Beitrag 369, Korrosion in Offset - Druckmaschinen

  • Wieso können Maschinenteile wie Schmitzringe oder gar Walzenkerne in einer Offset - Druckmaschine korrodieren, und was kann man dagegen unternehmen?


    Eisenhaltige Metallteile werden im sauren Medium leicht angegriffen. Dabei muss es sich nicht um die klassische Korrosion, also Rostbildung handeln. Grundsätzlich kann man Eisen auch weglösen.

    Normalerweise geht das so langsam, dass wir keine Änderung wahrnehmen. Aber wenn Teile unter mechanischen Stress geraten, ändert sich die Lage dramatisch. Maschinenteile, die schwingen, lassen sich an bestimmten Punkten leichter angreifen als im Ruhezustand. Das ist ähnlich wie an scharf gekrümmten Oberflächen, also Spitzen oder z. B. Messerklingen.

    Besonders tückisch geschieht das an Walzen, wenn sie keramische Beschichtungen haben. Dann löst sich Metall unter der Keramik weg, und niemand wird sich dessen gewahr, bis der Schaden groß ist.


    Nun ist es nicht nur die Säure, die angreifen kann. Scheinbar unbeteiligte andere Stoffe, die im Wasser gelöst sind, können die Angriffe verstärken oder auch erschweren. Deshalb prüfen Hersteller von Feuchtmitteln sehr penibel jeden neuen Rohstoff auf Korrosionsverhalten mit definierten Stahl-Prüfkörpern, bevor er in eine Rezeptur kommt. Sie können die Gefährlichkeit oder gar die Nützlichkeit in Vorab-Messungen ermitteln. Beispielsweise Phosphate sind nicht nur als Puffer zu gebrauchen; sie können auch geradezu als Korrosions - Inhibitoren fungieren.


    Deshalb braucht z. B. man im Zeitungsdruck die Zertifizierungen vom Maschinenhersteller. Der FM - Lieferant darf eine zertifizierte Rezeptur aber nicht mehr ändern - höchstens mit Ansage und vorheriger Freigabe durch die Maschinenhersteller. So etwas kann durchaus Konflikte bringen, wenn z. B. ein Rohstoff umwelt- oder physiologisch als bedenklich gefunden wird. Auch da schreitet unsere Kenntnis stürmisch voran. Man kann also durchaus nicht immer eine feststehende Rezeptur auf alle Ewigkeit festschreiben.