Wie heisst dieser Fehler?

  • Hallo,




    nachdem es mich fuer ein QM-Projekt in der Druckweiterverarbeitung nach Indien verschlagen hat,


    bin ich hier ueber einen Druckfehler gestolpert, der mich etwas ratlos macht.


    Auch meine indischen Druckerkollegen kennen ihn nicht, und meine ehemaligen Kollegen aus Deutschland zucken auch


    mit den Schultern..


    Vielleicht koennt ihr mir ja helfen. :)




    Es geht um folgendes Problem: (Bild im Anhang)




    Und zwar ist Bild 1 ein guter Bogen. Dann hat es leicht zu tonen begonnen (2), bis es dann ganz zum Schluss


    wie auf Bild 3 aussah.


    Der gelbe Teil im ist Vollflaeche mit paar % Magenta drauf, und der Fehler ist vollflaechig Gelb.


    Das Interessante finde ich dass der Fehler dann bei c.a 3000 Bg komplett identisch ist.


    Als ob es so gewollt waere, also als ob die Platte da Farbe haette annehmen sollen.




    Wenn ich mir aber die Platte anschaue, dann sieht man da keine Abweichung/Veraenderung and er Stelle.




    Leider ist der Fehler erst festgestellt worden nachdem die Bogen saemtliche Schritte


    Weiterverarbeitung durchlaufen hatten, also laesst sich nicht mehr festellen


    wann der Fehler aufekommen (und wieder verschwunden?) ist.




    Spontan wuerde ich ja den Fehler auf der Platte oder Gummituch vermuten.


    Aber beides scheint (zumindest augenscheinlich) in Ordnung zu sein.


    Ich mein es kann ja auch nicht sein dass die Platte irgendwann anfaengt an der Stelle Farbe anzunehmen, und 3000


    Drucke spaeter wieder Wasser.


    Oder doch?


    Oder hab ich die Platte nicht genau genug angeschaut?




    Nun gut, bevor ich mich hier aber noch ins Verderbern spekulier, wuerde es mich sehr freuen


    wenn einer von euch ne Ahnung hat.


    Und wenn es nur Stichworte sind, wo es sich lohnen wuerde mal genauer nachzuforschen.




    Herzlichen Dank schonmal fuers Lesen,




    mfg




    Micha

  • Okay,


    Asche ueber mein Haupt.


    Da koennten echt ein paar Angaben mehr sein, da geb ich euch vollkommen Recht :)




    Fieses Ding ,kann man schnell übersehen.


    Könntest nochmal bessere Fotos reinstellen? Habe hier Hin und Her vergrössert aber nicht wirklich was zu erkennen.




    ja, das ist echt fies.


    Das Tonen haett eman sehen koennen, aber als es sich dann so "perfekt" in Druckbild angepasst hat


    ist es echt. ne fiese Falle.


    Aufgefallen ist es beim Endbeschnitt, als der Stapel seitlich betrachtet gelbe Lagen hatte wo eigentlich weiss


    sein sollte.






    Sind diese Bilder etwas besser?


    Ansonsten muss ich mal meine Handykamera gegen eine richtige tauschen, aber daran


    soll es nicht scheitern.




    1. guter Bogen


    2. beginn Tonen


    3. Fehldruck







    1. Ja.


    2. Sorry, verbindlich kann ich das nicht beantworten. Aber es scheint einmalig geswesen zu sein.


    Bzw. es ist zum erstn Mal aufgefallen... (Qualitaetskontrolle ist hier ne Sache fuer sich :) )


    3.Nein


    4.SM 74, BJ 2001 4Farben +Lack geradeaus.


    Gedruckt auf Bilderdruck 135gr. , Geschwindigkeit c.a 8000 Takte



    Wenn noetig, kann ich auch gerne Sachen wie Farb;- Gummituch;- Plattenhersteller rausfinden.




    Antworten auf z.B die genaue Aufbereitung vom Wasser, welche Zusaetze usw. Farbauftragsmenge usw.wird eher schwierig,


    aber vllt. nicht unmoeglich.






    Danke fuer eure Hilfe, echt klasse von euch.

