XL105 Farbspritzer auf den Lagern von Auftragswalzen

  • Hallo Zusammen,


    kennt jemand von euch das Problem, dass auf den Lagern der Auftragswalzen sich Farbspitzer aufbauen? D.h. dort wo die Farbigen Ringe für die Kennzeichnung der Walzen sind. Allerdings nur auf Bedienungsseite.
    Wir haben letzte Woche mal die Walzen ausgebaut um sie zu reinigen, jetzt nach einem langen Auftrag, ca. 100.000 Bg. hat sich wieder komplett Farbe angeseammelt. Allerdings nur auf Bedienungsseite. Wir drucken meist mit 18.000 Bg./h. und bei der Geschwindigkeit spritzt uns die Aufgebaute Farbe natürlich überall hin.
    Walzeneinstellung (Farb- und Feuchtwerk) habe ich kontrolliert und passen. Farbauftragswalzen rangieren auch nicht. Funktion ist abgestellt. Am meisten haben wir das Problem im Schwarz und Yellow.


    Vielleicht kennt von euch auch jemand so ein Problem. Bin über jeden Ratschlag dankbar!

  • Das könnte sein, im Flexodruck ist es üblich das die Farbe über die Walzen hinausspritzt, bedingt durch die sehr niedrig Viskose Druckfarbe (17-28sec.).
    Eine mangelnde Kohäsion könnte auch eine möglichkeit sein. Die Druckfarbe "reißt ab" und verteilt sich im Farbwerk.
    Aber merkwürdig das es nur auf der BS auftritt, klingt dann doch eher nach einer falschen Einstellung.

  • Hallo zusammen,


    bei schnell laufenden Maschinen mit wenig Farbabnahme und großen Auflagen ist das normal. Durch die Verreibung wird die überschüssige Farbe nach außen transportiert und bei Übeschuss abgeschleudert. Auch wenn die betreffenden Farbzonen zu sind, passiert das.


    Abhilfe schafft hier nur der Farbabnahmeraster, der auf dem Bogen mitgedruckt uns später weggeschnitten wird (analog Rolle, dort sind die Geschwindigkeiten noch höher: 50.000+). Das bedeutet aber auch, dass der Druckbogen gross genug sein muss, um das Teil abdrucken zu können. Und gerade dort wird gespart.


    Es hat also nix mit Farb-/Wasserbalance zu tun, sonder nur ein bißchen Physik...


    Gruß


  • er schreibt doch aber die Spritzer sind nur auf der Bedienungsseite. Die Reiber laufen doch immer von BS nach AS und wieder zurück, zusätzlich sind sie noch phasenversetzt, wieso sollte es da nur auf BS spritzen?


    Gruß


    ex-azubi

  • er schreibt doch aber die Spritzer sind nur auf der Bedienungsseite. Die Reiber laufen doch immer von BS nach AS und wieder zurück, zusätzlich sind sie noch phasenversetzt, wieso sollte es da nur auf BS spritzen?


    kenne das Spritzen auch, aber es ist auf der A-Seite. Einstellen hilft da wenig, habe schon alles Mögliche versucht. Besser wurde es im Zuge der PSO Anpassung, da haben wir viele Farben ausprobiert, weg ist es aber nicht.
    Es wird oft in Maximalformat gedruckt und Farbebelegung ist bis zum rand. Meist spritz es da nochmehr, als wenn weniger Farbe am Rand gebraucht wird.

  • moinsen,


    aber eure maschine steht doch gerade und nicht an irgendeinem gefälle oder?? :D


    also das klingt alles sehr sehr merkwürdig.aber du bist dir sicher das es farbspritzer sind sind und nicht etwa farbnebel.farbnebel ist nämlich an der maschine auf grund der druckgeschwindigkeit normal.je nachdem welche farbe man verwendet.die eine nebelt mehr die andere weniger.aber selbst das tritt an beiden seiten auf.bei uns sind sie farbkennzeichnungen an den einstellschrauben auch mit farbnebel bedeckt.ansonsten würd ich auf die walzenwaschanlage tippen das da irgendwas nicht stimmt.oder auf einer seite extrem emulgierte farbe die sich aufbaut und dann spritzt,dann wäre aber auch der plattenkanal und gummizylinderkanal voll farbe.sehr merkwürdig.


  • er schreibt doch aber die Spritzer sind nur auf der Bedienungsseite. Die Reiber laufen doch immer von BS nach AS und wieder zurück, zusätzlich sind sie noch phasenversetzt, wieso sollte es da nur auf BS spritzen?


    Gruß


    ex-azubi


    Ich könnte mir auch vorstellen wie Powerprinter sagt, dass das durch hohe Auflagen und hohe Geschwindigkeiten kommen kann. Dass es nur auf der BS ist kann ich mir evtl. daher erklären, da wir das Druckbild auf der Platte um 1 cm aus der Mitte kopieren damit wir beim Papierlauf keine Probleme bekommen. Wir drucken auf Sonderformat 62 x 86 cm. Zudem haben die Formen eine hohe Flächendeckung. Ich werde aber trotsdem mal die Schränkung kontrollieren.


