Sind alle Farbtöne der Fächer von PANTONE, HKS und RAL im Offset darstellbar?
Meine Antwort:
PANTONE® ist eine Firma, die sozusagen die Farbverständigung mit gedruckten Mustern erfunden hat. Sie verkauft inzwischen Farbverständigungs-Hilfsmittel für alle möglichen Industrien. Ihre Zielpersonen sind Designer, Planer - und auch Drucker.
Die Farbfächer von PANTONE sind aktuell Offsetprodukte. Wenn man also den geeigneten Bedruckstoff und die passende Farbe hat, kann man auch alle darin enthaltenen Töne sauber treffen.
Bis in die 90er Jahre war das nicht so. Da wurden die Fächer im Buchdruck hergestellt. Und der hat aus rheologischen Gründen eine deutlich stärkere Farbübertragung in der Druckmaschine als das Emulgat des Nassoffsets. Offsetdrucker konnten die geforderte Farbschicht nicht immer über ein Werk auf das Papier bringen.
Inzwischen hat PANTONE die kritischen Töne abgesenkt und druckt seine eigenen Produkte auf modernen Offset-Maschinen.
Der HKS-Fächer ist dagegen von Anfang an für die Verständigung zwischen Designeren und Druckern konzipiert worden. Er ist auch später entstanden - also technisch moderner. Wegen des Konfliktes auf den beiden Papierklassen glänzend gestrichen gegen Naturpapier hat man gleich zwei Rezepturen formuliert. Damit liegen K- und N-Töne näher beieinander als die C- und U-Töne bei PANTONE.
In eine ganz andere Schublade gehören die RAL - Fächer. Sie sind für Anstrichfarben und Design - Materialien gedacht. Und es ist fast unmöglich, diese Farberscheinungen aus dicken, deckenden Schichten mit 1 µm dünner Offsetfarbe zu erreichen. Wenn - z. B. für Möbel- oder Keramik - Prospekte dies dennoch gefordert wird, muss man mit dem notwendigen Augenmaß an die Sache herangehen. Es gibt Vergleichsfächer zwischen z. B. RAL und HKS. Diese geben schon einen guten Eindruck über die Chancen einer Annäherung.