HP Indigo 10000 nun auch in Berlin


  • Also lupenreif lief natürlich garnichts, als großes Problem stellte sich der Lack aus dem Offset dar, gepudert wurde im Offset nicht, was natürlich auch nicht so einfach war, da große Stapel in kurzer Zeit gefahren werden mussten.
    Der Lack führte allerdings in der Indigo zu Problemen, dass gewisse Teile schon nach 3.000 anstatt 30.000 Umdrehungen gewechselt werden mussten.
    Somit konnte im Offset nicht alles gleich durchgedruckt werden, sondern es wurde mit dem Lackauftrag experimentiert, eine Lösung wurde gefunden, aber nur in Zusammenarbeit mit den Indigo-Entwicklern aus Israel.
    Großes Problem auch der Papierlauf, im Offsetdrucksaal immer über 25 Grad, bei der Indigo immer 22 Grad, Luftfeuchtigkeit passt dann auch nicht, also hilft nur eine sehr lange Aklimatisierung der Druckbögen.
    Stapelanleger und Ausleger waren in Standardausführung auch nicht optimal, da hat uns der Baumarkt um die Ecke mit ein paar praktischen Teilen sehr geholfen,
    eigentlich gab es jeden Tag neue Probleme aber auch jeden Tag schnell Lösungen dafür.
    Und beim Dreischichtbetrieb haben natürlich alle nur 8 Stunden gearbeitet,
    was da von dem Job nun hängenbleibt, wird in Kürze die Nachkalkulation zeigen.

  • Eigentlich müssten wir uns bei ExDrucker bedanken, dass er nicht wieder von seiner Lieblingsdruckerei angefangen hat ...



    Aber mal ehrlich, diese Maschine ist in keinster Weise dafür verantwortlich, dass ein anderer Drucker weiterhin arbeitslos zu Hause sitzt. Eher im Gegenteil finde ich. Gerade die Möglichkeiten, die die Maschine bietet, sichert mindestens ein bis zwei APs, da sie 'den Nerv der Zeit' trifft. Geringere Auflagehöhe, vergleichsweise gute Qualität zu schnellen Zeiten ...


    Wir sichern mit der Maschine bei uns drei Arbeitsplätze durch Arbeitsplatzverschiebung, wäre ansonsten leider anders nicht möglich.

  • Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ihr die ersten seid, die vor solchen Anforderungen gestanden haben. Ganz einfach ;)
    Versteh mich nicht falsch, ich will ja auch gar nicht eure Leistung schlecht machen, glaube aber das die Maschine einfach mal mehr Potenzial hat, als personalisieren.


    Zum Thema Werbung: Das Video ist auf jeden Fall als Werbung anzusehen. Man sieht die Maschine kaum in Aktion, geschweige denn spricht einen Bediener über die Arbeit mit ihr.
    Ob das hier her gehört oder nicht, will ich aber damit nicht beurteilen. ;)


    Das ist aber so, klar laufen ähnliche Objekte auf anderen 10000ern, aber nicht in der Auflage.
    Auch haben wir die Maschine sicherlich nicht für solche Objekte angeschafft, um einfarbig in Massen zu personalisieren, aber es hat sich kein anderer gefunden, der den Job machen wollte/konnte.

  • Zu erwähnen ist auch noch, dass die Druckbögen im Doppelnutzen auf einer XL 106 gedruckt wurden und der spätere Eindruckbereich bei +-2mm lag,
    also war auch ein ordentlicher Vorschnitt zum Einzelnutzen der Buchbinderei nötig, da es nun mal keine Seiten- und Vordermarkenverstellung an der Indigo gibt, auch bei anderen Digitaldruckmaschinen nicht,
    da sind auch noch zich andere Dinge die keiner vorher bedenkt hat, nur die Praxis kann es dann einem zeigen.


