Frage 162, Aufbauerscheinungen 1

  • Welche Aufbauerscheinungen auf dem Gummituch kennen wir typischerweise beim Druck auf Karton im Offset?

    Meine Antwort:

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    Als Aufbauerscheinungen bezeichnen wir Krusten, die sich während einer Auflage in Form von Ablagerungen auf dem Gummituch bilden können. Im Kartondruck finden wir vorwiegend Positivaufbau (d. h. an den druckenden Stellen) von weißem, mehlartigem Material. Er lässt sich in der Regel mit der Gummituch-Waschanlage hinreichend gut entfernen.

    Möglich ist Aufbau von Strichstaub, also hauptsächlich Kalziumkarbonat, eventuell auch Kaolin. Er entsteht in der Kartonfabrik durch z. B. Reibung der Oberflächen gegeneinander beim Umrollen („Friktion“).

    Im kurzen Kontakt des Bogens mit dem Gummituchzylinder kann aber auch Strichmaterial herausgerissen werden, das dann aufbaut. Es spiegelt ebenfalls die Strichzusammensetzung wieder und wird üblicherweise von der Kartonfabrik über Messung der Rupffestigkeit und Nassrupffestigkeit kontrolliert.

    Auch Schneidkantenstaub kann auf dem Gummituch aufbauen, wenn z. B. die Schneidbalken schon etwas verschlissen waren.

    Staubanteile bauen üblicherweise am stärksten im ersten Werk auf und lassen in den folgenden Werken nach. Rupferscheinungen können auch bei den hinteren Werken stärker ausgeprägt sein, z. B. beim Nassrupfen.

    Es kann vorkommen, dass eine einzelne Farbe rupft, besonders wenn sie flächig verdruckt wird. Dies kann an einer ungewöhnlich hohen Zügigkeit liegen (Ansatzfehler) oder auch durch ein besonders schnelles Wegschlagen ausgelöst werden.

  • Servus !

    Ich konnte leider nur 17 Jahre Erfahrung im Kartonagenbereich bis 750g/m² sammeln.

    Aber eines steht sicher fest,dort lernt man erst den Umgang mit den Materialien d.h.Farbe

    und Papier besser gesagt fast Spanplatten kennen.

    Gestrichene Kartonagen hatten wir er selten,daher mußten wir sehr viel an der Zügigkeit der

    Farbe ändern (Colortix) oder bei einer 5 Farben das erste Werk zum Entstauben nehmen.

    Gummitücher etwas mit Colorspray einsprühen.

    Wichtig auch,dass alle Flächen wenn möglich in die hinteren Werke plaziert werden.Der Grund dafür

    ist,das der größte Teil der Fasern und Strichausbrüche schon in den ersten Werken ablagert bzw. verliert.

    Die Papierfasern an der Bogenhinterkante, die durch das Schneiden mit einem stumpfen Messer

    von der Schneidemaschine her kommen, kann man vorher mit einen feinen Handbesen abputzten.

    Aber aus Scheiße,Gold machen das gelang auch nicht immer.Das sagte ich auch zu meinem damaligen

    Chef.

    Sprich,wir können nicht hexen und Sie ja auch nicht fliegen,punkt.


    Mfg ein schönes Restwochenende


    Maik