Buchdruck mit Folie zwischen einzelnen Seiten möglich?

  • Hallo zusammen,


    ich habe mich hier im Forum angemeldet um meine Frage loszuwerden und etwas über die Möglichkeit im Buchdrucken zu lernen.
    Ich plane einen Bildband, bei dem alte Fotos in der heutigen Zeit in der gleichen Perspektive aufgenommen wurden. Damit der Unterschied besser erkennbar ist, werden aus dem alten Foto Teile "rausradiert", sodass, wenn man beide Bilder übereinander legt, das alte Motiv in neuer Umgebung steht. Ich habe mir nun gedacht, dass man die neuen Fotos auf Papier druckt und die alten Fotos auf Folie, sodass man beide übereinander legen und die Unterschiede besser betrachten kann.


    Meine Frage ist nun: Ist es möglich ein Buch zu drucken und einzelne Seiten aus klarer Folie einzufügen? Ist es dann auch möglich die Druckpositionen der Fotos auf Folie möglichst genau (1-2mm) zu halten, sodass es keine großen Verschiebungen gibt?


    Über eure Vorschläge und Ratschläge bin ich sehr dankbar! :)

  • Bedeutet das einen enormen Mehraufwand der den Preis des Buches gegenüber eines normalen gleich verdoppelt? Wie würde das Buch gebunden werden? Ringbindung wäre nicht das was ich mir vorgestellt habe. Ist die Farbe weiss auf der Folie mit druckbar?

  • Der Preis ist natürlich stark abhängig von Material, Bindungsart und vorallem der Stückzahl, usw. ... Die Stückzahl würde auch die Technologie vorgeben die letztendlich das Buch entstehen lässt. Da sind so viele Faktoren die da reinspielen. Zu komplex um es hier alles im Detail zu besprechen ... Gern kann man da mal einen Kontakt aufbauen und damit tiefer ind die Materie eindringen.


    PS.: Weiß kann man auch auf Folie drucken!

  • Da ist ja schon fast alles gesagt.Nur ist es keine Buchdruck-Frage,sondern bezieht sich auf die Möglichkeiten ein Buch zufertigen.Ich glaube nicht daß im Buchdruck gefertigt werden soll.Leider ist heute der gewaltige Unterschied zwischen Buchdruck als Druckverfahren und Bücher drucken,wohl nicht mehr bekannt.Es ist auch viel Zeit vergangen,seit Gutenberg durch seine Kunst den Grundstein zur modernen Kommunikation legte.Selbst im Netz wird von einigen Anbietern von Buchdruck gesprochen,die jedoch nur Bücher im Digitaldruck produzieren. Als "alter" Buchdrucker fertige ich immer noch meine Erzeugnisse im Buchdruck-aber nicht unbedingt Bücher.So,das mußte einmal gesagt werden!

  • Sehr gute Ausführung #Boston Press#!!! ... Ich habe bewusst dieeses Thema nicht angesprochen. Ich dachte es ist für den Anfang einfach zu viel Input ... Aber du hast natürlich vollkommen Recht ... Mir ist es Gott sei Dank auch zur Ehre geworden unter anderem im Buchdruck ausgebildet zu werden. Da ich auch selbst alte Bücher wieder in Schuss bringe und somit oftmals direkt Kontakt mit dieser "alten" Kunst habe, kann man nur sagen: "Hut ab vor den Ahnen". Die Moderne kann den ursprünglichen Wert eines Buches gar nicht mehr so herstellen. Es sei den es wird tatsächlich im BUCHDRUCK gedruckt und vom BUCHBINDER per Hand verarbeitet. Wobei immer noch die Frage bleibt ... Erkennt der Nutzer des Buches diesen großartigen (auch idiellen und fachlichen) Wert.

  • Boston Presse:“ So,das mußte einmal gesagt werden!“

    Hallo Ihr Buchdruck-Fachleute,

    ihr zeigt hier ein interessantes Phänomen, dessen sich kaum jemandem bewusst ist. Jedes Fach hat eine Fachsprache und benutzt Ausdrücke mit klar definierter Bedeutung, die nur der Fachmann richtig versteht.

    Meistens werden vorhandene Wörter benutzt. Die bedeuten dann in der Umgangssprache möglicherweise etwas ganz anderes als in einer der Fachsprachen. Es gibt sogar Fachbereiche, die das gleiche Wort jeder für sich unterschiedlich belegen. Und fast alle einzelnen Fachleute glauben, die „richtige“ Bedeutung zu haben ;) .

