Feuchtwerke M600

  • Moin Kollegen!


    Kurze Problembeschreibung:


    Wir arbeiten im 3-Schichtsystem mit öfter austauschbaren Druckern von einer Lithoman.
    Bei Tonen am Rand (also auf 1-3 cm vom Papierrand) dreht die eine Hälfte der Belegschaft
    an der Abquetschung und die andere an der Verschränkung des Feuchtwerkes.


    Nach ein paar Tagen steht dann das Feuchtwerk völlig "im Wald.


    Nach meinen Erkenntnissen wird die Abquetschung bei der Grundjustage einmal eingestellt
    und dann mit der Verschränkung die Papierbreite / Farbbelegung und das Tonen am
    Rand kompensiert. Liege ich da richtig?


    Dafür spricht, dass es für die Verschränkung eine Skala an der Maschine gibt, Ein Kollege
    argumentierte dagegen mit der Aussage, dass je mehr man außen öffnet, desto mehr
    erhöht sich der Walzenabdruck in der Mitte und dort wird der Feuchtfilm geringer.


    Das klingt logisch. Der Druck der Abpressung wird auf weniger Fläche verteilt.


    Darf ich mal fragen, wie das bei euch so ist? Bei variierenden Bahnbreiten - dreht ihr an
    der Abquetschung oder an der Diagonalverstellung?


    Das ewige "der eine macht es so, der andere so" stört die Produktivität und ich
    möchte nur ungern als "Besserwisser" allein dastehen ;)

  • Hallo Silent,


    tritt das Tonen an beiden Seiten auf oder nur auf einer Seite. Aus meiner Erfahrung (manroland Maschinen), die ist aber auch schon ein Weilchen her und ich bin seit 6 Jahren aus dem Rollenoffset raus, verhält man sich bei beidseitigem Tonen am Rand, anders als beim einseitigen Tonen.


    Beim Tonen auf nur einer Seite haben wir mit der Abquetschung gespielt, d.h. etwas aufgemacht auf der Seite / mehr Wasser.
    Beim Tonen auf beiden Seiten, haben wir mit der Verschränkung gespielt, d.h. ins minus gedreht an den Seiten mehr Wasser, aber gleichzeitig die Feuchtführung am Leitstand etwas erhöhen, damit es in der Mitte nicht tont.


    Grüße

  • wir haben das bei uns immer so gehandelt das die Tauchwalze eine Grundjustage bzgl. der Abquetschung hat. Sobald die Ränder geschmiert haben haben wir entweder mehr Wasser gegeben (Tauchwalze schneller drehen lassen) oder aber über die Schrägverstellung das Wasser nach aussen hin (aus der Mitte heraus) gequetscht.

  • Hallo in die Runde,



    Tja das ist das ewige leiden an den Maschinen mit dem Feuchtwerk.... und das hat großen Einfluss auf Makulatur, Bahnrisse usw usw.....


    Meine Ansicht nach liegt es an der generation der Drucker die an den alten Maschinen gelernt haben die so um die 8m/s gelaufen sind. Da wurde dann immer fleissig rum geschraubt, ......und weil das Unternehmen noch Geld hatte , hat das alles nix ausgemacht.


    Wenn ich zu dem meine Meinung äussern darf:


    Einstellen wie im Maschinenbuch steht / meistens in der Mitte 1-2mm mehr Anpressdruck. Alles so lassen und drucken. Wenn es Aussen schmiert oder Tont, am Leitstand mehr Wasser geben. Wenn es sich nicht beheben lässt, anhalten Feuchtwerk justieren. Wenn so gearbeitet wird: Einmal im Jahr die Feuchtdosierwalze wechseln und man hat seine ruhe.


    Der Grundgedanke an dieser Arbeitsweise ist: Wenn der Maschinenhersteller gewollt hätte das während der Produktion daran geschraubt werden muss, wäre ein Motor mit Fernverstellung eingebaut.


    Ich weiss auch das viele denken OHJE was ist das für eine Einstellung der Arbeitsweise, aber ich kann aus Erfahrung sagen das es bisher immer funktioniert hat, sofern die Maschine sich auch schnell bewegt.




    Zu deinem Problem:
    EInfach mal mit allen darüber reden und EINEN weg der herangehns weise finden. Sonst wird das nix. Doch selbst dann wird es nix.


    Bei diesem Thema ist Hopfen und Mals verloren.



    Trotzdem Viel Erfolg bei der Sache.... Halte uns auf dem laufenden




    Grüße



    70000cph

  • Hallo in die Runde,
    wir haben das genau wie in Antwort 2 gehandhabt.


    Das Allerwichtigste - und das hat sich immer wieder bewahrheitet - ist die Grundjustage des Feuchtwerks.
    Den Taucher auf Null stellen und immer mit "Druck-An" zum eingefärbten Feuchtreibzylinder einstellen, dann ist das schon die halbe Miete.
    Die restlichen Walzen setze ich jetzt mal "als korrekt eingestellt" voraus!


    Die Uhr ganz genau einstellen, war bei uns nicht sooo wichtig - eine grobe Einstellung reichte meistens.
    Dann auf Geschwindigkeit und den Rest über mehr/weniger am Leitstand einstellen, und es war i.d.R. ok!


    Wenn aber die Zonenschrauben außen zwar auf Null gestellt sind, aber trotzdem mehr als den benötigten leichten Film an Farbe durchlassen (so war es manchmal bei uns!), baut die Farbe sich außen solange auf, bis es anschließend dadurch tont.
    Dann nützt leider auch die beste Einstellung des Feuchtwerkes nix!


    Berichte uns bitte über den weiteren Verlauf!

  • Grundlegend muss man sich doch erstmal damit Auseinander setzen was für eine Dosierwalze ich verbaut habe, es gibt nämlich Gerade und Konkave.


    Eine Gerade hat auf der kompletten Bahnbreite und einer Verschränkung von 50% auf die komplette Breite einen gleichmäßigen Wasserfilm, jetzt kann ich bei Tonen auf A-Seite oder B-Seite mit Verschränkung meinen Wasserfilm zu jeder Richtung lenken.

    Habe ich auf beiden Seiten ein Tonen am Rand kann ich mit meinen Wasseruhren reagieren (meist reicht eine viertel Umdrehung) denn genau dafür sind die nämlich da.

    Konkave (in der Mitte abfallend) haben den Vorteil, das wenn ich vorwiegend Teilbreite Bahnen drucke, weniger an den Wasseruhren stellen muss, da ich in der Mitte der Dosierwalze immer eine höhere Wasserführung habe als am Rand.

    Nachteil ist, wenn man volle Bahnbreite druckt, man in der Mitte kurz vorm emulgieren ist und am Rand immer noch Tonen hat.

    Egal wie, Voraussetzung ist natürlich ein optimal eingestelltes Feuchtwerk, dann spielt es keine Rolle ob Drucker "Eins" lieber am Pult die Feuchtduktorgeschwindigkeit erhöht (vllt. weil er sich zu fein oder faul ist in DW zu gehen) oder Drucker "Zwei" der an der Verschränkung spielt oder Drucker "Drei" der die Wasseruhren verstellt.

    Solange bei der Justage der Dosierwalze alle Einstellungen von allen 3 Druckern gleich gemacht werden und die Einstelluhren im DW auf einen einheitlichen Wert gestellt werden (Madenschraube an den Einstelluhren) gibt es kein richtig und falsch.


    Das Problem mit den Randzonen (die Farbe durchlassen) haben wir auch, hier hilft meist nur der Griff unter den Farbkasten und die Zone an der Rändelschraube manuell zu schließen :)


    MfG