  • Hy, habt ihr mal die Tücher nachgezogen vielleicht war da ne Wulst die zum Druck geführt hat oder aber auch die Walzenabdrücke mal geprüft? Vielleicht ist da Farbe da mal emulgiert. HAtte auch mal sowas das sich ein Streifen mitten im Druck bemerkbar gemacht hat. Habe Tuch nachgezogen die Tauchwalze gereinigt und dann die Abdrücke geprüft. Dann war wieder alles schick,

  • Dann lehne ich mich mal als Erster weit aus dem Fenster.
    Wohlgemerkt reine Spekulation. Trage nur die indizien zusammen. Es ist am Druckanfang wie ich richtig vermute von Deinen Bildern.Erst sah es für mich aus als sei etwas unter die Druckplatte gelaufen aber das hättest Du sicherlich gesehen.Warscheinlich hast Du auch den Kontrollkeil mal unter die Lupe genommen und der druckt sauber aus.Also schmiert nicht an der Stelle.
    Schaue doch mal in die Maschine ob der Drucker an der Seite Farbaufbau auf der Tauchwalze hat.
    Das könnte dann passen .Er beginnt und dann suppt das mit der Zeit zu.Was ich fast ausschliessen mag ist das Feuchtauftragswalze am Druckbeginn so ein kleinen Hüpfer macht dank falscher Justage,
    Es wird losgedruckt ,mit bisserl zu viel Wasser und dann schaukelt sich das exakt bis zu dem von dir gezeigten Bildern hoch.
    Wie gesagt erstmal höchstspekulativ bevor wir mit der ganzen Druckchemie loslegen.
    Tritt dieses Problem das erste mal auf ?
    Gruss aus Deutschland wo die Druckers niemals nicht solche Probleme haben :P
    Olli

  • Sehr schoen, Danke fuer die Ideen.


    Ich kann echt nicht sagen ob es zum ersten Mal auftritt, da dazu keine Informationen vorliegen.
    Die "Fehlersuch-und Verhinderungskultur" ist hier nicht ganz so wie in
    Deutschland.
    Hier werden Fehler oder Probleme oft einfach zur Kenntnis genommen und Akzeptiert.
    Bzw. nicht Akzeptiert in dem Sinne, aber so wirklich Zeit und Energie aufbringen
    wieso, weshalb und warum ein Problem existiert und was man zu dessen Verhinderung machen kann,
    diese Zeit will keiner aufbringen.
    Der Fehler ist ja weg, und dann is auch gut so :)
    Und spaetestens naechste Woche denkt keiner mehr daran dass da ja mal was war.


    Aber gut, soll mir Recht sein.
    Sonst waere ich nicht hier und wuerde meine Broetchen verdienen...


    Schubbeduster
    Wie meinst Du das mit "bisserl zuviel Wasser"?
    Kommt Tonen nicht daher dass zu wenig Wasser da ist?!


    Oder ist es so:
    Es ist zuviel Wasser auf der Platte, und deshalb kann da keine Farbe angenommen werden.
    Die Farbe bleibt dann auf dem Zylinder und wird dann nach und nach ueber die Walzen an das
    feuchtwerk weitergegeben wo sie sich dann letztendlich auf der TAuchwalze niederschlaegt.
    und da dann eben Stueck fuer Stueck sich aufbaut, bis sie eine schoene "Verlaengerung/Verzerrung" des Druckbildes
    auf der Tauchwalze wiedergibt?
    Weil die Tauchwalze aufgrund des Farbaufbaus kein Wasser annimt und deswegen auch die Platte unzureichend benetzt wird und
    stattdessen ebn die Farbe annimt?


    Oh Jesus, macht dass auch nur halbwegs Sinn was ich da schreibe?! :D


    @Hagrad
    Bei dir so aehnlich?
    Also dass die Restfarbe durch ein zu lockeres Gummituch sich nach und nach an die Tauchwalze
    gearbeitet hat?

  • Hallo Bubi


    als ich zu meiner Zeit auf der Quickmaster arbeitete, hatte ich genau diese Probleme. Bin als wahnsinnig geworden.. bis zu dem Zeitpunkt als ich feststellte das der Kugelkopf im Zulaufrohr vom Wasserbehälter öfters mal gestreikt hatte und ich zuwenig Wasser im Kasten hatte. Daraufhin wurde das ausgetauscht und Ruhe war.

  • Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass auf der Seite einfach zu wenig Wasser bzw. zu viel Farbe war. Das muss dann nicht zwangsläufig bis zum Ende des Bogen so bleiben. Wer kennt es nicht, wenn die obere Ecke einfärbt. Das sieht hier vermutlich nur so kurios aus, weil es so gut zum Motiv passt. Das wird bestimmt zum Ende (des Bogen) immer schmaler Das hätte der Drucker auf der Druckplatte bzw. dem Gummituch sehen können. (wenn es denn so ist) Aber das sieht schon so aus. Auch unter Beachtung der Position auf dem Bogen.

