Was bedeutet Vierfarbendruck?

  • Hallo,



    vielen Dank für das Druckerquiz an inkman, es ist auch für berufsfremde Druckinteressierte (nur Druckabbildung und -Erkennung!) sehr aufschlussreich :thumbup:
    (Für solche Leute wie mich wäre ein weiteres Quiz "Erkenne den Druck" mit Erklärungen/Hinweisen total genial :saint: )



    Bedeutet Vierfarbendruck immer, dass vier lasierende Grundfarben ( C M Y B , Skalenfarben ?) in den vier Grundwinkeln (0°, 15°, 45°, 75° ?) autotypisch verwendet werden bzw. wurden?
    Heißt das dann, dass es den Vierfarbendruck nur als Kreuzraster im Buchdruck/Hochdruck oder Offsetdruck/Flachdruck gibt?



    Oder gehören die chemisch geätzten Kreuzraster (alle Farben in 45°-Winkeln gedruckt) im Raster(Rakel)tiefdruck zumindest theoretisch auch zum Vierfarbendruck?
    Bei viel Farbe entstanden dann im Druckbild die Farb-Flusslinien.



    Mein Avatar hat ja auch vier Farben (violett- rot- blau- black), wurde aber als Raster(Rakel)tiefdruck von elektromechanisch gravierten EME-Platten (Dr. Hell, Helio-Klischograph) hergestellt.
    Diese Platten haben senkrechte oder waagerechte Näpfchen-Rautenraster, die ebenfalls übereinander gedruckt wurden.
    Allerdings sind die Näpfcher hier nur tiefen- und nicht flächenvariabel.



    Viele Grüße, kartendruck

  • Ich will versuchen etwas Licht ins Dunkle zu bringen. Grundsätzlich ist es in allen gängigen Druckverfahren möglich, farbige
    Abbildungen in 4-C zu drucken. Dazu muß jedoch das farbige Bild durch Filter und Raster in die Grundfarben ( Skalenfarben)
    zerlegt werden. Die Rasterwinkelung sorgt dann für einen Moire-freien Zusammendruck und Erzeugung der Farbenvielfalt.
    Das Beispiel Briefmarke zeigt einen Druck aus Spotfarben, hier wurden die Farben als "echte" Farben gedruckt und nicht in
    4-C simuliert. Das dieser Druck auch aus 4-Farben besteht oder im Tiefdruck erzeugt wurde, ist unerheblich. Also kein 4-C.
    Die Farbabstufungen innerhalb einer Farbe werden im Tiefdruck nur durch die Näpfchentiefe (ist auch ein Raster), also durch die
    Farbmenge erzeugt, bei den anderen Verfahren durch die unterschiedliche Größe der gedruckten Rasterpunkte.
    Es gibt Spot-Farben- (auch Schmuckfarbe genannt) Drucke die aus weniger aber auch aus weit mehr Farben bestehen können.

  • Hallo thomas.drucker,
    die ausführliche Erklärung ist vollkommen richtig, aber soweit wollte ich nicht in diese spezielle Materie eintauchen.
    Selbstverständlich stehen die Näpfchen immer im gleichen Abstand, habe mich da etwas falsch ausgedrückt.
    Meine Ausführungen habe ich bewußt allgemein gehalten, mein Ziel war den Unterschied zwischen 4-C und
    4-farbigen Druck mit Spotfarben bzw. daraus resultierenden Halbtönen zu erklären.

  • Hallo Boston Presse und thomas.drucker,


    vielen Dank für eure Antworten ^^


    Mit älteren Druckverfahren habe ich mich schon recht intensiv beschäftigt, auch mit den fotografischen Methoden wie z.B. Farbauszüge für verschiedene Druckplatten.
    Ich finde es faszinierend, Drucke von alten Postkarten (ab 1895) näher zu betrachten und zu verstehen.


    Es ist für eine Außenstehende aber manchmal schon schwierig, Druckbezeichnungen richtig zu verstehen und Fragen dazu für Fachleute verständlich zu formulieren.
    Druck und Farblehre hat ja auch viel mit Mathematik zu tun => Vier-Farben-Satz



    Nachfrage:
    Der Vierfarbendruck wird 4-C (four Color ?) genannt, wenn dafür die 4 Grundfarben (Skalenfarben) mit 4 Rasterwinkeln verwendet werden?
    Damit entstehen beim Druck die "Farbrosetten", also auch die Mischfarben.
    Danach würde der Druck von meinem Avatar-Bild 4-C heißen, wenn er nur mit konventionellen (Offset ?)-Rastern gedruckt wäre?


