Streifenbildung auf dem Farbduktor

  • Hallo Gemeinde,


    zunächst die Umgebung:
    Druckmaschine RYOBI 524GX, Farbe Hartmann (SUNCHEMICAL) SUNLITE Diamond,
    Wischwasser mit Combifix und 10% Iso.
    Problem: Streifenbildung auf dem Farbduktor wie im Bild zu sehen:


    Bild folgt in Kürze


    Diese Streifen behindern natürlich den Farbfluss und gerade bei größeren Farbflächen
    ist eine ausreichende Farbdichte nicht gewährleistet.
    Früher hatten wir TempoDiam von Hartmann (SUNCHEMICAL). Da gab es dieses Problem nicht.
    Allerdings hatten wir davor auch einige Skalenfarben getestet und da gab es die Streifenbildung
    auch schon. Die TempoDiam gibt es aber nun wohl nicht mehr.
    Was könnte also die tiefere Ursache der Streifen sein ?

  • Auf dem Bild siehts für mich so aus, daß alle Zonen zu sind. Das die ned zu 100% wirklich dicht
    sind, ist doch normal. Mit der Zeit nutzen sich die Schieber der Zone n bissl ab durch die ständige
    leichte Reibung der Farbpigmente und dem "durchziehen" durch den Farbspalt. Deswegen
    (unter anderem) hatte HD früher mal so Folien in dem Kasten, die wöchentlich gewechselt wurden.


    Falls es keine Abnutzung sein kann, wärs auch möglich, daß die einzelnen Zonen nicht ganz
    parallel schließen....bei dem Bild hier reden wir da von µm. Ich kann mir ned wirklich vorstellen,
    daß du deswegen Probleme im Druck hättest.

  • Mein Duktor sieht nicht anders aus. Und Probleme im Druck gibt es diesbezüglich nicht. Die Farbe verteilt sich deshalb auf den Walzen doch nicht schlechter.

  • Erstmal vielen Dank für Eure Antworten.
    Das Bild zeigt die Maschine bei einem laufenden Auftrag
    mit unterschiedlicher Öffnung der Zonenschrauben.
    Richtig ist, dass es nicht gleich beim Farbeinlauf so aussieht.
    Insofern kann es schon sein, dass Feuchtmittel "hochläuft" und
    dann eine irgendwie geartete Farb/Wasser-Abstoßung läuft.
    Das Problem ist, dass wie im Bild sichtbar der Duktor in großen
    Bereichen keine Farbe annimmt und dann auch keine auf den
    Walzenstuhl übertragen wird. Soweit vielleicht die Theorie.
    Nur was tun ? Früher hatten wir eine SM 52, da war der Farbduktor
    nicht metallisch, sondern so ulkig schwarz (brünniert?). Damals gab
    es solche Probleme nicht. Bei bis zu 30 % Flächendeckung ist auch alles
    irgendwie machbar aber darüber wirds schwierig.

  • Der Speedmaster Duktor ist dunkel weil er beschichtet ist. Dürfte aber mit dem nichts zu tun haben.


    Vielleicht funktioniert deine Farb/Feuchtmittelkombination nicht.


    Ich würd mal beim Huber nachfragen, oder evtl. einen Feuchtmittelzusatz von einem anderen Hersteller ausprobieren.


    Was auch noch interessant wäre, wann wurde denn das Wasser zuletzt gewechselt und der Feuchtmittelkreislauf gereinigt ?


    Gruß, Andreas

  • Zitat

    Diese Streifen behindern natürlich den Farbfluss und gerade bei größeren Farbflächen


    ist eine ausreichende Farbdichte nicht gewährleistet.

    wtf? Dein Problem und das Foto stehen irgendwie im Widerspruch. Auf deinem Foto sind alle Zonen
    ZU - max. 5% auf.....du sagst aber, daß du besonders bei viel Farbabnahme nen Duktor hast, der
    wie im Foto aussieht.
    Evtl. hilft es ja, mit dem Duktorhub von 100 auf 50 runter zu gehen und dafür die Zonen von
    5% auf 60% zu öffnen...so als spontane Idee :D .... oder ich habe dich falsch verstanden ?(

  • Silent74:
    Die Fotosituation ist so, dass die Zonen"schrauben" zu 60 % offen sind.
    Ich könnte auch auf 100 % gehen aber dass ändert am Bild nichts.
    Der Duktor nimmt einfach die Farbe nur so streifenförmig an.
    Es muss schon irgendwas mit dem Feuchtmittel / Farbsystem zu tun haben.
    Das liegt auch nahe, da es ja früh beim Einfärben alles sauber aussieht.
    Aber wenn ich nachmittags eine schwere Form habe, dann kann ich doch nicht
    die Farbe aus den Kästen nehmen.


    Ich werde also mal ein anderes Feuchtmittel testen. Von der Farbe haben wir
    leider viel zu viel bekommen. Aber SiegelFix und das Zeug von Druckchemie
    habe ich schon getestet. Das veträgt sich mit unseren Platten (Kodak Violet)
    nicht. Aber das ist eine andere Geschichte. Werde mal Fuji Pressmax... probieren.
    Großen Dank an alle Beteiligten. Werde weitere Erfahrungen nachtragen.

