Erfahrungen mit Verschleißteilen SM 52-4 BJ 2001

  • hi leute,


    folgendes Problem, vor ca. 1 Jahr wurde eine gebrauchte SM 52-4P BJ 2001 gekauft (von Heidelberg)
    115 Millionen Druck (davor hatten wir GTO´s :D )
    jetzt hab ich im Druck vermehrt Druck-Probleme, angefangen vom Dupplieren über Schmieren bis hin zu Emulgieren.
    war am Anfang überhaupt nix -.-


    weil es ne gebrauchte Maschine war, weiß man natürlich nicht, was die davor durchgemacht hat.
    als ein Techniker da war (von Heidelberg) hat er gemeint, das die Walzen und die Greifer ziemlich im Eimer sind.


    die ganzen luft-Schläuche hab ich auch schon ausgetauscht, weil sie teilweiße porös waren. (Saug-/Blasluft)
    bei den Kompressoren die ganzen Filter ausgetauscht (das Heidelberg das nicht grundsätzlich bei gebraucht-Maschinen machen.... unverständlich!)


    wir ham uns auch schon ein Angebot zukommen lassen für die Walzen und Greifer austauschen ca. 10.000 euro ;( X( :thumbdown:
    jetzt meine Frage lohnt sich das? oder will Heidelberg nur geld :S
    und welche Reparatur kommt als nächstes? klar das man das nicht vorher sagen kann, aber es gibt ja eine gewisse "vor Prognose"


    MfG
    neigbour

  • Mal was Fachliches von mir: Grundsätzlich ist SM 52, die ganze SM Baureihe super. Also ich arbeite sehr gerne drauf. Nur leider wie wir hier in Österreich sagen, auch ein "Glumpert". Und so leid es mir tut, ich habe den Eindruck, daß Heildelberg weniger daran interessiert ist diese alte Maschine zu reparieren, vielmehr wollen sie Dir eine NEUE schmackhaft machen. Schließlich müssen die neuen Maschinen ja auch verkauft werden.


    Ich habe an einer SM 52 5farben die Erfahrung gemacht, die Luftschläuche sind sowieso porös und bei der Druckluft kam es öfter zu Störungen. Neue Walzen würde ich sowieso einbauen, auch wenn es teuer ist. Und in diesem Zusammenhang kommt leider wieder mein Zynismus zum Vorschein: Ihr müsst IM EIGENEN INteresse dafür sorgen, daß die Walzen gepflegt und gut behandelt werden. Damit meine ich, daß bei längeren Auflagen die Walzen der nicht benutzten Werke mit einer Walzenschutzpaste eingeschmiert werden um nicht leer zu laufen. Es klingt unglaublich, doch es ist wahr: Man muß das ausgelernten, sog. "erfahrenen" Druckern wirklich sagen, die kümmern sich nicht und lassen die Walzen glatt stundenlang blank laufen. Oder es wird mit scharfen Reinigungsmitteln gerakelt "weil das schneller geht und die Walzen schneller trocken sind..."


    Der Kompressor ist bei der SM 52 (zumindest war es bei unserer so), sowieso am Limit. Die Folge war nach einigen 3er Schichten war der überfordert, durch die diversen Leckstellen in den Luftschläuchen für die Pressluftversorgung kam der nicht mehr zum Abschaltdruck und lief stundenlang durch bis er heiß lief. Ich mußte die Maschine dann komplett abdrehen, 10-15 Minuten warten bis der Kompressor abgekühlt war und danach konnte ich wieder neu starten
    Die Miene vom Chef als er das Alles sah hättest aber nicht sehen sollen...


    Dann sollte man sich noch die Zylinderoberflächen GENAU ansehen, nicht selten gibt es Zylinder mit 2cm tiefen cuts, was das bei einem Flächendruck bedeutet kann sich ja wohl jeder denken.


    Auch von der Software an sich bin ich nicht so begeistert, obwohl sie sehr einfach und logisch aufgebaut zu sein scheint. Es gibt einfach zuviele unbegründete Fehlermeldungen, bei denen nichts anderes übrig bleibt als den ganzen Krempel neu zu starten. War z. B. bei der Zentralschmierung so: Die fängt an zu piepen, ich fülle sofort nach und das blöde Piepen hört nicht auf. Ein Kollege war ganz panisch in der Situation, ich sagte ihm er soll die Maschine komplett abdrehen, neu starten und Ruhe ist. So war es dann auch.


