Lohnabkommen

    • Offizieller Beitrag

    Hier mal das aktuelle Lohnabkommen (1. April 2009 - 31. März 2011) als PDF.
    Über den Button ganz rechts oben vom PDF Viewer könnt ihr das pdf als neues Fenster öffnen und auch herunterladen.
    Mich würde mal interessieren ob es für die Einstufung in Lohngruppen einen Schlüssel gibt.
    Weiß da jemand mehr?
    [pdf]http://offsetdrucker.net/download/Lohnabkommen09.pdf[/pdf]

  • Die Eingruppierung in eine bestimmte Lohngruppe richtet sich nach der Tätigkeit, die du tatsächlich in dem Unternehmen machst. Dafür gibt es auch Kurzbeschreibungen, die du bei ver.di bekommst. Schau mal nach Manteltarifvertrag oder Lohnrahmentarif

  • An dieser Stelle sollte man sich ja schon Fragen, wie Gewerkschaften überhaupt wissen sollen, wieviel der Arbeiter so verdienen soll. Hauptsache erstmal ein paar Stufen und ein ein paar Prozent mehr. Großer Schwachsinn!

  • Hallo Zusammen,


    Tarifverträge werden nicht von der Gewerkschaft gemacht sondern von den Tarifpartnern. Da gehören bekanntlich die Unternehmer mit dazu. Unabhängig davon was nun ein gerechter Lohn ist oder auch nicht haben in der Vergangenheit einheitliche Tarifverträge, einheitliche Standards für die Druckindustrie garantiert. Also für jeden Betrieb waren die Voraussetzungen/Konkurrenzbedingungen die gleichen. Ab dem Zeitpunkt wo immer mehr Betriebe z.B aus den Arbeitgeberverbänden raus sind begann sich die Lohnspirale nach unten zu entwickeln. Wo gibt es eigentlich noch Betriebe die nach Tarifverträgen bezahlen? Die Löhne liegen doch heute z.T bei weitem unter den Tarifverträgen was man ja auch durch verschiedene Beiträge hier im Forum sehen kann. Auch die Lohntabelle und Einstufung wird nicht von den Gewerkschaften gemacht. Sie sind ein Produkt von Gewerkschaften und Arbeitgebern. Die Festlegung dabei erfolgt in der Regel durch eine Arbeitsplatzbeschreibung. Um was für einen Arbeitsplatz handelt es sich (Kleinformat, Halbformat,Mittelformat,Großformat, Anzahl Druckwerke, Wendemaschinen), welche beruflichen Kentnisse sind erforderlich, welche körperlichen Belastungen ist man am Arbeitsplatz ausgesetzt usw. Es ist ja wohl verständlich das ein Drucker an einer GTO 1-Farben nicht das gleiche verdienen kann wie ein Drucker im III B - Format mit 8 Druckwerken.Auch die Gewerkschaften legen nicht die Höhe der Löhne fest. Eine Orientierung für Höhe der Löhne ist der Umsatz. In der Druckindustrie liegt der Lohnanteil am Umsatz so um die 15-20% mit sinkender Tendenz. In den letzten Jahren sank dieser um über 10%. Dies liegt unter anderem an der technologischen Entwicklung das die Maschinen einfach schneller laufen und einen höheren Umsatz erzielen können aber auch daran das Löhne und Gehälter in den letzten Jahren kaum angestiegen sind.


    Einen Kommentar zu EHST möcht ich mir nicht verkneifen. Schwachsinn erkenne ich in dem ganzen nicht!!!!


    Gruß
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Tach auch,


    sehr gut erklärt Guenter1961 :thumbup:


    Fehlt nur eines: Diese Lohntabellen sind Richtlinien. D. h. die Arbeitgeber orientieren sich danach. Wer ein guter Mitarbeiter ist, pünktlich und genau, zuverlässig, freundlich und kaum Fehlzeiten hat, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mehr bekommen, als der gegenteilige Mitarbeiter. Zudem hat einen festen Arbeitsplatz und der Arbeitgeber wird sich hüten, einen solchen Mitarbeiter zu verlieren, z.B. Abwanderung zu besser bezahlten Arbeitgebern. Dies gilt für alle Berufe, nicht nur für Drucker.


    Hast Du also einen guten Arbeitgeber und der ist zufrieden mit Dir, kannst Du beruhigt in die Lohnverhandlung gehen, ihr werdet euch so einigen, dass alle zufrieden sein werden.


    Mir ist es übrigens mal ´91 passiert, dass ich bei einem Einstellungsgespräch nach meinem Gehaltswunsch gefragt wurde. Naja, Tarif halt, war meine Antwort.


    Was sagrte der damalige Chef dann zu mir?


    So wenig kann ich nicht bezahlen, da maulen die anderen Drucker.


    Ich bekam damals fast 2 Mark mehr die Stunde, als es der TV vorsah. Und hatte noch keinen Strich gearbeitet.

