Beiträge von Silent74

    Naja, da überall gespart wird, wundert es mich nicht, dass auch die Paletten nach dem
    Prinzip Masse statt Klasse genagelt werden. Mittlerweile bestimmt im tiefen Osten für
    nen Hungerlohn und im Akkord. Da zählen nur Stückzahlen. Spart bestimmt Zeit, die Nägel
    noch etwas hochstehend zu haben.
    Der Paletteneinkauf geht dann auch nur nach Stückpreis und schwupps ist jede Palette Gammel.


    Bei uns ist auch eine steigende Tendenz im Bogendruck zu beobachen. Ist einfach ein
    Zeichen der Zeit, bis die Mehrheit der Menschen schnallt, dass Qualität ihren Preis hat und
    Lohndumping, Leiharbeit und Auslagerung nicht Zielführend sein kann, wenn man dem
    Kunden Qualität verkaufen möchte.

    So, wie ich es kenne, hat jeder Trockner 3 Wärme- und eine Abkühlzone. Die erste Kammer sollte im Bereich von Inkman's Angaben sein (um die 250°C LUFTTEMPERATUR), damit
    die genannten Wachse gut schmelzen und viel "Verdünner" verdampft. Danach ist die Temperatur wieder leicht abfallend und nach dem Trockner und vor
    den Kühlwalzen sollte die Gradzahl zwischen 100-120°C sein (Bahntemperatur).


    Die ersten beiden Kühlwalzen sind meist etwas wärmer temperiert (ca. 30-35°C) und der Rest bei (20-30°C). Das ist damit begründet, dass bei zu kühlen ersten
    Kühlwalzen sich durch die Umgebungsluft und der Temperaturdifferenz ein kleines Luftpolster zwischen Bahn und KW bildet, was die Bahn verlaufen lässt.


    Ferner sind die Kühlwalzenoberflächen nicht Silikonbeschichtet. Das Silikonwerk kommt meines Wissens immer erst nach den Kühlwalzen. Es stimmt allerdings,
    dass es Für das SW EMulsionen gibt, die die Verstärkung des Glanzes explizit anpreisen.


    Vor zig Jahren habe ich mal mit Dispo-Lack Heatset gedruckt und dann mal für mich zum Test n paar Exemplare ohne gedruckt. Glanzdifferenz gleich null!
    Einziges Argument dafür ist die erhöhte Scheuerfestigkeit mit Lack - zumindest aus meiner Sicht :)

    Hab heute an einer 16S. M600 C24 eine Delta-Produktion gehabt. Halbe Bahn, auf A-Seite am Trichter über Versatzstange. und dann halt
    Schwertfalz.
    Problem: Falzgeleimt und die inneren Seiten sind im Bind aufgerissen, während die äüßere Seite völlig ok ist.
    Zug an den Falzwalzen im 3. Bruch auf Minimum, Leim intermittiert. Leimspur möglichst gering dosiert.


    Es betraf nur spradisch ein paar Produkte und ich muss zugeben, dass ich mir nicht zu helfen wusste. Kennt hier
    jemand das Problem?

    Das könnte auch erklären, wieso bei uns ne vierfarben mit Lack steht ohwohl wir zu 99% 4/4farbig drucken.
    Die hatten einfach Angst, dass eine 8farb mit Wendung und Lack Probleme machen könnte. Naja, drucken
    wir halt permanent doppelte Menge, da alles zweimal durch muss ;)

    Wieso sollte der Lehrer etwas abfragen, was im Unterricht nicht behandelt wurde? Aus Versehen ist das einem meiner
    Lehrer auch mal passiert (copy & paste aus einer alten Arbeit). Während der Klausur haben sich dann alle in der
    Klasse beschwert mit dem Ergebnis, das die Aufgabe noch während der Klausur gestrichen wurde.


    In der Aufgabe steht "Skala abfallend". Was soll das bedeuten? Farbbelegung unter 50% oder dass der Drucker
    die Heber beim Fortdruck ausschalten soll? ;)

    Der Typ der Platten sagt nicht aus, dass die Qualität die selbe ist. Immer wieder gibt es Schwankungen
    der Qualität - manchmal sogar so immens, das die Platten nur Blechmaku sind. Das ist wie fast überall.
    Der Maschinenführer schaut mal 10 min weg, etwas läuft in der Herstellung schief und er bekommt es
    nicht richtig mit.
    Wenn du sagst, dass Farbe bei 80% Wasser stabil ist und nichts emulgiert, dann deutet das eher auf einen
    zu hohen Anpressdruck im Feuchtwerk hin. Je höher der Druck, desto weniger Feuchtfilm. Da du die
    Walzenabdrücke schon kontrolliert hast und alles ok ist, schließe ich das mal aus. Würden Hochlaufkurven
    verändert?