    Besten Dank schonmal!

  • Hallo zusammen,


    interessante Diskussion und Frage: Warum nur an der BS und nicht an der AS?


    Dazu müßt Ihr in die Maschine schauen. Dann werdet Ihr feststellen, dass der erste Reiber nach der Farbabnahme immer Richtung BS geht, kaum bis gar nicht nach AS, denn das müßte man dann einstellen(ist möglich aber nicht zu empfehlen).


    HD hat mal mit einer Speedmaster Baureihe versucht, dies zu unterbinden, in der Farbheber schon seitlich die Farbe vom Duktor her abnahm. Gebracht hats damals nix, denn die Physik lässt so manches nicht zu...


    Gruß


  • Hallo zusammen,


    Hier muß ich leider widersprechen. Habe mal in meinen alten Schulungsunterlagen, die beim XL Lehrgang in HD bekommen habe nachgeschlagen. Die XL 105 hat im Farbwerk fünf Reiber, A bis C. Reiber A also 1 ist der unter dem Farheber, dann geht es alphabetisch weiter bis Reiber 5 E, dass ist der an der die vierte Farbauftragswalze Kontakt hat. Die Reiber A bis D haben einen Verreibeweg von plus-minus 17,5mm, der Reiber E von plus-minus 9mm. Also eine Verreibung von 18 bzw. 35 mm sollte ausreichend sein . Der Verreibeweg ist an der XL auch nicht mehr einstellbar.


    Gruß


    ex-azubi

  • Hallo zusammen,


    ex-azubi: wo liegt jetzt da der Widerspruch? Reiber Á geht nach der Farbabnahme definitiv zur BS, so habe ich es geschrieben.


    Zudem sollte nicht der Verreibeweg eingestellt werden, sonder der Einsatzzeitpunkt von BS zu AS. Ich meine, das geht bei allen Maschinen, weil das eine reine mechanische Angelegenheit ist.


    Gruß

  • Hallo zusammen,


    Powerprinter66: ok, hatte nicht verstanden dass du den Einsatzpunkt meintest, aber wieso sollte man den nicht verstellen? Ist nur ein Knopfdruck am Steuerstand und gut is. Machen wir oft wegen Farbabfall. Zur Verreibung, bist du wirklich der Meinung, das die Farbe spritzt, weil der Reiber A nach der Farbabgabe des Hebers nach BS läuft? Jipper schreibt doch die Farbe sammelt sich an den Lagern der Farbauftragswalzen. Der Reiber A ist doch meilenweit weg den von den Lagern der Farbauftragswalzen. Zudem wird die Farbe, bevor sie am Reiber C, wo die erste Farbauftragswalze und die Feuchtauftragswalze Kontakt hat, vom Reiber B, der zudem nach AS läuft, verrieben. Bin nach wie vor der Meinung ,das einseitiges spritzen der Farbe auf der Bedienungsseite kommt von zuviel Wasser.


    Gruß


    ex-azubi

  • Ja,die blöden Farbspritzer,wir hatten mal das Vergnügen bei einer 4-Farben eines anderen namhaften Maschinenherstellers! Da wurden mal eben bei allen 4 Werken die ganzen Kurvenrollen und die Lager wo die Kurvenrollen laufen (die waren nicht gehärtet) der seitlichen Verreibung gewechselt! Die Lager waren alle ausgeschlagen, dadurch hatten wir keine maximale Verreibung mehr und an den Verreiberwalzen bauten sich seitlich immer Farbnasen auf,die Farbe wurde ja nicht mehr von den Farbauftragswalzen abgenommen,es fehlten ja immer ein paar millimeter. Danach war es besser,aber immer noch nicht optimal! Wir haben uns dann mal mit Ruhe mit dem Walzenstuhl befaßt und dann festgetellt das einige Gummiwalzen immer noch nicht bis zu den Rändern der Rilsanwalzen kamen und sich so Farbnasen an den Rilsanwalzen bildeten,die dann natürlich spritzten. Das war aber unterschiedlich,mal bildeten sich auf der A-seite mal auf B-seite die Fabnasen, Wir haben es dann so in den Griff bekommen ,wenn sich jetzt z.b. an der A-seite an den Rändern der Rilsanwalze Farbnasen bildeten ,dann haben wir mit Distanzscheiben die Gummiwalze die zu der Rilsanwalze stand ein bisschen zur A-seite gestellt! Und siehe da,die Farbspritzer sind Geschichte,aber das war ein langer Weg bis wir da hingekommen sind!


    Das wechseln der Kurvenrollen und der ganzen Lager für den Verreibungsantrieb war übrigens eine sache der Kulanz!