    P.S. Danke das ich mit einigen praktischen Details doch noch den Thread interessant machen konnte, zur Info ich bin selbst gelernter Offsetdrucker, vor 5 Jahren war Digitaldruck für mich mein hauseigener Drucker xD

  • Dann drücke ich mal die Daumen das da was hängen bleibt und das das kein Stunt fuer low war.
    Nungut die Erfahrungswerte bleiben aber trotzdem. Ich frage so penetrant nach weil ich am vorvorgaengermodell gearbeitet habe.
    Als Drucker findet man einige Dinge toll an der Indigo andere nerven unendlich. Auch das Spielchen zwischen vordrucken im Offset
    und Eindruck an der Indigo ist mir nicht fremd. Mehr als einmal habe ich mir selbst die Auflage vergedruckt im Offset und geschangelt
    beim Puder um mich dann hinterher zu ärgern das ich nicht doch noch ein halbes Prozent weniger genommen habe.


    Zu der Arbeitsplatzverschiebung muss ich auch einfach nochmal mein Senf dazugeben.
    War in einer Firma mit Offset und Digitaldruck. Offset hinkte ein wenig und ging zur cheffin und sagte das ich da an der indigo eingewiesen werden möchte.
    Ging klar und man arbeitet sich da ein. War also als Springer tätig . Meinem Nachfolger legte ich das ans Herz doch der weigerte sich an dem flipperautomaten,
    wie er selbdt sagte, zu arbeiten.
    Finanzkrise...Auftragseinbruch...muss wohl nicht sagen wer als einer der ersten gehen durfte.
    Keine Frage es gibt ganz viele Schicksale die einfach keinen Job finden. Aber ich wette es gibt genausoviele Drucker die sich durch
    starrkoepfigkeit und unflexibillitaet selbst Steine in den weg legen . Solche Kollegen habe ich auch zu genüge kennengelernt die jedwede Abweichung
    von ihrem Trott strinkt abgelehnt haben.

  • Es sind sehr interessante Postings hier und ich möchte etwas zur Relativierung hinzufügen: Ich bin nicht gegen diesen Digitaldruck, im Gegenteil finde das sehr interessant und die Qualität ist ja wirklich vom Offset nicht mehr zu unterscheiden. Hat mich auch etwas belustigt zu lesen, daß es doch ein paar klitzekleine Probleme gab :thumbup: , die aber gelöst wurden.
    Interessant etwas über die Möglichkeiten dieser Indigo zu erfahren, ich meine vernünftig eingesetzt ist es doch eine Ergänzung zum Offsetdruck.


    Was mich jedoch verwundert ist die Tatsache der Namensnennung dieser Druckerei. Ich meine gibt es für solch eine offensichtliche Werbung nicht professionellere Medien wie Radio, TV, Zeitschriften-Fachzeitschriften? (So nebenbei sei angemerkt es würde mir niemals einfallen den Namen meiner "Lieblingsdruckerei" wie es ein User hier so treffend formuliert hat zu nennen, Insider wissen sowieso welche Company ich meine...).


    Zur Arbeitsplatzverschiebung oder wie man es nennen will: Ich habe mich oft als Digitaldrucker beworben, sogar Lohneinbussen hätte ich akzeptiert, doch absolut keine Chance. Ich bräuchte eben eine Einarbeitungs- und Umlernphase, doch dies ist jeden ein rotes Tuch. Dann lieber einen jungen, frischen Bediener zu dieser Maschine stellen, der diese Technik im Blut hat weil er ja damit aufwächst.
    Zumindest hier in Österreich ist es so. Wenn ich eine Firma hier kennen würde die damit wirbt wegen dieser Digitaldruckmaschine einen arbeitslosen Offsetdrucker ZUSÄTZLICH aufzunehmen, vielleicht sogar einen älteren, ihn vernünftig anlernt und diesen dann auch noch angemessen (damit meine ich so, daß er seine Familie vernünftig ernähren kann) entlohnt, ich würde morgen, bzw. am Montag anfangen. Jedoch versuch das mal hier in Österreich. Von 90 Bewerbungen bekommst 100 Absagen :S, von den Nichtmeldungen schreib ich gar nicht.


    Zurück zur Technik: Ich finde es schlussendlich beruhigend zu wissen, daß der Digitaldruck dem Offsetdruck durchaus nicht den Rang abläuft, sondern, daß beide Druckverfahren sich gegenseitig ergänzen. Interessant ist es auf jeden Fall.