Offsetplatten Kopierschicht

  • Weiß jemand von den Uraltdruckern woraus die Kopierschicht von Positiv Offsetplatten besteht? Ich weiß das im letzten Jahrtausend, zu Anfängen des Offsetdrucks, die Platten in Schleudern selbst mit einer Kopierschicht versehen wurden. In einem alten Böttcher und Renner Katalog von 1987 habe ich auch eben dieses Präparat von der Fa. Hausleiter gefunden, was jetzt natürlich nicht mehr lieferbar ist. Mein Gedanke war diese Flüssigkeit selber auf alte Druckplatten aufzubringen, da bei meiner Andruckmaschine die Druckplatte plan auf einem Fundament liegt dachte ich mir das man diese Schicht bestenfalls mit dem vorhandenen Farbwerk, soweit es die Walzen vertragen aufbringen könnte. Wenn jemand etwas weiß woraus diese Kopierschicht bestehen könnte, oder jemand weiß wo diese erhältlich ist, wäre ich für einen Hinweis sehr dankbar.

  • Weiß jemand von den Uraltdruckern woraus die Kopierschicht von Positiv Offsetplatten besteht? Ich weiß das im letzten Jahrtausend, zu Anfängen des Offsetdrucks, die Platten in Schleudern selbst mit einer Kopierschicht versehen wurden. In einem alten Böttcher und Renner Katalog von 1987 habe ich auch eben dieses Präparat von der Fa. Hausleiter gefunden, was jetzt natürlich nicht mehr lieferbar ist. Mein Gedanke war diese Flüssigkeit selber auf alte Druckplatten aufzubringen, da bei meiner Andruckmaschine die Druckplatte plan auf einem Fundament liegt dachte ich mir das man diese Schicht bestenfalls mit dem vorhandenen Farbwerk, soweit es die Walzen vertragen aufbringen könnte. Wenn jemand etwas weiß woraus diese Kopierschicht bestehen könnte, oder jemand weiß wo diese erhältlich ist, wäre ich für einen Hinweis sehr dankbar.

    Steht Deine Druckmaschine etwa in der Dunkelkammer???


    Die Kopierschicht ist doch lichtempfindlich, und muss ja auch erst mal auf der Platte trocknen.
    Die Plattenschleudern haben da extra eine Heizung dafür.


    Und die Konsistenz der Kopierschicht müsste ja ziemlich flüssig sein, ansonsten könnte die nicht
    mit der Plattenschleuder verarbeitet werden.
    Ich glaube kaum, dass das über ein Farbwerk zu bewerkstelligen ist.


    Ich könnte mich nicht entsinnen, daß irgendjemand Ende der 80er Jahre noch seine Kopierschicht
    über eine Plattenschleuder aufgetragen hat.
    Du meinst bestimmt diese grüne, wasserlösliche Kopierschicht für die Astralonkopie?
    Aber das hat mit Platten oder Offset nichts zu tun.

  • Hallo Jocero,


    vielen Dank für deine Zeilen, die Kopierschicht der Druckplatten ist doch hauptsächlich gegen UV-Licht empfindlich, ich denke das man die Schicht doch eine gewisse Zeit dem Licht in der Werkstatt aussetzen kann. Mein Gedanke war, wenn man diese, ach so begehrte, Kopierschicht auf die Platte aufdrucken könnte würde ich die Platten danach in einer Siebdruck Trockenhorde, die ich habe, zum trocknen auslegen. Dort wäre die Schicht dann auch weitestgehend vor dem Licht geschützt. Meine Ansprüche an die Druckplatte sind nicht besonders hoch da ich nur Strich- und keine Rastervorlagen habe. Derzeit bekomme ich noch sehr günstig Agfa-Druckplatten, würde aber wie gesagt es gerne einmal testen.

  • Das ist eine Art Gelantine gewesen.
    Wir haben das damals im Osten noch so gemacht mit Bi und Trimetalplatten.
    Genaueres frage ich mal meinen Vater, der war in der Kopie und hat diese Platten beschichtet, belichtet und dann mit Äzkalilauge behandelt.
    Das mit der Gelantine war ne ganz wichtige Sache. Kann mich noch erinnern.