    Die Bogenbremsen in der Auslage sind ein eigenes Kapitel, ich bekam erst einen richtig guten Stapel als wir diese feligranen Original Bogenbremsen gegen die breiteren, die auch in der größeren Formatklasse eingebaut sind, ersetzt hatten. Weiters ist es sehr wichtig darauf zu schauen, daß die Filter bei der Auslage allesamt regelmäßig gereinigt und ausgeblasen werden, damit der Auslagenkompressor nicht kaputtgeht, dennn wenn der hinüber ist und es gibt einfach keine Blasluft bei der Auslage kannst Du stellen was Du willst, die Bogen werden nie mehr ruhig aufeinanderfallen. Die Folge sind Klescher wo es nur geht.


    Und auch das Stellrad für den hinteren Bogenanschlag ist so eine Sache. Mir ist es EINMAL passiert, daß ich das Stellrad abgerissen habe weil die beiden Wellen links und rechts auf denen die Führungsrolle des hinteren Bogenanschlages geführt wird total verdreckt war vom Staub. Bin gestanden, der Monteur mußte kommen und die ganze Stellwelle austauschen, auch sehr feligran übrigens.
    Also habe ich danach immer diese beiden Wellen vom Staub gereinigt, kurzer Handgriff, dauert vielleicht 30 Sekunden. Doch leider gibt es genug Drucker denen diese Arbeit zuviel ist.


    Mir fiel auch auf, daß sich (vielleicht nur bei unserer 52er) die Feuchtauftragwalze immer von allein verstellte. Ich habe immer GENAU justiert, nach Betriebsanleitung und auch Monteur bzw. Instruktorangaben, doch was geschah? Nach einigen Stoppern und wieder anfahren auf einmal ein Trockenlaufen auf Antriebs oder Bedienungsseite, urplötzlich und wenn dann nur auf einer Seite. Mir wurde gesagt das kommt daher, daß sich bei dieser Maschinenklasse nach einigen Stoppern die ärgerliche Situation ergibt, dáß sich das Lager der Feuchtauftragswalze von Allein verstellt, durch die ewige Hin-und Herbewegung, somit auch die Einstellung nicht mehr stimmt. Auch soll dieses Problem eher bei älteren Maschinen vorkommen. Ich bin kein Mechaniker, ich gebe nur weiter was mir erklärt wurde.


    So, das wärs eigentlich von mir, mehr weiß ich in der Schnelle nicht.

  • Hey,


    also ALLE deine geschilderten Probleme muss ich an unserer Maschine verneinen, bis auf die Tatasache der verdreckten Führungsschiene für den hinteren Bogenanschlag (und wenn Kollegen zu faul sind diese sauber zu machen, sollten die ins Büro gehen).


    Bis jetzt (Maschine ist von 98 ), musste nur eine Midiventilbox ausgetauscht werden, sowie drei Magnetventile, ebenfalls auf einer anderen Midiventilbox.


    Zur Luftversorgung: Ist doch selbstverständlich das 1x Wöchentlich alle Filter etc. ausgeblasen/gereinigt/erneuert werden. Wir hatten noch nie Probleme mit porösen Luftschläuchen, was aber auch ganz normal sein kann, dass sie mal abnudeln und Leck werden.
    Unser Kompressor arbeitet wie am ersten Tag. Ist natürlich klar, wenn irgendwo Luftverlust ist, das er dauernd arbeitet und dann den Geist aufgibt.


    Zu den Bogenbremsem:
    Die Rundschnurringe sind die Standartbogenbremsen. Es gibt ein "Kartonagenpaket", wo man bessere Bogenbremse, Leitbleche (anstatt Bogenleitbügel über den Transferzylindern), verstärkte Kompressoren (Saug/Blasluft) und Amatekgebläse am Anleger und seitliche Luftzuführung am Anleger!


    Und unsere Maschine bekommt Top Service von Heidelberg! Erst vor Vier Wochen wurden alle Feuchtantriebe gewechselt, weil sie schlupf hatten. Und verstellt hat sich an unserer Maschine auch nichts, weder Feuchtwerk, weder Farbwerk oder die Nachtabschaltung.


    In diesem Sinne, mach nicht alles schlechter als es ist. Ohne Pflege wird nichts alt!


    lg
    Michael

  • Der Kompressor läuft bei mir aber auch schnell heiß. Besonders, wenn ich den Entroller anschalte.


    Zur Zentralschmierung, Kevin. Das ist kein Softwarefehler. Wenn die einmal nicht schmiert, dann hilft auch nachkippen nichts. Dann muss man immer ausmachen. Das Problem habe ich leider öfter. Einmal umrühren und es geht. Aber dann halt erst nach dem Ausschalten. Beim Starten der Maschine schmiert sie dann wieder. Ich weiß gar nicht, wieso die Taste zum manuellen Auslösen der Schmierung bei über 24000 Umdrehungen einfach verschwindet. Na gut, das kann man dann vielleicht schon Softwarefehler nennen.