  • Es ist ja auch immer die Frage wann man ins Geschäft eingestiegen ist.


    Bei meinem Wechsel 2000 wurden hier in Bayern die Drucker mit "Gold
    aufgewogen".Einen Arbeitsvertrag hat man mir sogar einen Tag nach
    Firmenbesichtigung ungefragt nach Hause geschickt.


    Bei Einstellungsgesprächen wurde ich immer nach meiner
    Gehaltsvorstellung gefragt...und dieser auch entsprochen.


    Nach meinem Wissen arbeiten die wenigsten Drucker in München, deren
    Arbeitgeber im Tarifverband sind, nach Traif sondern bedeutend höher.


    In Dresden hatte ich 1999 ein Stundenlohn von 22 DM.


    Jetzt arbeiten die wenigsten 3b-Drucker in München unter 19 Euro.Also es
    gibt Löhne zw. 18-25 Euro.


    Arbeitgeber die verlangen unentgeldlich Stunden zu schieben denen muß
    das Handwerk gelegt werden-das sind Ausbeuter ohne Moral und
    Menschlichkeit...leider gefördert durch die menschenverachtende Politik
    dieses Staates.

  • Moin moin,




    bei uns sieht es auch nicht besser aus.


    Alles 102er HD-Maschinen, Einzelarbeitsplätze mit einem Helfer bei 4 Maschinen.


    Weihnachtsgeld/Urlaubsgeld schon Jahre nicht mehr gesehen. Überstunden kommen auf ein Stundenkonto und werden erst ab einer bestimmten Anzahl darüber regulär bezahlt. Die Stunden kannste zwar für Flexi nehmen, geht aber meistens nicht. Da wir in der Frühschicht u. Nachtschicht eine 50-Stundenwoche, in der Spätschicht 40 Stundenwoche haben, bekommen wir die vierte Woche eine Freischicht. Diese können wir, nachdem jetzt noch eine Maschine zusätzlich angeschafft wurde...auch nicht mehr so richtig nehmen......aber zum Lohn:


    Uns steht ja kpl. die 7er Lohngruppe zu....diese wurde von uns aus dem BR auch immer gefordert und auch immer darauf gedrängt. Jedoch bekommen hier alle erheblich weniger. Gut, wir "alten" haben uns noch irgendwie die 6er mit Übertarif geangelt. Jedoch gibt es da auch seit Urzeiten keine Bewegung nach oben mehr. Thats life....was willste machen. Vor allem bekommen wir ab und an neue Mitarbeiter, die denn Stress max. einige Wochen mitmachen und dann mit den Worten "ich bin doch nich deppert" wieder die Firma von selbst verlassen. Mir tun nur die jüngeren Mitarbeiter etwas leid, die natürlich an den selben Maschinen arbeiten, jedoch wirklich weniger bekommen wie wir älteren. Gut ein Unterschied ist nicht verkehrt, aber nicht in diesen Dimensionen. Wenn ich meine Lohnzettel von 1992-1998 sehe, bekomme ich echt einen Weinkrampf!!!


    Die Betriebsratsarbeit ist auch nur noch eine Art Schadensbegrenzung, wir haben wirklich viel erreicht in den letzten Jahren. Jedoch ist das alles nichts, was die Mitarbeiter im Betrieb so mitbekommen, als wenn wir in der Entlohnung was erreicht hätten.

  • Weihnachtsgeld/Urlaubsgeld schon Jahre nicht mehr gesehen. Überstunden kommen auf ein Stundenkonto und werden erst ab einer bestimmten Anzahl darüber regulär bezahlt. Die Stunden kannste zwar für Flexi nehmen, geht aber meistens nicht. Da wir in der Frühschicht u. Nachtschicht eine 50-Stundenwoche, in der Spätschicht 40 Stundenwoche haben, bekommen wir die vierte Woche eine Freischicht. Diese können wir, nachdem jetzt noch eine Maschine zusätzlich angeschafft wurde...auch nicht mehr so richtig nehmen......aber zum Lohn:


    ...ich frage mich dann immer inwieweit es stimmt was die Chef´s erzählen.
    Bei uns wurde bei schlechter Geschäftslage auch schon mal darum gebeten es einzusehen das es kein Urlaubsgelg gibt...ein Jahr später gab es das Geld wieder.
    Dies sind Zeichen dem Chef zu vertrauen.
    Andererseits wurde bei einem Freund in der Firma Urlaubsgeld u. Weihnachtsgeld gestrichen und Wochen später kam Junior mit einem Nobelhobel angebraust und baute ein Haus.
    Liebe Unternehmer,
    Das ihr ein gewisses Risiko tragt ist uns allen klar,wir als Arbeitnehmer möchten aber nicht belogen werden-was die Moral und die Freude bei der Arbeit minimiert.


    Bei uns in der Firma,glaube ich haben so gut wie alle Vertrauen in die Chef´s.Solch Unternehmen wo Menschlichkeit und Fairness angesagt ist gibt es aber immer weniger-leider.