    Bleibt also die Frage, was an der einen Maschine sehr viel Feuchtwasser und an der
    anderen sehr wenig braucht...


    Gleiche Platten, Belichter und Entwicklungsstraße oder gibt es da Unterschiede?
    Ich kenne zwar die SM nur vom sehen, aber Ist 52 und 74 nicht eine unterschiedliche
    Plattengröße?


    Gleicher Zusatz, Farben und Frischwasserversorgung?


    Hab selber schon an einigen Maschinentypen plötzliches und unerklärbares Tonen gehabt.
    Mal war es eine schlechte Plattencharge, mal war der Belichter etwas zu schwach auf der Brust,
    mal der Entwickler am Limit.
    Beim Feuchtwasser hatte ich so ein Tonen bei sehr alten Zusätzen, der am Fassboden bereits
    Flocken absetzte. Oder wenn die Temperierung des Feuchtmittels / Reiberkühlung ausgefallen war.


    Ist auch schon passiert, dass wir wochenlang solches Tonen hatten und irgendwann dann mal die
    Info an die Maschine kam, dass der Farblieferant seine Rezeptur geändert hat oder uns mit
    anderer Farbe beliefert. Da die Farbcontainer nicht an der Maschine stehen war das Tagelang
    nicht aufgefallen.

    Moin Kollegen!


    Kurze Problembeschreibung:


    Wir arbeiten im 3-Schichtsystem mit öfter austauschbaren Druckern von einer Lithoman.
    Bei Tonen am Rand (also auf 1-3 cm vom Papierrand) dreht die eine Hälfte der Belegschaft
    an der Abquetschung und die andere an der Verschränkung des Feuchtwerkes.


    Nach ein paar Tagen steht dann das Feuchtwerk völlig "im Wald.


    Nach meinen Erkenntnissen wird die Abquetschung bei der Grundjustage einmal eingestellt
    und dann mit der Verschränkung die Papierbreite / Farbbelegung und das Tonen am
    Rand kompensiert. Liege ich da richtig?


    Dafür spricht, dass es für die Verschränkung eine Skala an der Maschine gibt, Ein Kollege
    argumentierte dagegen mit der Aussage, dass je mehr man außen öffnet, desto mehr
    erhöht sich der Walzenabdruck in der Mitte und dort wird der Feuchtfilm geringer.


    Das klingt logisch. Der Druck der Abpressung wird auf weniger Fläche verteilt.


    Darf ich mal fragen, wie das bei euch so ist? Bei variierenden Bahnbreiten - dreht ihr an
    der Abquetschung oder an der Diagonalverstellung?


    Das ewige "der eine macht es so, der andere so" stört die Produktivität und ich
    möchte nur ungern als "Besserwisser" allein dastehen ;)

    Während meiner Ausbildung vor ca. 25 Jahren durfte ich n Jahr mal an den OHT. Meist nur
    Adress-Eindrucke und ab und an Visitenkarten oder Hochzeitseinladungen.


    Da spürte ich noch echtes "HANDwerk". Ist wesentlich schöner, als das Industrieelle heute.
    Davon ab ist das Teil nahezu unverwüstlich.


    Davon ab sind die Einrichtezeiten exorbital, sofern man versucht, große, gerasterte Bilder
    mehrfarbig zu drucken. Allein die Zurichtung der Form dauert ewig und ist Fummelarbeit.


    Grundlagen könnte ich vermitteln - aber wirklich nur die generellen Basics. Kollege
    "Boston Presse" ist da bestimmt vieeeel hilfreicher! Ich wünsche dir viel Erfolg mit dem OHT
    und allzeit "Gut Druck"!

    Zudem ist die Seitenanlage auch sehr wichtig, da die Papierfabrik nie 100% genau
    geschnittenes Papier liefert. Hab schon Schwankungen von bis zu 3 mm gesehen.


    Wenn also die Bogen oft in der Breite schwanken, ist es wichtig, eine Seite immer
    korrekt auszurichten, damit wenigstens da der Abstand zum Druckbild immer gleich
    ist. Ob dann auf der anderen Seite mehr oder weniger übersteht ist dann egal.