  • Hatte mich mit dem bisserl zuviel Wasser darauf bezogen das am Anfang überwässert wurde.Tschuldige wenn das nicht ganz klar rüberkam.
    Dann im Laufe des Druckens pendelte es sich eben ein so das es zu tonen anfing.
    Ja schade....würde dem Fehler gerne auf den Grund gehen ......

  • hi,


    hatten das auch mal als wir begonnen haben ohne alk zu drucken. nach gut 4-5t bogen war immer dort wo viel farbabnahme war diese erscheinung.
    ursachen laut zusatzhersteller, maschine zu alt daher verdreckte feuchtwasserleitungen. derzeit haben wir 2,5% alk und somit ist dieser fehler nicht mehr aufgetreten. damals konnte ich mir nur helfen in dem ich die platte mit plattenreiniger ausgrieben habe, dann konnte man wieder 4-5t bogen drucken.

  • Guten Morgen!


    Ich komm jetzt grad aus der Druckerei, und hab da mal die Feuchtwerke inspiziert.
    Also die Tauchwalzen waren definitiv eingefaerbt.
    Ob stark oder schwach kann ich leider nicht beurteilen.
    Leider faellt mir grad erst ein dass ich es haette fotografieren sollen.
    Aber jetzt ist es schon gereinigt...


    Ich hab denen jetzt gesagt dass sie die Tauchwalzen reinigen sollen, und dann nach 10t
    Bogen werden wir sie nochmal anschauen und reinigen.
    Dann koennen wir ja einen direkten Vergleich an den Putzlappen sehen ob das Gelbe Druckwerk besonderst
    verunreinigte Tauchwalzen hat.
    (Vorrausgesetzt ich finde hier saubere Lappen :) )


    Auch werden wir uns mal die Feuchtwassermenge/Zufuhr genauer anschauen.
    Mein Gefuehl sagt mir dass sie bestimmt verdreckt sind.
    Ich meine, es waere ja auch ein Wunder wenn die einzige Sache in ganz Indien die nicht verdreckt ist
    sich ausgerrechnet in unserem Feuchtwerk befindet :D :D


    Es kann natuerlich so sein wie EHST vermutet, dass es einfach Zufall ist dass sich die Einfaerbung so wunderbar an das Motiv anpasst.



    Aber gut, putzen ist nie verkehrt. :)


    Ich halt euch auf dem Laufenden, Danke fuer die Hilfe!

  • Wenn die Tauchwalze eingefärbt ist, egal wie stark, dann stimmt die Justage nicht.


    Seite 21 (oder Maschinenhandbuch)


    Dann sollen die Jungs mal putzen und dann justieren. (bzw. die Justage überprüfen)


    Das klingt alles ziemlich abenteuerlich, von den Verhältnissen her. :D


  • Sehr schoen!
    habs gleich mal ausgedruckt und werde damit jetzt die Drucker zum Verzweifeln bringen :D
    Bzw. erstmal nen Ingenieur schnappen, und mit dem dann in den Drucksaal.
    Dann darf ich versuchen ihm auf englisch beizubringen was ich moechte. Der uebersetzt das dann auf marathi


    damit die Drucker es verstehen.
    Ich seh jetzt schon den Blick in ihren Augen... :D


    Die denken da kommt wieder diese komische "German Supervisor" mit seinen verrueckten Ideen


    der ihr Leben wieder nur unnoetig schwer macht.


    Einmal habe ich mich tatsaechlich erdreistet von ihnen zu verlangen dass sie den Planschneider ausschalten


    als sie den gerissenen Sicherheitsbolzen repariert haben... :D
    Oder die Stanze mit ihren freilaufenden Schwungraedern und Antriebsriemen auszumachen


    als an der eng angrenzenden Wand dahinter die Lampe ausgewechselt wurde....


    Nur mal um so ein paar Sachen zu nennen, wo ich sie mit stresse :)


    Ich mach mal ein paar Bilder, dann sehthr mal was hier abgeht.
    Aber macht echt unglaublich Spass hier, dass muss man ihnen lassen.