    Natürlich ist Buchdruck in der Umgangssprache der Druck von Büchern. Nur bei uns im drucktechnischen Bereich ist es für den Hochdruck mit festen Formmaterialien belegt. Deshalb hat ein Umgangssprachler durchaus noch das Recht, so ein Wort nach seiner Art zu benutzen ;) .

    Wenn du beim Arzt bist, verlangst du auch, dass er deine Umgangssprache akzeptiert. Ich habe in der Grundschule meiner Kinder in einer Elternsprechstunde zum Aufklärungsunterricht mal einen Gynäkologen erlebt, der glaubte, dass seine Ausdrücke die einzig richtigen waren. Filmreif :thumbup: !

    Immer entspannt & ciao
    Inkman

  • Gott grüße sie(die Kunst)und danke für die Reaktionen
    Da muß ich inkman entschieden wiedersprechen.Der Name Buchdruck entstand,weil das erste Werk welches mit dieser Technik gedruckt worden ist, ein Buch war.Die Biebel.Das ist Geschichte und keine Fachsprache!Die gefertigten Produkte änderten sich im Laufe der Jahrhunderte,auch die Techniken aber die Bezeichnung Buchdruck nicht.Eine Verbindung zur Fachsprache kann ich nicht erkennen,eher Unkenntnis der Materie.Ist dieses nicht ein Forum der Graphischen Industrie? Warscheinlich ist es die Feinheit der Deutschen Sprache, die sich in der heutigen Zeit auf dem absteigenden Ast befindet.Frei nach dem Motto:Du weißt schon was gemeint ist(oft erst nach den 2.Satz) oder was Alle machen,ist immer richtig. Buchdruck mit Bücher drucken gleich zu stellen,halte ich nicht für angebracht.Wo bleibt die Achtung vor dem alten Handwerk? Außerdem ist das Wort Buchdruck als Druckverfahren schon besetzt.Weitere Ausführungen an dieser Stelle möchte ich sparen,sie sprengen wohl den Rahmen dieses Forums.
    Gott gruß die Kunst

  • Hallo Boston Presse
    ich kann Deinen Ärger verstehen, aber ändern wirst Du nichts.
    Außer Dich in Gefahr zu begeben einen Herzinfarkt zu erleiden.
    Der Themenstarter hat sich das erste mal hier angemeldet um seine Frage loszuwerden.
    Auch wenn dies ein Fachforum ist, sollte man nicht gleich erwarten dass er die richtigen Begriffe benutzt,
    und oberlehrerhaft in die Parade fahren.


    Mein Berufsschullehrer kam sogar fast auf 180 wenn jemand das Wort Buchdruck verwendete.
    Wir mussten zum Buchdruck "Hochdruck" sagen.
    Und mein Schwager (Mechaniker) ist auf über 210 wenn ich vom Schraubenzieher spreche, aber eigentlich
    einen Schraubendreher meine.


    Ich finde es auch schade, dass manche Begiffe langsam in Vergessenheit geraten.
    z.B. weiß heute fast keiner mehr aus der Branche was eine Konkordanz, Petit oder Nonpareille ist, geschweige kann damit umgehen.


    Aber auch Du bist Deiner Linie nicht immer treu, und verwendest anstatt das gute alte
    deutsche Wort "Buchdruck" lieber den Namen Letterpress.
    Mein früherer Lehrherr hätte mich an den Ohren durch die Halle geschleift.

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für Eure Meinungen und Ratschläge! Bezüglich der Begriffssprache: Man muss "den Menschen immer da abholen wo er steht". Ich erwarte bzw wünsche mir, dass ein Arzt in einer mir verständlichen Sprache spricht und lateinische Fachbegriffe / -bezeichnungen durch die deutschen, gebräuchlichen ersetzt. Genau erwartet es eigentlich jeder Mensch, der sich zu einem Spezialisten begibt. Mir wiederstrebt es erstmal die große Theorie und Fachsprache zu lernen, wenn ich doch nur ein Buch drucken lassen will. Mir als Anwender ist das Ergebnis und der Inhalt des Buchen wichtig, der Herstellungsprozess is da weniger meine Hausaufgabe. Daher kann ich mich gerne hier o. direkt beim Dienstleister beraten lassen. Vielleicht hätte ich auch einfach ein Freizeichen und statt "Buchdrucken" lieber "Buch drucken" schreiben sollen. Ich denke aber, dass mein Anliegen schon verstanden wurde: Ich habe keine Ahnung, will aber was drucken lassen und benötigte Beratung.
    Generell kann ich deinen Ärger schon verstehen: das Handwerk verliert zunehmend an Bedeutung. Daran ist aber fast jeder Schuld, der statt beim normalen Händler lieber bei Amazon oder statt bei der Druckerei sein Buch lieber bei Cewe bestellt. Aber für dein Problem kann ich leider nichts und bin auch nicht der schuldige. ;) Die Sprache geht aber nicht nur in Deutschland den Berg ab. Ob das nun Fortschritt oder Rückschritt will ich nicht beurteilen. Zumindest schreyben wir hoyte anders als früher. :)

