Meine Antwort:
Natürlich stimmt das auf den ersten Blick: Wir bauen darauf die ganze Densitometrie auf. Verglichen mit Flexo- und Tiefdrucken haben wir hier ein sehr praktisches Instrument. Dort sind die Flächen klecksig und unruhig und die Randlinien der Elemente gezackt oder durch Quetschränder deformiert.
Aber, aber, aber: Wenn wir genauer hinsehen, sind unsere Punkte ausgefranst und auch etwas klecksig eingefärbt. Hier haben wir ein Beispiel dafür, dass ein Modell, eine Hypothese, gut genug für viele Aufgaben und äußerst nützlich sein kann, auch wenn es beim näheren Hinsehen falsch scheint. Wir behalten es bei, weil es für diesen Zweck "gut genug" ist. Ein genaueres Modell wäre mathematisch erheblich aufwändiger und würde im Ergebnis keinen brauchbaren zusätzlichen Vorteil bringen.
Auch das ist Wissenschaft: nicht immer die penibelsten Beobachtungen berücksichtigen, sondern zweckmäßigerweise mit dem zu arbeiten, das gut genug ist und dafür leichter zu handhaben.
Wir haben unsere Modelle so wie so nur nach aktuellem Kenntnisstand, und sie entwickeln sich immer weiter. Wenn wir z. B. alles quantenphysikalisch beschreiben wollten, wären eine Menge Fachleute aus dem Rennen, mich eingeschlossen. Unsere einfacheren Beschreibungen helfen aber dennoch, einen großen Teil der Technik und Wissenschaft praktisch umzusetzen und zu benutzen.