  • @ Bubi_India
    Ich glaube es Dir , es ist nicht leicht in Indien so sauber zu Arbeiten wie hier ! Ich hoffe in Eurem FEUCHTWASSER schwimmen keine HEILIGEN TIERE oder der Drucker wäscht in der Pause seine Wäsche darin :D !!!
    Spaß beiseite , EHST hat recht . Bitte nachjustieren ( Feuchtauftragswalze nur 5min. stärker an Feuchtreiber stellen kann schon reichen )
    und die Tauch - und Chromwalze mal mit Plattenreiniger entfetten , vielleicht mit Handgummierung wieder Wasserfreundlich machen !!!
    Ansonsten die die Bangla Bastler auf DMAX schauen :thumbup:


    CU

  • Hallo,
    hat die Maschine Temperierung? Ansonsten würd ich mal sagen. Maschine kalt druckt erst Schmierfrei dann wird sie wärmer das Feuchtwasser verdunstet mehr und es fängt an zu schmieren. Leider ein blödes Motiv wo es nicht sofort bemerkt wurde.
    Natürlich haben meine Vorredner Recht eine vernünftige Justage kann nie schaden


    Grüße

  • Hey Bubi, stimmt es eigentliich das die Inder sowas wie ne Maschinengott haben und einen Tag im Jahr wo die Maschine diesem Gott geweiht wird? Da ist da kompletter Stillstand mit Räucherwekr und so. HAt mir mein Chef erzählt. Der will nach Indien mit uns expandieren. Wie kommst du mit dem Kastensystem zurecht? Gerne auch per PN

  • Gut, die ganze Feuchtwerkgeschichte wird mal naeher unter die Lupe genommen.


    Tempereierunghat die Maschine.


    Aber das ist ein Kapitel fuer sich...


    (ich sag nur "Eis holen beim Fischhaendler udn ab ins Kuehlwasser wenn die Kompressoren nich tun usw... :D )


    Die Profitipps sind im Umlauf und noch mehr Infos werden angesammelt.




    Die Justage wird beim naechsten freiern Zeitfenster erfolgen, ob von uns oder von


    nem Techniker muessen wir mal schaun.


    Was meint ihr, bekommt man sowas hin wenn man es noch nie gemacht hat?


    Oder lieber Finger weg?






    @Hagrad


    Ja, so einen Tag gibt es. Allerdings ist das der beste Tag im Jahr, weil dann hier kraeftig aufgeraeumt wird :D


    Vormittgas wird gearbeitet, dann aufgeraeumt und dann gibts die Zeremonie.


    Is ganz schoen anzusehen.


    Danach gibts dann kleines Beisammensein, aehnlich wie Weihnachtsfeier bei uns.


    Allerdings ohne Besaeufnis und Peinlichkeiten :D :D




    Kastenwesen, tjaaa, das is ne gute Frage :)



    Fuer uns Auslaender hier aber eher unwichtig, da wir


    uns i.d.R aussserhalb dieser Strukturen bewegen.


    Fuer einen Einheimischen kann das schon noch eher eine Rolle spielen.
    Aber ich bekomme davon bei uns nichts mit.


    Was hier meiner Erfahrung nach einen grossen Einfluss hat
    ist welchen Stellung im Betrieb jemand hat.
    Der wuerde dann auch nie etwas machen dass unter seiner Stellung ist.


    Z.B tun die Drucker hier kein Papier in die Maschine oder Plattenwechsel machen.


    Das machen die Hilfsarbeiter.



    Oder der Bubi an der Schneidemaschine packt nicht die Palette aus die er schneiden will.
    Das auspacken und ausm Lager holen usw machen Hilfsarbeiter.



    Das ist fuer mich hier manchmal etwas schwierig, weil es den Produktionsprozess unglaublich verlangsamen kann,
    wenn z.B der Druckerhilfsarbeiter gerade nich da ist, dann gibts eben keinen Plattenwechsel bis der wiederkommt.


    Natuerlich koennte man den Drucker zwingen es zu machen, aber dann waere der Betriebsfrieden dahin :)




    Inwieweit die Stellung im Betrieb vom Kastenwesen abhaengt, mueste ich mal erfragen.
    So wie ich den Laden hier kenne, hat es keinen direkten Einfluss darauf.


    Indirekt kann schon sein, dass die aelteren Ingenieure aufgrund der Kastenzugehoerigkeit ihrer Eltern
    in der Lage waren eine Hochschule zu besuchen.



    Aber wie gesagt, ich spuere davon nichts.
    Allerdings sind wir hier auch in einer Metropole und in einem modernen Betrieb.