  • Da habe ich wohl mal wieder in ein Wespennest getreten.Es sind aber nicht die schlechtesten Früchte,an denen die Wespen nagen!Mit meiner Feststellung habe ich niemanden direkt angesprochen.Wollte ich auch nicht.Es ging lediglich um eine Richtigstellung.Auch ich mache nicht alles richtig,bin aber dankbar für jeden Hinweis um es dann besser zu machen.Vergleiche hinken zwar immer,aber eine Bierflasche ist eben noch lange keine Flasche Bier!
    PS.Auf einer Internetseite einer Druckerei wurde eine Prägung ( also ein vertiefter Druck) als Tiefdruck bezeichnet! Wir sind weit gekommen.

  • Hallo Jocero,
    das mit Letterpres stimmt schon,aber es gibt einen Unterschied zwischen dem "alten Buchdruck"und dem für Deutschland "neuen Letterpress".Es ist nicht nur die Übersetzung aus einer anderen Sprache,nein auch das Ergebnis ist ein ganz anderes.Es ist ein Prägedruck mit besonderer Haptik geworden.Als Buchdrucker hätte ich damit meine Lehre bestimmt nicht beendet! Noch eins: Buchdruck ist nur "eine" Form des Hochdruckes,der Oberbegriff.

  • Hallo Jocero,
    das mit Letterpres stimmt schon,aber es gibt einen Unterschied zwischen dem "alten Buchdruck"und dem für Deutschland "neuen Letterpress". Es ist nicht nur die Übersetzung aus einer anderen Sprache,nein auch das Ergebnis ist ein ganz anderes.Es ist ein Prägedruck mit besonderer Haptik geworden.Als Buchdrucker hätte ich damit meine Lehre bestimmt nicht beendet! Noch eins: Buchdruck ist nur "eine" Form des Hochdruckes,der Oberbegriff.


    Richtig
    Hochdruck ist das zum Buchdruck passende Druckverfahren. Wie der Offset- zum Flachdruck und der Siebdruck zum Durchdruck. Nur der Tiefdruck steht meines Wissens für sich allein.
    Der Flexodruck ist ja auch ein Hochdruckverfahren hat aber sonst wenig mit dem Buchdruck zum tun.
    Viele Begrifflichkeiten sterben leider aus. Sei es neuer Technologien halber oder sie im gängigen Sprachgebrauch ersetzt werden. Beispielsweise "Vor- und Nachsatz" oder "Cellophanieren".

  • Hallo Jocero,
    das mit Letterpres stimmt schon,aber es gibt einen Unterschied zwischen dem "alten Buchdruck"und dem für Deutschland "neuen Letterpress".Es ist nicht nur die Übersetzung aus einer anderen Sprache,nein auch das Ergebnis ist ein ganz anderes.


    Wir schweifen gerade vom Thema ab. Sei es drum, das ursprüngliche Anliegen wurde ja bereits geklärt.


    Ich glaube beim Letterpress gibt es unterschiedliche Begriffsbestimmungen.
    Es wird im deutschen Sprachraum regional unterschiedlich betrachtet, deswegen auch eventuelle Ungereimtheiten und Unstimmigkeiten,
    wie bei so vielem hier. z.B Farbdose >> Farbüchse oder Karton >> Schachtel >> Paket ...


    Für mich ist der Letterpress einfach nur der Buchdruck wie wir Ihn kennen.
    Das Endergebnis sieht meiner Meinung in D genauso aus wie in GB, USA oder Italien.
    Was heute in Mode gekommen ist, ist der "Boston Style", wo die Buchdruckform nicht mehr akribisch
    zugerichtet werden muss, sondern die Buchdruckform einfach mit zu viel Druck ins Material hineingepresst wird.
    Es gibt aber noch genügend Letterpress-Printer auf der ganzen Welt die noch nach der alten Vorstellung des Buchdrucks drucken.


    Böse Zungen behaupten, dass die Amerikaner gar nicht richtig drucken konnten, bzw. auf deren Maschinen (Brandtjen and Kluge etc.)
    gar kein gleichmäßiger Druck möglich ist (im Gegensatz zu Heidelberg und Albert Frankenthal),
    und deswegen es einfach als Boston Style verkauft wurde.


    Aber vielleicht werden die Begrifflichkeiten in unterschiedlichen Regionen anders gehandhabt.

