Passerluft ehr Falten in die Bahn geblasen als ein vernünftiger Passer hergestellt. Ab 40000 + und man kommt recht schnell in einen Bereich in dem die Passerluft die gewollte Wirkung erzielt.
    Ein Problem tritt allerdings bei der Gummituchwäsche auf. Alle Vorgänge werden dabei automatisch ausgeführt. Die Maschine wird auf 20000 U/h heruntergefahren, die Passerluft abgeschaltet, die Gummis gewaschen und anschließend alles wider hochgefahren. Da bei wird die Passerluft zu früh wieder zugeschaltet. Das Ergebnis sind Falten in der Bahn. Während Naturpapiere die Falten noch tollerieren, quitieren gestrichene Papiere die Behandlung gerne mit reißen. Also bei jedem Waschvorgang die Passerluft von Hand aus- und nach dem die Maschine wieder hochgefahren ist, Passerluft wieder einschalten, andernfalls die Werke auspacken und einziehen. X(
    Der Zunahme der Bahnbreite durch anderes Belichten der Platten zu begegnen wird bei uns seltenst und nur dann ausgeführt, wenn die Möglichkeiten der Korrektur in der Maschine absolut ausgereizt sind. Dabei werden aber nicht, wie im Eingangspost beschrieben, die Folgeplatten kleiner, sondern lediglich die Platten des ersten Druckwerks kleiner belichtet, da ja die zuerst gedruckte Farbe mit der zunahme der Bahnbreite mitwächst. Die Platten nur des ersten Druckwerks kleiner zu belichten reicht auch aus, da die Bahnbreite beim durchgang durch die folgenden Druckwerke nicht mehr so sehr zu nimmt.


    Gruß Josh

  • Silent74


    zwar schon etwas länger her, aber zu dem Thema die Passermarken in die Mitte zu verschieben, kann ich nur abraten.

    Grund ist folgender, viele Rotationen fahren das Diagonalregister auf der B-Seite.

    Je näher du deine Passermarken in Richtung Mitte bzw. B-Seite verschiebst umso höher ist der unerwünschte Effekt das du beim Stellen des Diagonalregister deinen Passer auf der kompletten Bahnbreite "versaust".

    Passer auf der A-Seite steht ja durch die Steuer, - und Regelung so kannst du ohne den Passer auf der A-Seite zu beeinflussen dein Diagonalregister stellen.


    MfG