Hallo zusammen,
wir drucken aktuell auf einer KBA Rapida 106 (5+Lack mit Wendung 1/4), Baujahr 2008.
Die Maschine hat von der Ziehmarkenfreien Anlage, Plattendirektantriebe (simultanter Plattenwechsel), 18.000er Geschwindigkeit, Inlinemessung, Dünndruckausstattung, Wendung 1/4 also alles drin, was Produktivität bringt. Können nicht meckern, die Maschine ist absolut zuverlässig. Wir drucken eigentlich alles was über 3000 - 4000er Auflage geht mit 15.000 Bogen / Stunde. Das haben wir für uns als gute und stabile Geschwindigkeit empfunden, womit wir keine Probleme mit Ablegen, etc. bekommen. Das einzig nicht so tolle an der Maschine/Bauhjahr ist definitiv die Wendung und die Auslage.
Jetzt steht die Überlegung an, in was möchten wir künftig investieren. Wir denken da an eine 8-Farben + Lack aus der Riege Heidelberg XL106, Rapida 106, Komori ?
Im Prinzip sind fast alle Aufträge (zumindest denken wir das aktuell) mit einer aktuellen 8-Farben entsprechend schneller zu fertigen.
Daher stelle ich mir einige Fragen an die Wendedrucker mit Erfahrung an modernen 3B Wendemaschinen:
- Bin ich im Prinzip doppelt so schnell , oder ist das Rüsten eher viel schwierigier/umständlicher? (weniger Rüsten, Paletten nicht wenden, kein Waschen im Widerdruck)
- Wir verwenden fast immer 63 x 88 cm Papier (Broschüren / Kataloge mit DIN A4 Format). Stellen hier den Messkeil nach vorne und meist ein Graubalance-Keil fürs visuelle nach hinten auf den Bogen. (Wir hatten den Keil Anfangs in der Mitte, durch das Perforieren an der Falzmaschine hatte man jedoch immer farbige Strichreste am Endprodukt verteilt auf den Seiten, kennt vielleicht jemand?) Durch den Wechsel der Greiferkante bei der Wendung würde dies nicht mehr funktionieren, richtig? Benögt man dadurch bei Wendemaschinen auch ein höhere Papierformat? ALso z.B. 65 cm anstatt 63 cm.
- Wie gut und Kratzerfrei funktioniert das Wenden mit Papieren von 200 Gramm aufwärts? Was passiert z.B. mit einem steifen Chromosulfatkarton? Lässt ihr diesen dann doch mit 2 Durchgängen durch?
- Für uns wird es eine Ersatzinvestition. Die Maschine steht dann auf dem Platz der bisherigen 5-Farben Maschine, daher ist auch ein Lackwerk Pflicht. Uns ist natürlich klar, dass man bei Broschüren mit lackiertem Inhalt keinen Vorteil zur 5-Farben hat. Aber das sind halt nicht so viele Aufträge übers Jahr gesehen. Meistens ist ja nur der Umschlag außen lackiert. Daher soll es auch eine Maschine sein, die mit dicken, wie dünnen Materialien ordentlich umgehen kann.
- Was ist die größte Umstellung, wenn man plötzlich immer im Wendebetrieb druckt und worin bestehen typische Probleme?
- Welche Geschwindigkeiten fährt man hier mit modernen Maschinen. (Ich weiß, man bekommt theoretisch alles auf 18.000 zum Laufen, aber meist macht das ja keinen Sinn)
- Druckt ihr mit einem zusätzlichen Helfer, oder lediglich der Drucker?
- Ist eine automatische Farbversorgung angeschlossen, oder mit Büchsen / Kartuschen?
- Sind Auflagen von 500 - 2000 auch angenehm zu drucken, oder ist eine größere Auflagenhöhe schon eher Pflicht für eine 8-Farben?
Fragen über fragen.... ich würde mich über qualifizierte Antworten freuen :). Mir gehts hier schon um Erfahrungswerte von Maschinen die max 5-6 Jahre alt sind.
Ich glaube gerade bei den Wendemaschinen hat sich hier in den letzten 10 Jahren noch einiges getan.