  • Ja,mit Letterpress Boston Style bin ich voll einverstanden, auch mit Deinen anderen Ausführungen.Aber ob es an den Maschinen liegt? es ist jedenfalls eine Herausforderung auf 710 gr. Baumwollkarton guten Bostonstyle Letterpress zu fertigen. Einige Jahre mache ich das nun schon mit Heidelberger Tiegel und meinen ca.110 Jahre alten Handpressen.


    Zu Tramiska:
    Deine Meinung teile ich nicht ganz.Hochdruck ist ein Oberbegriff und schließt z.B. Buchdruck,Flexodruck,Letterset un die künstlerischen Verfahren wie Linolschnitt ,Holzschnitt usw.ein. Sie haben alle eins gemensam:Sie drucken von einem erhabenen Relief,welches eingefärbt wird und abgedruckt werden kann.Offset gehöhrt zur Gruppe Flachdruck, genaugenommen Indirekter Flachdruck.Zu den direkten Flachdruckverfahren zälen Steindruck, Lichtdruck oder auch die Lithographie. Tiefdruck ist ebenfalls nur ein Oberbegriff und hat die meißten Untergruppen. Dazu zählt natürlich der rotative Tiefdruck aber auch der Tampondruck oder die vielen künstlerischen Verfahren wie Stahlstich,Kupferstich,Aqua-Tinta usw.

  • Hallo, wir Fachleute,

    das ist ein typischer Fall: Ein Außenstehender fragt, wie er eine Aufgabe bewältigen kann :) . Einer tröstet und sagt, dass es geht :) . Aber nicht wie :( . Ihm fehlen ja auch die genauen Details zu der Anfrage. Der nächste deutet an, dass man mehr Informationen geben muss, damit eine brauchbare Antwort gegeben werden kann :/ .

    Und dann stört sich einer an der gewählten Fachsprache :cursing: . Dieser Aspekt verselbstständigt sich zu einer hitzigen Diskussion :evil: .

    --- Und niemand kümmert sich mehr um den Auslöser, die Frage eines Außenstehenden an Fachleute! ;(

    Leute, lasst uns zur Sachlichkeit herunterkommen. Hier liegt doch der Nutzen, den wir als Fachleute geben können :saint: .

    Ich gebe zu, es ist auch ein Riesenspaß :evil: , über Ausdrucksweisen zu streiten. Machen wir das in einem extra Beitrag und vergessen wir nicht, dass gerade unser Fachwissen uns ermöglicht, anderer Leutes Probleme zu lösen :saint: . Das ist ein Privileg :!: .

    Viele Grüße & ciao :)
    Inkman

  • Nun muß ich doch nocheinmal antworten.Bewußt habe mich erst eingeschaltet als das Problem geklährt war. Bücher drucken (egal in welchem Verfahren) betrachte ich nicht als Fachsprache,die nur wenige verstehen. Der Markt scheint sowieso von einigen "Quereinsteigern" besetzt zu sein.Wenn mit Buchdruck nur Bücher drucken gemeint ist,läuft etwas falsch (Ein weiteres Beipiel ist FOTODRUCK). Leider stimmen heute gesagtes und gemeintes nicht immer überein. In der heutigen Zeit ist es ja so einfach etwas ohne eigenes Denken nachzuplappern.Ich bin allerdings der Meinung,daß in einem Forum,welches sich an Drucker und Co. wendet, erlaubt sein sollte, auf solche Fehlleistungen hinzuweisen. Nur durch Aufklährung kann man auch etwas dazulernen-so man dazu bereit ist. Ein Danke,habe etwas gelernt, will ich mir merken, hätte da vollkommen ausgereicht. Alles andere ist bereits gesagt.

  • Ja,mit Letterpress Boston Style bin ich voll einverstanden, auch mit Deinen anderen Ausführungen.Aber ob es an den Maschinen liegt? es ist jedenfalls eine Herausforderung auf 710 gr. Baumwollkarton guten Bostonstyle Letterpress zu fertigen. Einige Jahre mache ich das nun schon mit Heidelberger Tiegel und meinen ca.110 Jahre alten Handpressen.


    Zu Tramiska:
    Deine Meinung teile ich nicht ganz.Hochdruck ist ein Oberbegriff und schließt z.B. Buchdruck,Flexodruck,Letterset un die künstlerischen Verfahren wie Linolschnitt ,Holzschnitt usw.ein. Sie haben alle eins gemensam:Sie drucken von einem erhabenen Relief,welches eingefärbt wird und abgedruckt werden kann.Offset gehöhrt zur Gruppe Flachdruck, genaugenommen Indirekter Flachdruck.Zu den direkten Flachdruckverfahren zälen Steindruck, Lichtdruck oder auch die Lithographie. Tiefdruck ist ebenfalls nur ein Oberbegriff und hat die meißten Untergruppen. Dazu zählt natürlich der rotative Tiefdruck aber auch der Tampondruck oder die vielen künstlerischen Verfahren wie Stahlstich,Kupferstich,Aqua-Tinta usw.


