Überwachung am Arbeitsplatz

  • Moin moin,


    ich kann verstehen, dass euch Kontrolle anrantzt, aber warum macht man das?


    Sicherlich nicht, um motivierte Drucker zu demotivieren und es gibt sicherlich auch so manchen Arbeitgeber, der seine Leute kontrollieren will.


    In erster Linie geht es um Zahlen, die z.B. für die Kalkulation benötigt werden. Früher war es so, dass der kalkulator so halbwegs gewußt hatte, wie der angefragte Auftrag in der Druckrei durchläuft. Da gab es so manches Riskio, das nicht kalkulierbar war.Ging der Job besser durch die Produktion (Kostengünstiger) gut für die Firma/Mitarbeiter weil mehr gespart und umgekehrt.


    Heute ist der Markt sehr hart umkämpft und es ist kaum noch möglich, einen Auftrag ohne konkrete Vergleichszahlen optimal zu kalkulieren. Um diese Zahlen zu erreichen, werden heute die Maschinen vernetzt, nicht nur Druckmaschinen, das geht mit fast allen Maschinen heute so. Nur wer heute knüppelhart kalkuliert, bekommt Aufträge, kann seine Maschinen am laufen halten und die Mitarbeiter weiter beschäftigen.


    Einweiterer Grund sind Kennzahlen, die die Betriebsführung braucht, um herauszubekommen, wer rentabel oder unrentabel arbeitet. Also nicht nur die Arbeiter sondern auch Anlagen. Um dann die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, müssen diese Zahlen ausgewertet werden.


    Ich persönlich glaube nicht, dass diese Werkzeuge ausschließlich dazu mißbraucht werden, um die Mitarbeiter voranzutreiben. Wer gut ist, pünktlich und ordentlich arbeitet, braucht sich keine Gedanken zu machen, dann ist der Chef mit oder ohne Kontrolle zufrieden.


    Kameras am Arbeitsplatz zur ausschließlichen Kontrolle sind nicht erlaubt, es sei denn, es handelt ich um einen sicherheitsrelevanten Arbeitsplatz wie z.B. Wertpapierdruck. Und selbst da gibt es nicht an jeder Maschine explizit eine Kamera...

  • Hallo Leute,


    bei uns in der Firma gibt es zwei Kameras. Eine befindet sich im CtP-Raum, wo der Lüscher steht. Da dieser auch in der Nacht Platten belichtet, kann bei einer Fehlermeldung mal kurz übers Netz reingeschaut werden. Sieht man nur den ganzen Lüscher nebst Rollenstrecke zum Entwickler. Dann kann derjenige sehen ob es Fehlalarm war, wie anfangs öfters (die bekommen ne SMS auf das Handy), oder aber wirklich was ist. Dann sollte der reinkommen und den Fehler beheben....so die Anweisung. In der Regel rufen die dann im Drucksaal an und es wird irgendjemand von uns aktiviert. Mittlerweile kennen wir uns ja damit auch aus, sooft wie das Teil rumspinnt ;)


    Die zweite ist im Eingangsbereich zum Papierlager installiert. Erklärt wurde diese mit den wahnsinnigen Fehlmengen an Papierbogen, die jedes Jahr zu Buche schlagen. Wir vom Betriebsrat wurden dazu angehört, wir verlangten in den Zufahrtswegen dementsprechende Hinweise und einen Ausdruck des überwachten Bereiches. Desweiteren wurden alle Mitarbeiter darüber informiert. Einer Freischaltung ins Netz haben wir nicht zugestimmt! Ich denke immer noch das sich bei uns die Materialverwaltung irgendwie beim Ausbuchen des Materials verhauen hat. Denn ausschlaggebend war u.a. eine Fehlmenge von fast 50.000 Bg. 135g/m² 63/88....passt ja auch nicht gerade in einen Kofferraum.


    Die weiteren Gags in unserer Firma hat ja weiter vorne schon deadpool in Beitrag 18 erläutet.


    Gruss

  • Kameras gibt es bei uns nicht.
    haben eine Liste an der Wand hängen die abgearbeitet wird und wie lange der Auftrag ungefähr dauerts steht dabei. Da wir viele Akzidenzen und viele Farbwechsel haben ,ist das eigentlich recht praktisch, da man dann auch Folgeaufträge vorziehen kann unter Umständen die auf der Liste weiterhinten stehen oder ob man eben noch nen kleinen Job durchzieht wenn mal ne halbe Stunde über ist . Auflagen sind auch nicht sonderlich gross daher steht da meisst was von 1-3 stunden .
    Dann wird der Tageszettel ausgefüllt wie lange es tatsächlich gedauert hat wegen der Nachkalkulation . Dauert es bei Einem ne viertel Stunde länger ist das eben so .
    Was ich hier gelesen habe ist ja teilweise gruselig .
    Durch meine berufserfahrung bedingt ,kenne ich Drucker und eben auch Pfuscher ,den man garnicht genug auf die Fingerz guggen muss. Sei es das sie bei Arbeitszeiten bescheissen oder die drei guten Bogen die sie aus der Maschine kriegen auf den Stapel legen und das Ding versuchen durchzumogeln . Klauen ist auch so ne Sache.
    Kann da echt meisst nur die kleineren Buden empfehlen zum arbeiten . Man verdient vielleicht nen Euro weniger ,hat dafür in der Regel aber seine Ruhe und kann ein vernünftiges Produkt abgeben UND
    hat auch mal bisschen Zeit für problemfälle wo man dann sein können zeigen kann.
    War mal in einer grossen Druckerei in Österreich die für eine amerikanische Fastfoodkette gedruckt habe ;) Da wollte der Kunde eine vollkommene Überwachung all Ihrer Zulieferer ( Kameraüberwachung war und ist soweit ich weiss in österreich komplett verboten ) .
    Eben auch von Denen, die Ihre ollen Tablettunterlagen drucken . Es gab dafür ne Art schmerzensgeld das wir auf den Anspruch verzichten nicht gefilmt zu werden . Wenn mir einer dabei zusehen will wenn ich hundertausende von den Dingern drucke bitteschön .
    Die Auflagen die wir dort gefahren haben, haben eben auch Geschwindigkeit gefordert , dort wurden die Drucker dann in 3 Kategorien gestuft. Wer den meissten output geschafft hat hat eben auch ne fette Zulage bekommen . War Ansporn genug für mich Vollgas zu geben .
    Dort war vollkommene Überwachung angesagt ,ach erwähnte ich das sie trotzdem Insolvenz gegangen sind ?

