Dem Publikum ist dieser Ausdruck geläufig, seit Gesundheitsschädigungen in der PVC - Industrie bekannt wurden. Damals hatten Mitarbeiter von PVC - verarbeitenden Betrieben schwere gesundheitliche Schäden bekommen, und man hat diese als Auswirkungen von ungehärteten Anteilen des Kunststoffes erkannt. Es waren nicht alle Monomere des Polyvinylchlorids vernetzt, und sie konnten durch die Haut aufgenommen werden.
Bei uns gibt es auch ähnliche Risiken, wo wir Polymerisation als Härtungsmechanismus verwenden. Ich kenne hier "nur" die Acrylate als Verdächtige. Sie werden aber in der Industrie weitreichend eingesetzt. Einige Anbieter empfehlen diese Systeme sogar gerade für Lebensmitte-Verpackungen, weil sie im ausgehärteten Zustand völlig inert, also tot sind. Es sind die UV-, Elektronenstrahl- und Wärme - härtenden Bindemittel, die diese Acrylat - Monomere und - Oligomere verwenden.
Der Farbenhersteller kann nur dafür sorgen, dass nicht noch weitere Gefährdungen mit Verunreinigungen eingeschleppt werden. Er kann die Durchhärtung aber nicht garantieren, weil die erst an der Druckmaschine vorgenommen wird.
Der Drucker hat also zu kontrollieren, dass keine Härtungsdefizite in seinen Produkten bleiben.
Deshalb muss er auch die ungehärtete Makulatur als Sondermüll verbrennen lassen, denn jeder, der damit umgeht, muss sich so schützen wie die Drucker.