Frage 16, direkter und indirekter Druck

  • Zu eurer Unterhaltung und gegebenenfalls zur Diskussion stelle ich hier hin und wieder einfache Fachfragen. Wer Lust hat, kann sich nach der eigenen Beantwortung meine Lösung anschauen. Wenn jemand erweitern, korrigieren oder widersprechen will - jederzeit gerne.


    Frage: Können Sie für alle vier klassischen Druckverfahren (Hochdruck, Flachdruck, Tiefdruck, Durchdruck) direkt und indirekt arbeitende Varianten nennen?


    meine Antwort:


    Frohe Weihnachten & ciao <3
    Inkman

  • Hallo inkman,
    ausführliche Erklährung,wobei ich den Siebdruck nicht zu den Hauptdruckverahren zähle.Als Schablonendruck besteht da eine Sonderstellung auch wenn es sich um eines(oder das) älteste Druckverfahren handelt.Das möchte ich aber hier nicht näher ausführen.Ein indirektes Siebdruck- Verfahren ist auch mir nicht bekannt.Die direkten Verfahren Buchdruck,Tiefdruck und Lithographi/Steindruck ab Stein oder Platte sind alte Bekannte.Der Lichtdruck sollte auch genannt werden.Bei den indirekten sind es Letterset (Kunstwort aus Letterpress und Offset)oder auch Trockenoffset genannt, aber nicht zu verwechseln mit Dry-Offset/wasserlosem Offset. Der Tampondruck ist Antwort auf den indirekten Tiefdruck,Umdruck erfolgt über einen Kunststoffkörper,den Tampon. Was viele nicht wissen: Die Klasifizierung der Druckverfahren geschieht nach der Form von der gedruckt wird; also flach,erhaben oder vertieft. Ich habe einmal gelesen es soll über 160 verschiedene Druckarten(Verfahren)geben um Farbe aufs Papier zu bringen,inklusive der "Künstlerischen-Techniken"- aber alle lassen sich auf die 4 genannten Techniken reduzieren.Ausnahmen gibt es allerdings auch hier:Bei den "Neuen digitalen Medien" sind das die Laser- und Tintendrucker.


    Alles Gute für das Neue Jahr
    Boston Presse

  • Hallo thomas.drucker,
    das ist fast richtig.Non Impact bedeutet berührungslos und nicht ohne Druckform.Auch ein Laserprinter bildet eine Druckform,die jedoch immer wieder(auch verändert)aufgebaut werden muß.Der "klassische" Nadeldrucker z.B.arbeitet auch ohne sichtbate Druckform und zählt zu den Impact-Druckern.


    Guten Rutsch!

  • Hallo Thomas.Drucker,

    Laserdrucker arbeiten nach dem elektrofotografischen Verfahren. Sie benutzen einen „Informationsträger“, der bei jedem Druckvorgang frisch bebildert wird, hier eben durch elektrostatische Aufladung, beeinflusst durch Licht.

    Nach der Aufladung wird der Träger dort mit Lichtstrahlen entladen, wo helle Partien sind. Der Rest nimmt dann das schwarze Tonerpuder an und gibt es gleich weiter an den Bedruckstoff. Reste werden geputzt, und der Vorgang beginnt für den nächsten Druck wieder neu. Das steht gut beschrieben im Handbuch der Printmedien von H. Kipphan.

    Diese Technik geht auch mit farbigem Tonerpuder, bei Indigo sogar in einer Art Flüssigkeit („Elektroink“, ganz unpolares Mineralöl).

    Die Einteilung zu den Non-Impakt-Verfahren ist aus meiner Sicht etwas willkürlich, weil man den Informationsträger auch als Druckform verstehen kann. Vermutlich wollte man eher die Verfahren, die jedes Druckbild neu erschaffen von denen mit mehrfacher Benutzung des gleichen Druckbildes trennen. Die Namensgebung ist mal wieder Neudeutsch und in diesem Falle wenig zielführend gewählt, finde ich :( . Aber ich gebe zu, „Druckverfahren mit fester Druckform“ gegen „Druckverfahren mit variabler oder ohne Druckform“ zu sagen, ist auch nicht gerade elegant :/ .

    Wer die offizielle Version verteidigen will, möchte mir bitte die Einordnung des wasserlosen Offsetdruckes mit Laserbebilderung in der Maschine (Heidelberg GTO DI) zuordnen und erklären.

    Bei dieser Gelegenheit möchte ich allen danken, die meine Beiträge lobend anerkennen :rolleyes: . UND EUCH ALLEN EIN GESUNDES NEUES JAHR WÜNSCHEN :thumbup: .

    Viele Grüße & ciao
    Inkman

  • Abgesehen von Inkjet-Tintenstrahl Druck besitzen alle digitalen Druckverfahren einen Druckformzylinder, seit es elektrofotografisch oder thermotechnisch.


    Der Digitaldruck tanzt ein bisschen aus der Reihe bei der klassischen Einteilung zw. direkten und indirekten Druckverfahren, es ist beides möglich.
    Beispiel Kodak NexPress; ist eine elektrofotografische Druckformbebilderung die mittels Gummituch auf den Bedruckstoff übertragen wird, also indirekt.
    Die Indigo; ist eine elektrofotografische Druckformbebilderung aber ohne Gummituchzyl. also direkt.


    Di- direct imaging, beschreibt die Druckformherstellung also computer to press; in der Offsetmaschine befindet sich eine wiederbeschreibbare Druckform aus Kunststoff welche thermotechnisch oder auch elektrofotografisch (Druckform: Halbleitertrommel) bebildert und gelöscht wird.
    Der Vorteil zu computer to plate, der Drucker bzw. Druckhelfer brauch keine Platten schleppen :thumbup:
    Im Prinzip haben wir damit einen Hybrid von Digital- und Offsetmaschine.