Aufhärten Osmosewasser - Vor/ Nachteile Magnesium/ Calzium?

  • Hallo! Mit welchem Zusatz härtet Ihr Euer Prozesswasser auf? Es gibt die Möglichkeit mit Calzium oder Magnesium aufzuhärten...
    ( Calzilot / Macnilot ) Ich glaube, wir kommen mit 0,05 % auf 8-12° dH. Im Moment härten wir mit Calzium auf; haben aber immer wieder Probleme mit der Trocknung, Kalkreste auf den Walzen spez. Magenta, streifig laufende Feucht-Walzen und Gummiaufbau meist im Schwarz...
    Ein Feuchtmittelinstrukteur meinte, wir solllten es doch mal mit der Magnesiumaufhärtung versuchen..Bin ja kein Chemieexperte..aber erst filtern wir alle Sulfate, Nitrate und auch Mg heraus und dann setzen wir es evtl. wieder zu? stolki

  • Hi Stolki


    Ich verstehe zwar nicht genau was du meinst, denn ich härte mein Wasser mit einem Aufhärter von Epple auf. Wichtig ist nur, dass du die optimalen Werte mit dem Aufhärter erreichst:


    Leitwert ca. 380-480ms
    dH ca. 10°
    pH ca. 6


    Wenn du diese Parameter stabil halten kannst, dürftest du im Druck eigentlich keine Probleme haben - ausser an deinem Feuchtwasser stimmt etwas nicht. Aber auch das kann ja man prüfen:


    Leitwert ca. 1500 -2500 (je nach Zusatz)
    pH: 4.8 -5.3

  • Hallo duffsimpson! Danke für deine Tips,,,soweit alles klar. Aber wir haben eben die o. g. Probleme trotz Ionenaustauscherpatrone ( Enthärtungsanlage) Wenn wir mit Calzium aufhärten und durch Papierstrich , Puder usw. nochmehr Kalk auf die walzen schleppen, laufen diese dann streifig blank. Wenn also zu viel Kalk abgelagert wird und Probleme macht, sollte man eben mit Magnesium aufhärten, um von destilliertem Wasser ohne LF wieder eine Lf zu erzielen wurde mir gesagt...so würde nicht von vornherein wieder Kalk beigefügt und Mg erfüllt eben den selben Zweck.
    Da mir auch nicht klar ist, was Mg im Wasser bewirkt im Offset, stellte ich ja die Frage in den Raum. Irgend etwas scheint unserem Osmosewasser zu fehlen oder ist zu viel, denke ich; denn bei manchen Aufträgen mit massiv blankgelaufenen Walzen habe ich mal 1/3 Wasser aus dem Tank durch stinknormales leitungswasser ersetzt( 17 °dH!) und siehe da ..die Steifen gingen weg..Ist doch komisch.? Konnte dann auch weniger Farbe fahren.
    Aber mit nur Leitungswasser und Zusätze haben wir ca. 1/ 2 Jahr gedruckt nach Neuaufstellung der Maschine, dann gingen die Probleme los. die Walzen waren scheinbar so mit Kalk, Sulfaten und Nitraten gesättigt, daß nichts mehr ging... Tonen, Farbstärke nicht mehr erreicht Wasser immer höher gefahren...Dann holte ich mir von Kollegen aus anderer Druckerei ein Paar Kanister Osmosewasser - und es lief wieder top! Danach fiel die Entscheidung zur Vorschaltung einer Enthärtungsanlage. Diese ist nun 2 Jahre im Einsatz; aber jetzt eben die o. g. Problemchen...

  • moin allerseits,



    das thema osmosewasser ist in meinen augen völlig überbewertet. da wollen firmen zusätze verkaufen , teure kartuschen und aufbereitungsanlagen , und so weiter.... warum das ganze? mit noch mehr zeugs noch mehr verunsichern......... je weiniger zusatz wir im wasser haben desto einfacher ist es fehlerquellen auszuschliessen.


    und drucken können wir auch ohne viel firlefanz ! wir müssen nur die grundsätze des offset verfahrens beherzigen.


    dazu gehört zu erster stelle: SAUBERKEIT! damit ist nicht der spachtel oder die aussenverkleidung gemeint.


    vielmehr die porentiefe reinigung von feucht und farbwalzen. es genügt aber nicht nur einmal die woche irgendwelche pasten und mittelchen aufzubringen , diese kurz einwirken zu lassen und sie dann runterzuwaschen...


    darüber hinaus empfiehlt es sich auch 2 wöchentlich den walzenstuhl auch nur teilweise rauszuruppen um die rilsanwalzen mit eigener kraft zu säubern. einfach mal nen lappen in die hand genommen und mit verdünnter


    säure den aufbau abzuschruppen. danach die lager nachfetten und noch nen letzten spülgang mit der waschautomatik... dann läufts wieder.


    sicherlich sind wir dazu angehalten uns nebenbei auch noch das leben schwer zu machen weil der vorgesetzte


    gerne alkoholreduziert bzw auch noch aklfrei drucken möchte! ER muss sich ja nicht damit rumärgern...


    er lässt uns aus prestigegründen den alk reduzieren und natürlich aus kostengründen. was wir uns aber damit kaputtmachen lässt sich mit der ersparnis nicht gleichsetzen! das muss aber an dieser stelle nicht erkärt werden..


    diese ganze osmosegeschichte ist in meinen augen reine geldschneiderei! wir haben das beste wasser der welt welches hier achtlos durch unsere hähne fliesst... was tun wir? mineralwasser aus plastikflaschen kaufen!!!!