    Wieso die Aufgabe hier von Falzanlagen spricht ist mir nicht ganz klar. Ergibt sich
    bestimmt aus den vorherigen Aufgaben. Sind damit Flattermarken gemeint? Oder
    Falzmarken (sehen aus, wie Beschnittmarken und markieren den Bund)?

    In professionellen Betrieben wird doch genau das versucht. (Tonwertzunahme mit Belichtungsanpassung zu korregieren).


    Nur leider bestimmen zu viele Faktoren diesen und es kann nur eine Annäherung erreicht werden.
    (z. Bsp.: Temperatur der Maschine, Rheologie der Farbe (somit auch die Thixotropie), Schwankungen
    der Papieroberfläche vom Farbannahmeverhalten, Gummitücher (neu oder alt machen kleine Unterschiede),
    Entwicklerzustand (neu oder etwas gebraucht bewirkt leichte Unterschiede), Plattencharge kann
    auch leichten Unterschied machen, Temperatur des Einbrennofens, Laufleistung des Abzugs (Platten werden spitzer mit
    Höhe der schon gedruckten Auflage durch Abrieb) usw.


    Es gibt also so viele Faktoren, die einen Unterschied ausmachen, dass man am Ende nur den "größten
    gemeinsamen Nenner" nimmt um zu kompensieren.


    Viele Betriebe versuchen die TWZ mit "Halbwissen" einzugrenzen und wundern sich oft, warum das nicht so
    klappt, wie sie es sich vorstellen :)


    Der ProzessStandardOffset versucht, hier erreichbare und akzeptable Grenzen zu setzen mit "von-bis" Vorgaben.

    Aus meiner Lehrzeit kenn ich es noch so, dass an der GTO die Vordermarken alle weggedreht werden und nur zwei
    etwas vorgestellt werden, die dann den Bogen ausrichten. Hat immer super geklappt. Mit allen Formaten. 150g/m²
    Papier sollt doch laufen wie Hölle....mir würde spontan noch einfallen, dass die Höhe der Schiebemarke zu
    niedrig eingestellt ist.

    Das kenn ich auch. Der Gedanke dahinter ist, die Produktivität zu steigern, indem man einfach länger produziert und
    weniger Wartung macht. Hat wohl noch kein Häuptling begriffen, dass ohne Wartung die ungeplanten Ausfall- und
    Hilfszeiten extrem ansteigen. Beispiel: Funktionieren Farbzonen nicht mehr am Pult und man muss sie manuell am
    Kasten einstellen, erhöht dies an der Rotation die Rüstmaku pro Auftrag extrem, da der Drucker immer ins Werk laufen
    muss und drehen. Wenn es dann heißt, dass keine Zeit und kein Geld für die Reparatur da ist und man monatelang
    teures Papier während des Rüstens wegschmeißen muss....dann kann man nur verzweifeln und resignieren -.-

    @ Jocero: Er meinte, dass der Farbeindruck ein besserer wäre und man näher an das HKS 13 rankommt,
    wenn Skala Magenta und Yellow genau übereinander drucken, anstatt mit verschiedener Rasterwinkelung.

    ...oder folgende Story:


    Kommt der Prokurist an die Maschine und sagt: "Sofort unterbrechen, Kunde des Folgeauftrags ist
    zur Abstimmung da." ...auf den Zähler geschaut...noch knapp 10 min. zu drucken, bis der Auftrag fertig ist.
    Das dem Mann gesagt, aber er beharrte auf's unterbrechen. Also gesagt "OK, machen wir!"
    Er ging, war noch auf dem Weg zum Büro und hab den Auftrag in der Zeit einfach fertig gedruckt *g*


    ..oder Thema QM: Hab da einen erlebt, der als 1-Mann-Abteilung das betrieben hat. Der war ca. 1x im
    Jahr in der Produktion und hat sonst nur im eingeführten QM-Forum auf Einträge reagiert oder die
    Firma mit "sinnfreien" Schautafeln plakatiert. Sowas wie das 5S-System und Rüstplänen. Dabei hatten alle
    Maschinenführer zig Jahre Erfahrung an der Maschine - viele über 10 Jahre - und dann kommt einer und
    macht nen Aushang, wie man's macht...also erst Auftragstasche lesen, dann die Kollegen informieren,
    das Papier vorbereiten, Auslage anpassen, Stapelzettel schreiben usw.
    Ich kam mir da schon ziemlich "verarscht" vor. Fehlte nur noch, dass er n Aushang macht, dass man nicht
    vergessen soll, zu atmen und die FRequenz angibt *fg*