  • Tach auch,


    @ ex-azubi: Es spielt eigentlich keine großartige Rolle, wie weit der Reiber von den Farbauftragswalzen entfernt ist. Tatsache wird sein, das die Farb mit seilicher Bewegung vom Hebergenommen wird. Das geschieht bis zum äußeren Bereich. Schwenkt der Reiber uber die erste Übertragwalze zurück, ist er seitlich ohne Berührungspunkte für den Farbfluss. Die erreicht er erst wieder beim Zurückschwenken. Und da liegt das Problem: Wel ja vorher kein Farbtransport stattgefunden hat, sammelt sich an dieser Stelle ganz wenig Farbe Das ist im ersten Moment kaum meßbar, aber im Fortdruck, bei hohen Geschwindigkeiten und großen Auflagen summiert sich das.


    Ein Änderung der Reibereinsatzpunktes bringt nur bedingt was, abstellen faktisch nur durch Farbabnahme am Druckbogen.


    Gruß

  • Hallo,


    Powerprinter 66: Ja, klingt eigentlich alles logisch. Doch eins ist mir immer noch unklar. Es ist richtig dass die Reiber beim Umkehrzeitpunkt aussen keine Berührung für den Farbfluss haben. Doch unter anderem, aber doch auch aus diesem Grund laufen die Reiber phasenversetzt. Dadurch kann sich doch eigentlich kein Farbüberschuß nur auf der Bedienungsseite aufbauen, der müsste doch dann genauso auf der Antriebsseite sein. ?(


    Gruß


    ex-azubi

  • ich habe diese Woche seit drei Jahren das erste Mal wieder gedruckt, an unserer CD74. Auflage 45.000, 18 Formen in 4c...
    (nicht allein fertig bekommen ;) ) Spritzen ohne Ende, auf beiden Seiten, vor allem in schwarz und Cyan. Ich als alter Druckpedant (aber ohne Praxis) habe gleich mal herumgemeckert und die Feuchtmittelwerte deutlich runtergefahren. Und da war reichlich Luft.. Musste aber dann wieder hochgehen, da das Papier in der Auslage extrem elektrisch wurde. (100g glänzend BD) Für das Farbe-Wasser-Gleichgewicht war das Gift, aber meine Auslage war deutlich entspannter...
    Ich denke, die Walzen müssten an den Spindeln einfach anders auslaufen. Konisch zum Beispiel. Geht aber nicht wirklich, da dann unkontrolliert Farbe aufbauen und auch antrocknen würde. Bleibt nur zu hoffen, dass die Maschinenhersteller irgendwann ihre Hausaufgaben machen und endlich eine Maschine konstruieren, die a) Reinigungsfreundlich ist, und b) den Dreck nicht bis zum Bogenleitblech und zur Tauchwalze durchlässt, denn die bekommt mann ja kaum noch sauber. Auch die Gegendrucke sind ein Thema. Die Anlage an unserer CD74 schafft das nicht weg. Und dafür, dass ich für die Maschine nur einen Drucker im Budget habe, sind das bei 6 Werken ganz schön viele Gegendruckflächen, die das geputzt werden wollen...


    Das Problem ist, das man ein altes Verfahren einfach hochgezüchtet hat ohne den Prozess in der Praxis bis zu Ende zu denken und notwendige Veränderungen vorzunehmen. Was hat sich schon revolutionär verändert am Farbwerk einer XL zur den ersten CD? Das Tempo, ja... Auch Farbnebel finde ich sehr unschön... Vielleicht würde ein optimales Farbwerk ja ganz anders aussehen? Das kostet aber... HD zum Beispiel steckt mehr ins Marketing und ins Design, anstelle den Offsetdruck richtig nach vorne zu bringen

  • Welchen Baujahres ist denn die beschriebene CD? Keine Entelektrisierung an Bord? Zur Not den guten alten Trick des "Blitzableiters" an der Auslageverlängerung anwenden! Dann lässt sich das F/W-Verhältnis u.U. auch wieder normalisieren/stabilisieren! Dem Problem mit dem Farbnebel kann man entgegenwirken. Einfach mal den Hersteller wechseln. Allerdings kann ich jetzt schon prophezeien, dass sich das Thema "Kastenfrisch" erledigt hat!!! Hier müssen, vor allem im Bezug auf Druckgeschwindigkeit Abstriche gemacht werden. Epple Perfect Speed läuft tadellos bei Geschwindigkeiten von 16500Dr/h über mehrere Stunden. Allerdings erkennt dann auch ein Blinder welche Farbe in welchem Werk läuft :rolleyes:
    Andere Hersteller nebeln nicht so stark, dafür trocknen die Farben dann während der Produktion im Kasten an :cursing:
    Da nehm ich lieber den Nebel in Kauf!
    Ich arbeiet allein an einer 102CX 4-L und denke schon, dass sich ne Menge zu Gunsten des Druckers getan hat. Was ich da Schicht für Schicht wegknatter kann sich sehen lassen. Wenn ich das mit einer zehn Jahre alten Speedy 102 vergleiche....pah! Vieles ließe sich noch immer verbessern, aber meiner Meinung nach ist der Unterschied schon deutlich.

    "Dit schlechte Deutsch sprechen wa, dit jute verkoofen wa!"
    G. Langenscheidt

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