    Neigbour. Wenn die Walzen denn hinüber sind und die Greifer ebenfalls, dann sollte das wohl alles gemacht werden. Heidelberg ist da aber immer recht schnell beim Empfehlen eines Austauschs. Wie ist denn dein Eindruck von den Walzen? Hast Du die mal ordentlich gereinigt? Meine 15 Jahre alten Walzen habe ich letzte Woche erst mit irgendsoeinem Walzenshampoo von Vegra gereinigt. 2 mal. Danach war es schon viel besser. Aber letztendlich ist es schon besser, wenn man die Walzen austauscht, dann hat man wieder ein paar Jahre was von.


    Generell kann ich von meiner SM52 nicht behaupten, dass da viel kaputt geht. Die Kupplung macht ab und an Probleme, aber das kann man mit ein, zwei Handgriffen auch selbst lösen (Bremse nachstellen). Monteur (nicht Heidelberg) sagte, die müsste eventuell mal gewechset werden (also die Kupplung, die Bremse ist schon neu). Hat die schon einer von den hier Anwesenden mal gewechselt, bzw. wechseln lassen?

  • schönen abend an alle,


    wir arbeiten durchweg mit PM´s, die wohl vom walzenstuhl und vielen komponenten ähnlich bzw baugleich ist.


    an unserer 2-farben schmuckfarben-maschine, haben wir das problem, dass die feuchtmittelführung immer schlechter wird(nur im zweiten werk, da im ersten meistens schwarz ist). wartung war grade erst.
    der monteur meinte, das komme vom vielen waschen, das im schnitt wohl 5 mal am tag. wir müssen mit der zeit immer höher mit dem wasser, alkohol haben wir schon höher gestellt bis anschlag,als puffermittel benutzen wir hydrofast.
    angeblich hat der monteur einem kollegen den tipp gegeben die walzen auszubauen, mit plattenreiniger zu schrubben und anschließend zu gummieren. dann hätte man wieder 100 000 druck ruhe, das scheint mir dann doch etwas aufwändig.
    wie genau heißt dieses walzenshampoo und was bewirkt es? mit schwego cream, waschen wir auch fast jeden tag mehrfach. hat sonst jemand erfahrung mit zusätzlichen waschmitteln oder pasten zum auffrischen der walzen?



    probleme mit dem kompressor und porösen schläuchen, durch austretendes öl,( druckstellen an den kabelbindern) haben wir auch, erst letztens habe ich ein gutes stück schlauch tauschen müssen. man muss dazu sagen, dass uns für maschinenpflege leider häufig die zeit fehlt. die walzen wurden an der 4-farben auch schon getauscht, das hat unser, zitat: "drucksaal ältester" :rolleyes: mit mir zusammen gemacht, das ist machbar mit ein bisschen geduld und spucke, die walzen hatten wir von einer firma die auch erstausrüster für walzen ist. name ist mir grade entfallen, kommt gleich beim kochen... :D


    sodenn..


    edit: westland

  • mr_brown
    der Tipp mit dem Plattenreiniger und anschließen gummieren ist schon ein guter Ansatz. Oft ist die Chromwalze des Feuchtwerkes an einigen Stellen nicht mehr gut wasserführend. Vernünftig mit Plattenreiniger behandelt und dann gummiert. Ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Probiers halt mal aus.


    Grüße Michael


    PS: Generell gilt, so wie Du Deine Maschine pflegst so druckt sie dann auch. :)

  • Tach auch,


    ich habe auch zu erst an einer GTO gearbeitet und später zuerst an der SM52-2, dann 52-4 und zum Schluß an der PM 52-4.


    Im Vorfeld möchte ich einräumen, dass jeder Vorredner recht un und nicht recht hat, je nachdem, um was es geht.


    Nehmen wir mal den Kompressor: Der wird immer heiß, das ist physikalisch so bedingt. Die Puffergröße ist eigentlich immer ausreichend, es sei denn, es ist eine Leckage in der Pneumatik und die muß man nicht mal hören. Man hört aber den Kompressor und zwar zu oft bzw. zu lange. Dazu steht aber auch im Handbuch, dass er das nicht soll. Max. 2 Minuten am Stück und dann pause.


    Walzen: Die sind eigentlich immer erst dann fertig, wenn man bei den Einstellschrauben am Limit ist undc nicht mehr nachstellen kann. Ist die Oberfläche Porös = ebenfalls fertig. Mit Walzen ist es wie mit den Schläuchen und deren Verbindungen: Wer nix pflegt, hat´s auch nicht lang. Auch Schläuche müssen gepflegt werden. Ebenso Luftfilter, jede Woche ausblasen ist Pflicht.


    Wer sich eine gebrauchte Maschine kauft, schaut meist nur auf die Zylinder. Der Rest wird vernachlässigt. Hauptsache das Teil dreht sich...


    Schläuche sind eigentlich keine Verschelißteile und sollten länger halten bei guter Pflege.