  • War in Australien in einer Druckerei die die selben Tablett-Werbung-Dinger gedruckt haben - und das während der Inbetriebnahme der Maschine! 8o


    Österreich war mal ein Fall, wo wir die automatische BDE Erfassung erstmal deaktivieren mussten da dazu erst der BR seinen Senf und Otto zugeben musste.


    Ich denke Kameraüberwachung und automatisierte Datenerfassung in Form von Rüstzeiten, Fortdruckzeiten, Makulatur, Papier- und Farbverbrauch, Maschinenmeldungen etc sind zwei himmelweite Unterschiede. Das eine dient dazu der Belegschaft ans Bein zu pinkeln wenn man in der Nase bohrt - und sonst weiter nichts (wenn man mal von oganisiertem Verbrechen absieht) - während das andere effizientere Daten für die Nachkalkulation liefert/liefern sollte (und nebenbei das Geschreibsel der Tageszettel weitestgehend überflüssig macht).

  • Oh die Autralier waren Endentspannt.
    Habe mal im Urlaub über einen Bekannten 4 Schichten in einem Laden gefahren . Absolut genial was ich da bei meinem Praktikum erleben durfte.
    Freitags fiel pünktlich der Spachtel , der Chef persönlich hatte mich auf ein Bier eingeladen und das war dort Gang und Gebe das Teile der Belegschaft am Wochenende zum angeln gefahren sind.
    Um dieses Posting passend zum Thread zu schreiben .Es geht auch anders und zwar deutlich.Die Gründe dafür sind einmal in diesem Land zu suchen , bei jedem einzelnen Chef der ein gutes händchen für Personal haben muss und mit diesem umzugehen ( ich gehe bis heute für einen guten Chef durchs Feuer ).
    Dann muss da auch der Zusammenhalt unter den Kollegen sein . Bin ich ne Wanze oder stelle mich mal kurz zu meinem Kollegen wenn ich sehe das er Probleme hat .4 Augen sehen mehr als 2 .
    Sirius was mich intressieren würde ob du die gleiche Erfahrung gemacht hast . Also ( muss mich mal grad räuspern ) ,wie schreibt man das am besten ?
    Bei meinen Auslandsaufenthalten ist mir aufgefallen das meinetwegen Farbschwankungen sehr viel kulanter gehandhabt worden sind .Sei es österreich , schweiz ,kanada oder eben australien .
    Bilde ich mir das nur ein oder ist dies " nahe am perfekt " so ne deutsche Eigenart ?
    Also irgendwie müssen hier auch die lumpigsten Flyer tausendprozentig gedruckt sein . ....

  • Du musst die Frage anders stellen: Was kann ich für Druckqualität in Ländern erwarten, die meilenweit entfernt von der Qualität der Ausbildung in D/AT/CH sind? In vielen Druckereien im ferneren Ausland arbeiten fast nur angelernte Kräfte. Diejenigen die eine drucktechnische Ausbildung haben verschwinden schnell vom Eisenschwein und sitzen auf dem Bürostuhl mit Strick um den Hals und schimpfen sich "Press Room Supervisor".
    Noch krasser ist das in Asien - für die sind PIC, Densitronic S, Pecom, CIPLink, RCI und Qualitronic ein Segen. Vorausgesetzt sie wissen was sie tun. Wenn du Schulung mit Druckern machst, die sich in ein Notizblock Schritt-für-Schritt die Buttons aufmalen die gedrückt werden müssen um einen neuen Auftrag samt Voreinstelldaten zu laden (von Wiederholdaten will ich mal gar nicht reden) ist das schön und gut - Schema F. Fällt da aber was ausser der Reihe ist Sense, Ende im Gelände.


    Also, an alle die hier Jobs suchen: Fragt Tante Google nach Druckereien im Afrikanisch/Asiatischem/Ozeanischen Raum und ihr werdet mit Handkuss mit Schleifchen drum genommen. Fragt mal euren Druckinstrukteur was der im Jahr so durchschnittlich für Angebote bekommt (Achtung, der letzte Absatz war natürlich überzogen formuliert, dennoch nicht allzufern von der Wahrheit entfernt).

  • hallo druckers
    wenn ein inder oder chinese ein buch liest ist ihm das buggi wenn eine seite blass grau ist und die nächste tiefschwarz
    der europäer denkt drüber nach X(


    ich binn auch sehr froh darüber das bei uns keine kameras sind
    weis nich ob ich damit leben könnte