Frage 269, Welche Funktionsweise, welche Vor- und welche Nachteile hat UCR?

  • Meine Antwort:

  • Ich möchte dem Beitrag von Inkman ein wenig ergänzen und habe einmal meine alten Unterlagen durchforstet. Tatsächlich sollte dieser Prozess im Hintergrund stattfinden und bei richtiger Anwendung können die Mediengestalter uns Druckern das Leben deutlich erleichtern.




    Inkman hat die funktionsweise schon beschrieben, ich möchte sie anhand eines Beispiels noch einmal verdeutlichen.




    Nehmen wir eine reine buntaufgebaute Farbe mit den Werten




    C 85% , M 35% , Y 80% , K 0%




    Da wir ja unter Druckern sind können wir uns diesen Farbton ungefähr vorstellen. Dieser Farbton ist eine Tertiärfarbe. Die Idee in dem Modell ist diese Farbe nun aufzuteilen in Buntanteil und Unbuntanteil. Die Rechnung verdeutlicht meiner Meinung nach am Besten was damit gemeint ist.




    C 85% , M 35% , Y 80% , K 0%




    C 35% , M 35% ,Y 35% , K 0% = Unbuntanteil




    C 50% , M 0% , Y 45% , K 0% = Buntanteil




    UCR bedeutet nun, dass ich den Unbuntanteil der Farbe komplett durch Schwarz ersetzen könnte und den gleichen Farbton erzielen würde. .




    Die Vor- und Nachteile wurden ja schon beschrieben. Reine buntaufgebaute Farben haben einen tollen Kontrast, leider liegt dafür unglaublich viel Suppe auf dem Bogen. Nehme ich den Unbuntanteil raus und ersetze Ihn durch Schwarz werden die Bilder flau weil Kontrast fehlt. Tatsächlich möchte ich einen Punkt ergänzen. Wer kennt nicht das Problem ein rein buntaufgebautes neutrales Grau aus CMY zu drucken? Das wackelt unter Umständen wie ein Lämmerschwanz und wird farbstichig. Hier hilft tatsächlich wenn das Schwarz unterstützend einen Teil dieser Tertiärfarbe trägt. Daher auch der Kompromiss. Der Unbuntanteil einer Farbe wird so gut wie nie zu 100% eingesetzt. In der Regel nimmt man 25% mit denen gute Ergebnisse erzielt werden und der sich in der Praxis auch durchgesetzt hat.




    Also wende ich dies einmal auf die oben beschriebene Farbe an. Der Unbuntanteil lag bei 35%




    (35% : 100%) * 25% = 8,75%




    Daraus ergeben sich neuen Farbwerte für die gleiche Farbe mit einem 25 prozentigen UCR




    C 85%-8,75% , M 35%-8,75% , Y 80%-8,75% , K 0% +8,75% =




    C 76,25% , M 26,25% , Y 71,25% , K 8,75%




    Aus diesen Werten kann ich auch einmal den verringerten Farbauftrag errechnen für den gleichen Farbton den ich durch Einsatz eines 25prozentigen UCR erziele.




    Orginal C 85% +M 35% + Y 80% +K 0% = 200% Farbauftrag




    Reduziert C 76,25%+ M 26,25% +Y 71,25% + K 8,75% = 182,5% Farbauftrag







    Das wars von mir und ich wünsche Euch noch eine schöne Vorweihnachtszeit

  • Ich bin derjenige der zu Danken hat.

    Deine Quizfragen inspirieren mich immer wieder mich mit spannenden Thema auseinanderzusetzen.

    Hier gäbe es ja auch noch bei weitem mehr zu zu schreiben. Was ein langes Schwarz und ein Kurzes ist bzw. ein Skelettschwarz. UCR/GCR/UCA und und und....

    Ich warte geduldig und freue mich auf Deine nächsten Fragen.

  • Danke Schubbeduster,

    der Beitrag bringt mich viele Jahre zurück als ich mich mit Küppers Farbenlehre auseinandergesetzt habe.

    Tatsächlich sollte dieser Prozess im Hintergrund stattfinden und bei richtiger Anwendung können die Mediengestalter uns Druckern das Leben deutlich erleichtern.

    Alle Mediengestalter sollten sich das hinter die Ohren schreiben. Das trifft besonders auf ein buntaufgebautes Grau zu, möglist alle drei Farben unter 3%!

    Ein Top Beitrag der mir gefällt.