Heissfolie auf Handtiegel

  • Wir hatten hier schonmal nen Thread in dem jemand beschrieben hatte, dass er versucht seinen Handtiegel mit Heissfolie aufzurüsten.

    Leider ist nicht weiter beschrieben, ob sein Plan funktioniert hat.


    Ich hab jetzt zufälligerweise eine Heizplatte mit Heizstiften und Temperaturfühler bekommen, die eigentlich für einen OHT gedacht war. (Siehe Bild)

    Leider hab ich keine Ahnung, wie das Ganze verkabelt werden müsste, um dann tatsächlich auch als Base funktionieren zu können.

    Kann mir da jemand helfen? Die Teile müssten ja wohl alle zusammengeschaltet werden und mit der Stromversorgung verbunden werden. Brauch ich nen Transformator? Und was brauch ich noch, um den Temperaturfühler funktionieren zu lassen? Da werd ich ja noch ein Gerät dazwischen schalten müssen…


    Danke!

  • Ich meine, dass man mit diesem Gewusel an Kabeln und Sensoren nichts anfangen kann. Für eine funktionierende Heissfolien-Prägeeinrichtung braucht es doch einiges mehr als auf dem Foto zu sehen ist: Trafo, Steuerung, Rollenhalter und Rewinder sehe ich nirgends.


    Ich denke, die Heizplatte, so für einen OHT gedacht, war die Ergänzung zu einer bestehenden Heissfolieneinrichtung.


    Grundsätzlich möchte ich sogar in Frage stellen, ob auf einem Handtiegel Folienheissprägen überhaupt funktioniert. Ich denke, Druckkraft und Druckpräzision reichen nicht, um brauchbare Prägungen herzustellen.


    In entsprechenden Youtube-Videos sieht man häufig, dass beim Handtiegel-Drucken der Bogen zwei- oder sogar dreimal überdruckt wird. Wenn schon beim normalen Drucken die Druckkraft nicht ausreicht (und die Einfärbung auch nicht), wirds beim Versuch mit den Heissfolien auch nicht funktionieren.

  • Hallo,


    Klar, ist das keine fertige Anlage, das ist mir schon bewusst.

    Ich dachte, man kann die Heizpatronen mit Strom verbinden und mit einem zwischengeschalteten Temperaturregler mit Fühler die Temperatur auf den gewünschten ca. 100 Grad halten. Die Heizpatronen sind auf 220V ausgerichtet, also wird ein Trafo wohl nicht benötigt (bitte verbessern, wenn ich mich irre).


    Da ich keine größeren Stückzahlen vor habe, ist ein automatischer Rollenhalter fürs erste nicht nötig. Eventuell bau ich mir einen manuellen.

    Die Druckfläche wird sich auch im Rahmen halten. Es werden nur kleine Schriftzüge sein, nicht größer als 5x10cm. Ich hab einen Hohner Alfa in A4+, der hat schon etwas Kraft - und ich hab eine "normale" Handpresse für Heißfolie, da klappt es in Visitenkartengröße auch gut. Aber ist halt sehr umständlich und nur für Einzelstücke zu empfehlen...


    Hat jemand noch nen Tipp für mich, wo ich die Halterungen/Klemmen finde, die die Klischees dann festhalten? Ich hab ein bisschen im Netz geschaut, aber ehrlich gesagt, weiß ich nicht so recht, nach was ich genau suchen muss :)

  • So, hier nun ein Update meinerseits zu diesem Thema. Kurz gesagt: Es geht. ^^

    Und zwar genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Klar, ich bin in der Größe der Druckfläche eingeschränkt, aber hey, das bin ich mit einem Handtiegel sowieso. Aber ansonsten bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden und schon ein bisschen stolz, dass ich dran geblieben bin. Visitenkarten und Grußkarten sind mit Folienprägung jetzt auf jeden Fall drin - und das eröffnet doch ganz neue Möglichkeiten! Vor allem auf dunklen Papieren.


    Unten sehr ihr, wie ich die Heizpatronen an den Strom angeschlossen habe (Stromkabel mit Schalter). Hier waren es 3 Patronen, 4 würden gehen, was bei der Druckfläche reichen sollte. Der Fühler (rotes Kabel) führt zu einem Regler in der Steckdose, der die Temperatur zwischen 100 und 110 Grad hält. (je nach Folie kann ich das ja variieren) Was braucht man mehr? Hat auch den Vorteil, dass ich genau sehen kann, wann das Ding weit genug abgekühlt ist, dass ich es anfassen kann.

    Jetzt muss ich nur noch einen manuellen Weitertransport für die Folie basteln, aber auch das werde ich irgendwie hinkriegen. Vielleicht mit einer Kurbel, mal sehen.

  • Wow, hätte ich nicht gedacht, dass das klappt. Wieder einmal ein gutes Beispiel wie das Denken von "Déformation professionelle" beeinflusst wird.


    Was mich interessieren würde, Melissa, ist das auf dem Foto neben der Goldfolienprägung noch eine zusätzliche Hochprägung. oder ist der weisse Rand um die Folie ein Bildfehler?


    Oder sehe ich das 180 Grad falsch und es ist die tiefe Einprägung der Folie in den Karton?

  • Cyberfisch : Letzteres ist der Fall - es handelt sich um eine Tiefprägung, weil ich auf dickem Baumwollpapier gedruckt habe. Also in diesem Fall tatsächlich eine richtige „Heissfolienprägung“ ^^

    Muss man nur aufpassen, dass man nur eine ganz kurze Verschlusszeit hat, sonst klebt die Folie auch an den Prägerändern.