    oder mittelchen noch und nöcher dazukippen damits beim drucken klappt.....


    reinigt eure anlagen ordenttlich, schraubt den alkgehalt auf 7%, justiert eure walzenstühle ordentlich, dann habt ihr keine probleme und euer vorgestetzter spart damit viel zeit und geld.


    merke: alles wird schlechter... das papier, die farben und und und.... und wir sollen unser best kontroliertes


    lebensmittel wasser mit noch mehr ingeredenzien verpanschen????? wo ist da der sinn????


    heinz

  • Servus Heinz
    also, mit allem was Du schreibst, hast Du meiner Meinung nach schon recht, gerade was die Reduzierung des Alkohol, bzw. ganz Alkoholfrei Drucken betrifft. Einen Kritikpunkt an deiner Ausführung habe ich allerdings, in welcher Druckerei habe ich Zeit, bzw. bekomme ich die Zeit den Walzenstuhl periodisch zu zerlegen, d.h. ca alle 4 Wochen zum beispiel. Also bei uns in der Arbeit mit Sicherheit nicht. Ich arbeite an einer 6-farben Maschine, d.h. wenn ich einen Walzenstuhl zerlege, reinige wieder zusammenbaue, und neu einstelle, brauche ich ca meiner Meinung nach 3-4 Stunden. Früher hatten wir gewisse Zeiten, also ca 2 mal im Jahr wo eine große Maschinenpflege gemacht wurde, d.h. 4-5 Schichten putzen. Das ist aber bei uns schon lange Vergangenheit. Da heist es jetzt nur noch die Maschinen müssen laufen. Ich glaube das ist nicht nur bei uns so. Na ja, das Druckerleben ist kein Ponnyhof ( HA,HA)
    Gruß
    Endloser

  • Moin!


    Ich hab auch ne Zeit wie Heinz gedacht, aaber...
    ich hab im Endeffekt die beiden Möglichkeiten: Entweder konsequent in kurzen Zeiträumen die Walzen von
    Hand von Ablagerungen befreien oder die Intervalle mittels Osmoseanlage zu verlängern.
    Dazu muß ich sagen, daß ich in schon in einigen Druckereien sowohl in die eine Richtung, als auch
    in die andere Richtung kennenlernen durfte.
    Ohne Osmoseanlage konnten wir an ner Rotation alle halbe Jahre alle Walzen neu beschichten lassen.
    Mit Osmoseanlage gabs nur die normalen Wechsel-Intervalle alle 1-2 Jahre (je nach Druckvolumen).
    Eine Anlage kostet für ne 16S. Rotation ca. 6-10.000....alle Walzen abdrehen und neu beschichten
    einiges mehr.
    Dann ist da noch das Aufhärtungsmittel gegenzurechnen...aber unterm Strich denk ich mal, daß
    es immernoch kostengünstiger ist, mit Osmose-Anlage zu fahren...es sei denn, man hat Wasser im
    Zulauf, daß ned allzu hart is... (Hauseigener Brunnen oder Region mit weichem Wasser).

  • Der wahre Vorteil einer Enthärtung mit nachgeschalteter Osmoseanlage ist einzig und alleine die Prozessstabilität.
    Heinz hat schon recht, mit dem was er sagt, aber es gibt nun mal Einflüsse, die man als Wasserabnehmer nicht kontrollieren/steuern kann.
    Denn mit UO-Anlage interessiert es mich einen feuchten Kehrricht ob der Nitratanteil im Wasser auf über 50 mg/l steigt oder dem Wasser
    zwecks Entkeimung Chlor zugeführt wurde. Welcher Drucker kann schon sagen, wie die einzelnen im Wasser gelösten Stoffe den Druckprozess beeinflussen?'
    Ich krieg so gut wie reines H2O raus und härte das mit meinem Aufhärtungsmittel auf.
    Somit hab ich einen stabilen Prozess, der sehr wenig mögliche Fehlerquellen beinhaltet.


    LG

  • @ SILENT74
    na Respeckt auf OHT,OHZ, GTO könnte ich auch noch gerade Drucken, aber was Du dann noch im Angebot hast, das ist schon echt klasse. Du wirst mit Sicherheit mal ein toller Drucktechniker, vor allem ein solcher auf den das Graphische Gewerbe nur wartet.
    Gruß
    Endloser

  • Hallo,


    Ich möchte nur mal in den Raum werfen, dass wir in DE doch recht unterschiedlich beschaffenes Wasser geliefert bekommen.


    Von Weich bis relativ hart ist alles dabei. Dazu noch unterschiedliche Nitrat und Phosphatwerte usw.


    Aber ich würde mir im Vorhinein sehr gut überlegen, ob eine Osmoseanlage bei den Ortsbedingten Wassereigenschaften überhaupt benötigt wird !


    Hier bei uns beispielsweise, bekommen wir super Wasser, ziemlich weich mit niedrigem Leitwert und wenig Phosphat und Nitrat und dass mit sehr geringen Schwankungen.


    Eine Enthärtung wäre absolut sinnlos...


    Dass nur als Anregung.



    Gruß Sebastian

  • endloser:
    Die vielen Maschinen, an denen ich gearbeitet habe rühren von der Jahresvertragspolitik der
    Arbeitgeber her. Das war nie so geplant. Den Techniker mach ich aus gesundheitlichen Gründen
    und falls es dir so vorkommt, daß ich überheblich wirke, dann möchte ich mich dafür entschuldigen.


    btt:
    ie schon angedeutet und von einigen vorgeschlagen: Erstmal das Stadtwasser untersuchen lassen
    und dann überlegen, ob die Investition sich lohnt.