Meine Antwort:
Früher war ich nur skeptisch bei solchen Fragen, s. a. Frage 62. Auch heute darf man die Ausdrücke nicht wörtlich nehmen, weil sie dann in der industriellen Technik Unsinn sind.
Andererseits müssen wir in unserer Welt die Kommunikation so fassen, dass sie von den Zielgruppen verstanden wird. Das bedeutet "kurz und einfach". Gerade während der Corona - Pandemie hat sich gezeigt, dass viele Menschen, auch Journalisten, Politiker und manchmal einige Fachleute selbst die genaue fachliche Darstellung nicht verstehen. Dann hilft sie denen auch nicht.
Wir sehen uns zurzeit in einem Spannungsfeld zwischen technischen und wirtschaftlichen Anforderungen und dem Problem, dass wir unübersehbar unsere Welt schädigen, ja in Tendenzen zugrunde richten. Da wird es immer wichtiger, die Botschaften, die zur Verbesserung unseres Verhaltens führen, griffig, also verdaubar für die Allgemeinheit zu verpacken.
Ich nehme mal die Darstellung der BVDM Klimainitiative hier als Beispiel. Man bezeichnet Drucke als umweltfreundlich und klimafreundlich, naja. Aber es wird deutlich erklärt, wie man das verstanden haben will. Dort werden für die aus empirischen Daten entnommenen Schädigungen an Umwelt und Klima aufgerechnet gegen organisierte Aktionen zur "Klimarettung". Der Käufer einer Druckware finanziert also in einem definierten Maß anerkannt klimafreundliche Maßnahmen. Das ist ein Kompromiss, den ich für sehr verantwortlich halte. Und damit ist "Umweltfreundlichkeit" nicht nur zum Werbeargument geworden, sondern hat einen messbaren Inhalt.
Wir sind es jabereits von der Fachsprache gewöhnt, dass ein Wort keine universelle Bedeutung hat, sondern in wichtigen Gebrauchsfällen klar definiert werden muss. Das sehe ich hier so umgesetzt.