Farbdifferenzen durch Passer

  • Also so wie ich das gelesen habe wird hier an einer 2-Farben SM gedruckt.Wenn nun der rechte und der linke Nutzen beim zweiten Durchgang nicht mehr passen,dann klingt das meiner Meinung nach einwandfrei nach Papierverzug.Ein ganz alltägliches Problem an einer 2-Farben auf der 2 oder mehr Durchgänge gedruckt werden.Bevor ich nun Ursachen an der Maschine oder Repro oder sonstiges suchen würde,würde ich es wie PowerPrinter schon geschrieben hat,einfach mal mit einem Streckgang probieren.Höre schon uuuuuuuhhhhhh das dauert viel zu lange.Aber besser so,als sich rumärgern,die Auflage verdrucken und dem Kunden so gehtschon Postkarten verkaufen.Und so hoch dürfte die Auflage nicht sein.Lass es 5 oder 6000 Bogen sein,dann bist in ner Stunde mitm Streckgang durch.Streckgang an ner 2 -Farben wenn mehrere Durchgänge gedruckt werden war schon in meiner Ausbildung vor 25 Jahren üblich.Also eigentlich n alter Hut.

  • Puh. Ich versuch' mir das gerade vor meinem geistigen Auge hinzubasteln... :D ist die Platte direkt belichtet oder montiert? Rasterwinkel? (ich frage mal vorsichtig)


    Rasterwinkel? (ich frage mal vorsichtig)

    Hab heute mal das Fräulein in der Vorstufe gefragt, 3000, 175 lpi.
    Heute hatte ich keinerlei Probleme, allerdings waren auch von den 2-3 kritischen Motiven keine bei.
    Verzug im Umfang beim 2. Durchgang ist vorhanden, vielleicht 0,5 mm,
    ist aber meist kein wirkliches Problem, nur bei bestimmten Motiven.
    Werde wohl das mit dem Streckgang mal testen. Schaulauf nannte das mein Kollege immer. 8o

  • Moin moin,



    Leute, das ist selbstverständlich.


    Ich werd oft angerufen (auch mitten in der Nacht) weil irgendwo ne Maschine nicht mehr so will wie sie sollte. Meist ist das so, dass der Drucker vor lauter Bäume den Wald nicht mehr sieht. Mit ein paar Fragen kommt man der Ursache in ca. 75% aller Problemen auf die Spur (solange ich die Maschine kenne). Wenn natürlich ein Fehlercode am Monitor steht, wird richtig knifflig. Aber grad das reitzt mich.


    Aber was mich am meisten freut ist, wenn ich anderen (meist jungen ) Druckern oder Buchbindern noch was beibringen kann. Heute ist das ja so, dass gerne nur noch auf den Knöpfen gedrückt wird und dann solls laufen. Treten Probleme auf, kommt ein anderer her, macht halt was und erklärt nix. So geht wissen flöten.


    Wenn die Betriebsinhaber oder -verantwortlichen ihre Kennzahlen besser lesen würden, würden die merken, dass mit ein wenig mehr Wissen, das weitergegeben wird, ein vielfaches an Umsatz erzielt werden könnte, da Stillstandzeiten minimiert werden.


    Also, wer fragen hat, soll fragen.

  • Servus,




    Powerprinter´s Einstellung ist die einzig richtige!!! Anders kann es nicht funktionieren, denke ich. Ich habe mit meiner Erfahrung schon oft helfen können und war umgekehrt auch froh, wenn mir mal jemand zur Seite stand. Meistens fiel ich dann aus allen Wolken, von wegen Bäumen im Wald :) So muss es sein. Nur ein gutes Miteinander macht in der Arbeit Sinn.


    Und es ist doch ein super Gefühl jemandem geholfen zu haben. Nicht für mein Ego. Nein, einfach weil man weiß, wie kacke es ist ein Problem nicht in den Griff zu bekommen. Ich mache dies gerne!!!


    Gruss

  • Jo, ich war auch immer der, der permanent die Kollegen gelöchert hat und sich alles abgeguckt hat. Mittlerweile
    ist so, daß ich selbst auch schon einige Neue anlernen durfte.

    Zitat

    Wenn die Betriebsinhaber oder -verantwortlichen ihre Kennzahlen besser
    lesen würden, würden die merken, dass mit ein wenig mehr Wissen, das
    weitergegeben wird, ein vielfaches an Umsatz erzielt werden könnte, da
    Stillstandzeiten minimiert werden.

    Generell is das richtig, nur leider immer schwerer umzusetzen, weil
    1. Die Leute jährlich kommen und gehen und du immer wieder bei fast null mit denen anfängst
    2. Einige Chefs dann die tolle Idee haben, dich zu kündigen und dem, den du alles beigebracht hast, zu behalten, weil der weniger Geld kostet
    3. Oft auch die Zeit fehlt, während der Produktion was zu erklären


    Unterm Strich wärs für jede Firma besser, wenn sie Stammpersonal haben. Einen Absetzer von ner Zeitarbeitsfirma, der nur ne Woche da ist,
    werd ich bestimmt nicht die ganzen Funktionen des Kreuzlegers und wie man ihn einstellt erklären, da er danach evtl. nie wieder da ist. Is eh
    im Moment alles Gammel...Rentengrenze auf 67 erhöhen, aber ab 40 kriegst nur noch mit Beziehungen nen Job -.-
    Das, was die Jungen an Schnelligkeit und Auffassungsgabe haben, haben die Alten an Erfahrung...da kann man sich eigentlich super ergänzen,
    aber das is wohl schon wieder zu einfach gedacht. Lieber jedes Jahr Personal durchtauschen und Stillstandszeiten in Kauf nehmen.