    Im Offsetdruck werden ja auch Spot(Schmuck)-Farben verwendet und es gibt Drucke mit z.B. 8 Farben.
    Heißt so ein Druck dann 4-C plus 4-S ?


    Viele Grüße, kartendruck

  • Hallo :)


    Die Rasterwinkelung ist nicht zwingend von Bedeutung.


    Im Offset gibt es zwar die hier bereits erwähnte Rosettenbildung, die nach idealer Winkelung unter Voraussetzung eines präzisen Passers entsteht, allerdings wird dieses Muster nur bei autotypischen (periodischen) Rastern verwendet. Der Offsetdruck funktioniert schließlich auch mit stochastischem und hybridischem Raster mit den selben vier Farben. Bei der Rasterwahl kommt es auch immer darauf an, ob die Farben lasierend oder deckend sind. Im Inkjet beispielsweise wird aufgrund der Nozzlereihen im Druckkopf ebenfalls überwiegend mit stochastischem (frequenzmoduliertem) Raster gearbeitet. Mit dem selben 4C Farbsatz (meist mit umgekehrter Seperationsreihenfolge als im Offsetdruck), aber ohne standartisierte Rasterwinkelung.
    Bei moderne Druckverfabren, zB beim Drucken mit Electroink, kann sogar schon weitestgehend auf das Schwarz verzichtet werden. Ist ja auch nicht wirklich eine Farbe, erleichtert aber in der Praxis so einiges.


    4C + 4S kann somit eine richtige Bezeichnung für den normalen spektralen Vierfarbdruck mit vier Schmuck- (oder Spot- oder Sonder-,... ) -Farben sein.


    Mit 4C sind somit in der Regel immer die drei Körperfarben + Schwarz gemeint.


    Man kann übrigens mittlerweile sogar schon mit R G B, also den drei Lichtfarben drucken. :D


    Aber das ist ein anderes Thema. :whistling:


    Viele Grüße
    Simon

  • Hallo Simon (Simonski90),


    jeder Druck besteht doch aus Körperfarben. Was das menschliche Auge wahrnimmt sind die Lichtfarben, also das reflektierte Licht. Natürlich werden die Körperfarben aufgrund ihrer Lichtfarbe (Farbreflektion) ausgewählt und zusammengestellt.
    Beim Farvergrößerungsgerät wird mit Lichtfarben gearbeitet, um die Farben eines Fotoabzugs zu beeinflussen. Aber ein Fotoabzug ist doch kein Druck?


    Oder meinst du mit Lichtfatben einen Druck mit Spotfarben rot, grün, blau in stochastischem FM-Rastern? Als Intensivfarben, nicht als Mischfarben?
    Ok, da schnall ich ab. Ich weiß ja nicht einmal, ob die stochastischen Raster wie CMY lasierend oder vollfarbig oder überhaupt übereinander gedruckt werden ...


    Bei der EDV-Bildbearbeitung kann ja alles verändert werden, auch partiell. (s. mein beigefügtes, verändertes Bild 2 aus Beitrag #5)
    Bezüglich der Umsetzung von Bilddateien auf EDV(?)-Druckvorgaben kenne ich mich wirklich nicht aus. Hexadezimal-Farbwerte für jeden Farbpunkt sind verständlich.



    Aber die FM-Raster sind ja eigentlich richtig alt, schon in der Lithographie gab es "Spritztechniken" und "Kornraster" für Farben. Oder auch der Lichtdruck mit dem Runzelkorn.


    (Falls ich einen Druckerwitz nicht verstehe, bitte nicht übelnehmen, ich komme nicht aus dem Drucker-Berufsumfeld )


    Viele Grüße, kartendruck

  • Hallo Kartendruck,


    deine Frage ist sehr breitbandig. Zufällig passt die neue Quizfrage da hinein. Ich stelle dir später mal etwas zusammen.


    Nur knapp vorab: In der Praxis benutzt der eine und der andere ziemlich unterschiedliche Bezeichnungen, und nicht alle sind ernst.


    Es gibt den Vierfarbendruck, den Skalendruck mit vier Grundfarben. Dabei ist es unwichtig, welche Grundfarben man einsetzt. Allerdings sind ein paar Kombinationen besonders allgemein einsetzbar, das sind dann die inzwischen weltweit genormten Skalenfarben Schwarz (auch Tiefe oder Black, Kontrast genannt), Cyan, Magenta und Yellow. Ihre Lage im Farbenraum bestimmt, welcher Farbenbereich überhaupt durch ein solches System abgedeckt ist.


