Meine Antwort:
Bei Schrift und Strichzeichnung entscheidet Erkennbarkeit und Auftritt, also Färbung, Kontrast usw. Das kann man zwischen Kunde und Lieferant einfach spezifizieren. Bei Farbflächen braucht man physische Vorlagen oder z. B. Fächer-Spezifikationen. Da sind Normen überflüssig.
Rasterarbeiten dagegen sind so kompliziert und im Einzelnen nur von Fachleuten zu verstehen, dass es sich lohnt, Normen zu vereinbaren. Bevor der ProzessStandard Offsetdruck aufgestellt wurde, gab es keine klare Möglichkeit bei der Reklamation eines Rasterdruckes, fachmännisch zu verhandeln. Und in so einer Situation gewinnen nur Frechheit und Marktmacht. Jetzt können wir nachweisen, dass ein Druck normgerecht ausgeführt worden ist, und die Diskussion bleibt sachlich.
Bei der Aufstellung von Normen für den Offsetdruck haben wir sehr viel der FOGRA zu verdanken, die dieses Thema hartnäckig und maßgeblich bearbeitet hat. Sie hat uns praktisch die Grundlagen und die Organisationsformen geschaffen. Deshalb war Deutschland und der Offsetdruck auch sehr früh sehr weit, wenn man mit anderen Ländern und auch anderen Massendruckverfahren vergleicht.