  • Wat? 8| Zu 60% offen? Hat die Farbe schon die Aggregatzustand geändert? Das ist heftig. Da muss ja wahrlich irgendwas komplett schieflaufen.

  • Also zuviel Wasser schließe ich mal aus....sowas sähe anders aus.
    Ich sehe bis jetzt nur folgende halbwegs-logische Erklärungen/Ursachen:


    * Farbe bleibt im Kasten stehen (zu pastös, fließt nicht)
    * Duktor extrem zu kalt
    * Zonenschrauben sind zu, obwohl am Pult auf (Elektronik/Stellmechanik)
    * Harte Farbe am Farbmesser - kein Spalt mehr möglich zum durchfließen


    Wie fließfähig die Farbe is, siehst ja, wenn du sie vom Spachtel laufen/tropfen läßt.
    Temp. des Duktors is einmal anpacken - eisig is doof, Raumtemeratur oder leicht höher ok.
    Farbkasten leer machen, abklappen, gut sauper machen, Lehrling holen - der soll mal die Zonen
    am Pult auf 100% und auf 0% stellen und schaun, ob die Zonenschrauben sich bewegen.
    Beim sauber machen siehst dann auch, ob da was verkrustet ist/festgeklebt....


    Ich hoffe, daß hilft dir vielleicht etwas weiter

  • Was du versuchen könntest, wenn der Duktor wieder so blankläuft, reib mal an die blanken Stellen mit dem Finger oder mit einem Lumpen fest hin, wenn er dann ein/zwei Umdrehungen gemacht hat und er an den geriebenen Stellen wieder Farbe annimt, liegts am Wasser.


    Hast du schon mal bei Huber gefragt ob das Combifix das richtige für deine Wasserhärte ist ?


    Gruß, Andreas

  • Hallo,


    auch ich schliesse Wasser aus. (wir drucken im Trockenoffset)


    Denn das selbige Problem haben einige Offsetkollegen bei mir in der Firma auch.
    Ich hab die kühlung etwas reduziert, Farbzonen komplett geschlossen, Farbe gewechselt, Zonen auf Maximum - eine weile drehen lassen und schon war das Problemchen behoben. Motoren auf Refenzpunkt fahren ( Wenn es die Maschinensoftware kann)


    Es sah aber danach aus, wenn man länger Jobs fährt die wenig Farbabname haben, dass sich fast geschlossene Farbzonen darüber beschweren, und Farbkrümel im Kasten hinterlassen. Fazit : Öfter mal reinigen. Heber und Walzen entkalken.


    So long

  • hallo,


    die Ryobi hat scheinbar den nachteil eines sehr glatten farbduktors. eine keramikbeschichtung ist auf jedenfall
    von vorteil. gerade bei druckfarben mit hohem bindemittelanteil und schwacher farbpigmentierung macht es immer wieder schwierigkeiten des sog. abstossens. da der duktor in achsumfangsrichtung dreht gibt es halt diese streifen.
    eine nachträgliche beschichtung ist meines erachtens nach nicht möglich. abhilfe bringt ein reinigen des duktors mit einem plattenreiniger der schleifmittel enthält. anderseits sollte eine höher pigmentierte farbe eingesetzt werden.


    heinz

  • die Ryobi hat scheinbar den nachteil eines sehr glatten farbduktors.


    Dieses Problem kenne ich nicht von unserer 925 Ryobi.
    Wie schaut es aus-habt ihr in letzter Zeit mal eure Walzen entkalkt ? Vielleicht ist eine feine Kalkschicht auf eurem Duktor.
    Wer hat das Farbmesser eingestellt ? Ist da eventuell daran herumgedreht worden ohne Einstelllehre und das Farbmesser ist beschädigt?

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Hein ()

  • eine keramikbeschichtung ist auf jedenfall
    von vorteil


    Unsere GTO hat einen beschichteten Duktor und da tritt ein ähnliches Problem auf. Wenn die Maschine mit Farbe auf den Walzen einige Zeit steht und man druckt weiter, dann läuft der Duktor blank. Wenn man dann an die blanken Stellen hinreibt, nimmt der Duktor da wo man hingerieben hat wieder Farbe an, deshalb tippe ich, daß es am Wasser bzw. Feuchtmittelzusatz liegt. An der GTO haben wir auch einen FMZ von Huber.


    Unsere Roland hat keinen beschichteten Duktor und da hatten wir das Problem noch nie, verwenden da aber auch keinen Zusatz vom Huber.


    Aber solche Ferndiagnosen ohne das Problem genau gesehen zu haben oder die Maschine zu kennen sind natürlich immer raterei.


    Gruß, Andreas

  • für mich sieht es einfach nach zu hoher Feutmittelmenge aus, leider sieht man nicht genau ob sich im Farbkasten oben auf der Druckfarbe Wassertropfen befinden. Ich konnte auch schon mal beobachten das, dass Feuchtmittel erst nach dem durchspachteln zu erkennen war. Die Einstellung des Farbmessers halte ich nicht für den Verursacher, wenn wie schon gesagt die Zonen zu 60 % offen sind würde man wenn man diese komplett schliesst erheblichen Gegendruck überwinden müssen.