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Wie von den Anderen schon beschrieben; es war eine lichtempfindliche Gelatine, Gelb, welche angequollen wurde, dann warm stehen mußte, mit Schrägschleuder aufgegossen und in dieser getrocknet wurde. Entstanden beim aufgießen " Nasen" , konntest du an dieser Stelle kein Druckbild platzieren...
    Selbst wenn Dir das bis dahin noch gelingen sollte; mußt Du nach dem Belichten mit warmen Wasser undt Watte entwickeln, mit Blauer Farblösung alles einfärben, damit man die Filmschnittkanten und Klebeecken sieht( gab damals noch keine Streufolie). Anschließend wieder Trocknen. dann alle Schnittkanten mit dickflüssigem Lack & Pinseln abdecken; damit sie beim Ätzen nicht durchschlagen. Wieder Trocknen. Dann Ätzen in Becken mit Absaugung und Salzsäuregemisch. ( Bi -und Trimetallplatten) Dann schnell abspülen und Gelatine sowie Abdecklack mit heißem Ätznatron und Schrubberbürsten wieder entfernen, trocknen und Gummieren.
    Ich glaube , an die Gelatine wurde Brom und Jod gemischt. alles großer Aufwand und Ätzen gesundheitsschädlich ( Dämpfe der salzsäure) Gruß! stolki

  • Glaube , du solltest einen Lichtdrucker fragen...Dort wurde glaube ich, wirklich in kleinen Auflagen direkt von einer Art Gelatineschicht gedruckt wie beim Steindruck. In meiner Beschreibung ist die Gelatine ja nicht der eigentliche Druckträger sondern die aufgeätzte Kupferschicht zur Farbannahme und das Chrom zur Wasserführung...stolki

  • Das ist ja ganz interessant wie schnell man in diesem Forum hilfreiche Informationen bekommt. Ist es vielleicht auch möglich mit jemandem zu telefonieren um sich direkt auszutauschen, hier mal meine Mailadresse falls jemand seine Telefonnummer hinterlassen will, ich würde dann zurückrufen (h.weber61@gmx.de). Besonders der Beitrag von dir stolki war für mich sehr informativ, habe gesehen du bist der gleiche Jahrgang wie ich, habt ihr denn damals noch selber diese Techniken angewendet? Als ich damals in der Lehre war hatten wir neben Roland 800 auch noch eine alte Einfarben Roland Ultra und eine Planeta, diese Maschinen sind dir ja wohl auch noch bekannt. Dein Tip mit dem Lichtdrucker hört sich ja gut an aber wo findet man einen solchen. Gruß Druckerknecht.

  • Hallo, Druckerknecht! Ja, habe in den achtziger Jahren bei Interdruck in Leipzig noch selber einige Jahre in der Plattenkopie mit Mehrmetallplatten; aber auch schon ersten Aluplatten gearbeitet. Glaube, daß es in Leipzig auch noch eine Lichtdruckwerkstatt gibt.Ansonsten könntest Du vielleicht infos zur Zusammensetzung der Gelatineschicht vm Druckkunstmuseum in der Nonnenstraße in Leipzig bekommen. Gruß ! stolki schreibe Dir mal ne mail..

  • Hallo Stolki,



    vielen Dank für Deine
    Rückmeldung.



    Habe in der Angelegenheit um
    die Kopierschicht mal weiter



    rumrecherchiert, bin dabei
    auch auf die Lichtdruckerei in



    Leipzig gestoßen die ich mir
    irgendwann mit Ihren schweren alten Pressen gerne einmal ansehen würde.



    Außerdem habe ich einmal mit
    jemandem aus Norddeutschland, der dort die kleinste Lichtdruckerei der Welt betreibt
    Kontakt aufgenommen (er hat auch ein Youtube Video eingestellt, kannst Du Dir
    ja mal ansehen ist ganz nett)...



    Gib mir, wenn du willst, doch
    mal deine Telefonnummer an oder deine Skype Adresse, schreibe nicht gerne ewig.



    Wenn´s dich interessiert
    warum ich den ganzen Aufwand überhaupt betreibe, dann melde Dich doch mal.



    Habe bisher etwas über
    Kaliumdichromat, Polyvinylalkohol,



    Gelantine usw. gehört aber
    weiß noch nichts genaues.