Die Fuji-Maschinen kenne ich nicht. Wenn ich aber die Youtube-Werbung der Fuji-Maschinen mit anderen Anbietern vergleiche, sind Leistung und Qualität aller Anbieter in etwa ebenbürdig.
So müssen andere Kriterien bei der Evaluation einer Maschine zugezogen werden. Für mich sind diese:
Preis-Leistung-Verhältnis: Was kostet die Maschine, was kostet schlussendlich der fertig bedruckte Bogen, kann ich die Maschine vernünftig in vielleicht 5 Jahren amortisieren. Die Entwicklung des tonerbasierten Digitaldrucks rast nur so vor sich hin. Eine heute gekaufte Maschine wird mit ihrer Leistung in 5 Jahren mit den neuen Maschinen nicht mehr mithalten können.
5. Station: Brauche ich die 5. Farbstation wirklich, ist es wirtschaftlich sinnvoll, aufwändig Kleinstauflagen anzubieten. (Interessant, dass man Imprimate mit der 5. Station gedruckt, am meisten bei der Eigenwerbung der Druckereien findet oder bei den Papierlieferanten.)
Service: Für mich das A und O bei der Maschinenevaluation. Ein guter Maschinenservice bedeutet, dass der Techniker innert weniger Stunden auf der Matte steht, die Maschine auch wirklich kennt (!!!) und die Störung auch beheben kann.
Wir wählen seit vielen Jahren ausschliesslich KM-Maschinen. KM-Maschinen haben ein sehr gutes Preis-Leistung-Verhältnis. KM bekennt sich zu 4-Stationen-Maschinen, eine 5. Station gibt's nicht, dafür ein Modell, welches Pantone-Farben in weiten Teilen sehr gut abbilden kann. Der KM-Service ist einfach super. Um Störungen schnellstmöglich beheben zu können, haben wir sämtliches Verschleissmaterial bei uns an Lager. Um einfachere Störungen zu beheben, dürfen wir uns auch an diesem Lager selbst bedienen.
Was bei Fuji "Smart Monitoring Gate" heisst, nennt sich bei KM "IQ". Eine sehr gute Sache. Das Kalibrieren der Maschine und das Einmessen der Druckbogen wird damit erheblich erleichtert, die Farbstabilität während des Drucks gefördert. Ein "Wunderding" ist diese Einrichtung nach unserer Erfahrung aber nicht. Wenn wir dem IQ zu viel Regelautonomie zuweisen, kann es sein, dass die Farbe "verreist". Hat wahrscheinlich damit zu tun, dass kalte Maschine am Morgen nicht heisse Maschine am Nachmittag ist. Dann ist die Maschine irgendwann am Punkt, an dem sie die Sollwerte nicht mehr hochregeln kann.
Zusammengefasst, es gibt eigentlich keine schlechten tonerbasierten Digitaldrucker für den Profimarkt. In den Werbefilmchen ist zwar immer alles super und genial, zu kämpfen mit den Nachteilen von Tonermaschinen haben aber alle Hersteller: Farbstabilität, Tonerhaftung, Papierverzug, Welligkeit, Wartungsintensivität.
Aber wenn ich zurückschaue auf meine bald 25 Jahre Digitaldruckerfahrung, Kundenreklamationen hat es kaum gegeben, die Unzulänglichkeiten des Digitaldrucks findet hauptsächlich in den Köpfen von Druckern und Grafikern statt. Und Datenschrott kann auch keine noch so gute Druckmaschine veredeln.