Schaumbildung im Feuchtmittel (Alkoholproblem)

  • Nabend zusammen,


    bevor der Tag für mich endet, wollte ich noch eine Sache ansprechen und nach eurer Meinung bzw. nach euren Erfahrungen fragen. Wir haben vor kurzem eine gebrauchte Heidelberg SM 52-4 mit Wendung gekauft. Soweit ist auch fast alles ok, kleinere Mängel wurden behoben und die Maschine läuft.


    Das Gerät zur Aufbereitung des Feuchtmittels ist von TechnoTrans (Baureihe: alpha.d-line).


    Mein Problem liegt darin das mir die Anzeige am Gerät sagt das der Alkoholgehalt nicht ausreicht und nachgepumpt wird. Zunächst habe ich in der Not IPA per Hand nachgekippt. Es schien als würde nicht nachgepumpt werden... Nachdem jemand von Heidelberg bei uns war und ein elektronisches Teil ersetzt hat, hatte ich die Hoffnung die Sache wäre erledigt. Leider ein Trugschluss! Ich habe in einigen Augenblicken ein Klicken gehört und den Eindruck gehabt es würde Alkohol gezogen werden. Bestätigen kann ich das aber leider nicht.


    Was stark auffällt ist die dicke Schaumschicht im Feuchtmittelbehälter. Meine Vermutung war das der Schwimmer, zur Messung des Alkoholgehaltes, durch den Schaum in der Messung verfälscht wird. Durch zu hohes schwimmen im Feuchtmittel, so mein Gedanke.


    Da ich mir denke das Der Schaum durch Dreck im Feuchtmittel entsteht, habe ich heute alles abgelassen und Feuchtmittelwannen der Feuchtwerke und auch den Feuchtmittelbehälter komplett gereinigt. Er war schon sehr dreckig muss ich dazu sagen. Gebraucht ist halt nicht neu, aber jetzt strahlt wieder alles. Morgen bekommen wir zudem noch einen anderen Feuchtmittelzusatz. Ich werde die Anlage wieder befüllen und gucken wie es aussieht.


    Was sagt ihr zu der ganzen Sache? Hat schonmal jemand ein ähnliches Problem gehabt?

  • Guten Morgen machDruck,
    der Ansatz nach Sauberkeit ist grundsätzlich schon mal sehr lobenswert, aber dein Problem sind die Ejektorblöcke (siehe Foto) und nicht der Zusatz oder ähnliches. Diese Ejektorblöcke arbeiten durch ein Unterdruckprinzip und sind verantwortlich für die Vorlaufmenge in den Wasserkasten als auch für die Rücklaufmenge in die FMZ. Ist der Rücklauf zu groß eingestellt und die Vorlaufmenge zu klein, wird zu viel Nebenluft über den Rücklauf angesaugt und es kommt zur Schaumbildung. Diese kann unter Umständen so groß sein, dass der Schaum oberhalb aus der FMZ austritt. Also: normalerweise ist bei Mehrfarbenmaschinen 1 Ejektor für 2 Druckwerke zuständig. Am besten nimmst Du die Tauchwalzen aus allen Feuchtwerken heraus. Den Rücklauf stellst Du auf Maximum und dann erhöhst Du schrittweise die Vorlaufmenge. Dabei ständig die Wasserkästen der betreffenden Druckwerke kontrollieren - es muss soviel Feuchtmittel wie möglich in den Wasserkasten laufen, ohne dass es sich im Rücklauf aufstaut. Am besten wäre es, wenn Du einen kleinen Strudel an der Rücklauföffnung erkennst. Nach jeder Verstellung am Ejektor beobachtest Du die Veränderung am Wasserkasten, das dauert immer erst einen kleinen Augenblick. Bitte jede Verstellung am Ejektor mit spitzen Fingern, der reagiert ziemlich sensibel. Und wenn Du alles soweit zu deiner Zufriedenheit eingestellt hast, verlass dich nicht darauf, dass diese Einstellung auch so bleibt! Du solltest deine Wasserkästen regelmäßig aus dem Augenwinkel im Blick behalten. Bitte gleiche meine Beschreibung zur Sicherheit noch einmal mit deinen aktuellen Unterlagen für die FMZ ab - meine alpha ist immerhin schon 10 Jahre alt. Ich setzte hierbei natürlich eine korrekte Installation voraus (z.B. direkte Verlegung der Wasserschläuche ohne Knicke und unnötige Schleifen) sowie freie Schläuche und Zwischenspeicher ohne innere Verschmutzungen/Ablagerungen. Anbei noch ein kleiner Tipp: Entschäumer ist wirklich erst die letzte Option!!!.
    Viel Erfolg und schaumfreie Grüße, Olaf.

  • Hallo,
    sehe das genauso wie Olaf wobei wir jetzt keine Anlage von Technotrans (SM 102 2-Farben) haben. Bei Baldwin ist das ganze nicht so komfortabel. Da kann die Durchflussmenge nur über einen Stellschraube verändert werden. Der Block sitzt da nicht auf, sondern unterm Deckel des Behälters. Die Stellschraube ist aus Kunststoff. Irgendwann leiert das Ding aus und lässt sich nicht mehr verstellen. Ist echt ne Fehlkonstruktion.