    Stimmt ja aber nichts anderes habe ich ja gesagt. Nenne es Druckverfahren, Oberbegriff oder Kategorie. Mit dem Vergleich vom Offsetdruck als Flachdruckverfahren (indirekt, Zylinder gegen Zylinder etc. pp.)


    Zitat

    Hallo, wir Fachleute,das ist ein typischer Fall: Ein Außenstehender fragt, wie er eine Aufgabe bewältigen kann . Einer tröstet und sagt, dass es geht . Aber nicht wie . Ihm fehlen ja auch die genauen Details zu der Anfrage. Der nächste deutet an, dass man mehr Informationen geben muss, damit eine brauchbare Antwort gegeben werden kann .Und dann stört sich einer an der gewählten Fachsprache . Dieser Aspekt verselbstständigt sich zu einer hitzigen Diskussion .--- Und niemand kümmert sich mehr um den Auslöser, die Frage eines Außenstehenden an Fachleute! Leute, lasst uns zur Sachlichkeit herunterkommen. Hier liegt doch der Nutzen, den wir als Fachleute geben können .Ich gebe zu, es ist auch ein Riesenspaß , über Ausdrucksweisen zu streiten. Machen wir das in einem extra Beitrag und vergessen wir nicht, dass gerade unser Fachwissen uns ermöglicht, anderer Leutes Probleme zu lösen . Das ist ein Privileg .Viele Grüße & ciao Inkman


    Ich denke das Thema ist für den Ersteller erledigt. Wenn er Tipps für eine Anfrage bei einer Druckerei haben möchte oder Adressen haben will die es fertigen können wird er sich dafür nochmal einschalten müssen oder ein neues Thema erstellen, zumindest aber aktiv werden und danach fragen.

  • Was ich nicht verstehe, warum diese Vergewaltigung von Papier und Material "Letterpress Boston Style" genannt wird.
    Als die Boston Tiegel Pressen so um 1850 in Boston entwickelt wurden, gab es m.W. nach auch nur Blei- und Holzlettern. Und selbst zur damaligen Zeit, sollte man meinen, ist der Drucker sorgfältig mit seinem Material umgegangen und hat den Tiegel sorgfältig ein- bzw. den Aufzug zugerichtet um nicht die Lettern zu zerquetschen. In Deutschland sagte man wohl „Die Lettern küssen das Papier“ … im englischen Sprachraum ist daraus das „kiss-printing“ geworden. Ja, heute drucken wir i.d.R. von (Photopolymer)Klischees, die dann auch belastbarer und nicht so kostspielig wie Bleilettern sind. Mein Problem dabei ist mittlerweile nur, daß fast jeder mit nem Heidelberger Tiegel mittlerweile mit genug Druck nen mehr oder minder tollen „Letterpress Boston Style“ Effekt hinbekommt … etwas, was einem Drucker damals links und rechts um die Ohren gehauen worden wäre, weil es einfach nur schlechte, schludrige Arbeit war. Klar, der Kunde verlangt danach und der Kunde ist immer weniger mit den Feinheiten der Druckerzeugnisse sozialisiert worden. Wie oft habe ich Kunden in meiner Druckerei, die mir irgendwelche Letterpress-Einladungen / Visitenkarten o.ä. aus den USA zeigen und sagen: Das wollen wir auch! Wenn ich dann erkläre, daß ich mit z.T. 90 Jahre alten Bleilettern arbeite und diese nicht für so eine Mode zerquetschen und zerstören will, kassiere ich nur ungläubige Blicke. Warum bieten wir den Menschen schlechtes Handwerk an?


    Damit wir uns nicht falsch verstehen: ich habe weder den Beruf des Bleisetzers, noch den des (Hoch)Druckers gelernt, ich bin Autodidakt! Wenn ich mir aber ein altes Schriftmusterbuch von z.B. Schelter & Giesecke aus dem Jahr 1904 anschaue, sehe ich nichts vom Letterpress-Effekt … nur die ganz minimal vorhandenen Quetschränder die den Druck mit Bleilettern so einmalig machen … warum wurde damals besser gedruckt als heute, wo wir doch unendlich mehr Mittel und Möglichkeiten dazu haben?!