    Obacht ist immer gegeben, wenn Maschinen aus dem Lager abverkauft werden und glänzen wie neu.


    Ihr werdet wohl nicht umhin kommen, einen Techniker zu beauftragen, alle diese Teile zu tauschen :(


    Gruß

  • Kleine Antwort von mir: In meiner vorletzten Firma habe ich auf SM52 4farben gewerkelt, mußte eine Fläche drucken, leider hatte der Gegendruckzylinder des Werkes wo die Fläche (blau) gedruckt werden sollte ein 1x1cm tiefes Cut in der Oberfläche. Wie die Fläche aussah kann man sich ja vorstellen. Ich war neu in der Firma, habe nicht recht gewußt wie weiter, ein Farbwechsel von einem Werk ins Andere dauert ja auch etwas und ich hatte keinen Helfer. Abteilungsleiter hinzugezogen, der wusste auch nicht weiter, großes hin und her...es wurde versucht das Cut abzuschleifen, geradezuhämmern...usw. Klar half nichts. Naja, lange Rede kurzer Sinn, die Geschichte endete damit, daß ich ins Büro musste weil der Chef entsetzt darüber war wie langsam ich doch sei und mir daraufhin die Kündigung überreichte...


    Zu beachten ist, daß ich dieses Cut nicht verursachte, sondern es ein Produkt der "Maschinenpflege" des darauf beschäftigten Helfers war. Übrigens ist dies eine Druckerei in Wien die ausschließlich Helfer zu den Maschinen stellt, bis auf einen gelernten Drucker.

  • wie genau heißt dieses walzenshampoo und was bewirkt es? mit schwego cream, waschen wir auch fast jeden tag mehrfach. hat sonst jemand erfahrung mit zusätzlichen waschmitteln oder pasten zum auffrischen der walzen?


    Das heißt Walzen-Shampoo 20 20 11 ist von Vegra. Das holt alle Ablagerungen aus den Walzen. Kalk, Farbe, Strich usw. Sungrafic empfiehlt das Shampoo eine viertel Stunde einwirken zu lassen und dann auf die feuchten Walzen Pur-O-Past (stinkt nach totem Fisch) aufzustreichen. Nochmals 10 Minuten einwirken lassen und runterwaschen (ich habe erst mit warmen Wasser gerakelt und dann noch Waschmittel hinterher). So habe ich es gemacht. Musste allerdings feststellen, dass der Kalk zwar gelöst wurde, sich aber noch auf den Walzen befand. Also noch mal mit Pur-O-Past gewaschen und dann war alles schick - das habe ich danach nochmal wiederholt.


    Das Zeug macht auch die Tauchwalze sehr gut sauber. :thumbup:

  • Ein bissche spät, aber vielleicht hilft es doch.
    Gleiche Maschine und Baujahr, allerdings ZP.


    Tolle Maschine! :) War nen Neukauf und einziger Makel das Wischwasser-System, so nen englisches Fabrikat.
    Ist sehr anfällig und Wartungsintensiv, teure Ersatzteile, lange Lieferzeiten. Davon hat Heidelberg sich schnell getrennt, wir haben uns aber immer durchgequält.
    Zu den Walzen: Solange die Maschine sauber wäscht, druckt sie auch. Das ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da man das Waschprogramm anpassen kann. Gerade bei gebrauchten Maschinen...
    Am Anleger hatten wir mal ein Problem mit den Motoren für die Feineinstellung der Ziehmarke, da braucht man dann ab und an mehrere Versuche um auf das gewünschte Format einzustellen (geht leider nicht manuell). Das Magnetventil für die Bogenzufuhr musste getauscht werden. Bis wir das gemerkt haben, war das ein heiden Spaß. Permanent Stopper und ich hab am Anleger gestellt, wie ein Verrückter.
    Beim automatischen Platteneinzug sollte man darauf achten, dass kein Lösemittel in die Spannschiene läuft. Da drin steckt ein Schlauch, der zum Öffnen aufgeblasen wird und wenn der mal ein Loch hat... Wurde bei uns drei- oder viermal gewechselt. ;)
    Mit Anleger und Auslage war ich immer zufrieden, wobei ich in der Auslage eigentlich immer am Anschlag arbeite, grad was die Standard-Bogenbremse angeht. Hat mich anfangs auch nicht gewundert, drucken immer volle Pulle. "Speedmaster" halt! ;)


    Greifer ausgelutscht kann ich mir gut vorstellen. Gibt leider einige Drucker, die nicht gut mit ihrern Greifern umgehen. Ach die Zentralschmierung, ja da hatten wir auch unsere Freude. Einmal die Pumpe getauscht, sonst immer nur nachgefüllt, umgerührt und Maschine ein - fertig.


    Mehr fällt mir grad nicht ein - Viel Spaß beim Drucken! :)