    Selbstverständlich kann man auch einen Dreifarbendruck oder beliebig viele Grundfarben in ein System stecken, wenn es für die geplante Aufgabe zielführend ist. In unserer Praxis kenne ich Modelle mit bis zu sieben Farben (Küppers).


    Das Schwarz hat meistens eine besondere Funktion, baut sozusagen ein Gerüst, das dann mit bunten Farben gefüllt wird. Deshalb hat es auch oft eigene Namen. In der DDR hatte man einen Vierfarbendruck aus Schwarz und der Triade, den drei Buntfarben. 4C und CMY sind Jargon und werden eher von Kaufleuten und Neudeutschen benutzt.


    Ich melde mich bald wieder.


    Viele Grüße & ciao
    Inkman

  • Hallo Inkman,


    dann beziehen sich die Druckfarben und ihre "Zusammenarbeit" auf Harald Küppers’ Farbenlehre?
    Die kann ich durch Aquarell- und Ölmalerei gut nachvollziehen :D


    Also wären Drucke theoretisch "Maschinengemälde" in verschiedenen Maltechniken?


    Viele Grüße, kartendruck

  • Hallo kartendruck,


    Nein, der Skalendruck hat mit einer Farbenlehre nichts zu tun. Küppers hat nur eines der Mehrfarbensysteme gemacht. Er baut darin auf einer Art Unterfarbenreduzierung auf. Andere wie PANTONE(R) haben sechs Farben (HEXACHROME(R)).


    Der Zusammendruck in allen Skalensystemen benutzt meist allgemein die subjektive Farbenmischung lasierender Farben.
    Der alte Lehrsatz, Skalendruck nutze additive und subtraktive Farbenmischeung ist zwar trivial wahr, weil Lichtstrahlen in unserem Auge ankommen. Das hat mich damals sehr verwirrt, als ich die Sachen lernen wolte. Klarer und verständlicher ist aus meiner Sicht, hier nur die subtraktive zu bemühen.


    Viele Grüße & ciao
    Inkman

  • Inkmann,so sehe ich das auch. Einfach ausgedrückt unterliegt Farben drucken (nur das ist das Thema) der subtraktiven Farbmischung
    und Farbe durch Licht erzeugen, z.B. am Momitor, additive Farbmischung. Kennen wir alle aus dem Physikunterricht.
    Um die anfangs gestellte Frage zu beantworten, sollten auch die verschiedenen Rasterarten keine Berücksichtigung finden.


    Ein 4-Farbiger Druck besteht erst einmal aus 4-Farben. Werden dazu die 3 Prozessfarben C M Y und Schwarz verwendet ist, spricht mann von 4-C.
    Ziel ist es mit nur 4 Farben eine vielzahl von Farbönen zu erzeugen. Dazu kann selbstverständlich eine oder mehrere Schmuckfarben kommen,Gold, Silber oder auch ein leuchtendes Rot oder Orange, denn spezielle Farbtöne lassen sich durch die Farbmischung nicht bilden. Entstanden ist dann ein 4-C oder Skalendruck mit zusätzlichen Schmuckfarben.
    Zu einem Druck mit Schmuckfarben werden in der Regel eigens angemischte Farben benutzt. Wenn in diesem Fall der Druck zufällig aus 4-Farben besteht, ist es ein farbiger Druck mit 4-Farben aber noch lange kein 4-C .


    Soweit meine Meinung dazu, oder lassen sich diese verschiedenen Techniken anders besser unterscheiden?

  • Hallo kartendruck,


    hier habe ich dir mal zwei Skripte angehängt, die solche allgemeinen Themen behandeln. Sie sind eher auf Laienniveau, bitte um Verständnis. Falls du detaillierte Fragen haben solltest, bitte wieder hier im Forum. Ich bin begeistert, wie viel Resonanz deine Anfrage gebracht hat. Es ist tatsächlich und doch das aktivste und fachmännischste Forum für Drucker in deutscher Sprache.


    Skripte für Studenten der Druck- und Medientechnik, also etwas anspruchsvoller, hat mir Prof. Jung von der Uni Wuppertal ausgestellt, als ich meine eigene Website geschlossen hatte. Sie sind nur seither nicht aktualisiert worden, was aber vielen Inhalten nicht schadet. Hier findet man sie.


