Zur drucktechnischen Wiedergabe werden Bilder in Raster-Reproduktionen zerlegt. Verwenden umgekehrt auch Maler von Bildern Rastertechniken?
Meine Antwort: Ja. Irgendwie liegt es ja nahe, dass Künstler neue Techniken ausprobieren, um ihre Ideen umzusetzen. Ein Beispiel sind die Pointillisten
Sie haben mit dem Pinsel Farbpunkte aus Grundfarben auf die Leinwand gebracht, die Bilder also aus lauter Punkten zusammengesetzt. Dabei wollten sie eine additive Farbenmischung im Auge erzeugen und so die reineren Farben erhalten als bei der Mischung zuvor auf der Palette. Das ist physikalisch nicht korrekt, weil auch bei einer Mischung der Körperfarben winzige Körnchen der Pigmente vorliegen, also jedes seine eigene Farbwirkung sendet. Unser Auge erkennt es nur nicht. Die Technik ist aber dennoch interessant, weil die Ergebnisse reizvoll sind.
Ein historisches Beispiel ist Paul Signac: Das Frühstück (1886–1887).
Ein Beispiel aus moderner Zeit ist Thomas Baumgärtel in Köln. Er sprayt durch Schablonen in Bananenform seine Rasterelemente und setzt so unterschiedlichste Bilder zusammen. Am anhängenden Bild von Kürbissen kann man die Technik gut erkennen. Baumgärtel Kürbisse 2001.jpg