    Gott - bei dem Thema krieg ich jedes mal Plaque :cursing: ...und wenn man des versucht nem Vorgesetzten zu verklickern, sagt der nur "Ja,Ja" und
    wir wissen alle, was des heißt :D

  • Also,


    wenn ich mal voraussetze, dass dein Passerverzug NICHT aussergewöhnlich groß ist, dann wäre in der Repro noch "Optimierungspotenzial" ;)


    Aber teste erst mal den Verzug an der Maschine. Wenn das OK ist, dann kannste mal die Vorstufe darauf ansprechen. Deine Schilderung vom "Schokoladendruck" spricht ebenfalls eher für ein kombiniertes Problem aus leichtem Verzug plus nicht optimaler Datenverarbeitung.


    Beste Grüße
    m

  • Also ich kenn das vom Rollenoffset her...besonders grau- und brauntöne.
    Da lags zum einen an der automatischen Registerregelung. Das kreist ja meist
    so 0,2-0,3mm hin und her und das fällt dann gerade bei solchen Farben extremst auf.

    Ich denke ebenfalls, hier liegt der Hase im Pfeffer.
    Es gibt Motive, da ändert sich bei minimalen Passerdifferenzen, die ansonsten im Toleranzbereich
    liegen würden, der komplette farbliche Eindruck, es entsteht beispielsweise plötzlich ein Grünstich.
    Vielleicht am besten zu verdeutlichen mit einem Duplex-Druck, sagen wir Schwarz Orange,
    wenn ich da den Passer fahre, je mehr oder weniger die schwarzen Rasterpunkte
    auf den orangenen liegen, um so mehr ändert sich ja der farbliche Eindruck des Duplex.
    Also so stell ich mir das vor.
    Aber zurück zu meinen Postkarten, 250g ist ja eigentlich recht stabil, wenn's nicht gerade
    tagelang vorgeschnitten rumsitzt, ich werd mich halt künftig verstärkt um einen exakten
    Passer bemühen.
    Ob diese Problematik in der Repro verstärkt oder entschärft werden kann, da bin ich echt Laie,
    und das Fräulein aus der Vorstufe hat jetzt auch keine 50 Jahre Berufserfahrung,
    daß ihr zu dem Problem was einfallen würde.

  • Um dem Papierverzug vorzubeugen, benutzen wir eine sog. Systemverkleinerung.Dabei werden bei der Plattenbelichtung die zuerstgedruckten Farben (Schwarz + Cyan) am oberen Ende des Druckbildes etwas gestaucht und die anderen Farben etwas vergrößert. Das funktioniert i.d.R. ganz gut. Wir haben allerdings eine CTP-Anlage. Ich weiß nicht, ob das bei CTF auch geht.

  • Hab heute mal das Fräulein in der Vorstufe gefragt, 3000, 175 lpi.

    Hallo!


    Folgendes Szenario hatte ich mal: Ich habe eine PDF-Datei gebastelt, die vorsepariert war. Sie enthielt also nicht eine Seite mit CMYK-Kanälen, sondern vier Seiten mit den bereits separierten Kanälen. Frag' mich nicht, wie ich das gemacht habe. Dass es so NICHT funktioniert, weiß ich seitdem sehr gut. Jedenfalls hat die Metadimension (RIP) gedacht, dass sie vier Seiten mit vier Schwarzkanälen bekommt. Was hat der Belichter gemacht? Er hat die Platten brav belichtet, aber jede Platte mit der Winkelung für scharz, nämlich 0°. Habe ich überhaupt nicht gemerkt, bis in der Maschine auf einmal bei minimalsten Passerverstellungen sofort der Farbeindruck sehr deutlich umgeschlagen ist. Dies ist auch lediglich bei einigen Nutzen möglich. Seitdem überlasse ich die Separation immer dem RIP, warum auch nicht? Das macht es viiiiel besser als ich! :o)


    Was passiert auf dem Bogen?
    Zwei Rasterpunkte stehen nebeneinander: Additive Farbmischung.
    Du stellst die Punkte aufeinander: Subtraktive Farbmischung.


    Wie bekommst du's heraus? Fadenzähler drauf und die Winkelung anschauen/kontrollieren. Evtl. mal kurz Auszüge drucken. Die Aussage vom "Frollein" aus der Vorstufe würde ich da noch einmal überprüfen, weil auch bei mir die richtigen Winkelungen eingestellt waren, aber TROTZDEM alle Kanäle gleich gewinkelt wurden.


    Viele Grüße, kuahmelcher