    Hallo Boston Presse,


    danke, hier sind wir einer Meinung. Das ist ja auch nicht Ansichtssache, sondern Fachinhalt. Beim Ausdruck 4-C liegen wir auseinander. Es werden so viele Ausdrücke verwendet in technischen Fachsprachen. Damit sind sie aber nicht immer echte Fachausdrücke, meistens eher Fachjargon. Wenn man für ein Ding ein Wort hat und nicht viele, fördert das die Kommunikation, meine ich. Deshalb bin ich hier eher für weniger Vielfalt. Und 4-C findest du in keiner Norm.


    Die Nomenklatur ist immerhin Ansichtssache, deine Version also nicht etwa falsch.


    Auf Wikipedia habe ich einmal die vielen Synonyme für Tonwertzunahme zusammenstreichen wollen. Das ist das einzige Mal, dass mir nicht lauter alte „Praktiker“ es dort dauernd wieder verschlimmbessert haben. Sonst kannst du dir mit Modernisierungen oder Verbesserungen ewige Diskussionen und Gegenkorrekturen einhandeln, bis es nervt. Aber es lohnt sich doch, daran zu arbeiten, wenn man Kenntnisse und Zeit hat, weil Wikipedia von so vielen als Informationsquelle genutzt wird. So sehe ich es auch mit diesem munteren Forum.


    Viele Grüße & ciao
    Inkman

  • Hallo Inkman,


    ich bin doch Laiin, vielen vielen Dank für die 2 Skipts und den Link ^^
    Bis ich das alles durchgelesen und verstanden habe, das wird wohl schon eine Zeit brauchen.
    Bei Fragen melde ich mich ganz sicher, es ist einfach klasse, richtige und belegbare Antworten zu bekommen!


    LG, kartendruck

  • Hallo Inkmann,


    da ist mal wieder die Fachsprache die Wurzel des Übels. Den Ausdruck 4-C benutze ich erst seit ca. 25 Jahren, ich habe mich der Allgemeinheit angepaßt. Es ist ein kurzer Begriff für den 4-Farben Druck mit Prozessfarben und wird Bundesweit verstanden.
    Als ich vor sehr vielen Jahren als Buchdrucker meine Lehre absolviert habe, wurde von Skalen-Druck gesprochen, der bekanntlich
    durch 3-Skalenfarben(der Ausdruck Prozessfarben kam wesentlich später) plus Schwarz erzeugt wird. Außerdem lieferte die Klischeeanstalt eine Skala bzw. Andruck bestehend aus einzelnen Farbandrucken sowie einigen Zusammendrucken. Daher Skalenfarbe,Skalendruck? Alles echte Drucke, keine Simulationen von Laser-oder Tintendruckern, die heute Proof genannt werden. Auch über dieses Wort ließe sich streiten.
    Fachspache-Fachjargon die Grenze ist fließend.
    Übrigens: Der 4-Farbige Druck mit Prozessfarben wurde damals erst bei der Meisterprüfung verlangt.
    Ende der 1970er Jahre habe ich Flächennutzungspläne produziert, für die bis zu 14 Schmuckfarbnen gemischt und gedruckt wurden.Diese
    Pläne hätten auch im 4-Farbmodell gedruckt weden können aber die Behörde bestand auf "glatten" Flächen. Einige Pläne hatten auch
    nur 4 Farben (Schmuckfarben),also ein 4-Farb Druck oder 4-farbiger Druck - wie soll ich ( und die branchenfremden Kunden) das unterscheiden?


    Am Rande bemerkt: Wo in der heutigen Zeit im Offset überwiegend auf 4-Farbmaschinen 4-C produziert wird, ist es schon ein erheblicher Kostenfaktor wenn ein Kunde 4-farbigen Druck mit Schmuckfarben haben möchte.

  • Hallo Boston Presse und Inkman,


    die Fachbezeichnungen sind für "Unbedarfte" generell schwierig zu verstehen, auch die Farben inklusive ihrer Raster.
    Beim Tiefdruck gibt es ja die Heliogravüre, 1-2-3-?-farbig in verschiedenen Rastern.
    Oder heißt Heliogravüre eigentlich Aquatinta oder fotomechanischer Tiefdruck?
    Es gab anscheinend Korn-, Kreuz-, Rauten-, Backstein-Raster im Tiefdruck, aber ist das heutzutage noch wichtig, gibt es so etwas überhaupt noch in Deutschland?


    Auf jeden Fall wäre es schon toll, wenn fest definierte (Fach-)Begriffe verwendet werden könnten und würden.


    Auch für die vergangenen Zeiten, eben für die "Druckgeschichte" 8)


    Dann würden Kreuzraster als 4-Skalenfarben-Tiefdrucke vielleicht 4-C-TD-KR heißen oder 4-Sonderfarben-Tiefdrucke 4-S-TD-KR ?


