Beiträge von inkman

    durch Ablegen, notfalls jedes mal in geringen Mengen, die sich dann im zweiten Gang zusammen mit Puder ansammeln konnten. Da spricht aber dagegen das nicht Deckungsgleich mit der RS ist

    Jetzt sehe ich, dass ich auf einem ganz falschen Dampfer war. Es geht weder über Ablegen im Stapel, noch um Geistern nach Ausdünstungen im Stapel.

    Hast du denn eine Idee, wie sich das versetzte Bild erklärt? Über Walzen? Da braucht es genaue Vorstellungen über den Maschinenbau, der mir fremd ist. Schade.

    Wie können die Pigmentpartikel überhaupt auf die falsche Bogenseite kommen?

    Da ich auch nicht weiss ob die Rückseite vorher bedruckt wurde und garnicht weiss wie die Druckform ausgesehen hat ist das nur reine Spekulation. Henrik sagt mir dazu ja nix

    Thomas.drucker, du hast recht: Wir gehen von ganz unterschiedlichen Situationen aus. So kann es nicht klar werden.

    Henrik, kannst du uns bitte beide Druckformen zeigen, damit man sehen kann, was wo gegenüber lag?

    Hallo Henrik,

    ich habe einen logischen Fehler in meinen Überlegungen: Sollten Goldpigmente auf die Gummitücher geraten sein, kann es nur im Stapel passiert sein - durch Ablegen, notfalls jedesmal in geringen Mengen, die sich dann im zweiten Gang zusammen mit Puder ansammeln konnten.

    Wenn nur andere Krusten da sind, kann es nur ein Geistereffekt sein, in dem im Stapel Ausdünstungen in die Rückseite gezogen sind, die das Wegschlagverhalten lokal verändert haben. Dann mnuss man Farbbestandteile (Wachse?), Farbreste, Strichpartikel oder anderes finden, aber keine Goldteilchen.

    Hier wäre ein USB - Mikroskop Gold wert, das man für ein Taschengeld bekommt.

    Wenn Interesse besteht, suche ich am Wochenende mal ein paar Beispiele aus.

    Viele Grüße

    Inkman#

    Hallo, liebe Forumsteilnehmer,

    seit ein paar Wochen bin ich aus gesundheitlichen Gründen gut ausgebucht und habe mich mit nur wenig anderem beschäftigt. Das dauert auch noch ein paar Wochen, geht aber vorbei.

    Danke, Henrik für diesen interessanten Fall und Cyberfisch für die nette Einladung mitzumachen. Ich will versuchen, die Sache näher zu verstehen.

    Ob es einen Geister-Mechanismus hat oder übers Ablegen funktionieren kann, ist mir noch nicht klar. Deshalb, Henrik, habe ich richtig verstanden?

    Die Kartonrückseite wird mit der Schrift und Mattlack übereinander bedruckt. Dabei ist der Mattlack ein Dispersionslack? Die Kartonrückseite ist ungestrichen und damit nicht richtig glatt, die Farb- und Lackschichten also eher dick als dünn?

    Beim Druck der Vorderseite laufen die ersten zwei Werke leer mit Druck, ziehen also den Puder ab. Nach 5000 Bögen hat Gold auf den ersten, leer gelaufenen Werken und allen folgenden aufgebaut? Ich vermute mal, dass es mit Lack bedeckte Pigmentteilchen waren. Kann es ein, dass sie wie andere Aufbauformen den Kontakt der Gummitücher zur Platte und zum Bogen störten und damit die Farbweitergabe? Waren sie selbst schwarz eingefärbt? Rasterflächen wären sehr empfindlich gegenüber solchen lokalen Erhebungen, Volltöne weniger, weil mehr Material und weniger Punktgrenzen den Kontakt erleichtern.

    Dann wäre eine Hypothese: Gold und Lack waren dick gedruckt und nicht ausreichend verfilmt beim zweiten Durchgang. Das kann allerdings auch an der Topografie der Rückseite, der Oberflächenrauigkeit gelegen haben. Oder der Lack hatte eine Verfilmungsschwäche (gibt es, aber eher selten). Da die braune Fläche zwei Werke vor dem Schwarzraster läuft, sollten an diesen Stellen wenigstens feine Aussetzer oder ähnliche Störungen zu finden sein.

    Hat die gelbe Skalenfläche gar keine Defekte, oder liegt da einfach kein Gold gegenüber?

    Wenn es Geister sein sollten, wäre die Vorderseite an den defekten Stellen z. B. mit kondensierten Oxidationsprodukten vorbelegt. Dann würde ich auch mindestens minimale Störungen im Braun erwarten.

    Henrik, du hast schon ungewöhnlich viele Einzelinformationen gegeben und fein beobachtet. Trotzdem ist eine überzeuigende Hypothese nicht einfach. Sollte es noch einmal vorkommen, bitte möglichst außer den Druckmustern etwas blanko Karton (Rauigkeitsmessung, kann die Kartonfabrik) dazu aufheben. Und hier wäre ein kleines USB-Mikroskop Gold wert, weil man einfach vor Ort die betroffenen Stellen auf Platte, Gummituch und notfalls beiden Kartonseiten untersuchen kann. Und man hat Aufnahmen, falls sich mal etwas wiederholt.

