Meine Antwort:
Englisch „under colour removal “ übersetzen wir mit „Unterfarben-Reduzierung“. Die Grundidee ist genial: Wo Cyan, Magenta und Yellow übereinander liegen, sollte ja Schwarz/Grau herauskommen. Das wird nun bei den Buntfarben herausgerechnet und durch Schwarz ersetzt. Dadurch wird das Schwarz eine echte Skalenfarbe für den Vierfarben – Zusammendruck.
Bemerkung: removal im Englischen bedeutet Entfernung, nicht Reduktion. Faktisch wird es wohl nicht gänzlich angewendet, sondern in Anteilen. Warum man nicht auch englisch "under colour reduction" sagt, weiß ich nicht.
Man wollte die Farbschicht in dunklen Partien verringern und dadurch die Trocknung erleichtern und eine geringere Verschwärzlichung des Zusammendruckes (reinere Mischtöne) erreichen. Dazu durfte das Schwarz allerdings nicht allzu deutlich geschönt sein. Und man wollte nebenbei auch Farbe sparen. Harald Küppers z. B. war einer der engagierten Förderer. Sogar sein 7-Farben-Skalensystem fußt auf eng verwandten Vorstellungen.
Der Nachteil war, dass die Schönung eines Tiefschwarz nicht wirklich durch Anteile von Cyan und Magenta ausgeglichen werden konnten. Es fehlte ihm also an Tiefe. Insgesamt waren die Drucke eher kontrastärmer als herkömmliche. Und Abstufungen von Graus wurden schwieriger als vorher.
Am Ende lief es wie bei vielen guten Ideen: Man macht Kompromisse. Das ist auch wenig tragisch, weil auch eine gute Idee in ihren Modellen immer etwas idealisieren muss. Dann darf man sie nicht rein und kompromisslos einsetzen, sondern als Fachmann mit Augenmaß verwenden. Der Markenname war „Buntfarbenaddition“