    Viele Grüße, kartendruck

  • Hallo kartendruck,


    solche Abkürzungen finde ich unmöglich. Um in die Materie Erkennung von Druckverfahren einzusteigen, empfehle ich, sich zunächst mit
    nur mit ein oder zwei Techniken zu befassen. Wenn historische Drucke bestimmt werden sollen, können die digitalen Techniken
    vernachlässigt werden. Tiefdruck ist gerade mit den vielen künstlerischen Verfahren das umfangreichste Gebiet. Auch die dazugehörenden
    Fachsprachen sind unterschiedlich. Der neu dazugekommene Digitaldruck hat seinen Ursprung in der Büro-Kopierer-Umgebung und kommt mit völlig neuen Begriffen für bestehende Ausdrücke. Z.B. randabfallend für angeschnitten, Übersetzungsfehler aus dem englischen oder auch die
    modernen, englischen Begriffe verwirren da zusätzlich.
    Seit über Fünfzig Jahren bin ich im Beruf, mein Schwerpunkt liegt im Hochdruckbereich und historischen Techniken. Selbst heute bin ich noch
    nicht in der Lage alle Druck-Erzeugnisse sofort zweifelsfrei zu bestimmen. Also nicht aufgeben.


    MfG. Boston Presse

  • Hallo kartendruck,


    leider habe ich mich auch nie mit den historischen und den künstlerischen Techniken befasst. Die vorhandenen großtechnischen Verfahren waren bisher anspruchsvoll genug. Trotzdem danke für eine Anregung: Ich will mal mein Material zusammenstellen, das ich über die Handschriften der Druckverfahren habe und es als Quizbeiträge anbringen. Vielleicht lässt sich das mit Hilfe unserer anderen Freunde zu einer guten Sammlung ausbauen.


    Die gute Standardliteratur (Handbuch der Printmedien von Kipphan und Druck und Medientechnik von Teschner) behandelt auch nur die industriellen Techniken.


    Viele Grüße & ciao
    Inkman

  • Hallo zusammen,


    sehr interessantes Thema,


    der Begriff 4-C kommt aus der Vorstufe bzw aus der Agentur (ich arbeitete mal einige Jahre in einer Werbeagentur)
    für die Grafiker ein einfacher simpler Begriff .. 4-farbig = 4-C ....
    Magenta, Cyan, Yellow und Black , wobei das Black meist nur für Text und Kontrast eingesetzt wird,
    ausser im *Unbunten* Farbaufbau oder im Schwarz/Weiß druck, da ist Black die wichtigste *Farbe* .. aber das ist eine andere *Baustelle* :D


    *Wir* im Druck übernahmen das 4-C .. kurz und knapp für 4-farbig, ist zwar eigendlich falsch
    aber mittlerweile weiss jeder was damit gemeint ist .. das wars dann auch schon ;)



    Gruß, Norbert

  • Hallo Norbert,
    genau da liegt das das Problem: 4-C steht heute für den Druck mit 3-Prozessfarben und Schwarz aus denen ein vielfarbiges Bild entsteht.
    Bei 4-farbigem Druck wird nicht durchgängig mit Prozessfarben gearbeitet. Durch übereinanderlegen von Farben können jedoch auch
    zusätzliche Farben gebildet werden.
    Bei 2-farbigem Druck weiß auch jeder was gemeint ist, dennoch habe ich schon Drucke gesehen wo dieses in 4-C realisiert wurde.


    Daher halte ich eine Unterscheidung durch eine gemeinsame Fachsprache für sehr wichtig. Dem Kunden ist es in den meisten Fällen
    egal wie seine Auflage produziert wurde - der Preis muß stimmen.


    Gruß Boston Presse

  • Guten Morgen Boston Presse,


    4-farbig kann natürlich durch unterschiedliche Farben gedruckt werden, muss nicht zwangsläufig
    aus den Prozessfarben gebildet werden, allerdings unterscheidet sich das dann in *Sonderfarben*
    denn im normalen Druckbetrieb heisst zuerst einmal 4-farbig (4-C) die Prozessfarben + Schwarz,
    Soll der Druck nicht aus den Prozessfarben zustande kommen, sprechen wir von Sonderfarben,
    das wird dann mit dem Kunden / Agentur besprochen, was sich dann natürlich auch preislich
    unterscheidet da farbwechsel* in der Maschine vorgenommen werden müssen, meist wird diese
    Sonderfarbe durch die Prozessfarben simuliert, da der Preisunterschied mitunter nicht unerheblich ist.


    Gruß, Norbert