    Viele Grüße und habt Geduld mit mir.

    Euer Inkman

    Zur drucktechnischen Wiedergabe werden Bilder in Raster-Reproduktionen zerlegt. Verwenden umgekehrt auch Maler von Bildern Rastertechniken?


    Meine Antwort: Ja. Irgendwie liegt es ja nahe, dass Künstler neue Techniken ausprobieren, um ihre Ideen umzusetzen. Ein Beispiel sind die Pointillisten

    Sie haben mit dem Pinsel Farbpunkte aus Grundfarben auf die Leinwand gebracht, die Bilder also aus lauter Punkten zusammengesetzt. Dabei wollten sie eine additive Farbenmischung im Auge erzeugen und so die reineren Farben erhalten als bei der Mischung zuvor auf der Palette. Das ist physikalisch nicht korrekt, weil auch bei einer Mischung der Körperfarben winzige Körnchen der Pigmente vorliegen, also jedes seine eigene Farbwirkung sendet. Unser Auge erkennt es nur nicht. Die Technik ist aber dennoch interessant, weil die Ergebnisse reizvoll sind.

    Ein historisches Beispiel ist Paul Signac: Das Frühstück (1886–1887).


    Ein Beispiel aus moderner Zeit ist Thomas Baumgärtel in Köln. Er sprayt durch Schablonen in Bananenform seine Rasterelemente und setzt so unterschiedlichste Bilder zusammen. Am anhängenden Bild von Kürbissen kann man die Technik gut erkennen. Baumgärtel Kürbisse 2001.jpg

    Liebe Forumsmitglieder,


    das Druckerquiz hat mir viel Spaß gemacht. Es braucht aktuelles Fachwissen. Und jedes Fachwissen hat ein Verfallsdatum. Mein vorbereiteter Fragenkatalog ist aufgebraucht. Das ist ein guter Zeitpunkt für mich, das Quiz zu beenden.

    Morgen bringe ich den letzten Beitrag mit einem besonderen Thema. Auch scheinbar unernste Themen könne einen ernsten Hintergrund enthalten.

    Allen Interessenten an meinem Quiz danke ich, besonders aber einem harten Kern, der es durch Fragen und Beiträge hat leben lassen.

    Natürlich verfolge ich dieses Forum weiterhin mit Interesse und gebe auch gerne meinen Senf dazu, wenn ich mich kompetent fühle. Für Fragen bin ich immer gerne offen - wie bisher.

    Acid Green möchte ich besonders danken, weil er viel Arbeit und Kenntnis hier investiert und seiner Branche eine so große Hilfe leistet, wie sie sicher nicht überall anerkannt wird.


    Allen Forumsteilnehmern wünsche ich schöne Weihnachtstage und erholsame Feiertage, am besten im Kreis der Leute, die euch nahestehen.

    Viele Grüße & ciao

    Euer Inkman

    Es gibt unzählige Arten von Krusten- und Belagbildungen in einer Offset – Druckmaschine. Für den Bogenoffset habe ich mal eine Checkliste aufgesetzt, die meine Erfahrungen wiedergibt. Checkliste Aufbauen im BO


    Welche Hilfsmittel können nützlich sein?

    1. erfahrenes Druckerauge

    2. Fadenzähler 5 - 8 x

    3. Digitalkamera zur Dokumentation, möglichst Makro - fähig für Nahaufnahmen

    4. Taschenmikroskop z. B. 30 x

    5. USB-Mikroskop, z. B. 10 - 30 x

    6. Tesafilm zum Abziehen / Probennehmen

    7. feiner Metallspatel zum Abschaben

    8. Magnet bei Metallspänen

    9. Fläschchen Toluol zum Auswaschen von Rückständen

    10. Fläschchen Essig oder Salzsäure zum Karbonat - Nachweis

    s. a. Beitrag 310

    Wieso können Maschinenteile wie Schmitzringe oder gar Walzenkerne in einer Offset - Druckmaschine korrodieren, und was kann man dagegen unternehmen?


    Eisenhaltige Metallteile werden im sauren Medium leicht angegriffen. Dabei muss es sich nicht um die klassische Korrosion, also Rostbildung handeln. Grundsätzlich kann man Eisen auch weglösen.

    Normalerweise geht das so langsam, dass wir keine Änderung wahrnehmen. Aber wenn Teile unter mechanischen Stress geraten, ändert sich die Lage dramatisch. Maschinenteile, die schwingen, lassen sich an bestimmten Punkten leichter angreifen als im Ruhezustand. Das ist ähnlich wie an scharf gekrümmten Oberflächen, also Spitzen oder z. B. Messerklingen.

    Besonders tückisch geschieht das an Walzen, wenn sie keramische Beschichtungen haben. Dann löst sich Metall unter der Keramik weg, und niemand wird sich dessen gewahr, bis der Schaden groß ist.