    Grüße
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Hallo,
    immer wenn man mit Schaumbildung zu tun hat, dann stimmt was nicht und man sollte dem Fehler auf den Grund gehen. Am besten Suchen wo der Schaum entsteht, dabei gibt es zwei Moeglichkeiten: 1. man zieht Luft, z.B. lose Schlauchschelle, ... oder 2. durch Kavitation (mal googeln) z.B. durch Schlauchknicken.
    Entschaeumer sollte nur im Notfall und kurzzeitig benutzt werden, da sonst schnell groessere Probleme auftauchen.


    Ausserdem hast du Zweifel an deiner Alkoholdosierung. Einfacher Vorschlag, wenn du sowieso die Maschine neu befuellst, dann markier doch den Kansister zu Beginn. Wenn die Wanne voll ist schaust du wieviel IPA aus dem Kanister gezogen wurde und ob das ungefaehr hinkommt mit der Menge.
    Generell gilt bei der Kontrolle des Alkoholgehalts, viel messen und vergleichen, da die absoluten Messwerte nie so genau sind.
    Gruss
    TK

  • Zuerst einmal vielen Dank für eure Antworten :thumbup:


    Ich war heute natürlich direkt ein wenig früher auf Arbeit. Ich habe das Mischrohr und ein, zwei Filter nochmal gereinigt und habe mich dann den Einstellungen der Anlage gewidmet. Was mir heute erschreckender Weise aufgefallen ist, ist das wir am Wasserhahn (Frischwasserzufuhr) vor dem Schlauch zur Aufbereitung einen "Überlaufschutz" haben. Eine Art Sicherung damit die Bude nicht unter Wasser steht, falls der Schlauch abfliegt oder was auch immer. Das Problem ist mein Chef hat Scheisse gekauft und ich musste feststellen das gar kein Wasser mehr kam, da das gute Stück sich total verkantet hat. Plastikkram! Mal wieder an der falschen Ecke gespart. Wie auch immer... Das war schnell behoben. Alkoholgehalt habe ich auf 10% gestellt und den Zusatz auf 3%. Das Ventil der Frischwasserzufuhr habe ich wie vorgegeben auf einen Wert zwischen 1-4 Bar eingestellt. In meinem Fall auf 2,5 bis 3. Kann sich nicht entscheiden der gute Zeiger. Den Rücklauf habe ich wie vorgeschlagen voll aufgedreht und mich bei ausgebauten Tauchwalzen an den perfekten Vor- und Rücklauf getastet.


    Jetzt zur Summe meiner Bemühungen... Der Schaum ist weg! Alkohol und Zusatz werden gezogen und die Werte passen! (überprüft habe ich nochmal persönlich per Areometer)... Was positiv dazu kam war das ich später im Druck mit der Prozentzahl der Feuchtmittelzufuhr deutlich runtergehen konnte auf allen Druckwerken.


    Nach einem Auftrag der sehr gut lief, hatte ich beim folgenden allerdings Pech. Die Feuchtmittelwanne im vierten DW lief mir über. Ich musste den Vorlauf von DW 3 und 4 ein wenig zudrehen. Danach war wieder alles super.


    Letzte Sache die mich noch oder besser nun beschäftigt sind die "Mikrobläschen" im Feuchtmittel. Kein Schaum aber überall winzige Bläschen. Irgendwo muss Luft ins Gemisch kommen, anders kann ich es mir nicht erklären. Tut dem Druck aber kein Abbruch.

  • Alkoholgehalt habe ich auf 10% gestellt und den Zusatz auf 3%.


    Meinst du nicht das ist ein etwas hoher IPA gehalt?? bissel offtopic aber naja...


    Luftbläschen hatte ich auch mal, da war die Pumpe vom Feuchtmittelzusatz nicht mehr ganz in der flüßigkeit, Tonne etwas schieß gestellt und alles war bis sie ganz leer war wieder gut;)

    "Mehr als das Gold hat das Blei in der Welt verändert – und mehr als das Blei in der Flinte das im Setzkasten."


    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • @ machDruck


    bei uns hatte die Pumpe in der Aufbereitung mal nen Riss im Sockel ! So hatten wir auch ein paar Bläschen im Wasser .


    ( Ein Hilfsarbeiter hat mal GM2 Waschmittel für Alkohol angehängt X( . Folge : Spülen , spülen , spülen und einen neuen Alkosmart ! Was habt ihr schon erlebt :?: )

  • eigentlich offtopic, doch da printer2 frug, was man so erlebt hat:


    Mein Kollege wunderte sich beim wechseln eines IPA-Kanisters,
    warum der Inhalt so komisch riecht...
    kurzum: in der gelieferten Charge wurde GT-Reiniger anstatt Alkohol in die IPA-Kanister abgefüllt... 8|
    Glücklicherweise hat uns die "Geruchsprobe" vor Schaden bewahrt.

  • Zitat

    Meinst du nicht das ist ein etwas hoher IPA gehalt??


    Ja, entschuldige bitte du hast natürlich recht.... Ich müsste jetzt weiter ausholen um zu erklären warum ich den IPA Wert am Gerät auf 10% stelle. Das wäre ein anderes Thema. Ich will hier jetzt nur sagen das es natürlich keine 10% im Gemisch sind. Ich muss es allerdings so einstellen. Das hat mit dem Salzgehalt im Wasser zu tun. Das Areometer zeigt bei der Einstellung auf 10% einen Gehalt von 5% an. Dieser Wert muss jedoch nochmal in einer Tabelle mit verschieden aufgeführten Salzwerten pro cm³ abgeglichen werden.


    Alles in Allem ist unser IPA Gehalt also normal ;)