Zeitvorgaben nicht einhalten

  • Wie alt ist denn die Speedmaster?


    Und druckt ihr immer nach Proof? Bzw. nach PSO? Oder salopp gefragt: Ist das Messen denn (in der Form) überhaupt nötig? Man kann sich damit auch ewig aufhalten, keine Frage.

  • Hey,


    Wir haben aber viel weniger Zeit für solche Job´s (hab mir Heute einige Zeiten notiert)


    Maschine:


    SM5-5, Bj 1998, 97 Mil. Druck, CPC CPTronic, Handdensi, Halbautomatischer Plattenwechsel, Tuchwascheinrichtung für GT + GD.


    3000Bg, 4/4 (Eine Form), 135 g/m² glzd. , normales Drucksujet = 79 Minuten


    Das erreichen wir ohne Probleme! Unsere Maschine bekommt neue Walzen, wenn wir der Meinung sind, sie sind hart und glatt. Justage muss(!) sowieso Top stehen!


    3-4 Abzüge machen um ans Proof zu kommen, dann auf Mindestens 9000Bg/h laufen lassen, Fünf bis Zehn Minuten warten, Rückseite durchdrucken. Klar gibt es streßige Tage, aber ohne zu Hetzen ist es machbar!


    5000Bg, Black, HKS13 + Öldrucklack glzd. zum Umschlagen , 170g/m² Matt = 120 Minuten (Inklusive Waschen 2 x 10 Minuten)


    2 Abzüge nach Fächer, auf min. 10.000 Bg/h laufen lassen, zwei Stapel, den ersten nach 5 Minuten umdrehen, und zurückdrucken.


    Ganz normale Job´s die jeden Tag relativ Reibungslos laufen (klar, Schweinejobs gibt es immer wieder).


    Nur mal so als Anhalt :)


    lg
    Michael

  • Wir hatten ne Auflage von 25 Urkunden (mit 25 verschiedenen Eindrucken) Duplex Silber,Schwarz auf 350gr Extra Pure (früher Lake Paper)Naß in Naß klappte nicht dazu war das Silber zu vollflächig! Also Silber vorgedruckt.Dann Auftrag rausgeschmissen (kann ja nicht den ganzen Tag warten bis das Silber einigermaßen trocken ist.)Am nächsten Tag mit ach und krach schwarz drauf (durch das Saugband der SM52 leichtes abschmieren auf der Rückseite weil das silber immer noch nicht gut durchgetrocknet ist. Danach Auftrag wieder raus und am nächsten Tag Lack darauf,in der Hoffnung das es endlich mal trocknet!
    Am nächsten Tag wurde dann der Text digital eingedruckt! Und fertig? Denkste ......nun an den Tiegel damit.Blindprägen war angesagt (Das war eigentlich ziemlich locker) Dann kam der Mensch von der Agentur...Die sehen ja richtig toll aus..ABER die Rückseite alles abgelegt! Na ja den Radierer raus und noch 2Std rumradiert....Irgendwie haben wir die Zeitvorgaben nicht eingehalten.Aber was macht man nicht alles...........damit der Kunde Freude an seinem Druckprodukt hat!?

  • Hallo zusammen,
    ich habe gestern genau so einen Auftrag gedruckt, wie vom TE beschrieben, unter den gleichen Voraussetzungen.
    12-seitiger Prospekt auf 115g BD glzd., 6 Formen 4c auf der PM 52/5 mit halbautomatischem Platteneinzug, GT-Waschanlage und CPC, Farbvoreinstellung per Hand.
    Ohne mich zu überschlagen dauerte das ganze ziemlich genau 4,75 Std.
    Da war sogar beim Gummiwaschen noch eine Zigarettenpause machbar.
    Das sind also etwa 48 Mimuten pro Form im Schnitt.
    Wie man für sowas 2,5 Stunden pro Form brauchen kann, ist mir ein Rätsel.
    Ich persönlich hätte da mit Sicherheit ein schlechtes Gewissen.


    Gott grüß die Kunst


    racing Grandpa

  • Hi zusammen,


    ich hab heute einen 8 Seiter 4/4 + dispo. glz, 250 g BD glz gedruckt auf einer Ryobi 525 GX mit halbautomatischem Platteneinzug, GT-Waschanlage und CPC und schönen blauen Übergängen.


    Hab jetzt für den ganzen Auftrag fast 2 stunden gebraucht bei einer Druckgeschwindigkeit von 6500 h, macht pro Form 30 min.


    Gruß


    Adam

  • Hallo in die Runde,


    nur mal zum nachdenken: Im Internet kostet ein solcher Auftrag komplett frei Haus ca. 600,- Euro netto.
    Nun kenne ich das Preisgefüge nicht zu dem dieser Auftrag verkauft wurde, wir dürfen aber als sicher annehmen, dass bei einer Druckzeit von 9,5 Stunden ein deutliches Minus unter dem Strich übrig bleibt.


    Wir haben heute einen identischen Auftrag mit einer Auflage von 5.000 Stück + Lack in knapp einer Stunde gedruckt. Ergebnis entspricht PSO und ist visuell mit beiliegenden Proofs abgestimmt. (2 Formen im Format: 100 x 70 cm auf Komori LS-540, die Farbe wurde zu ca. 90% über CIP automatisch voreingestellt, ausgemessen und vom Drucker mit der Software ins Optimum geregelt)
    Auch bei uns treffen wir die kalkulierten Zeiten selten exakt. Je nach Auftrag benötigen wir schon einmal länger, genau so oft werden die Vorgabezeiten aber auch unterschritten. Bedingung hierfür ist natürlich eine Maschine die Top in Schuss ist und optimale Prozesse.
    Es zahlt sich aus, wenn systematisch die Feuchtmitteltestform und der Testbogen nach PSO gedruckt und ausgemessen werden. Wir machen das alle 6 - 8 Wochen. Klar das kostet Zeit aber die holen wir wieder heraus wenn die Rüstzeiten bei den Aufträgen dadurch knapp gehalten werden können.

    Dumme Menschen machen den selben Fehler immer wieder,
    schlaue Menschen machen neue.

  • Also mit 3,5 bis 4 Stunden Fertigungszeit solltest du mehr als locker hinkommen! Alles andere ist unrealistisch wenn man den Zeit-Kostenfaktor betrachtet. Und ich glaube kein Chef dieser Welt kann sich so einen Produktionsablauf erlauben.
    Ist denn die Maschine in einem Zustand, der eine vernünftige Produktion zulässt?


    Also meine Kollegen und ich drucken immer so das die Qualität nicht leidet aber die Maschine im Schnitt 10000 - 120000 Bg/h läuft! Ist meiner Meinung nach alles ne Frage der Eintellung (Drucker und Maschine) wie schnell der Auftrag raus geht!


    Viele Grüße