    Nun ist es nicht nur die Säure, die angreifen kann. Scheinbar unbeteiligte andere Stoffe, die im Wasser gelöst sind, können die Angriffe verstärken oder auch erschweren. Deshalb prüfen Hersteller von Feuchtmitteln sehr penibel jeden neuen Rohstoff auf Korrosionsverhalten mit definierten Stahl-Prüfkörpern, bevor er in eine Rezeptur kommt. Sie können die Gefährlichkeit oder gar die Nützlichkeit in Vorab-Messungen ermitteln. Beispielsweise Phosphate sind nicht nur als Puffer zu gebrauchen; sie können auch geradezu als Korrosions - Inhibitoren fungieren.


    Deshalb braucht z. B. man im Zeitungsdruck die Zertifizierungen vom Maschinenhersteller. Der FM - Lieferant darf eine zertifizierte Rezeptur aber nicht mehr ändern - höchstens mit Ansage und vorheriger Freigabe durch die Maschinenhersteller. So etwas kann durchaus Konflikte bringen, wenn z. B. ein Rohstoff umwelt- oder physiologisch als bedenklich gefunden wird. Auch da schreitet unsere Kenntnis stürmisch voran. Man kann also durchaus nicht immer eine feststehende Rezeptur auf alle Ewigkeit festschreiben.

    Die Frage bzw. Reklamation habe ich so noch nie gehört. Entweder hat Produkt abgelegt, oder die Farbe wird in der Weiterverarbeitung, bei uns Verpackung, abgescheuert. Das kann natürlich mehrere Gründe haben, aber das die Bogen nicht trocken sind, habe ich noch nie gehört.

    Danke. Da sieht man mal wieder, was der Dispersionslack besonders im Verpackungsdruck uns gebracht hat. Früher war es ganz schlimm, besonders dann bei drucklackierten Produkten.

    Eine der häufigsten Reklamationen im Bogenoffset ist aus meiner Erfahrung, ein Druck sei nicht trocken. Meist ist gemeint, dass er irgendwelchen Ansprüchen nicht rechtzeitig genügt. Diese Frage kann man auf verschiedene Weisen angehen - wörtlich, fachmännisch oder polemisch.

    1. wörtlich:

    Wenn ein Druck nicht mehr klebrig ist, sind die flüssigen Bestandteile weggeschlagen bzw. verdunstet. Dann ist er trocken, egal, was jemand selbst festlegen möchte. Er ist ja sogar dann trocken, wenn er abmehlt.

    2. fachmännisch:

    Wenn ein Abnehmer besondere Ansprüche an ein Druckprodukt hat, also mattgestrichenes Papier, Faltschachtelkarton, Blisterpackungen oder was auch immer, dann muss er den gewünschten Lieferzustand in messbaren Kriterien vereinbaren. Also Scheuertest nach so und so viel Hub mit dem Quartant, Knittertests, Karboniertests, Siegeltests oder sonst etwas, was zielführend ist. Der Test entscheidet dann, ob die Spezifikation erfüllt ist oder nicht. Und wer den Schaden trägt.

    3. polemisch:

    Jetzt kommen wir zum Alltag. Es werden ganz selten Prüfkriterien für die mechanische oder thermische Festigkeit von Drucken vereinbart. Aus Bequemlichkeit bei der Auftragsvergabe oder (sehr oft) aus Mangel an Fachkenntnissen beim Käufer, der oft Kaufmann von Beruf ist. Dann entscheidet über Schuld oder Unschuld der wirtschaftlich stärkere. Zu eurem Trost, falls das hilft: Genau solche Situationen kennen auch die Farben- Lack- und sogar die Bedruckstofflieferanten, dann aber mit den Druckern.

    s. a. Frage 4

    meine Antwort:

    Meine Antwort:

    Kribbelige Farben nur mit Lab beurteilen.

    Delta E unter 2,5 und alles ist gut.

    Gerade bei unbunten Farben wie oben beschrieben.

    Meinst du, auch bei Hellgrau oder Beige?

    Ich denke, einfache, zahlenmäßige Wege gibt es in den meisten Fällen. Aber einige spezielle brauchen auf beiden Seiten echte Fachleute.

    Nur sollten die Bedingungen schon im Auftrag klar definiert werden.

    Meine Antwort:

    Hallo Rumo,

    ein interessanter Beitrag, besonders zur Herkunft. Ein bisschen zu kategirisch klingt er allerdings: Um bei einer Reklamation gerichtlich relevant zu werden, muss im Vertrag zwischen Kunde und Drucker eine entsprechende Norm vereinbart sein. Sie gilt also nicht automatisch als Rechtsgrundlage.

    Möglicherweise vereinbaren das viele in ihren AGBs, ohne extra darauf hinzuweisen.

    Bei vielen Rechtsstreiten werden Normen von der einen oder anderen Partei als Bezug mitverwendet. Ohne echte Vereinbarung haben sie allerdings nur Informationscharakter, wenn auch einen sehr hilfreichen.

    Viele Grüße & ciao

    Inkman

    Meine Antwort:

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